Jungfüchse ab wann?

A

anonym

Guest
Rauszugehen lohnt sich immer, auf Jungfüchse, sobald die Flächen vor dem Bau plattgespielt sind.
Ob man dann auf die Welpen ballern muß, um sie hinterher wegzuwerfen, wage ich ganz entschieden zu bezweifeln.
Es ist eine seltsame "Inaugurationssitte", die "Jungjäger" an den Bau zu schicken um einige Fuchswelpen zu zerschroten.
Man sollte sich vorher mal ein paar Gedanken über die eigenen ethischen Ansprüche machen.
Außerdem gibt es dann ja noch den §1 TSchG, der das töten von Tieren ohne vernünftigen Grund unter Strafe stellt.
Es sollte ja kein Gehemniss sein, daß durch das schiessen von Füchsen die Bestandesdichte nicht (zumindest großflächiger) reduziert werden kann, da die Füchse über entsprechende Reproduktionsrate bzw. über die allgegenwärtigen Floater sofort wieder auffüllen. Mein Nachbar schiesst jedes Jahr um die 50 Füchse tot, weniger werden es deswegen nicht. Auf meine Frage, wie er es sich erklärt, daß er nachhaltig so hohe Strecken erzielt und in seinem Beritt nicht weniger Füchse auftauchen als in unbejagten Revieren, fiel ihm nur das übliche "das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht" ein...
Wozu soll des Jungfuchsschiessen eigentlich gut sein? Den Flaschenhals bei der Niederwildmisere stellen die Füchse sicherlich nicht dar, da ist die fuchsjagdfreundliche Forschung bis dato jeden Beweis schuldig geblieben. Koevolution zwischen Räubern und Gefressenen gab es schon lange vor der Erfindung der Flinte und der Jungfuchsfalle. Ausgerottet wurde durch die Füchse noch keine Art, es ist meines Wissens auch noch kein Jäger verhungert, weil der Nahrungsgeneralist Fuchs mal den einen oder anderen Hasen mitgenommen hat :wink:
Es gibt jede Menge belastbare Zahlen, die zeigen, daß bei Erreichen der natürlichen Dichte die Gehecke kleiner werden und der anteil der nichtführenden Fähen steigt. In bejagten Populationen werden die Abgänge übers Jahr durch höhere Reproduktion wieder ausgeglichen.
Ich persönlich jage gern und auch durchaus viel, keine Kreatur hat es aber verdient ohne vernünftigen Grund und ohne Verwertungsmöglichkeit erschossen zu werden.
Weder ausstopfen noch die Alibivariante, bei der der Hund mit dem stinkigen Jungfuchs diszipliniert wird, ist für mich ein vernünftiger Grund zum schissen eines Tieres.
Speziell zum Thema "Jungfuchsbejagung" fällt mir der alte Vergleich ein, was wohl der waidgerechte Jäger sagen würde, wenn der Waldbauer im Mai durch die Fluren streifen würde und Rehkitze mit dem Knüppel erschlagen würde. Etwas anderes ist die Jungfuchs"bejagung" nämlich sicher nicht.
Nur meine persönliche Ansicht, Nachdenken hat noch nie geschadet...

Nix für Ungut, einen schönes Wochenende wünscht

Kreischsäge
 
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Kreischsäge du hast gerade bewiesen das du die Sache angedacht, aber nicht zu ende gedacht hast. :wink:

Ein vernünftiger Grund ist nicht nur die Verwertung allein.
Die Tollwut hat mehrfach bewiesen das 3-5 Füchse oder weniger auf 1000ha - seiner Art gut tun und auch den anderen wildlebenden Tieren - meine Gründe für die Fuchsjagd, auch auf Jungfüchse:
Brand- und Küstenseeschwalben, Mittelsäger und Eiderenten,Säbelschnäbler, Brandgans, Sturm- und Silbermöwen, Rotschenkel, Schwarzhalstaucher, Uferschnepfe und Alpenstrandläufer, aber auch der einst häufige Kiebitz, Lachmöwe und Flussseeschwalbe, Sandregenpfeifer, Austernfischer, Odinshühnchen, Wachtel, Rebhuhn und Fasan uva..
und nie wieder ist die Fuchsjagd so effektiv wie direkt iam Bau.
 
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Kreischsäge schrieb:
Rauszugehen lohnt sich immer, auf Jungfüchse, sobald die Flächen vor dem Bau plattgespielt sind.
Ob man dann auf die Welpen ballern muß, um sie hinterher wegzuwerfen, wage ich ganz entschieden zu bezweifeln.
Es ist eine seltsame "Inaugurationssitte", die "Jungjäger" an den Bau zu schicken um einige Fuchswelpen zu zerschroten.
Man sollte sich vorher mal ein paar Gedanken über die eigenen ethischen Ansprüche machen.
Außerdem gibt es dann ja noch den §1 TSchG, der das töten von Tieren ohne vernünftigen Grund unter Strafe stellt.
Es sollte ja kein Gehemniss sein, daß durch das schiessen von Füchsen die Bestandesdichte nicht (zumindest großflächiger) reduziert werden kann, da die Füchse über entsprechende Reproduktionsrate bzw. über die allgegenwärtigen Floater sofort wieder auffüllen. Mein Nachbar schiesst jedes Jahr um die 50 Füchse tot, weniger werden es deswegen nicht. Auf meine Frage, wie er es sich erklärt, daß er nachhaltig so hohe Strecken erzielt und in seinem Beritt nicht weniger Füchse auftauchen als in unbejagten Revieren, fiel ihm nur das übliche "das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht" ein...
Wozu soll des Jungfuchsschiessen eigentlich gut sein? Den Flaschenhals bei der Niederwildmisere stellen die Füchse sicherlich nicht dar, da ist die fuchsjagdfreundliche Forschung bis dato jeden Beweis schuldig geblieben. Koevolution zwischen Räubern und Gefressenen gab es schon lange vor der Erfindung der Flinte und der Jungfuchsfalle. Ausgerottet wurde durch die Füchse noch keine Art, es ist meines Wissens auch noch kein Jäger verhungert, weil der Nahrungsgeneralist Fuchs mal den einen oder anderen Hasen mitgenommen hat :wink:
Es gibt jede Menge belastbare Zahlen, die zeigen, daß bei Erreichen der natürlichen Dichte die Gehecke kleiner werden und der anteil der nichtführenden Fähen steigt. In bejagten Populationen werden die Abgänge übers Jahr durch höhere Reproduktion wieder ausgeglichen.
Ich persönlich jage gern und auch durchaus viel, keine Kreatur hat es aber verdient ohne vernünftigen Grund und ohne Verwertungsmöglichkeit erschossen zu werden.
Weder ausstopfen noch die Alibivariante, bei der der Hund mit dem stinkigen Jungfuchs diszipliniert wird, ist für mich ein vernünftiger Grund zum schissen eines Tieres.
Speziell zum Thema "Jungfuchsbejagung" fällt mir der alte Vergleich ein, was wohl der waidgerechte Jäger sagen würde, wenn der Waldbauer im Mai durch die Fluren streifen würde und Rehkitze mit dem Knüppel erschlagen würde. Etwas anderes ist die Jungfuchs"bejagung" nämlich sicher nicht.
Nur meine persönliche Ansicht, Nachdenken hat noch nie geschadet...

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Kreischsäge

Wenn das Ganze denn so sei das sich die Fuchsbejagung sowieso nicht lohnt, weil es nicht weniger werden, verstehe ich nicht warum die Niederländer auch Holländer genannt ihr totales Jagdverbot auf Füchse nach ein paar Jahren wieder aufgehoben haben. Vielmehr wird es daran liegen das ringsum die Hausaufgaben nicht gemacht werden, die Füchse wachsen nicht auf Bäumen. Ausrotten will sie bestimmt kaum einer, aber wie schon gesagt die Niederländer haben das Verbot aufgehoben, weil der Besatz an Bodenbrütern total eingebrochen war, das hat sogar der Naturschutz einsehen müssen. Also sind deine Theorien wiederlegt. Der Nachbar wird wohl deine Füchse mit schiessen müssen, deshalb immer die hohe Strecke
Ob jetzt die Jungfüchse am Bau oder nacher auf den Stoppeln muss jeder mit sich selber ausmachen. Übrigens aun der Fuchsschwemme aus den Niederlanden, haben wir jetzt noch zu knabbern, obwohl sie diese jetzt schon wieder 2-3 Jahre wieder bejagen dürfen.


Gruß Matthias
 
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Kreischsäge schrieb:
Rauszugehen lohnt sich immer, auf Jungfüchse, sobald die Flächen vor dem Bau plattgespielt sind.
Ob man dann auf die Welpen ballern muß, um sie hinterher wegzuwerfen, wage ich ganz entschieden zu bezweifeln.
Es ist eine seltsame "Inaugurationssitte", die "Jungjäger" an den Bau zu schicken um einige Fuchswelpen zu zerschroten.
Man sollte sich vorher mal ein paar Gedanken über die eigenen ethischen Ansprüche machen.
Außerdem gibt es dann ja noch den §1 TSchG, der das töten von Tieren ohne vernünftigen Grund unter Strafe stellt.
Es sollte ja kein Gehemniss sein, daß durch das schiessen von Füchsen die Bestandesdichte nicht (zumindest großflächiger) reduziert werden kann, da die Füchse über entsprechende Reproduktionsrate bzw. über die allgegenwärtigen Floater sofort wieder auffüllen. Mein Nachbar schiesst jedes Jahr um die 50 Füchse tot, weniger werden es deswegen nicht. Auf meine Frage, wie er es sich erklärt, daß er nachhaltig so hohe Strecken erzielt und in seinem Beritt nicht weniger Füchse auftauchen als in unbejagten Revieren, fiel ihm nur das übliche "das-haben-wir-schon-immer-so-gemacht" ein...
Wozu soll des Jungfuchsschiessen eigentlich gut sein? Den Flaschenhals bei der Niederwildmisere stellen die Füchse sicherlich nicht dar, da ist die fuchsjagdfreundliche Forschung bis dato jeden Beweis schuldig geblieben. Koevolution zwischen Räubern und Gefressenen gab es schon lange vor der Erfindung der Flinte und der Jungfuchsfalle. Ausgerottet wurde durch die Füchse noch keine Art, es ist meines Wissens auch noch kein Jäger verhungert, weil der Nahrungsgeneralist Fuchs mal den einen oder anderen Hasen mitgenommen hat :wink:
Es gibt jede Menge belastbare Zahlen, die zeigen, daß bei Erreichen der natürlichen Dichte die Gehecke kleiner werden und der anteil der nichtführenden Fähen steigt. In bejagten Populationen werden die Abgänge übers Jahr durch höhere Reproduktion wieder ausgeglichen.
Ich persönlich jage gern und auch durchaus viel, keine Kreatur hat es aber verdient ohne vernünftigen Grund und ohne Verwertungsmöglichkeit erschossen zu werden.
Weder ausstopfen noch die Alibivariante, bei der der Hund mit dem stinkigen Jungfuchs diszipliniert wird, ist für mich ein vernünftiger Grund zum schissen eines Tieres.
Speziell zum Thema "Jungfuchsbejagung" fällt mir der alte Vergleich ein, was wohl der waidgerechte Jäger sagen würde, wenn der Waldbauer im Mai durch die Fluren streifen würde und Rehkitze mit dem Knüppel erschlagen würde. Etwas anderes ist die Jungfuchs"bejagung" nämlich sicher nicht.
Nur meine persönliche Ansicht, Nachdenken hat noch nie geschadet...

Nix für Ungut, einen schönes Wochenende wünscht

Kreischsäge
die Vorschung hat schon lange die Auswirkung auf andere Tiere bewiesen.
man muß nur lesen können und nicht beratungsresistent sein.
grundsätzlich versucht jede Kreatur einen freigewordenen Raum neu zu besetzen.
leider hat der Mensch die früher aufgetretenen Seuchen so gut wie elemeniert, da sie ihm oder seinen Tieren auch gefährlich werden konnten.
früher gab es immer ein auf und ab in den Populationen.
gab es z.B. viele Füchse gab es z.B. weniger Hasen.
gab es wieder viele Füchse konnte z.B. die Tollwut sich stark verbreiten bis der Seuchenzug durch nur noch wenige lebende Füchse abriß.
nach soeinem Seuchenzug stieg die Populationshöhe von z.B. Hasen stark an bis sie wieder von den m ehr werdenen Füchsen dezimiert wurden.
so war es immer ein auf und ab zwischen Prädatoren und seiner Beute.
heutzutage hat sich Gott sei Dank aus Sicht der Beutetiere die Räude stark verbreitet und zehntet den Fuchsbestand, da der Jäger ja nicht in der Lage ist die Tollwut und andere Krankheiten zu ersetzen.
hierzu kann man sich jetzt fragen was besser ist für die Kreatur
langsam an einer Krankheit einzugehen, oder schnell durch z.B. durch eine Kugel zu sterben.
für den Fuchs dürfte es egal sein ob er mit 10 Wochen oder 5 Monaten stirbt.
Jungfuchsbejagung am Bau ist nicht schön aber effektiv und man sollte hierbei vieleicht nicht immer an den Hasen denken sondern auch an die Bodenbrüten die unscheinbarer sind, nicht gleich auf Grund ihrer Größe dem Betrachter ins Auge fallen und jagdlich genutzt werden können.
soetwas nennt man Artenschutz, der aber heute viel zu wenig betrieben wird.
 
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@ Kreischsäge:

wir pachten ne Jagd miteinander. Doch, das wird was.

Gruß,

Martin
 
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Kreischsäge schrieb:
Es gibt jede Menge belastbare Zahlen, die zeigen, daß bei Erreichen der natürlichen Dichte die Gehecke kleiner werden und der anteil der nichtführenden Fähen steigt.
Glaub' ich nicht, dass es belastbare Zahlen für eine "natürliche Dichte" gibt.
Aber ich lerne gerne dazu. Hilfst du mir ?
Ansonsten hast du natürlich ziemlich viel Recht. Na ja....

basti
 
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hat natürlich nichts mit der hornet zu tun :D da hab ich mich wohl blöd ausgedrückt..... :lol:
ich meinte damit eher das wenn ich die jungfüchse im feld jage, lasse ich den hund schön frei verloren suchen im anschluss. das würde bei der jagd am bau nicht so gut klappen da er eh immer bei mir ist 8)
 
A

anonym

Guest
Feuerlein schrieb:
@ Kreischsäge:

wir pachten ne Jagd miteinander. Doch, das wird was.
Hähä, könnte lustig werden. Ich wüßte da auch schon was:
Jörg Kl.'s ehemalige Wirkungsstätte wird nächstes Jahr erstmalig verpachtet. Rehe, Sauen, gelegentlich mal ne Gams, keine Straßen usw.
Ist allerdings etwas steil für eure konditionsschwachen Wachtel. Aber die gehen ja eh kaum vom Weg runter :roll: ...
 
A

anonym

Guest
basti schrieb:
Glaub' ich nicht, dass es belastbare Zahlen für eine "natürliche Dichte" gibt.
Aber ich lerne gerne dazu. Hilfst du mir ?
Ansonsten hast du natürlich ziemlich viel Recht. Na ja....

basti

Na, da hab ich mich blöd ausgedrückt. Ich bezog mich auf die Zahlen zum Sinken der Geheckgrößen in unbejagten Gebieten, bei denen man davon ausgehen kann, daß die "Carrier capacity" erreicht ist. Lit. hab ich jetzt aus dem Kopf auch nicht, kann Dir nächste Woche aber aml was schicken.
Ein ansatz wären mal die Ergebnisse von E. Ziemen aus der Fuchsgruppe der Uni Saarbrücken, 1980er? (bitte jetzt keine Saarländerwitze...) oder Benoit Sittler zum Massewechsel in Grönland.
 
A

anonym

Guest
Hi, Duncan
Die Tollwut hat mehrfach bewiesen das 3-5 Füchse oder weniger auf 1000ha - seiner Art gut tun und auch den anderen wildlebenden Tieren -
Die Tollwut hat im Wesentlichen bewiesen, daß die Jagd die Population nicht unter die kritische Dichte zu bringen vermag. Die in manchen Gebieten drastische Verminderung der Füchse durch die Begasungsaktionen der späten 70er brachte keine Erholung der Niederwild/Bodenbrüterbestände, jedenfalls keine nachhaltige. Die schnelle Erholung der Fuchsbestände nach Einstellung der Begasung in der folgenden Tollwutfreien Zeit ist - zumindest in meinen Augen- ein Beweis, daß der Nahrungsgeneralist Fuchs Vakkanzen sehr schnell aufzufüllen vermag. Gilt dies dann nicht in noch höherem Masse für die Effekte der jagdlichen Eingriffe?

Bei den von Dir angeführten Arten kann kein vernünftiger Mensch behaupten, daß sie nicht vom Fuchs erbeutet werden. Ob das Erbeutungsprozent sich bei hohen oderniedrigen Beständen dieser Art jedoch wesentlich verändert, wage ich zu bezweifeln. Der Flaschenhals für diese Arten liegt sicher nicht beim Räuberdruck, sondern bei den Lebensraumrequisiten. Sicher- wenn der Fuchs das aufgrund fehlender Deckung, Hecken, Insektennahrung usw.letzte übriggebliebene Rebhuhn gefressen hat, gibt es keine mehr - aber hat dann tatsächlich der Fuchs die Art ausgerottet??
und nie wieder ist die Fuchsjagd so effektiv wie direkt iam Bau.
Unzweifelhaft, wenn es nur um die reine Abschußhöhe geht! Aber ist da nicht der Begriff "Jagd" etwas deplatziert?
Vom ethischen Anspruch (den jeder mit sich selber ausmachen muß) mal abgesehen, ist die natürliche Mortalität beim Jungfuchs sehr hoch. Der größte Teil der Welpen wird sowieso nie ins reproduktionsfähige Alter kommen.
Einen höheren Einfluß auf die Population hat der Abschuß der an der Reproduktion teilnehmenden Fähen und der kann nur höchst selten am sommerlichen Bau stattfinden.
 
A

anonym

Guest
marterhund schrieb:
die Vorschung hat schon lange die Auswirkung auf andere Tiere bewiesen.
Hat auch niemand bestritten. Alles wirkt auf alles ein. Nennt sich Ökosystem und ist kein Grund Füchse zu bejagen oder nicht zu bejagen.

früher gab es immer ein auf und ab in den Populationen.
gab es z.B. viele Füchse gab es z.B. weniger Hasen.
gab es wieder viele Füchse konnte z.B. die Tollwut sich stark verbreiten bis der Seuchenzug durch nur noch wenige lebende Füchse abriß.
nach soeinem Seuchenzug stieg die Populationshöhe von z.B. Hasen stark an bis sie wieder von den m ehr werdenen Füchsen dezimiert wurden.
Stimmt so nicht.
So enge Räuber-Beute Verhältnisse kann es nur bei Nahrungsspezialisten geben. Das klassische Beispiel ist die Luchs-Schneeschuhhasenbeziehung, die durch die über lange Zeit dokumentierte Zahl der pro Jahr angelieferten Felle bei der kanadischen Hudson-Bay-Companie eindrückliche Zahlen liefert.
Eindeutig kan hier aber nachgewiesen werden, daß die Verfügbarkeit der Beute (Schneeschuhhasen) die Zahl der Beutegreifer (Luchse) beeinflußt und nicht umgekehrt!!
Beim Fuchs funktioniert dieses Modell jedoch nicht, da der Fuchs Nahrungsgeneralist ist (Was Füchse wirklich fressen, kann man z.B. ganz schön bei Labhardt nachlesen, dem man ja nun wirklich keine Jägerfeindlichkeit vorwerfen kann...).
Der Fuchs ist nicht auf Bodenbrüter angewiesen, da er gerade im Lebensrum der Bodenbrüter jede Menge leichter verfügbare Nahrung findet. Auch haben Bodenbrüter entsprechende Strategien zur Feindvermeidung. Man muß nur mal einem Kibitz zuschauen, wie er den zufällig vorbeikommenden Fuchs vom Nest wegleitet. Wer dem Niederwild und den Bodenbrütern helfen will, sollte was für den Lebensraum tuen, dann ist der Fuchs auch indifferent, da er auch vor dem Jäger zusammen mit seinen Beutetieren gelebt hat ohne daß diese verschwunden sind. Nebenbei sind die Niederwildstrecken nach der Tollwut (witterungsbereinigt) nicht im Sinne Deiner Argumentation gestiegen.
da der Jäger ja nicht in der Lage ist die Tollwut und andere Krankheiten zu ersetzen.
Na also, dann sind wir uns ja im Endeffekt doch einig :lol:
 
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weiter zu suchen habe ich keine Lust :mrgreen:

zum Luchs und Schneeschuhhasen
die Schneeschuhhasen haben wir nicht, aber den Luchs :shock:
 

steve

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marterhund schrieb:
einmal Google Tollwut Hase eingegeben
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http://ooe.orf.at/stories/186688/ :?: :shock: :?:


Kreischsäge schrieb:
Beim Fuchs funktioniert dieses Modell jedoch nicht, da der Fuchs Nahrungsgeneralist ist (Was Füchse wirklich fressen, kann man z.B. ganz schön bei Labhardt nachlesen, dem man ja nun wirklich keine Jägerfeindlichkeit vorwerfen kann...).
Der Fuchs ist nicht auf Bodenbrüter angewiesen, da er gerade im Lebensrum der Bodenbrüter jede Menge leichter verfügbare Nahrung findet. Auch haben Bodenbrüter entsprechende Strategien zur Feindvermeidung.

@ Kreischsäge: Du hast sehr schön anschaulich dargestellt, weswegen u.a. Schneeschuhhase und Luchs auf unsere Verhältnisse und im speziellen auf den Fuchs nicht anwendbar ist. Und Du hast weiterhin damit recht, dass die Fuchsdichte nicht vom Hasenbesatz gesteuert wird. Insofern gehe ich absolut konform mit Dir. Selbst die Nahrungszusammensetzung bei Rotfüchsen wie sie in "Der Rotfuchs" beschrieben wird möchte ich nicht anzweifeln.

Aber: Interessant für Jäger und Artenschützer (und Menschen bei denen beides in Personalunion zusammentrifft) ist meines Erachtens nicht die Auswirkung der Beute auf den Prädator, sondern gerade andersherum der Einfluss des Prädators auf die Beute. Und zur Beantwortung dieser Frage hilft mir die Nahrungszusammensetzung z.B. nur wenn Bodenbrüter und Niederwild nicht in der Nahrung zu finden wären (und auch noch in diesem Gebiet vorkämen). Oder um es mit dem von Dir zitierten Labhardt zu sagen: "Demnach ist die es die Summe vieler Füchse, die den Junghasenbesatz begrenzen kann, obwohl für den einzelnen Fuchs der erbeutete Hasenanteil gerin ist." So gelesen auf Seite 46. :wink:

Des Weiteren: Auch das Argument, dass die Regulation des Fuchses/des Raubwildes nicht nachhaltig möglich sei geht am Kernpunkt der Diskussion vorbei, weil es nichts über Auswirkungen einer kurzfristigen Regulation auf Wildtierbesätze aussagt. Ein sehr gutes Beispiel hierfür liefert der Artikel über Küstenvogelschutz und Raubwildjagd aus der letzten DJZ. Wenn in einem Schutzgebiet der Fuchs zur Brutzeit komplett eliminiert wird, dann steigen die Brutpaar- und Bruterfolgszahlen drastisch an. Das dies - also die Regulation - jedes Frühjahr erneut erfolgen muss und mithin nicht nachhaltig erfolgt, sagt demgemäß nichts über den Effekt aus.

Ein Jagdfreund von mir hat am letzten Wochenende Labhardts Information genutzt, dass die Fähen zur jetzigen Zeit bereits fest den Wurfbau besetzt haben und ist mit dem Bauhund die bekannten Wurfbaue in seinem 300-Hektar-Revier abmarschiert. Er hat zwei dickgehende Fähen ausgegraben und erlegt. Keine Verwertung und kein hohes Waidwerk, zugegeben. Aber wer weiß was es für Beutetierpopulationen auf diesen 300 Hektar heißt 2 Gehecke "zu ernähren", der kann sich auch ausmalen was nun das Fehlen bewirkt. Nichts nachhaltiges, stimmt, aber trotzdem sehr geeignet um Effekte zu erzielen.

Kreischsäge schrieb:
Wer dem Niederwild und den Bodenbrütern helfen will, sollte was für den Lebensraum tuen, dann ist der Fuchs auch indifferent, da er auch vor dem Jäger zusammen mit seinen Beutetieren gelebt hat ohne daß diese verschwunden sind.

Kreischsäge, jetzt mal unter vier Augen. Beschreibe mir doch mal die Lebensraumverbesserung die den Fuchs "indifferent" werden lässt. Sag mir was ich - der ich ja zum Erhalt einer artenreichen Natur verpflichtet bin - tun soll. Vielleicht schreibst Du mir auch woher diese Forderung kommt, also welche Studien (oder sogar eine Erfahrungen) dem zugrundeliegen. Irgendwie musst Du ja zu dieser Meinung gekommen sein.

Nur am Rande: Mir ist keine Studie bekannt, bei der durch Lebensraumverbesserung der Einfluss des Fuchs - und gerade des Fuchses, der durch die Schaffung von Deckung nicht ausgeschlossen, sondern sogar angezogen wird - ausgeschlossen wird. Sehr habe ich aber z.B. Herrn Litzbarski (Leiter des Trappenschutzprojektes in Brandenburg) mit dieser Äußerung im Ohr:

Und trotz konsequenter Extensivierung brächen in dem Gebiet auch die Bestände des Rebhuhns und der Limikolen im Grünland zusammen. Die Schutzprojekte, so Litzbarskis ernüchterndes Resümee, in die der Staat jährlich hunderttausende Mark investiere, dienten schlußendlich nur der Produktion von "Prädatorenfutter".

Ähnliche Erfahrungen sind im Bereich Wiesen- und Küstenvogelschutz auch gemacht worden, insbesondere auch in Gebieten in denen sich der Lebensraum seit den "Zeit der goldenen Brutvogeldichten" nicht verändert hat.

Um Deinen Verbesserungsvorschlägen noch etwas vorzugreifen hier eine kleine Beschreibung unserer örtlichen Verhältnisse:

- extrem kleinparzelliert
- viel Deckung durch hecken
- in den letzten 20 Jahren zunehmende Extensivierung

Trotz dieser hervorragenden Biotopstruktur und dem fürs Niederwild exellenten Klima sind hier seit Rabenvogelschonung und Tollwutimpfung die Niederwildbesätze zusammengebrochen. Und um das ganze noch etwas besser darzustellen werde ich mich gleich mal ins Auto setzen und mal eine Runde fotografieren. :wink:

Um es klar auf den Punkt zu bringen, vielerorts in deutschland ist nicht das Biotop das Problem. Das ist oft ganz hervorragend geeignet für Niederwild und Arten mit ähnlichen/den gleichen Interessen. Das Problem ist dieses hier:
1976020.jpg

Der aber im speziellen nicht mehr, ich weiß. :wink:

Wh

Steve
 

steve

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11.661
So, ein paar Bildern aus Revieren in denen bis zur Tollwutimpfung hohe dreistellige Niederwildstrecken erzielt worden sind. Das Biotop hat sich seitdem durch Extensivierung verbessert...der Niederwildbesatz leider nicht.

1976576.jpg


1976579.jpg


1976583.jpg


1976586.jpg


1976593.jpg
 
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31 Aug 2008
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Ihr werdet mich jetzt alle auslachen, aber ich bring es nicht über Herz spielende Jungfüchse vorm Bau zu schießen. Nutze soche Gelegenheiten lieber um sie zu filmen und den Kollegen und Nachbarskindern etwas Natur zu zeigen. In der Zeit von Juli bis März schieß ich auch jeden Fuchs. Aber Fuchswelpen vorm Bau zu schießen schaff ich einfach nicht. Denke das muss jeder selbst mit sich ausmachen.

Gruß Krähenfreak :wink:
 

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