Dagegen: Jagd ist Notwendig - Jäger sein ist Lebensentwurf.
Notwendigkeit darf aber nicht einziger Maßstab sein. Zumindest nicht eine rein "ökologische" oder eine ökonomische Notwendigkeit.
Im Jagdgesetz ist nicht die Rede von Lebensentwurf und dergleichen. Lebensentwurf ist eine persönliche Dimension. Schön, wenn die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu einem Lebensentwurf passen. Notwendigkeit ist der Maßstab, den die Gesellschaft für alle Gesetze zugrundelegt. Deshalb sollte die Vision 2030 auch darauf abstellen, was notwendig ist und was nicht. Dass jagd Freude machen darf und soll, ist damit ja nicht ausgeschlossen.
Was soll denn die Argumentation mit dem Jagdgesetz. Das kann man ändern. Diese Gesellschaft verliert, wenn alles auf eine Notwendigkeit reduziert wird. Vielmehr braucht es ein größtmögliches Mass an Freiheit und Schutz von unterschiedlichen Lebensentwürfen. Alles andere ist Unfreiheit, menschenunwürdig, totalitär.
Dagegen: Nur solange die Jagdformen sich mit den allgemeinen Werten und Normen der Gesellschaft decken. Alte Jagdformen (auch das höfische Kesseltreiben auf Schalenwild ist eine Jagdform!) aus rein kulturkonservatorischen Gründen zu betreiben, geht nicht.
Anbiedern ist der falsche Weg, Augenmaß ist gefragt. Normen sind nicht einbetoniert und können - auch von Jägern - beeinflusst werden.
So eine Art Naturschutz für historische Jagdformen? Das ist in meinen Augen Nonsens und gewiss nicht mehrheitsfähig. Und um letzteres muss es doch gehen, wenn wir weiterhin gesellschaftlich akzeptiert jagen wollen.
Wie ich oben schon schrieb, geht es nicht um das Hinterherhecheln eines kranken geistes. Lächerlich - :16: Die Falknerei ist Kulturerbe, obwohl die kaum notwendig und ein Tier auf ein anderes archaisch gehetzt wird.
Haken dran: Natur gebrauchen ohne zu verbrauchen.
Jepp
Ja, aber was heißt das?
Das heißt, das Schädlingbekämpfung z.B. aufhört und Bestände gesunde Altersstrukturen aufweisen müssen.
Dagegen: Zu spät. Wir hätten bei der Keule bleiben und nicht mit den modernen Flitzebögen anfangen dürfen. Die Weichen wurden schon vor 10.000 Jahren gestellt. Und mit Weidgerechtigkeit hat das schon gleich gar nix zu tun.
Übrigens gehört zur Natur auch der menschliche Erfindergeist.
Seh' ich genauso. "Weidgerechtigkeit" sollte m. E. jedenfalls nicht zu Verlust von Sicherheit und zu übermäßigem Leid führen. Das hat deshalb aber noch lange nix mit "Effizienzsteigerung" zu tun.
Ich möchte nicht mit Sperr und Pfeil zur Jagd gehen. Technische Weiterentwicklungen wie das Zielfernrohr finde ich sehr angenehm, ebenso Membranwinterkleidung, wasserdichte Stiefel usw. Man sollte bei technischen Neuerungen das Für und Wider abwägen, so wie das ja bei Nachtsichtgeräten ist, die die ich mich noch nicht erwärmen kann, aber das ist eine rein persönliche Sache, es mag sein, dass das in Schwarzwildnotstandgebieten anders zu sehen ist.
Was jemand persönlich findet, ist vollkommen unwichtig. Außerdem muss sich Jagd an der (ursprünglichen) Jagd und nicht am Hinrichten unter Schlachthausbedingunen orientieren; denn sonst hat sie sich über kurz oder lang erledigt. Wo die Grenze zu ziehen ist, ist diskutabel. M.E: sollte es eher zurückgehen als weiter. Ich halte das im übrigen auch für besser kommunizierbar. :12:
Haken dran.
Ja. Leider ist sie das heut' schon nicht - erst recht wohl nicht 2030...
Volle Zustimmung.
Das heißt dann auch Ausbildung am lebenden WIld. :12:
Dagegen: Die Jagdmethoden haben sich den aktuellen Vorstellungen vom Umgang mit Tieren anzupassen. Jäger können aber darauf durchaus Einfluss nehmen.
...und zwar bitte auf der Grundlage eines realistischen Bildes unserer Umwelt.
Was bedeutet "natürliche Abläufe"? Ich bitte um Erläuterung.
Was bedeutet natürliche Abläufe, muss ich das Jägern wirklich erklären. Es hat eben sehr viel mit der Technisierung der Jagd zu tun, die dadurch immer unnatürlicher wird.
.....die es aber aktiv der Gesellschaft zu vermitteln gilt. Die eigentliche Herausforderung dabei ist, dass es einfach innerhalb der Jägerschaft zu viele Vorstellungen von "Jagd" gibt.
...von denen "ihren Standpunkt" nicht alle werden vermitteln können. Die deshalb bei uns aussterben werden, wie es viele Jagdarten bereits sind. Die anderen können evtl. einen guten Einfluss nehmen.