Ich kann sagen dass das sehr wohl geht, so weit dass man nur die ersten drei Worte der Frage benötigt um wie aus der Pistole geschossen die Antwort zu kennen, wahlweise auch aufgrund der Antwortmöglichkeiten die Frage hersagen kann. Da muss man aber erst mal hinkommen, wer so intensiv lernt dass er das drauf hat wird auch beim Rest wenig Kompromisse machen, sondern meint die Sache ernst. Und wer nicht versteht was er auswendig lernt, wird auch in der Prüfung wenig Chancen haben. Ist in einem Studium nicht anders.
Wenn jemand den Stoff lernt, um die Fragen beantworten zu können, bin ich bei Dir. Aber die Erfahrung zeigt (siehe das Posting vorher), dass eine App gekauft wird, die die Fragen "stellt", falsch beantwortete markiert und somit zum Lernen der Fragen und der Antworten erzieht. Nicht zum Lernen des Stoffes und der Zusammenhänge.
D.h. es wird nicht das Wissen des Jägers gelernt, sondern der Teil, der in den Fragen (bzw. nur in den richtigen) Antworten steht und das ist eine echte Untermenge.
Wie gesagt, als Prüfling fände ich das auch gut, als jemandem, der Interesse an der weiterhin guten Qualifikation der Jäger hat, nicht.
Aber in der Sache hat ****** schon recht. Ich fand in Niedersachsen die praktische Prüfung allerdings stellenweise ziemlich absurd, vor allem den Teil wo versucht wurde die Prüflinge in einer fiktiven Drückjagdsituation unter Druck zu setzen. Etwa:
"Stellen sie sich vor da hinten ist ein Spazierweg, und da drüben ist eine Strasse, und da vorn kommen die Treiber, und da hinten kommt ein Reh, usw..."
Also, das man in der Prüfung unter Druck gesetzt wird, liegt in der Natur der Sache. Wenn dies fair passiert, ist dagegen nichts zu sagen. Und gerade eine Fragestellung, wie Du sie da formuliert hast, finde ich sogar eine richtig gute, da praxisnah und sicherheitsrelevant. Besser als Fragen nach Zahnformeln oder der Zahnentwicklung oder sonstiges.
Zum Teil reagieren die Prüfer (bewusst oder unbewusst) auch auf die aus der Praxis suboptimale PO, die gerade "Auswendiglerner" bevorzugt und legen deshalb den Fokus gezielt auf praktische Fragen - ist ja auch eine praktische Prüfung
ich war lange genug Prüfungsvorsitzender, so dass ich beide Seiten verstehen kann.