Jagdliche Auffassung beim Forst

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So wird das aber nix,lieber Stoebi.Individuelles Bewußtsein als Grundlage für menschliches Zusammenleben zu setzen,ist philosophisch grundverkehrt und führt zu gesellschaftlicher Destruktion.Das hat uns schon der alte Hegel ausführlich gelehrt und einige davor auch schon. Sogar der alte Adenauer und der Ehrhardt haben die Grundlagen der kapitalistischen Ökonomie in Deutschland richtig begriffen und umgesetzt.Soll denn tatsächlich "Eigentum verpflichtet" zur Magulatur verkommen und nur Eigentümerwillen zählen?
@Diana und ihre Familie setzen ,nehm ich mal an,die Grundhaltung mit gesellschaftlichen Bewußtsein in ihrer Eigenjagd um . Wenn schon Sprüche,dann Wald und Wild !

Natürlich ist das Eigentumsrecht nicht schrankenlos. Steht ja auch im GG und wird durch eine Fülle von Gesetzen verwirklicht und in letzter Zeit auch regelrecht überdehnt, wenn man bspw. an Natura 2000 oder das Nationalparkunwesen denkt.
Wie man darauf kommen kann, dass eine kleine Gruppe von Menschen, in ganz D'land vielleicht 60.000, die in Ihrer Freizeit als Jagdpächter tätig sind, einen wesentlichen Einfluss auf 20, 25% der Landesfläche einräumt und das dann als Gemeinwohl verkauft, ist philosophisch mehr als mutig.
Wenn es um das Wild als solches ginge, also um alle Tiere und Pflanzen, die in Gottes freier Natur leben, dann sollten artenreiche Wälder das maximale Ziel sein und nicht schalenwildreiche.
 
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Als Förster kriegt man die schönsten Frauen, ein tolles altes Forsthaus im Wald und einen G-Mercedes als Dienstwagen - hast Du denn noch nie Forsthaus Falkenau geguckt? :p
Mein Kumpel ist Förster i.P.,seine Frau war seine Vorgesetzte u. ist attraktiv,ein eigenes neugebautes Haus ist auch da und der Daimler steht als Zweitwagen in der Garage.;-) Bis zur Pension schaffst Du das doch auch noch !;-)
 
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...und dann gegen Ende des Studiums stellen sie mit Entsetzen fest, das bei den Bundesforsten gar keine Stellen mehr frei sind......:twisted:

basti

Da bleibt immer noch das Lehramt oder Wolfsberater beim Landkreis.Da gibts demnächst viele freie Stellen und den Wald schützt dann der Wolf. :)
 
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Natürlich ist das Eigentumsrecht nicht schrankenlos.
.....
Im typischen Niederwildrevier schon. Da darf der Landwirt ungestraft alles plattmachen, was einem max. Ertrag stören könnte.
Und das elegante daran ist, dass die Verantwortung für das Wild an den Pächter übertragen wurde.

Wenn es um das Wild als solches ginge, also um alle Tiere und Pflanzen, die in Gottes freier Natur leben, dann sollten artenreiche Wälder das maximale Ziel sein und nicht schalenwildreiche.
Es gibt auch schützenswertes Leben ausserhalb deines Forst-Arbeitsplatzes Wald.
Aber über den Artenreichtum redet schon keiner mehr.....:sad:

basti
 
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Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
basti;2075624 [B schrieb:
Mal sehen, wann der erste Förster(-hund) angeknabbert wird und was dann passiert :biggrin:
[/B]
basti


Auch DAS wurde schon im Forum diskutiert. :shoot:



CdB:cool:
 
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Natürlich ist das Eigentumsrecht nicht schrankenlos. Steht ja auch im GG und wird durch eine Fülle von Gesetzen verwirklicht und in letzter Zeit auch regelrecht überdehnt, wenn man bspw. an Natura 2000 oder das Nationalparkunwesen denkt.
Wie man darauf kommen kann, dass eine kleine Gruppe von Menschen, in ganz D'land vielleicht 60.000, die in Ihrer Freizeit als Jagdpächter tätig sind, einen wesentlichen Einfluss auf 20, 25% der Landesfläche einräumt und das dann als Gemeinwohl verkauft, ist philosophisch mehr als mutig.
Wenn es um das Wild als solches ginge, also um alle Tiere und Pflanzen, die in Gottes freier Natur leben, dann sollten artenreiche Wälder das maximale Ziel sein und nicht schalenwildreiche.

Ja,ich glaube halt an das Gute im Menschen !Nicht nur Wälder sollen Artenreich sein. In den Niederwildrevieren gibts viel mehr zu tun. Leider redet alles nur noch über Schalenwild. Die wahren Helden jedoch sind die Niederwildrevierpächter !!!
 
G

Gelöschtes Mitglied 13565

Guest
Aber über den Artenreichtum redet schon keiner mehr.....:sad:

basti

Tatsächlich? Schau mal in die FSC und PEFC oder sonstige Zertifikate für den Wald und dann schreib ml den Landwirten genauso viel Stilllegungsflächen ohne fette Förderung /Verdienstausgleich vor.


CdB
 
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Tatsächlich? Schau mal in die FSC und PEFC oder sonstige Zertifikate für den Wald und dann schreib ml den Landwirten genauso viel Stilllegungsflächen ohne fette Förderung /Verdienstausgleich vor.
Geht leider nicht, da in der politischen Wahrnehmung "Natur" nur im Wald stattfindet und "cross-compliance" in der Landwirtschaft mehr mit der korrekten Lagerung von Altreifen für die Siloabdeckung zu tun hat, als mit Biodiversität und Habitatschutz.

basti
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Adultes Rehwild ist prinzipiell die meiste Zeit des Jahres territorial,da gibts genügend Untersuchungen seit weit mehr als hundert Jahren. Das weiß jeder Praktiker auch ohne Untersuchungen und daß ein Bock mal 70km wanderte,ist eine der ganz großen Ausnahmen.Wenn Du Dein Revier nur durchdrückst,kannst Du 2 Stunden nach der Jagd das gleiche Reh erneut bestätigen.Meist gehts sogar noch schneller.Rehwild,daß in der Vegetationsperiode nahe dem Wald im Feld steht,zieht nach der Ernte in den nahen Wald und tritt dort abends/morgens aus.Druck oder Sog kommt auf die Betrachtungsweise an.Im Gegensatz zu anderen Schalenwildarten leidet Rehwild nicht unter Rudelbildung,Sprünge sind "Zweckgemeinschaften im Offenland" !Die Bestandsgröße in Waldgebieten ist auch nicht unermeßlich.Hier fungiert der gleiche Verdrängungseffekt wie in Feldrevieren oder gemischten Revieren,lediglich der Indikator ist ein anderer !Schieße ich z. B.ein 500ha -Waldrevier rehrein,dann kommt aus dem unterbesetzten Feldrevier ebenso Rehwild ins leere Waldrevier. Über Jahre wirkt dann der Verdünnungseffekt.
@Bora,ich bin da voll bei Dir !

Alles richtig und mir bekannt!! Und wo ist jetzt das Problem?;-)
 
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Soll ich Dir was Unglaubliches verraten?

Ich mag den Slogan auch nicht, weil er ohne wirkliches Lösungsangebot unnötig polarisiert!

Ich kann aber verstehen, warum er in unserer Zeit entstanden ist: das Maß an erträglichen Forstschäden war einfach in ganz vielen Regionen überschritten! Durch Klimawandel, wiederholte Sturmschäden in Jahrtausendausmaß und gleichzeitig enorm gesteigenem Holzbedarf unserer Gesellschaft sinkt selbstverständlich die Akzeptanz der Forstbewirtschafter, auf ihre und auf Kosten eines stabilen Ökosystems unhaltbare Forderungen der Jäger nach "lustigen" Wildbestandshöhen hinzunehmen, zumal von deren Seite nur sehr wenig Erkenntnis wahrnehmbar ist, dass wir aktuell die höchste Schalenwilddichte seit Aufzeichnung der Streckenzahlen haben. Im "Blase" zu Zeiten meiner Jägerprüfung, Mitte bis Ende der 70er Jahre, wurde noch ein Rehwild-Soll-Bestand noch mit 6-10 Stück/100ha angegeben, in Spitzenrevieren auch mal 12-14! Das schießen wir heute fast überall nachhaltig, ohne dass die Streckenzahlen beim Rehwild einbrechen - im Gegenteil!

Da muss man sich nicht wundern, dass irgendwann einmal der Knoten platzt und nach drastischerem Vorgehen gerufen wird, wenn Einsicht nicht mehr zu erwarten ist.

Nein, sondern die höchsten Abschußzahlen



Nein, es ist die einzige Möglichkeit, sich an einen nicht zählbaren Bestand und seine Begrenzung heranzutatsen! So lange sich Abschusszahlen (locker) steigern lassen, ohne dass die Schäden deutlich sinken, kann man kaum von Reduktion sprechen (wenn man das überhaupt möchte).


Das bezweifle ich, das geht nur wenn ich konsequent alles außer Füchsen erlege was Rot ist und zwar ohne auf Geschlecht oder Alter zu achten.
 
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Natürlich ist das Eigentumsrecht nicht schrankenlos. Steht ja auch im GG und wird durch eine Fülle von Gesetzen verwirklicht und in letzter Zeit auch regelrecht überdehnt, wenn man bspw. an Natura 2000 oder das Nationalparkunwesen denkt.
Wie man darauf kommen kann, dass eine kleine Gruppe von Menschen, in ganz D'land vielleicht 60.000, die in Ihrer Freizeit als Jagdpächter tätig sind, einen wesentlichen Einfluss auf 20, 25% der Landesfläche einräumt und das dann als Gemeinwohl verkauft, ist philosophisch mehr als mutig.
Wenn es um das Wild als solches ginge, also um alle Tiere und Pflanzen, die in Gottes freier Natur leben, dann sollten artenreiche Wälder das maximale Ziel sein und nicht schalenwildreiche.

So etwas kann man auch z.B. unter dem Stichwort "Demokratie" subsumieren. Die Grundeigentümer haben sich in diesem Falle eben genau den oder die Jagdpächter ausgesucht, den/die sie haben wollten! Und das Schöne daran ist, dass es einen Außenstehenden so rein gar nix angeht!!

Das ist übrigens mit den Förschters landauf, landab auch nicht viel anders - zumindest nicht bei den kommunalen, wie Du ja wohl auch einer bist. Die gleichen Grundeigentümer, die den Pächtern einstens die Jagd in Deinem Sprengel verpachtet haben, haben ganz offensichtlich auch Dich eingestellt. Wenn diese Grundeigentümer also den einen Fehler (den der Verpachtung) gemacht haben, was - außer Deiner eigenen Überheblichkeit - bringt Dich nun auf den Gedanken, dass Deine Einstellung nicht auch ein Fehler war....

Ach ja, beleuchten wir doch noch einmal kurz die "Freizeitjäger" im Vergleich - ja zu wem eigentlich? Zu einem Förschter, der, wenn er im Revierdienst steht, max. 10% seiner Arbeitszeit für die praktische Jagd aufwendet? Das wären somit sagen wir 5h pro Woche, großzügig aufgerundet - wohlgemerkt, für den Außendienstler; für Bürohengste gelten natürlich geringere Zeitansätze. Alles weitere an Zeitinvestition findet hier ebenso in der Freizeit statt, wie bei jedem anderen Jäger, der mit einem anderen Beruf sein Geld verdient. Die jeweilige mit der aktiven Jagdausübung verbrachte Freizeit müssen wir, so glaube ich, erst gar nicht miteinander vergleichen - und schon gar nicht, wenn man "Jagdausübung" als Tätigkeit nicht darauf beschränkt, sich im Herbst/Winter an einen Tresterhaufen zu setzen und eins/zwei/viele Rehe totzuschießen. Sich daher hier als großer "Jagdprofi" aufzuspielen, ist schlicht und ergreifend ebenso lächerlich, wie eine ein- oder zweisemestrige Schmalspurvorlesung "Jagd" in irgendeiner forstlichen Hochschule als die "bessere" Form der Ausbildung darzustellen...
 
A

anonym

Guest
... Premiumposting!

Vor allem sind die jagdlich aktiven Förster, die ich kenne, ebenso wie BGS-Inhaber in ihrer Freizeit jagdlich tätig. Und selbige streiten dies auch nicht ab oder stellen sie über andere, wie manche hier das wohl nötig haben und uns den "Förster vom Silberwald"-Gedanken einpflanzen wollen, daß der Förster während seiner Dienstzeit aktiv jagt.

Über Generationen wurde der Wald von den Eigentümern nach deren Ermessen bewirtschaftet. Man glaubt es nicht, ohne Forst auch gewinnbringend. Niemand benötigte einen beratenden Förster. Ich finde es ok, wenn Förster Bundes- und Landeswaldflächen bewirtschaften. Auch ist es ok, wenn man sich als Waldbesitzer Rat und Hilfe beim ALF holen kann. Und ich spreche hier ausdrücklich nicht ein teils hervorragendes Wissen ab.

Was ich aber zum koxxen finde ist, daß manche sich als Allwissende aufspielen, die den gewinnbringenden Waldbau und die Jagd erfunden haben, sich in bestehende Pachtverträge zwischen Privatpersonen und Jagdgenossen ebenso einmischen, wie in der Frage, wie Waldbesitzer ihren Wald zu bewirtschaften haben und sich so eine Existenzberechtigung suggerieren und herbei reden. Ich bin selbst Waldbesitzer, erlebe es ständig mit. Und ich bin Hundeführer, sehe, was jagdlich aktive Förster führen (was tw. top ist) und was eben der Rest, der sich über den Jäger stellt, führt oder eben keinen Hund hat. Leute, ich würde auch hier mal den Ball ganz flach halten und mich keinesfalls als Jagdprofi hinstellen.

Ich bin aber auch in der freien Wirtschaft tätig. Angestellt und selbständig. Die immer wieder in`s Spiel gebrachten Begriffe Gewinnmaximierung, Kosteneinsparung usw. sind mir nicht fremd. Euch wohl schon, auf alle Fälle habt Ihr nie Verantwortung in der Form übernehmen müssen, dass Ihr am Monatsende weniger Geld habt, wenn zu viel Geld ausgegeben wurde.

Und daher auch ein wirtschaftlicher Gedanke: Was würde dagegen sprechen, gerade beim Bereich Forst drastisch Stellen zu kürzen, die Beratungsfunktion nur als Holschuld anzubieten und sich vergüten lassen, die Bewirtschaftung der staatlichen Wälder definitiv an dem messen, was privaten Waldbesitzern vorgeschlagen wird: am Gewinn. Bis auf ein paar Einzelschicksale weniger drastisch, als das, was fast täglich in der freien Wirtschaft, die ja immer so gerne als Vergleich genommen wird, passiert.
 

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