Jagdjournalismus - Qualitätssicherung durch Praktiker für die Praxis

Registriert
14 Sep 2005
Beiträge
3.389
Habe grad einen faulen Tag. Die Brut ist zum Bogenschiessen, die Hunde mitgefahren, die Frau nicht da. Räume auf und mir fällt die WH Ausgabe 1/22 in die Hand. Auf Seite 22 sieht man dann einen Jäger mit gezücktem Abfangmesser auf eine vom Hund gestellte Sau zu rennen. Der HT wird von der Bache grad geworfen. Action pur!

Aber nun kommt es. Bilder brennen sich ein, gerade bei jungen unerfahrenen Jägern und ich frage mich, warum man das im Artikel nicht herausstellt, dass dieses Verhalten extrem gefährlich ist, das Messer zu zücken, bevor die Sau fixiert ist, was schwieriger ist, weil eine Hand nicht frei ist und der HF noch auf sein Messer achten muss.

Ich würde bevorzuge, wenn die Redakteure bei der Auswahl solcher Bilder den Fehler klar benennen, die Selbstgefährdung des HF benennen, den Verstoß gegen die UVV erklären, die Gefährdung der Hunde aufzeigen.

Fachlich gute Praxis zu vermitteln, ist ein Baustein des Erhalts weidgerechten Handwerks.

Ich werde es künftig in meine Belehrung einbauen, dass die Durchgeher und andere HF klare Anweisung haben, das Messer erst zu zücken, wenn die Sau am Boden fixiert ist. Das hat für mich die gleiche Qualität wie jagen mit Stecher und Abpraller und gefährdet auch die Hunde, denn oft sind es nicht nur die eigenen am Stück.
 
Registriert
23 Jan 2021
Beiträge
773
Möglicherweise liegt der Grund darin, dass es selbst Praktiker unterschiedlich handhaben. Ein bekannter NSF, bei dem ich neulich zum zweiten Mal ein Anschuss Seminar besuchte, erklärte es genau so. Herangehen mit gezogenem Messer, weil man oft keine Zeit zum ziehen habe. Ich weiß aber von anderen NSF, dass sie es so handhaben, wie Du es schreibst. Aus Sicherheitsgründen ist mir das auch absolut verständlich.
 
Registriert
10 Jun 2009
Beiträge
1.801
Anderes Thema, aber mir fällt immer wieder auf wenn in der W&H und anderen Zeitschriften Bilder gezeigt werden, wie Füchse ohne Handschuhe getragen werden. Ja, in der Regel wird nichts passieren, aber ich denke, dass eine Jagdzeitschrift da schon eine Vorbildfunktion hat.
 
Registriert
5 Aug 2002
Beiträge
20.941
Im Winter kursierte ein Video, in dem ein Hundeführer sich in einem unübersichtlichen Bereich (umgestürzter Baum, Kraut) von hinten auf die von vier Hunden gebundene Sau setzte und mit dem Messer mehr oder weniger blind nach selbiger stach - mit dem Resultat, dass er sich das Abfangmesser durch den Oberschenkel stach.
Von der ganzen Aufmachung her machte der Mann auch den Eindruck, dass er weiß, was er da macht und das auch nicht zum ersten Mal.
 
Registriert
30 Jan 2016
Beiträge
3.289
Ich habe gelernt, dass man mit Waffe oder Messer eine bestimmte Art zu gehen einhalten sollte.

Mit Waffe: Ein Bein vor und das andere dann nachziehen. Das reduziert einfach das Risiko, dass man gerade im unübersichtlichen Gelände stolpert. Das macht man natürlich nicht über 50 m, sondern eigentlich nur über die letzten 20 m. Jetzt kann natürlich jeder wieder mit den berühmten Einzel und Sonderfällen kommen. Es geht darum, dass man nicht mit einer geladenen Waffe unter kompletter Stresssituation irgendwie durchs Gelände torkelt.

Mit dem Messer mache ich einen Mix. Wenn der Hund dran hängt und ich los laufe, ist die Sicherung vom Messer an der Schneide bereits frei und die rechte Hand ist am Messer. Erst wenn mein drahtiger Freund seine Bodenankerfunktion aktiviert hat, trete ich in Aktion.

Ich habe mich im Wald und fällt schon oft genug, auch ohne Stresssituationen, auf die Schnauze gelegt. Insofern stimme ich @Alg_de voll zu.
 
Registriert
15 Okt 2017
Beiträge
5.964
Es gibt zwei Arten, Dinge zu lernen:
1. Durch anderer Leute Erfahrung.
2. Durch eigene Erfahrung.

In der Regel ist nur eine der beiden mit Schmerzen verbunden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
7 Jul 2008
Beiträge
5.307
Im Winter kursierte ein Video, in dem ein Hundeführer sich in einem unübersichtlichen Bereich (umgestürzter Baum, Kraut) von hinten auf die von vier Hunden gebundene Sau setzte und mit dem Messer mehr oder weniger blind nach selbiger stach - mit dem Resultat, dass er sich das Abfangmesser durch den Oberschenkel stach.
Von der ganzen Aufmachung her machte der Mann auch den Eindruck, dass er weiß, was er da macht und das auch nicht zum ersten Mal.
Der HF ist wirklich ein sehr erfahrener, mir persönlich bekannter Mann.
Leider lässt manchmal ein Überschuß Testosteron kleine Aussetzer in den Hirnwindungen entstehen..........es war eine junge Frau dabei!
Er musste und muss dafür reichlich Spott von den Bekannten einstecken. :LOL::ROFLMAO::LOL:

Ansonsten wird von vielen zu oft von zu wenig erlebtem, erzählt und geschrieben, um einen Exforisten zu zitieren.


Bausaujäger
 
Registriert
16 Mrz 2011
Beiträge
2.362
So ein Mist aber nun wieder, ist auf mich bezogen.
Jetzt muß ich armer Kerl jede Drückjagdeinladung ablehnen, ich habe nämlich keine Waffe ohne Stecher. 🙈🙈

Gruß Seppel
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
111
Zurzeit aktive Gäste
351
Besucher gesamt
462
Oben