Jagd - Töten - Emotionen, wie ist das bei euch?

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Hab ich erstr gestern dafür entschieden die Fuchsbejagung auf den Winter zu beschränken als ich 3 Jungfüchse
beobachtete.Die These mit wer nicht töten will soll kein Fleisch essen find ich echt gut! Das werd ich bei einigen Bekannten
die gegen die jagd sind mal anwenden.

Das erlegen von zur jagd ausgewilderter Fasane hat(meiner Meinung nach) nichts mit jagt zu tun sondern ist Tierquälerei!!!!! und nichts anderes wenn ich die möglichkeit habe ein tier zu schlachten lass ich es doch nicht frei um es womöglich anzubleien.
Wer Fasane jagen will muss Biotoppflege machen und das Raubzeug kurz halten.
Das Jagen als sport zu bezeichnen und seinen Abschuss nach Wald Dinsney und nich nach dem Bestand zu richten ist wirklich NICHT nachvollziebar. mit dieser meinung sollte man das Jagen entweder aufgeben oder zumindest sich selbst nicht als jäger bezeichnen.
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Heil
Hugo4 schrieb:
Hab ich erstr gestern dafür entschieden die Fuchsbejagung auf den Winter zu beschränken als ich 3 Jungfüchse
was machst Du mit den Winterfüchsen?

Hugo4 schrieb:
...Die These mit wer nicht töten will soll kein Fleisch essen find ich echt gut! Das werd ich bei einigen Bekannten
die gegen die jagd sind mal anwenden.
das war, ist und wird die allerbeste Argumentation pro Jagd sein können.

Auf die Frage: "Wer hat eigentlich Dein heutiges Schnitzel gemetzelt?" bleiben die Leute jede Antwort schuldig.

Hugo4 schrieb:
Das erlegen von zur jagd ausgewilderter Fasane hat(meiner Meinung nach) nichts mit jagt zu tun sondern ist Tierquälerei!!!!! .....
und lässt sich eben in keiner Art und Weise sinnvoll begründen!
Merke: auch Flugwild gehört letztendlich zu den Wirbeltieren....
 
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Der Balg kommt vors Bett sofern das Ansitzen nicht wie letzes jahr in erfolglosem frieren endet :34:
 
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Mit Jungfüchsen tu ich mir auch schwer! Hab die ersten Jahre keinen ein Haar gekrümt und
mich eher am Anblick erfreut wenn sonst nix auf der Wiese war.

Nun nach ein Paar Jahren sehe ich immer weniger Hasen und immer mehr Füchse. Zwar auch nur
alle 5 Ansitze mal einen Fuchs im Anblick aber vor 3 Jahren hab ich fast nie einen Fuchs sehen
können.

Wer Hasen haben will kommt halt mal nicht drum auch die Füchse kurz halten zu müssen.
Nach dem Motto jung und dumm geht das ganz einfach bei Jungfüchsen am einfachsten.

Spaß machen tuts mir aber nicht. Wer jetzt sagt wart halt bis im Winter ist ein Träumer.
Wieviele von eueren Füchsen habt Ihr gerben lassen? Wieviele verwerfen müssen? Wer sitzt
nicht lieber bei der Saukirrung oder Rehkirrung im Winter anstelle des Fuchsbaus?

Hat alles sein für und gegen.

Emotionen bei der Jagd gibt es aber viele. Wer ist noch nicht einer Sau nachgepirscht und konnte
dann vor aller Aufregung nicht mehr ruhig zielen oder wer wurde noch nicht bebeutelt vor Freude
wenn ein starker Bock die Bühne betritt (egal ob erlegt oder nicht), wer denkt an nichts wenn er
seine Trophäen in Händen hält und zurück denkt wo und wann sich dieses Erlebnis zugetragen hat.

Jagd ist für mich Emotion pur. Und was ich noch schöner finde. Es steckt an!!
Zwei meiner besten Freunde gehen gern mit zur Jagd. Lassen sich die Natur und Tiere zeigen und
erleben die Sache Jagd als etwas ganz natürliches. Ist es ja auch! Sonst hätten wir jetzt 4 Füße
oder würden Gras fressen.

Komisch ist nur das gar nicht mal soooo wenige selbst aus der Stadt gern zum Fischen gehen und
das auch als normal ansehen. Die Fische werden gefangen haben Stress pur und werden dann wieder
ins Wasser geworfen oder halt gegessen. Ich kann mich aber an keine DEMO gegen Fischer erinnern.

Der Tot gehört zum Leben dazu. Die Jagd und das Töten um zu überleben haben uns erst dahin
gebracht wo wir heute sind. Auch die Landwirtschaft wurde durch Tierhaltung mehr oder weniger
gebohren. Die Tiere hat damals auch niemand totgestreichelt und das wird in Zukunft auch nicht geschehen.

Wenn ich unser Wild als Höchstes Gut bezeichnen würde dann wäre ich I M M E R lieber Wild anstelle
von Schlachtvieh. Hat doch niemand ein schöneres Leben. Kann machen was es will. Fressen was es will.
Vöglen wenn und wann es mag und im IDEALFALL hört es denn Schuss nicht mehr und ist vergangen.

Was kann man einem Tier besseres Wünschen???
 
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Oh ha, schwere Kost-
- Threat mit Tiefgang!

Ich bin ein sehr junger Jäger zwar nicht in Lenzen aber in der Waidmannskunst.

Ich habe sehr viele Erfahrungen machen können, nein besser müssen, bevor ich nun in meinem dritten Beruf auch nicht ohne aber jedoch weitgehend gefahrlos diene.

Ich erlaube mir sehr wohl sämtliche Emotionen die ich beim Ansitz/ Pirsch oder Bewegungsjagden mit oder ohne Beute empfinde.

Es ist aber auch nicht immer die selbe Emotion, z,B. Ich erlege eine Sau, sie liegt im Knall- ich bin völlig aufgewühlt und muss vielleicht sogar ein zittern unterdrücken und eine rauchen!

Ein anderes Mal:

Ich erlege eine Sau, sie liegt im Knall- ich bin völlig ruhig nahzu wie im 2. Beruf kühl lauernd ob noch was kommt, ob ich eine Dublette schaffe oder so ähnlich!

Also ich genieße diese Vielfalt von allem- Natur, Schönheit des Augenblicks, Erfolg (im Auge des Betrachters) und die Emotionen-

Alles in allem ist dies der Hauptgrund zu jagen, zumal ich nicht mal annähernd jagdlich vorbelastet bin!

Um mal mit dem Standartsatz meines Schwiegervaters zu zititeren:

Jeder Tag ist ein schöner Jagdtag, aber nicht jeder Tag ist ein schöner Fangtag!

Waidmanns Heil!
 
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Gleich vorab: Ich hab den Schein noch nicht (ganz) und das, was ich schreibe, stellt nur meine subjektive Meinung dar, die für niemand anderen gelten muss und auch nicht soll. Wäre auch anmaßend, wenn sich ein nicht mal fertiger Jungjäger das rausnehmen würde.

Riesen Kompliment auch erst mal an eichenlaub - sehr mutiger Thread, der mich a) interessiert und b) bewegt, weil ich mich, bevor ich mich für den Jagdschein entschieden hab, schon im Rahmen meiner Möglichkeiten mit dem Thema befasst hab:

Ich konnte damals, in dieser Entscheidungsphase, einfach nicht mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen, dass ich ein Tier durch eigenes Handanlegen würde töten können, weil für diese Gewissheit einfach mein Respekt vor der Kreatur und meine Demut vor der Natur zu groß sind. Ich hoffe, das bleibt so, und ich glaube auch, dass es für dieses Paradoxon von der gleichzeitigen Liebe zum Leben und seinem scheinbaren Gegenteil, dem Nehmen desselben, keine Lösung und erst recht keine pauschalisierbare gibt. Wie das mit dem eigenen Gewissen verbandelt wird (falls vorhanden und notwendig), muss wahrscheinlich letztendlich jeder mit sich selbst ausmachen. Egal, wie man es dreht und wendet, für mich persönlich ist und bleibt es ein Zwiespalt, der bis zu einem gewissen Grad immer paradox ist und wahrscheinlich auch bleiben wird.

Ich konnte mich damals natürlich nicht klar für oder gegen den Jagdschein entscheiden, ohne in der Frage eine Antwort zu haben, und ich war dann wirklich dankbar, dass mir ein erfahrener Waidmann die Gelegenheit eingeräumt hat, die Antwort unter seiner Aufsicht und Anleitung zu bekommen. Das Erlebnis und die folgenden waren für mich einzigartig, erhaben (bitte nicht missverstehen), unvergesslich, zutiefst bewegend und mit abnehmender Vehemenz verwirrend. Mittlerweile hat sich das ein bisschen gelegt, weil ich - auch durch viel Nachdenken und Reflektieren - zu einem für mich akzeptablen Arrangement und Einvernehmen mit dem Zwiespalt gekommen bin.

Die für mich brauchbarste geistige Herangehensweise an dieses Paradoxon hat sich dann erst in den letzten Monaten abgezeichnet, als ich immer öfter mit durfte und mir dann auch erlaubt war, gewisse Entscheidungen selbst zu treffen. Irgendwo auf diesem zugegeben kurzen Weg hat mich das dennoch zu der Gewissheit geführt, dass die Jagd der höchste Dienst ist, den ich der Natur erweisen kann. Deswegen und mittlerweile auch aus einer immer stärker werdenden Passion übe ich sie sowohl leidenschaftlich gerne als auch so oft und gut ich kann aus, soweit mir das im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten als Lernender möglich ist. Das hört sich vielleicht für alle anderen völlig banal und für den ein oder anderen auch blödsinnig an, aber für mich ganz persönlich ist es im Endeffekt Intention und Motivation mit rauszugehen, mitzuarbeiten und zu versuchen, besser zu werden: Die Leidenschaft selbst und die Gewissheit, dass ich mit nichts anderem der Natur ein besserer Diener sein kann als mit der Jagd.
 
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Es verändert sich, wenn man plötzlich mit einer Waffe rausgeht.
 
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cast schrieb:
Es verändert sich, wenn man plötzlich mit einer Waffe rausgeht.

Und es verändert sich nochmal, wenn man das erste Stück abgefangen hat. Das ist ein ganz andere Dimension, als auf 100m hinzuschiessen.
 
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kuno schrieb:
cast schrieb:
Es verändert sich, wenn man plötzlich mit einer Waffe rausgeht.

Und es verändert sich nochmal, wenn man das erste Stück abgefangen hat. Das ist ein ganz andere Dimension, als auf 100m hinzuschiessen.

Das glaub ich voll und ganz. Es wär auch ne Enttäuschung für mich, wenn ich keine neuen Erkenntnisse und Erfahrungen mehr gewinnen dürfte.
 
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Ich kann mich an einen ähnlichen Thread erinnern, der aber leider ziemlich ausgeufert ist und in dem es hoch her ging. Die damals sehr "extremen" Meinungen werden hier zum Glück von den teils gleichen Leuten etwas verträglicher dargestellt. :27:

Momentan befinde ich mich wohl in der gleichen Phase wie Eichenlaub. Bin mit Jagd groß geworden, habe von Anfang an alles als normal empfunden und am Anfang meiner aktiven Zeit relativ hitzig gejagt. Ich habe zwar immer gewissenhaft, aber teilweise wirklich viel mutig oder auch sogar übermütig gejagt. Ich wollte Beute machen, das stand an erster Stelle.

Jetzt, mit 27, sehe ich das alles etwas anders. Dieser Trieb, unbedingt Beute zu machen, ist nicht mehr so extrem. Ich jage besonnener und selektiere viel intensiver als früher. In den letzten Jahren habe ich mich nach nem Schuss auch oftmals schlecht gefühlt. Teilweise habe ich mir wirklich die Frage stelle, ob ich das so weitermachen möchte und mir viele, zum Teil wahrscheinlich auch zu viele Gedanken gemacht. Ständig habe ich beobachtet, woher diese plötzlichen negativen Gedanken kommen und alles hinterfragt. Letztendlich bin ich nicht schlauer geworden.

Was mir auch stark auffällt, ist, dass die Gefühle nicht bei jedem Stück gleich sind. Mal habe ich einen Bock geschossen und mich schlecht gefühlt, ein anderes Mal eine ähnliche Situation und alles war "normal".

Ich denke, diese Gefühle kommen mit dem Alter und mit den Erfahrungen, die man im Leben macht und haben auch etwas mit dem Charakter des Einzelnen zu tun. Es gibt nunmal Menschen, die etwas sensibler sind. Andere hingegen juckt einfach garnichts.

Aber auch wenn man als "Betroffener" oft grübelt und man diese Gefühle als Last empfindet, ist genau das Gegenteil der Fall und man sollte froh sein, dass sie so sind wie sie sind.
 
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Sumpfsau schrieb:
Ich konnte damals, in dieser Entscheidungsphase, einfach nicht mit Sicherheit oder großer Wahrscheinlichkeit vorhersagen, dass ich ein Tier durch eigenes Handanlegen würde töten können, weil für diese Gewissheit einfach mein Respekt vor der Kreatur und meine Demut vor der Natur zu groß sind.

Sauberes Statement Sumpfsau, mir geht es ganz genau so, auch wenn ich "noch" nicht unmittelbar vor der Entscheidung zum Schein stehe, aber genau das ist auch eine Hauptfrage bei mir, kann ich ein Tier töten und zerwirken?
Besonders wenn es ebend mal "nicht bum und um" geht.

Naja mal schauen was daraus wird, vermutlich finde ich auch deshalb diesen Threat sehr intressant.

Grüße
FJ
 
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Fotojaeger schrieb:
Sauberes Statement Sumpfsau, mir geht es ganz genau so, auch wenn ich "noch" nicht unmittelbar vor der Entscheidung zum Schein stehe, aber genau das ist auch eine Hauptfrage bei mir, kann ich ein Tier töten und zerwirken?
Besonders wenn es ebend mal "nicht bum und um" geht.

Naja mal schauen was daraus wird, vermutlich finde ich auch deshalb diesen Threat sehr intressant.

Danke. Ich persönlich würde denjenigen, die in dieser oder einer ähnlichen Frage mit sich hadern, anraten, sich aktiv damit zu beschäftigen. Denn erstens ist die Entscheidung selbst zu jagen in finanzieller Sicht für die meisten ein großer Schritt, und zweitens auch hinsichtlich der eigenen Persönlichkeit. Und beides kann bitter in die Hosen gehen, wenn man sich in dieser Sache täuscht oder täuschen lässt. Für mich hat sich dadurch die "Erlebnisqualität" von vielen Dingen, angefangen vom Beobachten bishin zum Essen verändert. Ich persönlich habe mittlerweile ein anderes, keinesfalls schlechteres Bewusstsein in diesen Dingen als es noch vor zwei Jahren der Fall war. Zu wissen und vor allem zu erleben, was dafür notwendig ist ein saftiges Wildschweinkotlett vom Holzkohlegrill zu essen, hat meine Betrachtungsweise in diesen Dingen unumkehrbar und prägend verändert.
 
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Sumpfsau schrieb:
Zu wissen und vor allem zu erleben, was dafür notwendig ist ein saftiges Wildschweinkotlett vom Holzkohlegrill zu essen, hat meine Betrachtungsweise in diesen Dingen unumkehrbar und prägend verändert.

Alleine schon die Beschäftigung mit der Jagd, bzw. dem Waidwerk hat meine Sichtweise in diesem Zusammenhang verändert, auch frühere Meinungen zum Thema Jagd und Jägerschaft haben sich durch die nähere Beschäftigung und Betrachtung verändert.

Gruß
FJ
 
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@alex269:
Ich kann mich an einen ähnlichen Thread erinnern, der aber leider ziemlich ausgeufert ist und in dem es hoch her ging.
Die damals sehr "extremen" Meinungen werden hier zum Glück von den teils gleichen Leuten etwas verträglicher dargestellt.


Weil ich dazu heute nix anderes schreiben würde als in frühreren Dredds,
schreibe ich jetzt nicht nochmal das gleiche
 

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