Aus gegebenem Anlass hol ich den Thread mal hoch und geb meinen Senf dazu ab.
Wir haben Anfang des Jahres einen Waldteil dazubekommen - Buchendschungel mit vielen Eichen, viele, viele Brombeerplatten und flächig Verjüngung. Das ganze topographisch nicht einfach (viele tiefe Einschnitte/Hänge). Vorher über Jahre ordentlich bejagt (15 Stk/100HA). Gesegnet mit massivem Besucherdruck.
Folgend meine Zusammenfassung:
1. Lernt schießen
Nichts ist ärgerlicher als eine sich bietende Chance nicht nutzen zu können. Ewig anpeilen wie im Feldrevier ist nicht drin. Sehen-Anschlag-Schuss muss eine Sache weniger Sekunden sein.
2. Mai/September
Nutzt diese Monate, einen Großteil des Abschusses muss zwingend in diesen Monaten erfolgen. Ihr rennt den Rehen sonst massiv hinterher. Das heißt in diesen Monaten wenn möglich jeden Tag ansitzen, auch bei Unlust oder am nächsten Morgen wieder, auch wenn man abends erfolgreich war.
3. Vertraut euren Sinnen
Die WBK macht nicht allein selig - alle 2 Minuten den Hampelmann beim Abglasen machen geht schief. Ihr verjagt damit mehr als ihr seht. Ihr hört das Wild in aller Regel anwechseln, anders als auf der Wiese. Das ein Reh in 300 Meter Entfernung in den Brombeeren steht ist schön und interessant, hilft euch aber nicht.
4. Lasst das Handy in der Tasche
30 Sek.Whatsapp lesen sind evtl. 30 Sek. zu viel.
5. Besorgt Euch einen Pirschstock
Erfolgreich ist der "Anstand" - läuft der Wechsel an eurem Sitz vorbei kommt ihr oftmals nicht ab die Rehe ran, egal wie komfortabel der Sitz ist.
6. Nicht zu früh aufbaumen/abbaumen
Ein Fussgänger bei Licht ist nicht verdächtig, in der Dunkelheit schon. Schleichen kann man sich sparen, das Wild bekommt einen sowieso mit. Ich gehe mit dem Büchsenlicht los und baume rechtzeitig mit dem Ende wieder ab.
7.
Sitzt ruhig und getarnt (min. Handschuhe/Kopfbedeckung). Zappelt nicht rum, der Wald hat Augen.
8.
Sitzt nur dann an wenn es erfolgsversprechend ist. Also nur in erfolgsversprechenden Monaten und bei bei passendem Wetter.
Klar kann einem Anfang November um 15 Uhr bei Nieselwetter ein Jährling vor die Büchse laufen - wahrscheinlich ist es aber nicht.
Also: wenig erfolgversprechende Ansitze weglassen, auch bei guten Bedingungen bleibt ihr oft genug Schneider.
9.
Habt Gelduld und verzagt nicht. Es ist Arbeit - für alle die im Wald jagen.
Das ist mein Fazit, wurde bestimmt alles schon drölf mal geschrieben, wollte es für mich nochmal zusammenfassen.