Hallo,
meine Erfahrungen sind noch recht frisch, weil ich erst dieses Frühjahr meine Prüfung gemacht habe. Ich komme aus Bayern, wo erfahrungsgemäß etwa ein Drittel der Prüflinge durchfällt und deshalb der Verdacht naheliegt, dass entweder missliebige Kandidaten ausgesiebt werden oder es eine Quote gibt. Zugeben tut das natürlich keiner. Wenn ich aber Geschichten von Polizisten höre, die in der Waffenhandhabung mehrmals durchgefallen sind, oder von Tierärzten, die die Wildkrankheiten nicht auf die Reihe brachten, komme ich schon ins Grübeln. Ich habe mich deshalb für eine Blockbeschulung in einer Jägerschule entschieden. Das scheint zwar auf den ersten Blick etwas teurer und ist es zweifelsohne auch, aber nicht sehr. Man hat alles unter einem Dach, keine weiten Anfahrtswege jedes Wochenende, keine Schießstand- und Munikosten, keine weiteren Kosten für Lehrmittel, und, und...
Der gravierendste Vorteil in meinen Augen ist jedoch, dass man während des Blockes nichts anderes hört als Lehrstoff. Du hörst es immer und immer wieder, unterhältst dich mit anderen Lehrgangsteilnehmern darüber, und lernst dadurch. Im üblichen Jägerkurs hörst du einmal was über den Rothirsch und dann ein halbes Jahr nichts mehr und plötzlich sollst du fit sein.
Drum mein Rat: opfere einmal in deinem Leben deinen Jahresurlaub (mein urlaubsarmes Jahr ist jetzt schon wieder rum), krame ein paar Kopeken raus, kneif 4 Wochen lang die Arschbacken zusammen und mach den Kurs. Während die anderen noch Tierpräparate anschauen, gehst du schon auf die Jagd.
Viel Erfolg.
Manni