Jägerprüfung

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14 Nov 2004
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Habt ihr Tipps zum Thema Jägerprüfung und Vorbereitungskurs für mich?
Erzählt mal eure eigenen Erfahrungen.

Was ist zu beachten?

Gruß
René
 
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29 Feb 2004
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Hallo,
meine Erfahrungen sind noch recht frisch, weil ich erst dieses Frühjahr meine Prüfung gemacht habe. Ich komme aus Bayern, wo erfahrungsgemäß etwa ein Drittel der Prüflinge durchfällt und deshalb der Verdacht naheliegt, dass entweder missliebige Kandidaten ausgesiebt werden oder es eine Quote gibt. Zugeben tut das natürlich keiner. Wenn ich aber Geschichten von Polizisten höre, die in der Waffenhandhabung mehrmals durchgefallen sind, oder von Tierärzten, die die Wildkrankheiten nicht auf die Reihe brachten, komme ich schon ins Grübeln. Ich habe mich deshalb für eine Blockbeschulung in einer Jägerschule entschieden. Das scheint zwar auf den ersten Blick etwas teurer und ist es zweifelsohne auch, aber nicht sehr. Man hat alles unter einem Dach, keine weiten Anfahrtswege jedes Wochenende, keine Schießstand- und Munikosten, keine weiteren Kosten für Lehrmittel, und, und...
Der gravierendste Vorteil in meinen Augen ist jedoch, dass man während des Blockes nichts anderes hört als Lehrstoff. Du hörst es immer und immer wieder, unterhältst dich mit anderen Lehrgangsteilnehmern darüber, und lernst dadurch. Im üblichen Jägerkurs hörst du einmal was über den Rothirsch und dann ein halbes Jahr nichts mehr und plötzlich sollst du fit sein.
Drum mein Rat: opfere einmal in deinem Leben deinen Jahresurlaub (mein urlaubsarmes Jahr ist jetzt schon wieder rum), krame ein paar Kopeken raus, kneif 4 Wochen lang die Arschbacken zusammen und mach den Kurs. Während die anderen noch Tierpräparate anschauen, gehst du schon auf die Jagd.
Viel Erfolg.
Manni
 
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24 Okt 2001
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Hallo
Zum ersten: Nur nicht bange machen lassen, denn wenn man regelmäßig die Kurse besucht hat und auch zu Hause noch am besten mit ein paar Kumpeln vom Jagdkurs noch etwas üben tut dann schaft man das auch. Natürlich kann dir keiner die Prüfungsangst nehmen, denn auch ich habe mich so verückt gemacht das ich die letzten drei Wochen nachts davon aufgewacht bin weil ich mir im Traub die härtesten Prüfungsfragen gestellt habe.
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Aber auf der Prüfung war es doch ganz anders. Die Schriftliche mußt du schon alleine schaffen, das schießen auch, aber bei der mündlichen gegen sie dir dann auch schon mal eine kleine Hilfestellung, so das man wieder auf den richtigen Weg kommt wenn man sich festgefahren hat. Zum Jagdkurs kann man nur sagen das es dort bei all der Lernerei oft ganz lustig zu ging, ohne jedoch vom Thema ab zu kommen. Du wirst dann sehn das sich ganz schnell kleine Gruppen bilden die dann später auch zu Hause noch lernen. Zu den Prüfungen im allgemeine ist zu sagen das es unterschiede zu den einzelnen Bundesländer gibt. Schau aber auch noch mal hier im Jagdforum nach deine Fragen sind schon mal von anderen gestellt worden.

Gruß Matthias
 
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24 Jul 2003
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Hi,
ich habe meine Jägerprüfung ebenfalls diese Jahr abgelegt. Ich denke, wenn du dich mit der Materie auseinander setzt, und wirklich ein Jäger werden willst, wirst du keine Probleme haben. Der Wille macht den Weg. Das Lernen machst du dann ganz von alleine, so ging es mir jedenfalls. Es ist sehr hilfreich eine Lerngruppe von drei bis vier Personen zu bilden, die sich dann ein bis zwei mal die Woche treffen und dann für unbestimmte Zeit ein Thema durchackern, bei uns war es oft so das wir gesagt haben : 2 Stunden .. aber meistens wurden es dann 4 oder mehr weil wir nach einer gewissen Zeit nurnoch von der Jagd geschwärmt haben was ja eigentlich nicht der Sinn unseres Treffens war.
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Was uns auch im Lehrgang eingebläut wurde : Macht euch Notizen !!!
Ich habe so in einem halben Jahr ausbildung 2 Kollegeblöcke vollgekritzelt.
Wenn unser Ausbildungsleiter merkte das wir wenig schreiben ermahnte er uns :
Ihr müsst was schreiben damit das auch im Kopf bleibt !
Es wurde aber auch viel gelacht, es herrschte eine angenehm freundliche Stimmung.
Resultat : Alle bis auf einer bestanden, das war jedoch allen klar das er es nicht schafft da er nun wirklich kein Interesse zeigte ...

Abschliessend : Wenn du wirklich ein Jäger werden willst fällt dir die Ausbildung alles andere als schwer !

MfG Wuppi

[ 12. Dezember 2004: Beitrag editiert von: Wuppi ]
 
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8 Nov 2004
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Manni:
Hallo,
Wenn ich aber Geschichten von Polizisten höre, die in der Waffenhandhabung mehrmals durchgefallen sind, oder von Tierärzten, die die Wildkrankheiten nicht auf die Reihe brachten, komme ich schon ins Grübeln.
<HR></BLOCKQUOTE>

Efahrungsgemäss sind es aber die vermeintlichen Profis, die gerade in "ihren" Gebieten durchfallen. Das liegt weniger an der Quote, sondern daran, dass sich die betroffenen Prüflinge ihrer Sache in "ihrem" Gebiet zu sicher sind und meinen, sich nicht adäquat vorbereiten zu müssen.
 
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14 Nov 2004
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Vielen Dank!
Wirklich interessant, was ihr schreibt.


Wird im Unterricht auch gesagt, was "wichtig" für die Prüfung ist und was nicht?

Ich weiß noch, als ich vor ein paar Jahren meinen Fischereischein gemacht habe, haben die Ausbilder immer gesagt, was wir unbedingt wissen sollten.

Wie sahen die Notizen aus?
Kannst du ein Bespiel bringen, für z.B. den Feldhasen?
 
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29 Feb 2004
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Was wichtig für die Prüfung ist? Das ist eine gefährliche Frage. Wichtig ist alles, es kommt drauf an, ob der Prüfer will, dass du durchkommst. Im Saarland, wo ich die Prüfung ablegte, wollen sie, dass du durchkommst. Von anderen, darunter auch Bayern, hört man, dass sie gezielt nach Schwachstellen suchen und darin herumboren. Klar gibt es ein Grundgerüst, sowas wie Mindestanforderungen. Das vermitteln vermutlich alle. Von "meiner" Jagdschule kann ich sagen, dass man gezielt auf die Prüfung hingetrimmt wird. Es werden mündliche Prüfungen simuliert, das freie Reden geübt, so dass man eben seine Zeit mit Reden verbringt und nicht nur "ja" "nein" "42 Zähne" usw. sagen kann, und der Prüfer wird zufrieden grinsen und Waidmanns Heil wünschen....
Gruß
Manni
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Jungjäger_Grünrock:
Habt ihr Tipps zum Thema Jägerprüfung und Vorbereitungskurs für mich?<HR></BLOCKQUOTE>

1) Berufsbegleitender Jägerkurs:
Macht Sinn, wenn Du Zeit hast und ein paar
Euros weniger bezahlen willst.

- Vorteil: Ständiges Wiederkäuen von
vermittelten Lehrinhalt wird nachhaltig
im Gedächtnis verankert.

- Nachteil:
Es dauert seine Zeit, bis du endlich zur
Prüfung kommst.

2) Intensiver Jägerkurs:
Macht Sinn, wenn du weniger Zeit hast und
ein paar Euros mehr investieren willst.

- Vorteil
Bei gleichen Lehrinhalt kommst Du Ruck Zuck
zur Prüfung

- Nachteil
Bei Frontalunterricht, bleiben nachhaltig
lediglich 30 % des Lehrinhaltes im Langzeit-
gedächtnis verankert.

Bei beiden Varianten steht (hoffentlich) am
Ende die bestandene Jägerprüfung. Richtig
Jäger wird man eh erst im laufe der Zeit.

Eine solide Grundausstattung als Rüstzeug
für den weiteren Werdegang ist da, denke
ich, nicht von Nachteil.
 
T

Tanz664

Guest
Was uns damals geholfen hat,

die Bildung von Lerngruppen, begleitend zum Lehrgang werden ein bis zwei mal in der Woche die Inhalte der Prüfung durchgegangen!

Immer daran denken, es kann theoretisch alles Mögliche als Fragen drankommen, von einfachen Fragen über die Bajagbarkeit des heimischen Wasserwildes bis hin zu Aufzählungen der heimischen Flora.

Wir hatten durch unsere Lerngruppe immerhin das obere Drittel des Lehrganges im Abschluß erreicht, leider ist uns auf dem Weg dahin unser Vet. abhandengekommen.
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.

WH

Torsten
 
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14 Nov 2004
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Ich wollte mich nun, nach fast einem Jahr, nochmal melden.

Mein Kurs (Abendkurs) beginnt am 10. Oktober. *freu*
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Die verschiedenen Prüfungen sind vorraussichtlich Ende April/Anfang Mai.


Wer hier ausm Forum bereit sich denn auch auf die Jägerprüfung vor?
Vielleicht kann man Erfahrung usw. austauschen.

Wie viele Leute sind bei euch im Kurs?
Wie ist der Altersdurchschnitt?
Wie viele Männer/Frauen?

Welche Literatur verwendet ihr?
Wir verwenden ,,Der Jäger" von Jürgen Schulte.
Hat damit jemand Erfahrung?
 
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13 Jun 2001
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Grünrock,
viel Spaß und alles Gute beim Kurs und den Prüfungen!
Schau doch mal in einer Buchhandlung auch in die anderen Lehrbücher (Blase, Krebs, Nüsslein) und besorge dir zusätzlich zu dem von dir genannten Buch jenes (wennnötig) welches dir besser gefällt. Man blätterst / liest lieber in einem Buch welches man mag als in einem, dessen Layout man nicht mag.
Toi toi toi,
Torf
 
A

anonym

Guest
Gratuliere zum Entschluss, ich habs bisher nicht bereut. Ist ne tolle Sache.
Wir sind 11 Leute, im Alter zwischen 15 und 50. Alles Maenner, bis auf eine Frau.

Wir kriegen alles was wir brauchen als Kopien ausgeteilt, weitere Buecher sind da nur noch Kuer.
Ich selber hab unter anderem den Blase, der wird auf Ansitz immer mal gelesen.

In Waffen-Online gibts auch noch ne laengere Geschichte unter dem Titel "Ein neuer Jungjaeger?" im dortigen Jagdforum. http://foren.waffen-online.de/index.php?showtopic=260065

Bei uns ist April-Mai dann Pruefung.
 
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Ein Buch, das ich als Prüfungsvorbereitung in der Endphase wärmstens empfehlen kann: Kromschröder.

Wer das durchgeackert hat, ist fit. Speziell für Hessen (@promillo), wo es bekanntlich weder multiple choice noch einen veröffentlichten Fragenkatalog gibt.

Euch allen viel Spass bei der Ausbildung und alles Gute für die Prüfung.
 
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Wir hatten damals zwar den Nüsslein, aber ich fand den Schulte eigentlich am besten. Aber wie meine Vorposter schon schrieben sind mehrere Bücher wahrscheinlich nicht schlecht - allein schon deshalb, da sonst das mehrmalige Durchlesen ziemlich schnell langweilig wird.

WH

Erik
 

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