Jäger in der Stadt

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Viele Jäger leben nach wie vor in einer eher ländlich geprägten Umgebung. Zunehmend jedoch kommen engagierte Jäger auch aus (Groß-) Städten. Manchmal haben diese Jäger durch Freunde / Verwandte / Bekannte vor Ort Verbindungen ins Revier und zu den Menschen dort – manchmal aber auch nicht. Zudem hat nicht jeder in der Stadt wohnende Jäger ein nahegelegenes Revier, sondern muß teilweise beträchtliche Fahrtwege auf sich nehmen. Trotzdem kenne ich etliche ‚städtische’ Jäger, die – trotz Familie – ein sehr hohes Engagement für Wild, Revier und Jagd haben.

Für die Jäger, die nicht in einem Umfeld leben, in dem die Jagd zum Alltag gehört, sind manchmal ganz banale Dinge problematisch:

- Der frisch geschossene Rehbock muß aufgehängt werden. Der Keller bietet keine Möglichkeit, eine Einzelgarage ist nicht vorhanden. (Bei mir in Schräglage auf dem Balkon.)
- Ein Zerwirkraum fehlt. (Hier half mir ein freundlicher Metzger – gegen geringes Entgelt.)
- Notwendige Gerätschaften wie Motorsäge, Harken, Werkzeug, Salzlecksteine etc. müssen im viel zu kleinen Keller untergebracht werden.
- Wenn man abends mit seinem ganzen Equipment ins Revier fährt, sind Kommentare freundlicher Mitbürger wie „der will wohl in den Krieg“ noch die harmloseste Variante. Rüstzeiten für den Weg vom Büro zur Wohnung ins Revier sind beträchtlich. (Habe im Revier keine vertrauenswürdige Person, wo ich z. B. eine Waffe für einige Tage lassen kann.)
- Wie kann man auf die Schnelle einen Zentner Mais besorgen?
- Der tägliche Kontakt zu anderen Jägern ist persönlich kaum möglich; es geht nur via Telefon oder den monatlichen Stammtisch (oder durch das W+H-Forum).
- Fehlende allgemeine Kenntnisse der Landwirtschaft, beispielsweise Stundenkosten für Maschineneinsätze zur Wildackerbearbeitung, Bodenerträge, Preise ... bieten Dritten die Möglichkeit, sich zu Lasten des Jägers Vorteile zu verschaffen – um es vorsichtig zu formulieren.

Der Lebensmittelpunkt „Stadt“ ergibt sich häufig aus Faktoren, die wir kaum beeinflussen können; beispielsweise die Arbeitsstelle. Nichts ist unmöglich; manches erfordert aber besondere Anstrengungen oder besonderen Erfindungsgeist. Wer von Euch kommt „aus der Stadt“, wie sind Eure Erfahrungen? Welche Probleme habt Ihr wie gelöst?
 
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Nun, auch die auf dem Lande lebenden Jäger haben nicht immer gleich einen ganzen Bauernhof zur Verfügung.
Zur einfachsten Sache vorab: Den Mais bekommst du auf jeden Fall beim Landhandel oder Futtermittelhändler. In Hessen kenn ich den Namen nicht, hier bei uns ist es z. Bsp. Baywa oder WLZ. Dort ist der immer auf Lager. Hast du Wildschaden im Mais? Dann solltest du mal Kontakt mit deinen örtlichen Bauern aufnehmen. Da gibts den Mais meist billiger.
Die Stundensätze der Maschinen sind bei dem Maschinenring anzufragen. Die Planzeiten sollten ebenfalls dort zu bekommen sein.
Zur Unterbringung kleinerer aber sperriger WErkzeuge (Spaten, Astsägen...) würde ich mal beim Förster nach einem ausgedienten Waldarbeiterwagen fragen. Den lässt du dir an einen geeigneten Platz ziehen und kannst manches Unterbringen. Auch Futter, allerdings ist dann meist eine Mäuseinvasion die Folge.
Wertvollere Dinge würde ich dort aber nicht unterbringen.


WH


[Dieser Beitrag wurde von Sauenjäger am 13. Juni 2001 editiert.]
 
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Wir haben von einem Bauern gegen geringes Entgelt bzw. Naturalien einen Raum am Stall mieten können. Besonders wenn einer gebaut hat, ist im alten Haus oder Stall oft viel Platz frei.

Futter haben wir in wasser- und luftdichten Tonnen; die fallen bei manchen Firmen, die Chemikalien oder Farben verarbeiten an. Mit etwas Glück kann man die für 8-10 DM erstehen. Damit erledigt sich das Mäuseproblem.
 
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Futtermittel in Chemikalienfässer?
Da wär ich vorsichtig.
Ich weiß es ist allgemein üblich mit den Kunststoffässern.
Aber hat sich mal jemand Gedanken gemacht, warum unsere Lebensmittel in lebensmittel echtem Kunststoff sein müssen?
Und wenn du den selbstgebrannten Obstler zu lange selbst im richtigen Kunststoff lagerst, dann schmeckt er doch danach.
Ist das Zeug was drin war harmlos und ganz draußen (ich mein jetzt nicht den Obstler)?

Millionen von Regentonnen sind so zu hinterfragen. Aber dort misst auch keiner einen Schadstoffgehalt um Munition gegen die Kleingärtner zu kriegen.
Aber Wildfleisch ist ja unbelastet und natürlich.

Aber lassen wirs das gehört nicht in den Thread.

WH
 
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Andere Fässer sind in der Regel nicht bezahlbar.

Und eine grob sinnliche Prüfung (Nase rein und geniesen) hilft schon weiter. Wenns zu sehr stinkt Finger weg; außerdem weiß man meistens was vorher drin war.
 
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Neue Regentonnen kriegst du inzwischen fast fürs gleiche Geld. Sind zwar nicht luftdicht, das muß aber kein Nachteil sein.
Allerdings habe ich noch nicht nachgesehen ob die Lebensmittelecht sind.
Auf jeden Fall war vorher nciht irgend ein Gift drin. Was die Produktionsrückstände betrifft weiß ich nicht.

WH
 
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Außer Bibers beeindruckender Liste gibt es auch Maischefässer. Die kosten als 120 Liter Faß unter 50 Märker und sind lebensmittelecht.

Baumarkt!

Gruß

Sven

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Online-Redakteur
WILD und HUND Online
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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Die Regentonnen mit Deckel und 200 l Inhalt habe ich schon bei Praktiker, Obi und Co KG gesehen mit Deckel um ca 20Märker. Auf die Angebote achten.

WH
 
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Hallo wilderer,
aus deinem text geht leider nicht hervor,ob du ein eigenes revier besitzt?!
Wenn ja, wieso hast du vor ort keinen jagdaufseher der für dich alle wichtigen geräte usw. in gewahrsam nimmt?
 
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@eifelbär

Is' leider nix mit eigenem Revier. Habe seit einigen Wochen einen kleinen Revierteil für mich alleine (B-Schein), allerdings mit "interessantem" Umfeld. Kontakt zu Anrainern besteht wenig; habe den Eindruck, daß man dem Städter eher mißtraut. Geht mir allerdings bei der Frage etwas allgemeiner um die Jäger, die keine funktionierende Infrastruktur im Hinblick auf ein Revier und die Jagdausübung haben.
 

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