Ist ein Bergstutzen (k)eine Distanzwaffe?

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Hi all,

wollte mal Eure Meinung hören, ob ein Bergstutzen (k)eine Distanzwaffe ist? Ich denke gerade im Einsatz im Gebirge wird nicht immer das Stück auf 50 oder 100m stehen und wahrscheinlich ist öfters auch mal ein Schuß über ein Tal notwendig.

Die Frage zielt vor allem auch auf ein ZFR ab, denn ein Bergstutzen ist (meiner Meinung nach) eine eher schlankere führigere Waffe und ein 56er Glas sicher ein Stilbruch, aber mehr sehen ist besser als weniger sehen und sehen kann man sicherlich mehr im 56er als im 50er Glas, oder? (S&B Polar T96 56er vs. 50er)

Danke & waidmannsheil,

Thomas
 
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mein Tipp: vergiss die Kombinierten, kauf dir n anständigen Repetierer wo dir zu sagt in nen Kaliber wo du gut bestellt bist und denk nicht zu viel nach.,.,.

100 Leute 101 Meinungen wirst hier hören...
 
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anonym

Guest
Hi all,

g.

Die Frage zielt vor allem auch auf ein ZFR ab, denn ein Bergstutzen ist (meiner Meinung nach) eine eher schlankere führigere Waffe und ein 56er Glas sicher ein Stilbruch

Danke & waidmannsheil,

Thomas

natürlich passt ein schlankes 42 oder 50 Glas besser auf einen BS wie ein 56 Ofenrohr. Es gibt diese kleineren Gläser ja auch bis 10 oder 12 facher Vergrößerung.
56 Gläser sind lichtstarke Gläser für Dämmerung oder Nachtjagd.
 
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Am Berg machst du üblicherweise keinen Nachtansitz. Wer den Berg heil rauf und wieder runterkommen will nutzt das erste oder letzte Licht für den Fußmarsch.
Daher ist ein 56er Glas auch nicht üblich.

Frag mal ältere Jäger aus den Alpen. Die schießen auch mit nem 6x42 auf 200m und mehr
 
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so ist es. Im Gebirg wird nicht in der Nacht gejagd. Ein 42er Glas reicht somit. Ich hab fast nur 50er. Die sind ein ziemlich guter Kompromiss bei mir, da mir auch noch ein unterer Revierteil gehört, wo auch mal in der Dämmerung gejagd wird.

Bei mir sind fast 85% der Schüße unter 150m und weiter als 200m muss nicht sein. Das schafft jedes Kaliber.

Pass lieber auf, wo das Wild zum Liegen kommt. Wer Wild im Gegenhang schießt, hat schon manche lange Latscherei zur Bergung gehabt.

Am Berg ist der wichtigste Ausrüstungsgegenstand das Hirn. Bewahrt einen vor Gefahren und hilft auch sonst.

Robert
 
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Servus,

ein gutes 42er oder 50er Glas deckt am Berg Lichttechnisch alles ab.
Mit dem 50er Glas bist auch für den Nachtansitz (falls nötig) gut bedient.

Ansonsten ist den Posts von snobel und Robert eigentlich nicht hinzuzufügen.

WMH Tobias
 
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Hi all,

wollte mal Eure Meinung hören, ob ein Bergstutzen (k)eine Distanzwaffe ist?
Wenn die Läufe zusammen schießen paßt es.
Bei fest verlöteten Bergstutzen-Laufbündeln kann es schon mal knifflig werden zwei zueinander passende Laborierungen zu finden.
Die Frage zielt vor allem auch auf ein ZFR ab, denn ein Bergstutzen ist (meiner Meinung nach) eine eher schlankere führigere Waffe und ein 56er Glas sicher ein Stilbruch, aber mehr sehen ist besser als weniger sehen und sehen kann man sicherlich mehr im 56er als im 50er Glas, oder? (S&B Polar T96 56er vs. 50er)
Soll die Waffe schön aussehen, oder willst Du ein taugliches Glas? Lieber ein S&B 4-16x56 als ein olles 6x42 (auch wenn es "sooo viel besser" aussieht auf der Waffe).
Also nimm das ZFR, das zu Deinen Bedürfnissen paßt.
 
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Welche Schußleistung ist denn von einem Bergstutzen mit freischwingenden Läufen zu erwarten? Im Bereich eines Repetierers? Gibt es systembedingte Schwachstellen? Sorry, bin im Bereich "Kombinierte" absoluter Laie:what:
 
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Hallo,

also der kleine Lauf des klass. Bergstutzens war im Kaliber 5,6x35R Vierling, die Leistungsmäßig zw. der Randfeuerpatrone .22WMR und der nach dem Krieg bevorzugten .22Hornet lag.
Gedacht war der kleine Lauf, um am Balzplatz Birk- und Auerwild zu schießen, das geschah meist auf Entfernungen unter 100m, ab 120m werden die drei kleinen .22er halt zu seitenwindempfindlich.

Beim Großkaliber gab es auch keine 8x65RS, 8x75RS oder 9,3x74R.
Elche, Großantilopen und Büffel waren und sind heute im Alpenraum immer noch selten, erst recht in subalpinen und alpinen Höhenlagen. :biggrin:
6,5x57R, 7x57R und als Maximum evtl. die 8x57JR oder heute nicht mehr bekannte "Spezialkreationen" auf .360er-Expressbasis wurden verschossen.
Grund war es, die Waffe durch ein mögl. kleines Kugelkaliber und eine nicht zu starke große Kugel, schlank und führig halten zu können, da man sie mehrere Stunden/Tage auf dem Rücken mit rumschleppen mußte.
ZFs waren vielerorts noch verpönt und wenn wurden solche mit fixer 2,5x bis max. 6x Vergrößerung und kleinen Objektivdurchmessern montiert.
Bis in die 80er Jahre waren Bergstutzen in .22Hornet und 6,5x57R, 7x57R bzw. 7x65R mit schlankem Laufbündel (kl. Kugellauf meist in Laufschiene integriert) und 36er-42er Zielgläser Standard bei diesem Waffentyp.
"Hochwildbergstutzen" mit rehwildtaugl., kleinen Kugellauf (bis zu 6,5x57R) in einem Trägerrohr und dann meist 9,3x74R-Kugellauf drunter auf die man 50er oder 56er variable Gläser montierte, die dann zwar von der Kaliberzusammenstellung und der Optik für alles europ. Wild "universal" waren, aber für den ursprüngl. Zweck, nämlich die Gebirgsjagd auf allenfalls mittleres Wild, alleine durch Gewicht und Sperrigkeit nicht mehr zweckmäßig, kamen dann erst so um 1980 auf und erlebten im SW-Boom der 90er ihren ersten Höhepunkt.
Man sieht also, einen "Gebirgsbergstutzen" in .22Hornet-7x65R mit schlankem Laufbündel und mit einem kl., variablen 36er oder 42er ZF montiert, kann man auch gut im Mittelgebirge oder in der Ebene führen.
Einen "Flachland-Bergstutzen" in 6,5x57R-9,3x74R mit Trägerrohr-Laufbündel, Machinen-Schaft und 3-12x56 Glas drauf, taugt 100% auch nur unter 1000m ü.NN was. ;-)


Grüße
Sirius
 
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Hi Sirius,

herzlichen Dank für Deine Ausführungen. Wenn ich Dich richtig verstehe, dann "unterscheidest" Du einen
- "klassischen" oder echten "Gebirgs-" Bergstutzen mit ev. .22 Hornet und 5,6 bis max. 7x57 und
- "universellen" "Flachland-" Bergstutzen mit 5,6-6,5 + 9,3x74

- Sollte man eigentlich darauf achten, dass die gewählten Laborierungen gleiche oder ähnliche GEE haben?
- Würdest Du/Ihr mit 5,6-6,5 auch einen Fuchs (verwertbar) strecken?

Danke und waidmannsheil,
Thomas


Hallo,

also der kleine Lauf des klass. Bergstutzens war im Kaliber 5,6x35R Vierling, die Leistungsmäßig zw. der Randfeuerpatrone .22WMR und der nach dem Krieg bevorzugten .22Hornet lag.
Gedacht war der kleine Lauf, um am Balzplatz Birk- und Auerwild zu schießen, das geschah meist auf Entfernungen unter 100m, ab 120m werden die drei kleinen .22er halt zu seitenwindempfindlich.

Beim Großkaliber gab es auch keine 8x65RS, 8x75RS oder 9,3x74R.
Elche, Großantilopen und Büffel waren und sind heute im Alpenraum immer noch selten, erst recht in subalpinen und alpinen Höhenlagen. :biggrin:
6,5x57R, 7x57R und als Maximum evtl. die 8x57JR oder heute nicht mehr bekannte "Spezialkreationen" auf .360er-Expressbasis wurden verschossen.
Grund war es, die Waffe durch ein mögl. kleines Kugelkaliber und eine nicht zu starke große Kugel, schlank und führig halten zu können, da man sie mehrere Stunden/Tage auf dem Rücken mit rumschleppen mußte.
ZFs waren vielerorts noch verpönt und wenn wurden solche mit fixer 2,5x bis max. 6x Vergrößerung und kleinen Objektivdurchmessern montiert.
Bis in die 80er Jahre waren Bergstutzen in .22Hornet und 6,5x57R, 7x57R bzw. 7x65R mit schlankem Laufbündel (kl. Kugellauf meist in Laufschiene integriert) und 36er-42er Zielgläser Standard bei diesem Waffentyp.
"Hochwildbergstutzen" mit rehwildtaugl., kleinen Kugellauf (bis zu 6,5x57R) in einem Trägerrohr und dann meist 9,3x74R-Kugellauf drunter auf die man 50er oder 56er variable Gläser montierte, die dann zwar von der Kaliberzusammenstellung und der Optik für alles europ. Wild "universal" waren, aber für den ursprüngl. Zweck, nämlich die Gebirgsjagd auf allenfalls mittleres Wild, alleine durch Gewicht und Sperrigkeit nicht mehr zweckmäßig, kamen dann erst so um 1980 auf und erlebten im SW-Boom der 90er ihren ersten Höhepunkt.
Man sieht also, einen "Gebirgsbergstutzen" in .22Hornet-7x65R mit schlankem Laufbündel und mit einem kl., variablen 36er oder 42er ZF montiert, kann man auch gut im Mittelgebirge oder in der Ebene führen.
Einen "Flachland-Bergstutzen" in 6,5x57R-9,3x74R mit Trägerrohr-Laufbündel, Machinen-Schaft und 3-12x56 Glas drauf, taugt 100% auch nur unter 1000m ü.NN was. ;-)


Grüße
Sirius
 
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Ich lebe und jage in den Bergen, kenne viele Jäger und ihre Waffen. Aber ein Bergstutzen wäre bei uns ein absoluter Exot. Es werden praktisch nur Repetierer verwendet, sie sind viel günstiger, verlässlicher, präziser.....

Wozu zwei Kaliber, wenn man mit einem praktisch alles abdecken kann!
 
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...

Aber ein Bergstutzen wäre bei uns ein absoluter Exot.
ein Exot ?? :what:,vielleicht mehr Geschmacksache aber sonst wohl das Gegenteil von Exot ......
Wozu zwei Kaliber, wenn man mit einem praktisch alles abdecken kann.
Ja die Welt ist schön weil sie bunt ist
18.gif
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MfG
 
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Hallo,
ich habe auch lang von einem Bergstutzen geträumt, aber mit einem Repetierer ist auch viel schneller ein 2. Schuss im gleichen Kaliber abgegeben, wenns mal nötig sein sollte. Ein Stutzen ist es trotzdem geworden, und zwar ein R8 Stutzen mit Kunststoffschaft in .308 Win., damit sind sicherlich auch Weitschüsse möglich, mit nem 50er Glas, schön kurz und führig.
Gruß
Jörg
 
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Hallo,
ich habe auch lang von einem Bergstutzen geträumt, aber mit einem Repetierer ist auch viel schneller ein 2. Schuss im gleichen Kaliber abgegeben, wenns mal nötig sein sollte. Ein Stutzen ist es trotzdem geworden, und zwar ein R8 Stutzen mit Kunststoffschaft in .308 Win., damit sind sicherlich auch Weitschüsse möglich, mit nem 50er Glas, schön kurz und führig.
Gruß
Jörg

....und abgrundhässlich!;-)

Natürlich ist ein Bergstutzen mit verlöteten Läufen knifflig! Aber ich habe gesehen, wie Scheiring höchstpersönlich einen seiner Bergstutzen in 8x75RS/6x50R-Scheiring schoss - da schiesst sicherlich die Tupperbüchse nicht besser!
 
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Hallo,
ich habe auch lang von einem Bergstutzen geträumt, aber mit einem Repetierer ist auch viel schneller ein 2. Schuss im gleichen Kaliber abgegeben, wenns mal nötig sein sollte.

Und das ist absoluter Quatsch... Beim BS97 von Blaser gibt es zwei Schlösser, d. h. nach dem ersten Schuss mit dem ersten Lauf bleibt das zweite Schloss gespannt und es kann ohne zu repetieren der zweite Schuss aus dem zweiten Lauf abgegeben werden. Das geht schneller als beim Halbautomaten oder Repetierer. Mein Vater hat eine in .30-06 und 5,6x52R. Die kleine nimmt er, wenn auf Drückjagden Ricke mit Kitz kommt für's Kitz und die Große für die Ricke und das funktioniert super. Es müssen also nicht mal die gleichen Kaliber sein. Musst halt nur gucken, ob's auf das Wild das du bejagen willst auch die kleine Kugel zugelassen ist. Schweine gehen damit dann halt nicht mehr in Doublette...

WMH
Ostwestfalen_Jäger
 
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