Ingenieurpraktikum

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Ich hatte einen Praktikanten der Bundeswehr, der Luft- und Raumfahrt studiert.
Hat etwas über Optik und Glasschmelzen gelernt, war dann die meiste Zeit mit meinem Konstrukteur zusammen, der gelernter Werkzeugmacher auch noch ist, neben einem Masterabschluss.
Beide habe dann immer wieder etwas für die Produktion konstruiert (CAD) und dann auch selber gefertigt und in der Produktion ausprobiert.
Ihm hat es so gut gefallen, dass ich ihn immer wieder eher nach Hause schicken musste, wegen Arbeitszeitgesetz.
Zum Schluss hat er auch noch eine selbst konstruierte, selber gefertigte einfache mechanische Vorrichtung mit nach Hause nehmen können.
Meine Tochter (Dr. der Mechatronik) hat bei mir und meinem Lehrausbilder das Praktikum gemacht, die hat ein selbst gefertigte Schachspiel mit nach Hause genommen (Drehen, Schleifen, Metall 3 D Druck usw.)

Wenn man das vernünftig macht, dann haben beide Seiten etwas davon.
 
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Ich würde das alles nicht so ernst nehmen. Ich habe mein erstes Praktikum aus Bequemlichkeit bei den Stadtwerken gemacht.

War sehr wertvoll, habe mir VBA programmieren beigebracht um die ganzen langweiligen Scheissaufgaben, die sie mir für 10 Wochen geben wollten, in 1 Woche zu automatisieren...

Und danach habe ich 9 Wochen lang gelernt, dass es nichts schlimmeres gibt als den ganzen Tag nichts zu tun haben.

Und aus mir ist trotzdem was geworden (sagt meine Mutter).
Also wenn der TS das machen will, why not.
Da fällt mir folgender Spruch zu ein: Du kannst besser mit einem Faulen, als mit einem Doofen arbeiten!
 
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Da fällt mir folgender Spruch zu ein: Du kannst besser mit einem Faulen, als mit einem Doofen arbeiten!
"Ich unterscheide vier Arten. Es gibt kluge, fleißige, dumme und faule Offiziere. Meist treffen zwei Eigenschaften zusammen. Die einen sind klug und fleißig, die müssen in den Generalstab. Die nächsten sind dumm und faul; sie machen in jeder Armee 90 % aus und sind für Routineaufgaben geeignet. Wer klug ist und gleichzeitig faul, qualifiziert sich für die höchsten Führungsaufgaben, denn er bringt die geistige Klarheit und die Nervenstärke für schwere Entscheidungen mit. Hüten muss man sich vor dem, der gleichzeitig dumm und fleißig ist; dem darf man keine Verantwortung übertragen, denn er wird immer nur Unheil anrichten."

Kurt von Hammerstein-Equord
 
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Moin Leute,
Ich studiere gerade Maschinenbau und befinde mich zur Zeit im dritten Semester.

Im Laufe meines Bachelors, ist es vorgesehen, dass ich ein 3monatiges Inhenieurpraktikum absolvieren.

Gerne würde ich dieses bei einem jagdlichen Unternehmen wie z.B Blaser, Sauer Zeiss, etc machen...
Ea muss für mich nochnichtmal eine deutsche Firma sein.

Hat Jemand Erfahrung damit oder war unter Umständen sogar selber Ingenieurspraktikant bei einer jagdlichen Firma?

Danke Danke
Die Fragestellung ist etwas unglücklich gewãhlt. Man könnte an der Ernsthaftigkeit des Praktikumswunsches zweifeln. Was bewegt Dich wirklich und was hast Du zu bieten? Geht man davon aus, dass Du jaglich vorbelastet bist, sind das schon mal gute Voraussetzungen. Dann stellt sich die Frage in welche Richtung es gehen soll. Fertigung, Produktion oder Konstruktion. Evtl. Vertrieb? Bei dem derzeitigen Mangel an Fachkräften sollte es kein Problem sein, einen Praktikumsplatz zu ergattern. Trotzdem sollte man mit der Bewerbung bei potentiellen Arbeitgebern ein Interesse wecken, Gründe liefern warum gerade Du der richtige Praktikant ist. Alles andere ergibt sich von alleine. Noch etwas: Die Branche ist bestimmt interessant und technisch anspruchsvoll. Es ist aber auch eine "Nische", darüber muss man sich im Klaren sein. Vielleicht hast Du Glück und es passt. Viel Erfolg bei der Suche.
 
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Moin Leute,
Ich studiere gerade Maschinenbau und befinde mich zur Zeit im dritten Semester.

Im Laufe meines Bachelors, ist es vorgesehen, dass ich ein 3monatiges Inhenieurpraktikum absolvieren.

Glückwunsch zu einem sinnvollen Studiengang erstmal ;)


Gerne würde ich dieses bei einem jagdlichen Unternehmen wie z.B Blaser, Sauer Zeiss, etc machen...
Ea muss für mich nochnichtmal eine deutsche Firma sein.

Hat Jemand Erfahrung damit oder war unter Umständen sogar selber Ingenieurspraktikant bei einer jagdlichen Firma?

Kann dir nur mit Erfahrungen mit Pflichtpraktikas im Maschinenbau dienen. Ich musste 2mal... einmal 3 Monate als Vorpraktikum in einem metallverarbeitenden Betrieb, zum "Kennenlernen von Rohstoffen und deren Bearbeitung" und einmal ein ganzes Semester Ingenieurpraktikum.

Was hab ich letztendlich gemacht, ich bin fürs Vorpraktikum zum Dorfschlosser, hab da 3 Monate richtig mitgearbeitet, viel gelernt (eher für mich privat, nichts für das Studium), sehr gut verdient. In Zeiten ohne Mindestlohn mit über 2000 Euro netto auf die Hand da stehen war schon geil.

In dem Praxissemester mussten es ingeneurmäßige Tätigkeiten sein. Auch hier hatte ich die Überlegung, etwas Richtung Jagd zu machen. Hab mich dann aber doch nach dem bestest bezahlten Praktikum bei mir in der Gegend entschieden. Produkte - stinklangweilig, dafür Arbeitszeiten und gehalt top. Insgesamt eine Firma, in der ich hätte niemals arbeiten wollen (obwohl sie einen guten Ruf hat) und das hat sich während des Praktikums auch bestätigt. Dann kam der große Vorteil davon: Ich musste darüber ja eine Arbeit schreiben, das mir zugetragene Projekt gab aber nichts her. Ich stand vor der Wahl - schreibe ich im Sinne des Unternehmens, krieg ich eine schlechte Note. Schreib ich im Sinne meines Profs, richte ich großen Schaden an (finanziell für das Unternehmen). Da ich dort eh nicht mehr arbeiten wollte, entschied ich mich für letzteres... Bekam ein super Praktikumszeugnis, eine super Note, und konnte damit meine erste Stelle recht einfach ergattern (bei 3 Bewerbungen 3 Zusagen - ich hab mir das beste herausgesucht). Ok, in dem Praktikumsbetrieb hätte ich keine Chance mehr gehabt, da ist inzwischen aufgefallen, was es mit meiner Arbeit auf sich hatte.

Ich ging dann einige Zeit ins Exil, da ich dort eine Stelle bekam, die ich wo anders nicht bekommen hätte, unbefristet, gut bezahlt. Nachteil: Ort... Egal... hab mich ein paar Monate gut ins Zeug gelegt, und mich intern auf die nächsthöhere Stelle beworben. Konnte ich machen, da ein guter Kommilitione eine ähnliche Stelle bei der Konkurrenz hatte, hatte ich immer einen guten Riecher, was geht. Brachte mir enorme Pluspunkte. Da ich wusste, dass ich weg wollte und dort sehr viel Kontakt mit anderen Firmen hatte, ideal. Gleichzeitig wusste ich auch, in dieser Firma ist damit das Ende der Karriereleiter und Gehaltsleiter erreicht. Ich blieb etwa ein Jahr, erarbeitete mir einen guten Ruf und als passende Angebote der Konkurrenz kamen, schlug ich ein. Natürlich mit passender Gehaltssteigerung und ersten Firmenwagen, und deutlich weiter in die Heimat zurück. Dort blieb ich auch ca. ein Jahr, dann kam die Wende: Als Dienstauto nur noch Elektroautos. Kündigungsgrund. Hab dann einen kurzen Ausflug in eine andere Branche gemacht, wieder mit Aufstieg, da mir aber der Chef nicht zusagt, noch innerhalb der Probezeit gewechselt.

Jetzt bin ich bei einem internationalen Konzern in höherer Position, hab mein 5-stelliges Gehalt, Firmenauto bei gechillter 30h Woche. Seit gut 2 Jahren und sehr zufrieden. An wechseln denke ich aktuell nicht, obwohl ich ständig gute Angebote bekomme. Ich weiß aber auch: Bis an mein Lebensende werde ich da auch nicht bleiben. Gleichzeig weiß der Konzern, er hat mehrere 100000 Euro in mich investiert für extrem spezialisierte Fortbildung - er muss mich bei Laune halten. Insgesamt sind wir dort nur zu dritt, mit dieser Ausbildung. Eine Kollegin liegt mit gebrochener Hüfte im Krankenhaus, ein Kollege weiß nicht, ob er gesundheitlich diesen Job noch lange machen kann. Ich freu mich auf mein Personalgespräch und Gehaltsverhandlung nächste Woche.

Viele werden sich jetzt an den Kopf fassen, wie man nur so mit den Firmen spielen kann und so oft den Job wechseln. Ja, das mag nicht jedermanns Mentalität sein. Aber ich arbeite und habe studiert, um mir ein gutes Leben zu finanzieren, nicht um den Trottel für irgendwelche Firmen zu machen. Wenn ich mir die Studienkollegen anschaue, die sich schon mit den Praktika zB. bei einem der großen Autohersteller einen Fuß in die Tür gesetzt haben, jetzt dort einen 8-19 Uhr Job haben, täglich genervt und gestresst sind, im Vergleich zu mir nur einen Bruchteil verdienen, dann weiß ich, dass es der beste Weg war, Firmen zu wechseln und für Sprungbrettstellen auch mal weiter weg zu gehen.

Und das würde ich auch heute jeden Studenten raten: Mach, was dir Spaß macht oder dir was bringt (Geld, Erfahrung, Wissen) - ein Praktikum muss nicht alles haben und können. Aber mach es nicht mit dem Hintergrund irgendwo einen Fuß in der Tür zu haben. Wenn du etwas jagdliches willst - nur zu, die Erfahrung kann dir keiner nehmen. Nimm an Wissen und Kontakte mit, was geht, du weißt nie, wozu du später jemanden brauchen kannst. Jemand mit Spezialwissen, der dir mal schnell ein paar Fragen beantworten kann, ist ein guter Schlüssel für beruflichen Erfolg.
 
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Phantom, Deine Geschichte ist mir ein bisschen zu glatt. Sorry. Personaler sind regelmäßig der Meinung, das die Mehrzahl der Kandidaten mit kurzer Verweildauer in einem Unternehmen diese Strategie verfolgen, damit Minderleistung und Fehler unentdeckt bleiben.
 
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Phantom, Deine Geschichte ist mir ein bisschen zu glatt. Sorry. Personaler sind regelmäßig der Meinung, das die Mehrzahl der Kandidaten mit kurzer Verweildauer in einem Unternehmen diese Strategie verfolgen, damit Minderleistung und Fehler unentdeckt bleiben.

Wenn du dich bewirbst, ja. Darum hab ich seitdem ich meine erste Stelle hatte, keine Bewerbung mehr geschrieben. Abwerben lassen erhöht die eigene Position enorm.

Personaler können viel wollen, wenn die Firmen wen bestimmtes brauchen, müssen sie schlucken. So einfach ist das...
 
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Ich würde die Startfrage anders verstehen: Im Rahmen eines Ingenieurstudiums ist das erste Praktikum in meinen Augen kein Ingenieurspraktikum.

Ich hatte damals eine Stelle im Labor eines Braunkohlekraftwerks. Dort wurde ich in die gesamte Prozesstechnik eingeführt. Meine erste Tätigkeit bestand in der selbständigen Durchführung von Untersuchungen der gelieferten Braunkohle auf verschiedene Parameter. Hier begann das Verständnis der Zusammenhänge von Input, Wirkungsgraden und Output in allen Richtungen und sehr lebensnah. Meine Entlohnung war gering, mein Gewinn an Einblick und Einstellung riesig.

Ein späteres Praktikum ist dann sehr nah an einer ingenieursähnlichen Tätigkeit und bringt deutlich mehr für die Einarbeitung in die jeweilige Branche.

In beiden Fällen hat man für sich zu gewichten, ob man primär Geld verdienen oder Einblicke bzw. Einarbeitung sucht. Im meinem Fall war es Letzteres. Geld verdienen konnte ich in den Semesterferien.

Und zum Thema Praktikum in der Jagd(waffen)branche meine ich, dass die Herstellung von Jagdwaffen keine Hochtechnologie ist, die den angehenden Ingenieur herausfordern könnte. Vielmehr ist hier die konsequente Kostenoptimierung ein Thema. Qualität und Innovation bekriegen sich mit Kostendruck und Marketingträumen. Die relativ kleine Branche mit relativ kleinen Unternehmen dürfte für einen künftigen Ingenieur kaum Entwicklungschancen haben - bis auf wenige Ausnahmen.

Daher sehe ich den angehenden Maschinenbau-Ingenieur mit Faible für (Jagd-) Waffen eher in der Rüstungsindustrie und deren Zulieferern. Dort kann er sich mit allerlei ballistischen Themen beschäftigen. Hat er sich etabliert, kann er auf seine Chance für den Sprung in zur Jagdwaffenproduktion warten, falls es ihn noch dorthin zieht.

Grundsätzlich würde ich eher in eine Branche mit großen, internationalen Unternehmen gehen, wo man sich in sehr unterschiedlichen Gebieten vertiefen kann. Und dabei ist man oft weniger am Endprodukt orientiert, sondern an den Methoden und Prozessen. Es ist also völlig wurscht, ob man Jagdwaffen, Kühlschränke, Kraftwerke, Kampfpanzer oder Krankenhäuser baut.

Der Generalist "Maschinenbauer" kann sich in viele Gebiete, Branchen und Aufgaben einarbeiten. Da würde ich nicht anfangen, mich schon bei den Praktika einzuschränken. Umgekehrt kann so ein Kurzpraktikum keinen Schaden anrichten, außer dass man bei den Jagdwaffen bleiben möchte.

Aber vielleicht sollte der TS seinen anvisierten Schwerpunkt nennen. Sollte es Waffentechnik sein, passt sein Weg vielleicht. Sollte er Energietechnik oder Kraftwerkstechnik wollen, würde ich meine Praktika konsequent in diese Richtungen lenken.
 
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Vieles wurde gesagt.
Wichtig auch, wo möchte ich später arbeiten, leben und jagen.

Welche Karrieremöglichkeiten habe ich später.

Wie kann mein Praktikum mich beruflich nach vorne bringen.

Ich hatte mein Praktikum bei einem der großen Konzerne gemacht. Bin dort ins Ing. Bindungsprogramm gekommen und wurde 3 Jahre lang gefördert. Dafür habe ich dann dort auch 2 wissenschaftliche Arbeiten verfasst und mein letztes Studienjahr gearbeitet.
Dies hat mir beruflich und persönlich viel gebracht.
Die Kenntnisse und Fähigkeiten, sowie ein früher Wechsel in einen anderen Bereich haben mir viel gebracht. Man darf nie Vergessen, Namen - welche jeder kennt- machen Bewerbungen auch interessant.
 
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Schau, dass Du ggf frühzeitig Einblick in die Abläufe in der Produktion / einer Produktionslinie / in die Herausforderungen der selben und die Prozesstechnik bekommst.

Das ist unbezahlbares Wissen, denn zu 99% wirst Du später Dinge konstruieren, die für oder in einer solchen gefertigt werden.
 
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Phantom, Deine Geschichte ist mir ein bisschen zu glatt. Sorry. Personaler sind regelmäßig der Meinung, das die Mehrzahl der Kandidaten mit kurzer Verweildauer in einem Unternehmen diese Strategie verfolgen, damit Minderleistung und Fehler unentdeckt bleiben.

Richtig, wenn jemand schon mehrfach nach kurzer Zeit (unter 3 Jahren) die Unternehmen gewechselt hat und das im Interview nicht schlüssig begründen kann, wird der Bewerber schnell aussortiert.
 

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