Im Januar: Ricke vor Kitz?

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Sir Henry schrieb:
basti schrieb:
[quote="Sir Henry":2ek95f2q]Wenn sie mehrmals alleine kommt.
Ist im Wald allerdings schwieriger zu beurteilen als im Feld.
Wald geht ja noch, aber Naturverjüngung................ :19:

basti


Bei mir ist das das selbe :17:

Nur weil es aktuell mal "etwas" kälter ist, liegen in unseren Breiten die Verhältnisse doch so,
dass in bestimmten Gegenden die Stärke der Stücke bei Rehwild annähernd gleich ist
und ausgesprochen schwache Stücke die Ausnahme sind.
Wie wird denn in solchen Fällen nach hegerischen Gesichtpunkten "selektiert",
falls sich einer nicht mit dem Rehwild auskennt :17: :14:

aber zum Glück kann sich einer, der da nicht so fit ist, an @Zerreiche wenden[/quote:2ek95f2q]
Hast Du`s überlesen? :oops:
 
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Hi,

die UJB schreibt uns ein Drittel Schmalrehe und Geißen in die Abschußpläne überall, wo der Verbiss zu hoch is. Logisch, dass eine wirksame Down-Regulation nur durch solches Vorgehen zu schaffen ist. Und irgendwann während der Jagdzeit muss man dann einfach auch die - stets beschlagenden und immer auch führenden - Geißen erlegen.
Dass kein Mensch mutwillig Kitze der Führung berauben möchte, ist klar und ich habe sehr viele Triplets erlegt in meinem Jägerleben. Aber eben auch manche Geiß im Winter auf Bewegungsjagden, wo ich inzwischen praktisch nicht mehr anzusprechen, sondern nur noch das nächste freistehende Reh zu erlegen versuche - und hier in unaufgeräumten Revieren oftmals knochenalte zahnlose alte Stücke.
Ich bejage im Winter Rehe, so wie andere Hasen oder Füchse bejagen. Es ist mir auf Bewegungsjagden völlig egal, ob ich einen Bock, eine Geiß hinlege. Und ich verstehe das Herumbarmen nicht, das hier um Elterntiere / verwaiste Jungtiere gemacht wird. So etwas steht uns Jägern nur dort an, wo gezielt ein Bestand aufgehegt werden soll - dann aber glasklar. Von solchen Zuständen sind wir in allen Revieren, die ich kenne, aber meilenweit entfernt. Selbst in den Rehwildbermudazonen wie in einigen straff "waldschutzmäßig" seit Jahren versucht wird, im Januarschnee nahezu keine Rehfährte mehr zu spüren: im April stehen diese Reviere halt wieder voll.
Solange Jäger überall den Geißenabschuss als das Allerletzte ansehen ( obige postings zeigen, dass Abschusslistenpoesie die Regel ist und auch die Statistiken der gemeldeten Unfallopferrehe sind überzufällig vollgemalt mit den eben niemals erlegte Geißen...) und solange ich Reviernachbarn, Bekannte und sogar einen Mitpächter habe, die "im Leben noch niemals eine Rehgeiß erlegt haben und dies auch nie tun werden", ist der einzige Weg zu einem lokal begrenzten Erfolg gegen massiven Rehverbiss eine komplett gegenteilige Vorgehensweise. Und das tu ich ja nicht mal, ich selektiere nicht auf Geißen, sondern versage mir in Zeitnot das Ansprechen nur von Mitte November bis Ende Januar und schieß ansonsten "von jung nach alt".

Ich möchte keinen Jäger auf einer Bewegungsjagd eingeladen haben, der dies anders hält. Dazu mache ich mir nicht die Arbeit extremer Vorbereitung, dass einer dann "nichtansprechbares Reh" pardonniert oder gar gezielt eine erlegbare Geiß durchziehen lässt - wenigstens in den Revieren, für die ich Verantwortung habe, soll unter`m Strich mindestens die Erlegung von jährlich 5 Geißen raus kommen.
Jede andere Bejagungstaktik ist genau das, was die Beständer ja auch wollen : völlig unwirksam auf den "guten Bestand".
Ein "guter Bestand" aber widerspricht dem Grundsatz, dass man nur wirklich gejagt hat, wenn das Wild selten und schwer erbeutbar ist; ein "guter Bestand" ist einer, der nur durch künstliche Biotopkapazitätserhöhung (= Fütterung) Individuen in einigermaßen ordentlicher Kondition hergibt und das ist weder gesund für das Wild (Parasitosen) noch ökologisch oder irgendwie putzig...es ist schlicht ressourcenverschwendend und "Intensivlandwirtschaft", aus jagdlicher Sicht massive Dekadenz.
Wer also - wie überall verbreitet - doppelt soviel Böcke schießt, als der Plan hergibt, dann noch schwache Kitze bis Mitte Dezember und (mit ein wenig Umdeutung und ALtersupgrade auf der Liste...) "fertig ist der Abschußplan" und ab jetzt "muss intensiv gefüttert werden, weil Notzeit"....der hat vor vierzig Jahren den Schuss nicht gehört, als die Förster das Problem überhöhter Rehwilddichten als Thema entdeckten.
Und das ewig von Prof. Paul Müller hochgehaltene oder neulich von Landesjägermeister Dr.D. Deuschle wiederaufgekochte Barmen um geforderten "absoluten Muttertierschutz" und all dieses Triefen vor Mitgefühl um ein im Dezember der sozialen Führung beraubte Rehkitz stehen schlicht im Mittelpunkt des Problems. Im Kern ist das Hochhalten solch hoher ethischer Ideale schlicht verlogen. Jäger wollen Beute machen und sie riskieren bei jedem Schuss das Leid eines Individuums, scheren sich einen Dreck um Fuchsgehecke ab Juli, schießen im Februar stolz den mächtigen Rüden weg kurz bevor er bitter gebraucht würde und wissen auch ganz genau, dass ein Kitz in angepasstem Bestand und gutem Einstand auch einen bitter kalten Albwinter mit hoher Schneelage problemlos übersteht ohne führende Geiß. Hier wird die Tierliebe vorgeschoben für durchsichtige egoistische iele: man will auch nächstes Jahr nicht zehnmal ansitzen müssen, bevor man das erste Reh in ANblick bekommt im eigenen Revier: der Zoo soll proppenvoll bleiben. Und das ist er ja auch, fast überall. Genau deshalb.

Chrüazi,

Martin
 
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Ich geh kaputt.
Seit Jahren denke ich mir: Dieses Feuerlein ist ja irgendwie doch ein seltsamer Mensch, der ballert und ballert und ballert in der Gegend rum.
Und heute endlich outest du dich mit 5 weiblichen Rehen jährlich.

Meine Güte, Feuerlein, was bist du nur für ein Trommler! 5 weibliche Stücke schieße ich ohne Probleme an einem Tag und bei mir passt die Wilddichte. Aber offensichtlich habe ich dir eine ganze Menge Erfahrung vor allem abseits des Schießens voraus und tue mich somit leichter mit dem Beute machen. Ist eigentlich auch logisch, wer schießt anstatt zu beobachten, kann nichts dazu lernen.

Wie schreibt doch Henri: Es reden zu viele von zu wenig Erlebtem?
 
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Sir Henry schrieb:
basti schrieb:
[quote="Sir Henry":55izzzum]Wenn sie mehrmals alleine kommt.
Ist im Wald allerdings schwieriger zu beurteilen als im Feld.
Wald geht ja noch, aber Naturverjüngung................ :19:

basti


Bei mir ist das das selbe :17:

Nur weil es aktuell mal "etwas" kälter ist, liegen in unseren Breiten die Verhältnisse doch so,
dass in bestimmten Gegenden die Stärke der Stücke bei Rehwild annähernd gleich ist
und ausgesprochen schwache Stücke die Ausnahme sind.
Wie wird denn in solchen Fällen nach hegerischen Gesichtpunkten "selektiert",
falls sich einer nicht mit dem Rehwild auskennt :17: :14:

aber zum Glück kann sich einer, der da nicht so fit ist, an @Zerreiche wenden[/quote:55izzzum]


Tja, wer jetzt den Plan noch nicht erfüllt hat, sollte es sowieso besser drangeben mit der Jagerei. Wer seinen Rehwildbestand kennt, und das sollte man eigentlich von jedem Verantwortllichen erwarten können, der kann durchaus vor Weihnachten locker fertig sein, was auch im Hinblick auf die Vermarktung durchaus sinnvoll ist.

Wenn du, lieber Sir Henri, anstatt den Altmeister der Jagerei zu geben, mal selber ein Revier bewirtschaften würdest, was du leider offenbar zeitlebens nicht verantwortlich getan sondern dich immer nur als Abschussnehmer betätigt hast, dann wüsstest du, wie es geht.
 
G

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Guest
Vergiss doch einfach mal diesen unsäglichen Abschussplan. Der ist das Papier nicht wert auf dem er steht und erst recht nicht die Zeit, die viele damit verplempern!

Einzig der Zustand der Verjüngung ist die Richtschnur, nicht mehr und nicht weniger. Diese "Pläne" sind für Reviere mit einer Fläche von 500 Hektar und mehr doch ein Witz, am besten noch für alle Reviere im Hegering gleich. Da wird in keinster Weise dem Rechnung getragen, ob der eine jetzt 20% oder 40% Waldanteil hat, genau so wenig was an Dickungen und Einständen da ist. Wo auf 50 Tagwerk gerade der Prozessor durch ist, brauche ich die nächsten 3-4 Jahre nicht viel erwarten. Danach wendet sich aber das Blatt.

Und, wird das durch die Pläne berücksichtigt? Nö, in keinster Weise. Geht ja auch nicht, da müssten nämlich die Försterlein die die Landratsämter durch ihre "Empfehlungen" im sogenannten Vegetationsgutachten massiv beeinflussen Ahnung von der Materie haben.

Wer glaubt er sei ein super Jäger nur weil er das zusammenschießt was der Plan im vorgibt, belügt sich selbst.
 
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Zerreiche schrieb:
waldgeist schrieb:
Zerreiche schrieb:
Natürlich Fraya,

eines der sichersten Anzeichen für die Gesundheit und Fitness eines Muttertieres ist dessen Vermehrungsquote.

Ich verstehe meinen Hegeauftrag so, daß ich nicht wahllos in den Rehwildbestand reinballere wie ein spätpubertierender Drückjagdtouri, sondern alt vor jung und schwach vor stark strecke.
Du mußt das auf Denglisch formulieren,sonst verstehen das einige Rehprofis hier nicht ! 8)

Ich versuchs mal anders, denglisch ist bei so einem Bauerntrottel wie mir so ne Sache.


Also Fraya,
ich versuche, die rehwildspezifische Biomasse auf einige wenige Z-Rehe zu konzentrieren, indem ich deren unterständige Bedränger selektiv entnehme.
Die Z-Rehe qualifiziere ich durch Einschätzung ihrer auflaufenden Naturverjüngung und quantifiziere sie nach der nachhaltig potentiell möglichen Rehzahl in stabiler Mischung mit Rot - , Dam -, Muffel - und Schwarzwild.

Korrekturen im Altersklassenaufbau versuche ich dergestalt durchzuführen, daß ich plenterartig auf ganzer Fläche die Rehe entnehme, die die Umtriebszeit erreicht haben.



So besser, Waldgeist? Meinste, jetzt kapieren sie es?
@Zerreiche, you made my day!! :29: :27:
 
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Feuerlein schrieb:
Hi,man will auch nächstes Jahr nicht zehnmal ansitzen müssen, bevor man das erste Reh in ANblick bekommt im eigenen Revier: der Zoo soll proppenvoll bleiben.
Chrüazi,

Martin
:27: :29: :28: genau so schaut's aus! Ich pachte mir doch ned ne Jagd, in der ich kein Wild seh! :24: :21: Und solange der Verbiss passt und die Empfehlung lautet: "Abschuss beibehalten", passt's doch und jeder kann nach seiner Facon glücklich werden, oder? :26:

Grüßle und Waihei
Oichkatzl, das grad eben Rehe gezählt hat und sich auf den Mai freut, zwecks Anblick! :26:

@Forestgump
Wer glaubt er sei ein super Jäger nur weil er das zusammenschießt was der Plan im vorgibt, belügt sich selbst.
Recht haste! Jeder, der sein Revier kennt, kennt auch die Ecken, in denen er mehr hinlangen muss als der Plan hergibt, aber auch die, in denen er Lodenjockel spielen kann... :26:

Grüßle und Waihei nochmal :wink:
Oichkatzl
 
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@forrestgump, ich sehe das anders!

Ich habe zugegebenermassen optimale Voraussetzungen, weil ich nun mal eine Eigenjagd land - und forstwirtschaftlich und jagdlich selbst bewirtschafte. Ich will nicht behaupten, daß ich das letzte Reh kenne aber ich habe einen Überblick über den Bestand.
Das sieht bei mir mit dem Rotwild ganz anders aus, die zigeunern durch ein Dutzend Reviere und niemand weiß genau, wieviele es sind.

Ich denke aber, man kann das, was ich leiste, durchaus auch von anderen erwarten. Das bedeutet, daß der pachtende Zahnklempner, der 5 Tage in der Woche anderen ins Gebräch schaut, eben jemanden im Revier hat, der den Überblick hat. Wer die Abschußplanung ernst nimmt, ist auch bestrebt, nachvollziehbar möglichst genaue Grunddaten zu ermitteln.

Was den verbiß angeht, bin ich ebenfalls anderer Meinung. Ich habe aktuell knapp 6 Hektar in der Kiefern NV, knapp 7 in der Fichten-NV, gut 5 in der Buchen NV und 4 Hektar Douglasie-Buche gepflanzt. Letztere geht nur hinter Zaun, sonst fällt mir das Rotwild drüber her.
Fichten und Kiefern werden naturgemäß kaum verbissen, da es sich eben um NV und nicht um aufgedüngte Kamppflanzen handelt. Ausserdem wird bei mir nicht im Bestand rumgefemelt, sondern ich versuche, möglichst wenige, dafür gut bejagbare Flächen in Verjüngung zu nehmen, also mache ich Saumhiebe. Diese Flächen kann ich problemlos rehrein halten.
In der Bu-NV wird überhaupt nicht gejagt, da bin ich um jeder Reh dankbar, was die kurz halten, muß ich später nicht mit dem Freischneider weg nehmen.

Auch interessiert es mich überhaupt nicht, wenn die Rehe in den mittelalten Beständen irgendwelche zufällig aufgelaufene NV runterfressen. Die wird ohnehin nie in den Folgebestand einziehen, sondern ist nichts anderes als dienender Unterstand, also, was solls, sollen sie doch beissen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
@ Zerreiche: Das mag vielleicht alles bei deinen "Laborbedingungen" zutreffen. Allerdings bist du auch derjenige der das Problem mit sich selbst ausmachen muss und nicht mit aufgebrachten Waldbauern etc. Leider sehen das aber viele Waldbauern anders, da ist fast schon egal wo der Verbiss passiert, Verbiss ist Verbiss und da gebe ich denen auch Recht.

Ist jetzt nicht böse gemeint, aber ich finde es ist fast schon naiv zu glauben, dass man bei soviel Naturverjüngung einen tatsächlichen Überblick über den Rehwildbestand hat. Auch scheinst du Rehe zu haben, die sich haarklein an die jeweiligen Bereiche halten und scheinar gar nicht auf die IDee kommen, auch mal aus der Buchenverjüngung in anderen Schläge zu wechseln.

Ich bin auch mal kurzzeitig dem Irrglauben unterlegen, um den halbwegs genauen Rehbestand wissen zu wollen. Und ich bin wirklich nicht selten draußen. Die Realität sieht halt komplett anders aus und nochmal, gerade wenn ich viele große Naturverjüngungsflächen habe, kann ich genau so nen Lottoschein ausfüllen und auf 6 richtige hoffen wenn ich meine den Bestand genau beziffern zu können.
 
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Forestgump schrieb:
Vergiss doch einfach mal diesen unsäglichen Abschussplan. Der ist das Papier nicht wert auf dem er steht und erst recht nicht die Zeit, die viele damit verplempern!
Einzig der Zustand der Verjüngung ist die Richtschnur...
Wer glaubt er sei ein super Jäger nur weil er das zusammenschießt was der Plan ihm vorgibt, belügt sich selbst.

Der Abschussplan, als Jagdbremse intendiert von Anfang an, hat natürlich noch niemals andersrum funtioniert. Auch nach der strikten Anbindung an Verbissgutachten nicht - dazu gibt`s Studien: die Mehrheit ignoriert ihn i.S. Erfindung getätigter weiblicher Abschüsse.
Aber auch in einer abschussplanfreien Bewirtschaftung ändert kein einziger Pächter sein Verhalten - auch nicht bei jährlichen Begeheungen: Verbiss bleibt gleich, Abschusslistenpoesie bleibt exakt dieselbe.
Pro abschußplanfreie Bewirtschaftung sind deshalb vor allem die paar extremen Schießer (ÖJV) und die große Zahl der ultrakonservativen Plansollverweigerer. Die kleinere Gruppe der gesetzestreuen Burschen ist eher ambivalent und sieht die anstehende jährliche Zeitverschwendung mit nem sinnlosen Gespräch als belastender an als dreijährigen Antrag und Dummgeplauder drüber auf der UJB.
Sprich: Verbissgutachten und jedwede Form des Ansporns seiten Jagdgenossenschaft und Forst treffen immer wieder ins Leere, ganz egal, wie man`s anstellt. Was eine behördliche Auseinandersetzung (UJB, Jagdbeirat) mit dem Thema natürlich als behördliche Zeitverschwendung entbehrlich macht und für simpel kurze Pachtlaufzeiten soricht plus eine regelmäßige Bewertung der Güte ausgeübter Jagd durch den zuständigen Chef im Wald als "versetzungsrelevantes Fach" - alles andre könnt man sich ersparen.

Aber solange es miese Verbissgutachten ( wie in Ba-Wü ) und daran orientierte Blödelrunden und sinnlos verhallende Zielvorgaben gibt, solange selbst in Regiejagden die Zahlen überfahrener Rehe als einziger ziemlich objektiver Gradmesser für die Populationsdichte auf Rekordhöhen sind, spricht überhaupt nichts gegen einen wurstigen Umgang mit den Rehen. Zumindest ab Mitte November sollte man versuchen jedes Reh zu erlegen, das günstig steht. Bock, Geiß...völlig egal.
Darüber nachzudenken, wann man mit solcher Taktik aufhört, steht einem erst an, wenn regional die Hälfte der Jäger tatsächlich unfähig ist, irgendwelche Rehe zu sehen und dann vielleicht sogar mal auf mehr als der Hälfte der Jagden der Verbiss endlich in Ordnung erscheint. Andere taugliche Surrogatparameter für die wirklich Wilddichte gibt es nicht und erst ab dann würde ich Rehe wieder "achtsamer" bejagen.

Chrüazi,

Martin
 
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ironiemodus an:
WuH forum "de luxe"

der eine der seine rehe beim namen kennt und auch noch genau sagen kann wie alt das stück ist ..... :18:
rehwilddichte und standort natürlich selbstverständlich auch noch . nur weil eine markante geiss und drei böcke ihr teretorium über einen gewissen zeitraum behalten haben.

der andere legt zwischen november und januar jedes stück um was vier läufe hat ...und alle anderen die nicht so handeln und denken wie der meister feuerlein, ist sowieso ein "rehstreichler". fuchs soll ma laufen lassen und fasan kennt er wohl nur noch aus div. jagdpornos .
halt fasan gehört ja gar nicht zu unseren heimischen wildarten.. sorry sorry ..
nehm ma doch lieber den hasen. :25:

ironiemodus aus.

wenn ich eins hasse in dem forum ,ist es das ewige ignorante denken einiger die meinen nur ihre meinung und kompetenz ist maßgeblich für den teutschen jäger...
vorallem beim rehwild, das wir ja alle sooooo genau kennen :11: :21:
...mein gott !!!
 
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Doch, forrestgump, das geht.

Schau mal, ich wirtschafte auf rund 450 ha. Waldfläche, davon fast zwei Drittel in der mittleren Altersklasse. Der Rest ist verjüngt oder steht demnächst zur Verjüngung an. Das bedeutet, ich habe keine ausgedehnten NV-Bestände von zig ha, sondern rel. kleine, ein bis zwei Hektar große Ecken, die tatsächlich so dicht sind, das ich darin kein Reh seh. Aber was da drin steht, ist mir doch auch völlig mumpe, mich interessieren doch nur die, die auf die 0 bis 3 Jahre alten Flächen kommen. Und da auch nur auf die, wo die NV so schwach läuft, daß mich Verbiss wirklich stören könnte. Solche Flächen habe ich aber nicht und habe ich auch bis auf zwei oder drei Ausnahmen nie gehabt.
Schau mal, ich gondele mit dem Streifenpflug durch die Bestände und habe einen Reihenabstand von rund 1,50 Meter. In diesen Reihen wächst alle 10 bis 30 cm ein Sämling, macht rund 25.000 bis 30.000 Pflanzen. Weißt du, wie egal mir da Verbiss ist?
Ausserdem habe ich feste Holzlagerplätze eingerichtet, weil es mir anfangs grenzenlos auf den Zwirn ging, ständig die Holzkutscher einweisen zu müssen. Die Lagerplätze werden soweit möglich als kleine Wildäcker genutzt, wodurch die in den NV-Flächen stehenden Rehe auch immer wieder mal das Haupt raus strecken.
Der wesentliche Ansatz ist aber ein andere, nämlich der des alt werden lassens.
Junges Rehwild ist wesentlich weniger territorial als altes. Wenn man also das Zielalter auf irgendwo jenseits der 6 Jahre setzt, also neben den wirklich jungen nur wirklich deutlich zurücksetzende Böcke und bekannt ältere Ricken schießt, dann hat plötzlich keine starke Fluktuation mehr im Revier und deutlich weniger Wilddichte. Kann man jetzt glauben oder nicht, bei uns funktioniert das, ich habe in den letzten 10 Jahren, seitdem wir beim Rotwild massiv eingegriffen haben, keine NV-Flächen mehr gezäunt.
Wenn du es nicht glaubst, ich kann dir gerne ein paar fotos machen.
 
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25 Aug 2009
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Wenn solches Pack repräsentativ ist, möchte ich kein Jäger mehr sein!

Nicht jeder kann sich sein Revier so backen,wie man es für eine vernünftige Bejagung braucht-da bist Du in einer wirklich glücklichen Lage.
Wie schon mal geschrieben,auf Drückjagden ist das auch nie sicher,das die Ricken ALLE nichtführend waren,die auf der Strecke liegen.Dem Kotflügel interessiert das auch nicht.Selbst auf dem Ansitz kann eine einzelne Ricke,die da durch die Botanik läuft,sehr wohl noch Kitze führen.Das kennt doch wohl jeder``Einzelnes weibliches Stück kam aus der Dickung-hab 15 Minuten gewartet-kam nix hinterher-bumm-Waidmann´s Heil``.Wer weiß das denn schon so genau,ob die nicht doch noch Nachwuchs hatte.
Du hast doch selber geschrieben,das Du in Deinen Buchennatürverjüngungen kein Reh mehr siehst-dann kannst Du doch auch bestimmt ein vernünftiges Rezept zum Besten geben,wie man in 40-50 ha stubenhoher Naturverjüngung das Rehwild bejagt.Aber gleich von Pack zu sprechen...ts ts ts-schlechte Manieren
 

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