Im Januar: Ricke vor Kitz?

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Das Wild macht es doch vor - das Kitz wird ziemlich genau nach 1 Jahr abgestoßen, wenn die Geiß wieder setzt. Aus Sicht der forstlichen Bestandsreduzierung ist es natürlich einfacher, die Geiß ab Oktober oder November bei den Drückjagden als vogelfrei zu erklären, da die Kitze angeblich schon selbständig sind. In den letzten Jahren war ich bei einer Menge dieser Jagden dabei und bin stark am Überlegen, ob ich daran weiterhin teilnehme. Persönlich erlege ich Kitze, sichtbar anzusprechende Schmalrehe und ein stärkeres weibliches Stück nur dann, wenn es ohne Druck kommt. Auch wenn es manche nicht glauben wollen, die Geiß trennt sich vom Kitz, wenn ein Hund über Dackelgröße anjagt und zieht ihn auf sich, während das Kitz sich im Busch verkrümelt.
 
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Da die Wildbiologie meist den forstlichen Fakultäten zugeordnet sind, diese aber inzwischen zu den Wildgegnern schlechthin mutiert sind, habe ich mit Aussagen zu Rehwild von seiten der Wildbiologie gewisse Probleme.

Da verlasse ich mich lieber auf eigene Beobachtungen. Und die belegen ganz klar:
Die Ricke behält im Normalfall den letztjährigen sowie ggf. den diesjährigen Nachwuchs bei sich, trennt sich während der Brunft vorübergehend von ihnen und integriert sich später mit ihnen, wenn überhaupt, in die Wintersprünge.
Gerade in den Wintersprüngen sind die Ricken für die Kitze bzw. zur Sicherung deren sozialen Statusses ungeheuer wichtig.

Für mich bedeutet das:
Es wird in der Reihenfolge Kitz - (Schmalreh) - Ricke erlegt.
Ricken mit zwei Kitzen bleiben unbehelligt, da es sich meist um junge/mittelalte Stücke handelt.
Alles andere halte ich für eine ziemliche Sauerei.
 
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nicht im Januar und auch sonst nie im Jahresablauf......

es ist so einfach....

die Natur machts vor,und da verjagt die Ricke die Kitze erst kurz bevor die Kitze im Folgejahr gesetzt werden....
 
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Abies schrieb:
... die Ricke auch vor dem Kitz zu schiessen, falls es nicht anders geht. ...

Was soll das denn heißen: falls ich unbedingt noch für eine Feier ein Reh liefern muss oder weil ich unbedingt noch irgendetwas tot schießen muss. :19: Das macht doch die Jagd aus. Da hast du die zwei eine halbe Stunde lang vor und es passt einfach nicht, nie hast du Kugelfang, sie stehen verdeckt oder nah beieinander. Dann gehts halt nicht. Wer das nicht ertragen kann soll zu Hause bleiben oder seine Hausaufgaben rechtzeitig machen. Im Dreijahresplan sollte man den Abschuss auch so geregelt kriegen.

dernieauslernt schrieb:
nicht im Januar und auch sonst nie im Jahresablauf......

es ist so einfach....

die Natur machts vor,und da verjagt die Ricke die Kitze erst kurz bevor die Kitze im Folgejahr gesetzt werden....
Und ab Sommer sieht man oft die Dreierverbände Ricke mit Kitz und Schmalreh.
 
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drillinger schrieb:
Was soll das denn heißen: falls ich unbedingt noch für eine Feier ein Reh liefern muss oder weil ich unbedingt noch irgendetwas tot schießen muss. :19: Das macht doch die Jagd aus. Da hast du die zwei eine halbe Stunde lang vor und es passt einfach nicht, nie hast du Kugelfang, sie stehen verdeckt oder nah beieinander. Dann gehts halt nicht. Wer das nicht ertragen kann soll zu Hause bleiben oder seine Hausaufgaben rechtzeitig machen. Im Dreijahresplan sollte man den Abschuss auch so geregelt kriegen.


Und ab Sommer sieht man oft die Dreierverbände Ricke mit Kitz und Schmalreh.


:27:

Oder Ende Mai/Anfang Juni sieht man die Ricke wieder mit dem Schmalreh, dann weiß man, dass die Kitze beim Suchen vor dem Mähen nicht gefunden wurden :17: oder der Landwirt vergessen hat anzurufen :16: .

Wh

Nachtjäger
 
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Man sieht,ich bin lernbereit: Eigentlich ist`s doch egal,was ich im Dez./Jan.und vielleicht auch bald darüber hinaus bei Waldschutzjagden beschieße,Ricke,Kitz (wird ab Mitte Hornung ja nicht mehr gesäugt) und Bock.....Wildbiologisch immer korrekt ! :25:
 
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Wir/ich habe festgestellt, dass, wenn Rehwild im Sprung steht(nicht 2 Ricken mit Kitz- sondern mehrere) anfang Hartung, Kitze überleben, so die Ricke umkommt (wildernde Hunde, futterneidische ....na ja etc). Eben der Sprung sichert das Überleben.

Es war eine Saudrücke, geringe Bache mit Frischling liefen mich an. Ich erwischte den Frischling, die Bache war weg. Bei der Nachsuche,50 Meter, erzählte ich natürlich dem Jagdherrn, von Bache,Frischling, Zeichnen etc. Da fragte der Mann, warum ich denn nicht die Bache geschossen hätte- ja, mit genau dem Tonfall-. Er hatte nämlich extra einen Metzger für das Aufbrechen und zerwirken und "verwerten" und so.

Trotz meiner Erfahrung, s.o., i c h erlege immer das Kitz zuerst, wenn nötig.
 
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Munin schrieb:
Wir/ich habe festgestellt, dass, wenn Rehwild im Sprung steht(nicht 2 Ricken mit Kitz- sondern mehrere) anfang Hartung, Kitze überleben, so die Ricke umkommt (wildernde Hunde, futterneidische ....na ja etc). Eben der Sprung sichert das Überleben.

Es war eine Saudrücke, geringe Bache mit Frischling liefen mich an. Ich erwischte den Frischling, die Bache war weg. Bei der Nachsuche,50 Meter, erzählte ich natürlich dem Jagdherrn, von Bache,Frischling, Zeichnen etc. Da fragte der Mann, warum ich denn nicht die Bache geschossen hätte- ja, mit genau dem Tonfall-. Er hatte nämlich extra einen Metzger für das Aufbrechen und zerwirken und "verwerten" und so.

Trotz meiner Erfahrung, s.o., i c h erlege immer das Kitz zuerst, wenn nötig.
Die Philosophie des Untergangs:Große Schweine-große Scheine,kleine Schweine-kleine Scheine !
 
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dernieauslernt schrieb:
nicht im Januar und auch sonst nie im Jahresablauf......

es ist so einfach....

die Natur machts vor,und da verjagt die Ricke die Kitze erst kurz bevor die Kitze im Folgejahr gesetzt werden....


... und nach dem Setzen sind sie wieder bei ihr.


Ich fürchte, wir beide sind mit unserer Einstellung ziemlich allein. Bedeutet das "Ö" bei ÖJV nicht "ökologisch"?
Na ja..... honi soit, qui mal y pense
 
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waldgeist schrieb:
Man sieht,ich bin lernbereit: Eigentlich ist`s doch egal,was ich im Dez./Jan.und vielleicht auch bald darüber hinaus bei Waldschutzjagden beschieße,Ricke,Kitz (wird ab Mitte Hornung ja nicht mehr gesäugt) und Bock.....Wildbiologisch immer korrekt ! :25:
Naja, ab Mitte Hornung wird ja eh nimmer auf Rehwild gejagt, also isses wurscht, ob noch gesäugt oder ned. :26:
 
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Munin schrieb:
Wir/ich habe festgestellt, dass, wenn Rehwild im Sprung steht(nicht 2 Ricken mit Kitz- sondern mehrere) anfang Hartung, Kitze überleben, so die Ricke umkommt (wildernde Hunde, futterneidische ....na ja etc). Eben der Sprung sichert das Überleben.
Wer ist wir? :shock: Denn wir haben festgestellt, dass Kitze ganz schön übel ausgebissen werden können, wenn ohne führende Gaiß, auch im Sprung!
 
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Wenn Ihr großen (Computer) Rehkenner füttern würdet, dann könntet Ihr schön beobachten, was los ist, wenn ein einzelnes Kitz zum Futtertrog will. Da wird abgedrängt, gebissen und vertrieben. Und das gleiche passiert, wenn sich ein Kitz anderen Rehen anschließen will.

Drum schieß ich nur Kitz vor Geis.

Einzige Ausnahme (und diese kommt sehr selten vor) mir kommt in der Früh eine Geis mit Kitz und das Kitz steht schlecht. Wenn ich genug Zeit hab, dann schieß ich die Geis und bleib sitzen. Das Kitz kommt nach einer halben Stunde oder Stunde wieder zur Mutter zurück und dann kann ich es erlegen.

So etwas mach ich aber nur in einem Revierteil, wo der Abschuß drückt.


Robert
 
A

anonym

Guest
Robert aus BY schrieb:
Wenn Ihr großen (Computer) Rehkenner füttern würdet, dann könntet Ihr schön beobachten, was los ist, wenn ein einzelnes Kitz zum Futtertrog will. Da wird abgedrängt, gebissen und vertrieben.
Futtertrog?
Wir reden hier von Wild, und nicht von Hausschweinen oder einer Putenfarm. Rehwild wird gekirrt, aber nicht gefüttert. (Und äst auch nicht generell herdenmäßig.) Interessant, wie sehr manche Jäger beides mental gleichsetzen.

Das zweitgenannte Anwendungsbeispiel Roberts kann dagegen wohl auf Konsens hoffen, zumindest als denkbare Option. Man muss sie ja nicht anwenden.

Carcano
 
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carcano schrieb:
Robert aus BY schrieb:
Wenn Ihr großen (Computer) Rehkenner füttern würdet, dann könntet Ihr schön beobachten, was los ist, wenn ein einzelnes Kitz zum Futtertrog will. Da wird abgedrängt, gebissen und vertrieben.
Futtertrog?
Wir reden hier von Wild, und nicht von Hausschweinen oder einer Putenfarm. Rehwild wird gekirrt, aber nicht gefüttert. (Und äst auch nicht generell herdenmäßig.) Interessant, wie sehr manche Jäger beides mental gleichsetzen.

Das zweitgenannte Anwendungsbeispiel Roberts kann dagegen wohl auf Konsens hoffen, zumindest als denkbare Option. Man muss sie ja nicht anwenden.

Carcano
Rehkirren ist bei uns verpönt ! Demnächst werden noch die Medaillenhürsche angekirrt....... :19: Wohingegen in entsprechenden Wintern den Tieren in Not schon mal was verabreicht werden kann.Wo solln sie`s hernehmen in manchen Wirtschaftswäldern ?
 

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