Ich schieße "Custom" mit was jagt ihr?

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16 Jan 2003
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Wenn ich für die Jagd eine meiner Waffe auswähle, ist sie für diese Zeit die "Lieblingswaffe". Habe überhaupt keine Probleme mich auf das jeweilige System einzustellen.
Habe noch nie irgendwas in gefährlicher Weise verwechselt oder deswegen nicht, zu früh oder aus Unachtsamkeit geschossen.
Alle meine Schießeisen sind in ihrer Art einmalig sogar alte Serienwaffen, weil diese immer noch irgend wie "Charakter" haben und keine kalte Kiloware sind. Das trifft vor allem für meine 3 98er und meine Savage 99 aus den 20ern zu. Sogar die jagdliche Anschütz-Hornet rechne ich noch dazu.
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@Bärentöter:
H&W und H&H hatte ich tatsächlich noch nicht so viele in der Hand, als vor allem Doppelbüchsen aus Ferlach. Hierbei gefielen mir die am besten, die Gerhardt Hauptmann gebaut hatte. Den meinte ich auch in meinem Beitrag oben. Dennoch sind es auch einige H&W und H&H und Rigby gewesen, die ich in der Hand hatte und ausgiebig betrachten konnte.
Zudem gibt es wundervolle Broschüren zu diversen Auktionen, die ich regelmäßig durchsehe, vor allem die von Christies. Die Bilder sind schon Aussagefähig, wie ich anhand einiger Waffen nachvollziehen kann, die ich tatsächlich in Praxis gesehen habe.
Und schließlich präsentiert H&H auf den diversen Internetseiten auch gelegentlich Angebote und da kann durchaus auch ein Vergleich angestellt werden, wenigstens bei der Holzqualität.
Was die Schussleistung anbelangt, ging es bei mir hauptsächlich darum, große Patronen für Bekannte zu laden. .505Gibbs in Repetierer, .500 und .600NE in Doppelbüchsen. Keine von diesen Waffen schoss schlecht, weder die billige, noch die teuerste. Darüber hinaus habe ich für einige dünnere Doppelbüchsen verschiedener Ferlacher und Belgischer Fertigung geladen.
Auch hier zeigte sich kein Unterschied, der sich an dem Preis der Waffen festmachen ließe. Die beste Präzision hatte im Gegeteil die schreckliche und billige Tikka Doppelbüchse, während sogar deutsche Fertigung (Handarbeit aus Suhl) und vor allem Bergstutzen von Blaser noch besser wegkamen, als die vergleichsweise teueren Ferlacher Modelle.
Es bleibt wohl eine Frage des Geschmackes, über den sich nicht streiten lässt.
Kunstdrucke hängen bei mir übrigens nicht an den Wänden. Da finden sich Bilder, die mir was bedeuten. Das sind Bilder, die meine Kinder gemalt haben oder Bilder von lieben Menschen.
Dann habe ich in meinem Bereich des Hauses überwiegend Tabellen mit Umrechnungsfaktoren und Ladedaten, Scheiben mit Schussbildern und hier und da eine selbst gemachte Grafik hängen.
Tatsächlich also eine ganz andere Ausrichtung, als handgemachtes von Anderen, auch wenn es signiert und kulturell bedeutend oder einfach nur teuer wäre.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +sniper+:


Waffen sind Teilchenbeschleuniger - mehr
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oder weniger
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präzise. Alles andere ist irrelevant.

Gruß
<HR></BLOCKQUOTE>

Nö, eben nicht.
Absolute Präzision (die sagenhaften X Millimeter Streukreise) sind jagdlich IMO irrelevant. Löchlbohrern mag's zugegeben Spass machen, solche Büchsen zu führen.

Ich glaube immer noch an den alten Spruch von den Läufen die schiessen und dem Schaft der trifft.
Entsprechend sind fast alle meiner Büchsen und Flinten im Schaft irgendwie abgeändert oder nach Mass gemacht.

Gruss,
Fuhrmann
 
A

anonym

Guest
Servus, Fuhrmann,
ich glaube, wir meinen letztendlich doch dasselbe.

Mir ging es darum, die Waffen als funktionelle Arbeitsgeräte möglichst tauglich zu machen, und dazu gehört neben der Funktionssicherheit primär die Präzision.
Jegliche Maßnahmen, die selbige erhöhen, halte ich für absolut sinnvoll.

Gruß
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A

anonym

Guest
@ Peter Weismann:
Auch ich besitze mehrere Meter - gelesene - waffenliteratur ,- davon ca. 1m "Gravuren".
Aber: Eine Waffe kann man nur beurteilen, wenn man sie in den Händen gehabt hat, nur so kann man feststellen, ob sie "liegt", ob sie "schwingt"(Mein Drilling mit 55er Läufen "schwingt" z.B. nicht - habe ich aber erst bei "Skeet" gemerkt.)
Auch die Passung von Metall zum Holz kann man auf Fotos kaum erkennen - und wenn man mal einem Meister seines Faches bei der Arbeit zugesehen hat, weiß man, wo bei diesen Firmen der Preis herkommt. - Es ist nicht nur der Name bzw. den Namen muß man sich mühsam erarbeiten.
Außerdem haben auch die renomierten Betriebe bessere und schlechtere Jahre. Man sollte daher eine Firma bzw. deren Qualität nicht nur nach einem Exemplar beurteilen. - Und wenn einige Firmen verkauft wurden - übernommen heißt es auf Neudeutsch - hat das meistens einen Grund gehabt - neue Besen kehren dann erst mal wieder besonders gut.
Ich bin aber mit allen anderen Foristi der Meinung, ohne entsprechende Schußleistung- ich meine nicht "schießt wie Gift" sondern "hat z.B. 25 mm Streukreis" macht die "schönste" Waffe keinen Spaß. Und eine Doppelbüchse mit verlöteten Läufen kommt mir nicht mehr ins Haus - sollte ich im Lotto gewinnen, muß H&W mit eine "Boss" mit freiliegenden Läufen bauen.(Aber ich spiele nicht Lotto. P.
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A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bärentöter:
Ich bin aber mit allen anderen Foristi der Meinung, ohne entsprechende Schußleistung- ich meine nicht "schießt wie Gift" sondern "hat z.B. 25 mm Streukreis" macht die "schönste" Waffe keinen Spaß. <HR></BLOCKQUOTE>

Wenn Du 25mm beliebig wiederholbaren Streukreis auf 100m als Mindestkriterium für einen vertretbaren Schuß ansetzt, wird es in den europäischen Wäldern sehr schnell sehr still werden.

Wäre schön (weil nämlich auch ein Beweis dafür, daß die Kollegen endlich mal mehr als einen jährlichen Kontrollschuß am Stand abgeben), wird aber, zumindest aus meiner Sicht, wohl ein Wunschtraum bleiben.
Was ich auf diversen Schießständen da von sehr vielen Jägern gesehen hab, hat mir leider die allermeisten Illusionen geraubt, ich bin heut schon froh, wenn einer zuverlässig unter 5cm bleibt - und zwar nicht in romantischen Erzählungen, sondern neben mir ...

Gruß
 
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@+sniper+

Stimmt,

gerade bei den "erfahrenen", "altgedienten" ist nicht immer alles Gold was glänzt.

Neulich erzählte mir mein Büma beim einschießen eines Drillings:
Der Kunde hat auf einen (I) Hirsch vorbeigeschossen, er hatte sich Papas Dilling geliehen, eine neue Packung Patronen gekauft (anderes Geschoß-/gewicht) und ist dann munter losgezogen, den Hirsch zu erlegen.

Ging leider knapp daneben.
Dazu fällt mir dann auch nix mehr ein.

222Rem
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +sniper+:
Servus, Fuhrmann,
ich glaube, wir meinen letztendlich doch dasselbe.

Gruß
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<HR></BLOCKQUOTE>

Sniper,

ich bin mir noch nicht sicher, ob wir dasselbe meinen.
Wenn wir als "Präzision" das Erreichen möglichst kleiner Schussbilder vom Anschusstisch aus definieren, dann nicht.

Mir ist es z.B. ziemlich egal, ob die Büchse 2 oder 4 cm Streukreise fabriziert (NB: bin kein Bergjäger, muss nicht weit schiessen).
Aber ich bin sehr pingelig in Bezug auf Schaftform, Balance, Abzug etc., weil mich eine gut "liegende" Büchse bei schwierigen Schüssen (z.B. freihändig) unterstützt.

Gruss,
Fuhrmann
 
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Mir gehts mit meiner Lieblingswaffe wie Sir Henry schon weiter oben postete.
Zur Zeit geife ich am liebsten zu meiner SR30 Keilerbüchse in 8x57IS.

Mit blaserlosengeradezugsgrüßen

plaumjo
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fuhrmann:


Sniper,

ich bin mir noch nicht sicher, ob wir dasselbe meinen.
Wenn wir als "Präzision" das Erreichen möglichst kleiner Schussbilder vom Anschusstisch aus definieren, dann nicht.

Mir ist es z.B. ziemlich egal, ob die Büchse 2 oder 4 cm Streukreise fabriziert (NB: bin kein Bergjäger, muss nicht weit schiessen).
Aber ich bin sehr pingelig in Bezug auf Schaftform, Balance, Abzug etc., weil mich eine gut "liegende" Büchse bei schwierigen Schüssen (z.B. freihändig) unterstützt.
<HR></BLOCKQUOTE>

*lächel*
jetzt bin ich mir sogar ganz sicher ...

Mir geht's ausschließlich um:
Priorität: Präzision versus Priorität: Schönheit
Im übertragenen Sinne: einer meiner Hundeausbildner hat mal gesagt: eine Frau muß nicht unbedingt schön sein - aber gut muß sie sein ....das gilt genauso für Hunde !
Jaja, ich zahl ja auch schon ein in die Machokasse ....
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Ich hab Jäger kennengelernt - und da ist kein Wort dran übertrieben - die sich in das Wurzelmaserholz ihrer Ferlacherin versenken können (am Sitz !), und mit dem Nobelgerät dann nur noch einen Kanaldeckel halbwegs zuverlässig treffen können - und das als "doch wohl ausreichend" akzeptieren. Die sind mir irgendwie nicht mehr so geheuer, wenn Du das vielleicht nachvollziehen kannst ....DA WAR ICH DABEI !

WAS heut jemand unternimmt, um die für seine Verhältnisse erforderliche Präzision zu gewährleisten, ist mir vorerst völlig wurscht - bewußt überspitzt formuliert: wennn jemand sich erst dann richtig gut ausgerüstet fühlt, wenn er sein angerotztes Taschentüchel über den Lauf knotet, soll mir das auch recht sein - wenn dann die Treffer stimmen. Ob 2cm oder 4cm-Streukreis ist völlig sekundär, grad auf kürzere Entfernungen.
Dabei bleibt's halt bloß bei etlichen Zeitgenossen nicht ...
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Jetzt einig ?
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Gruß
 
A

anonym

Guest
@ Hallo + Sniper +
wollte mit "25 mm" nur eine Maßangabe provozieren - im Gegensatz zu "schießt wie Gift". Daran erkenne ich immer, ob die Waffenbesitzer auch hin und wieder mal auf dem Schießstand ihr "Wundergewehr" überprüfen. Ich liebe schöne Waffen, aber nur, wenn die Schußleistung stimmt, bei meiner Doppelbüchse bin ich mit "besser als Bierdeckel" hoch zufrieden.
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P.
 
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Sniper,

sagen wir: wenn die Büchse schiesst, dann darf sie auch schön sein.
Wobei ich eine Menge neuerer Ferlacher Sachen gar nicht schön finde, sondern Geschmacksverirrungen.

Aber ich habe ein Stück aus Ferlach, eine alte Hahnbüchsflinte Kal. 11,15 / 16. Das Ding ist schön - und liegt phantastisch. Ob es schiesst, werde ich noch ausprobieren.

Fuhrmann
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von +sniper+:


..Mir geht's ausschließlich um:
Priorität: Präzision versus Priorität: Schönheit...
<HR></BLOCKQUOTE>

Sniper trägt seinen Nick nicht grundlos. Es wäre schön, wenn mehr Jäger seine Einstellung teilten.

Oder: Wenn mehr Jäger das nötige Wissen um die zuverlässige Leistungsfähigkeit und Leistungsgrenze ihrer Waffe hätten.

Es läuft bei Fragen der Schussleistung letzlich auf eine Begrenzung der Schussentfernung hinaus. Wenn ein Gewehr 100%ig zuverlässig zündet, aber riesige Streukreise produziert, kann ich damit dennoch waidgerecht jagen, wenn ich nur auf solche Entfernungen schieße, bei denen der 100%-Streukreis noch kleiner als mein Zieldurchmesser ist. Im theoretischen Extremfall also nur mit aufgesetztem Schuss oder für Fangschüsse bis 5 m!

Je weiter ich demnach (waffenseitig mit 99,9%iger Trefferwahrscheinlichkeit) mit meiner Büchse wirken können möchte, abhängig von der gegebenen Zielgröße, um so präziser und konstanter muss meine Waffe schießen.

Mit dieser bewusst akzeptierten Grundlage kann ich mir dann, wenn ich das will, Gedanken über Luxus, Verzierung und Individualität meiner Waffe machen.

Aber wer hat schon diese Kenntnisse?!

Da ich persönlich mir nicht wegen teu`rem Schnickschnack, der mich via Bewaffnung von der Masse abheben soll, die Wirkungsgrenze meiner Büchse von vornherein verringern lassen möchte, investiere ich halt lieber in Bettung, rostträge Stähle oder Laufpräzision, als in edles Holz oder Gravuren. Aber ich will mein Gewehr ja auch lieber benutzen als nur bewundern!
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17 Jan 2002
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345
Hallo Stöberjäger,

zwischen den Jägern mit Deiner Einstellung (der größte Teil auch unseres Kundenkreises
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) und den Führern von extremen Luxuswaffen) klafft noch eine riesengroße Lücke. Hier sind Waffen im Einsatz, deren technischer Zustand das absolute Grauen hervorruft. Unserer Erfahrung nach trifft man diese "Jäger" weder auf dem Schießstand noch beim Büchsenmacher.

Gruß
Carola
 

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