Hm, wenn ich mal darf, zwar bislang noch Jagdscheinanwärter, aber fast
20 Jahre eigene Erfahrung mit Rudelhaltung (Schlittenhunde)
Für die jeweils geforderte Brauchbarkeit ist das Geschlecht fast egal -
Hündinnen sind meist sorgfältiger aber auch sensibler,
Rüden robuster, dickfelliger, haben natürlich dafür meist nen körperlichen Vorteil.
Das heißt meist für den Halter, gerade für Hundeanfänger:
Ein Rüde verzeiht mehr Fehler, und von denen macht man
reichlich.
Eine Hündin muß feiner, sauberer, sensibler ausgebildet & gehalten werden,
ist das gekonnt ist sie sicher der zuverlässigere Gebrauchshund, kann man´s
eben nicht auch eben so schnell versaut z.B. Meideverhalten, und das nachhaltig.
Nachhaltigkeit des Erlernten ist ohnehin ein großes Thema:
Ein Rüde muß meist doch immer wieder mal erinnert werden -
oder bei manchen Dingen ein einziges Mal im (noch jungen) Leben
so nachhaltig daß er es nie mehr vergisst.
Bei der Hündin wäre das gleiche ein Kardinalfehler - die vergißt nie!
Ähnlich verhält es sich im Umgang mit anderen Hunden:
Rüden kloppen sich gerne, auch ohne nennenswerten Anlass.
Da trifft in der Relation viel Kraft aufeinander, entsprechenden Einsatz verlangt sie zu trennen.
Aber dann ist eben auch gut, ein paar Minuten später können sie wieder
fröhlich nebeneinander laufen.
Anders eben bei Hündinnen:
meist vermeiden sie den offenen Kampf, nur wenn dann Himmelherrgott
knallts richtig, stark verbissen mit entsprechenden Verletzungen.
Läßt sich zwar etwas leichter trennen, nur setzten sie sofort nach,
oftmals ein Leben lang bei immer der gleichen Rivalin.
Klingt irgendwie bekannt, oder ;-)
Zur Läufigkeit:
Die Blutung der Hündin ist wirklich nicht so sehr das Thema.
Sind ein paar Tage, meist auch eher dünnflüsssig und schnell weggewischt
(zumindest auf Laminat oder Fliesen), wichtiger ist tatsächlich der "Nutzungsausfall" in dieser Zeit.
Die Hündin gehört dann halt nicht raus, ihre tatsächliche Belegbarkeit sind zwar nur 3 bis 5 Tage, jedoch kann sie durchaus über 3 Wochen eine ganze
Meute aus der Räson bringen - sehr lästig z.B. bei Drückjagden.
Insgesamt bei Mehrhundehaltung:
Etliche Rüden zusammen sind kein Problem,- solange eben nicht ein so´n lecker Weib in der Nähe ist.
Zur Kastration:
Wer nicht wirklich ernsthaft Zucht betreibt, ich meine hier nicht "die sollen doch auch mal Babys haben" oder ähnliche Märchen,
ist mit Kastration gut beraten.
Kastration heißt natürlich bei der Hündin:
Alles Raus!
Keine Sterilisation, nix drin lassen was unnütz nur noch krank werden kann.
Verhaltensänderungen sind eher Frage des richtigen Zeitpunkts.
Jung kastrierte Hunde bleiben "Welpenartiger", anhänglicher, etwas weniger triebhaft.
Ältere eben nicht, das Verhalten ist längst etabliert
(Auch kastrierte Rüden rittern auf und kämpfen um´s Weib)
Wichtig ist tatsächlich verstärkte Gewichtszunahme vor allem bei adulten Hündinnen, wirklich kontrollierte, der Leistung entsprechende Futtergabe und Arbeit, dann ist auch das kein Problem.
Insgesamt ganz grob: (man könnte Bücher drüber schreiben)
Für den Hundeanfänger eher nen Rüden.
Für Fortgeschrittene ne Hündin,
der Erfahrene hat eh von beiden ein paar mehr ;-)
Beste Grüße,
Good Mush & Waidmannsheil,
Agilo
Alaskan Malamute of Wolf´s hight
Ach ja, bevor ich´s vergesse, Welpen aussuchen nach "wer kommt zuerst
zu mir" ist wirklich der größte Blödsinn.
Aber das ist ein anderes Thema.
(Sorry, Tipfehler editiert)