Ich hab mir jetzt alle 33 Seiten durchgelesen (teilweise duchgequält), viele gute Ratschläge dabei. Ich möchte dir meinen persönlichen Weg zum Hund kurz beschreiben, vielleicht hilft dir das:
Meine jagdlichen Anfänge machte ich rein als Büchsenjäger, schnell wuchs auch der Wunsch nach einem Hund. Da ich rein mit der Büchse jagte, war schnell klar, muss ein Schweißhund werden, falls ich nachsuchen muss. Tja, dann hab ich mir Gedanken gemacht und ins Schussbuch geschaut, in mehreren Jahren zusammen brauchte ich 2 mal einen Hundeeinsatz zur Nachsuche, dazu kam dass meine Jagdgelegenheit (also auch Ausbildungsmöglichkeit) nicht in der Nähe von Zuhause waren. Thema Hund also erstmal erledigt.
Dann fing ich an auf die ersten Treibjagden zu gehen, sah viele verschiedene Rassen, hauptsächlich Retriever und Vorsteher. Was ich schnell merkte war eines: Die Hundeführer die sich übers Jahr über bzw. Bei der Ausbildung nicht entsprechend beschäftigten, hatten mit den Hunden mehr Stress, als dass sie eine jagdliche Hilfe waren, übrigens völlig unabhängig der Rasse.
Dann kam ich in mein jetziges Revier, zunächst als Begeher. Da nach dem was ich bis dato an Hunden im Jagdeindatz gesehen habe klar war, dass ich den Hund auslasten möchte, kam für mich ein Vorsteher nicht in Frage, wir erlegten damals keine 20 Stück Niederwild im Jahr, Einladungen waren mangels Bekanntschaften seltener. Ein Bauhund hätte mir gefallen, aber auch der wäre mangels Kunstbauten zu Anfang und begrenzter Möglichkeiten in anderen Revieren nicht ausgelastet gewesen. In dieser Zeit hatte ich aber viel Freizeit und hätte diese gut für die Hundeausbildung nutzen können. Ich ließ es aber erstmal, aufgrund der mangelnden Auslastung.
Wir entwickelnden unser Revier entsprechend in Sachen Niederwild, auch andere in der Umgebung feierten ein Comeback. Einladungen wurden häufiger und so kam immer mehr ein Retriver oder Vorsteher in Frage, der Wunsch war groß, aber die Zeit in den letzten Jahren beruflich etc. Nicht gegeben, einen Hund anzuschaffen. Verwandschaft von mir holte sich dann aus rein optischen Gründen (würde sie nie zugeben) einen Spaniel, war aber davor und bis heute kein einziges mal auf einer Gesellschaftsjagd auf Schalenwild. Der Hund arbeitet brav und hat guten Gehorsam, aber auf Niederwild eben körperlich bedingte Schwächen. Verwandschaft überlegt mittlerweile einen Zweithund. Somit war für mich auch klar, die Optik muss zweitrangig sein!
Letztes Jahr hat es dann gepasst, und nach reichlicher Überlegung wurde ein Vorsteher (KLM-Hündin) angeschafft. Ich habe immens viel Zeit in die Ausbildung investiert, und mittlerweile unsere ersten gemeinsamen Jagden durchlebt, sowie Prüfungen gelaufen. Ich bereue es keinen Tag, und weiß nun auch, dass ich meine Hund eigentlich ganzjährig auslasten kann (Krähenjagd bei uns ganzjährig möglich, dazu im Herbst viele viele Jagden, wo der Hund und ich eine gemeinsam vierstellige Zahl erlegtes Niederwild über den Herbst verteilt vor uns auf der Strecke liegen haben). Ohne diese Auslatung zu bewerkstelligen, wollte ich mir keinen Hund anschaffen.
Was ich dir damit sagen möchte: warte deine jagdliche Entwicklung mal ein bisschen ab, es kann sich noch so einiges drehen und wenden, und vor allem, wie bereits
@Busch in der ersten Antwort beschrieben hat: warte auf eine dauerhafte Jagdmöglichkeit. Ein nicht ausreichend ausgebildeter Hund kann schnell zu mehr Stress als praktikabler Jagdgehilfe ausarten.