Hülsenfett oder Öl

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das Zeug hab ich hier bestellt:

http://www.esska.de/esska_de_s/strahlmittel-soft-quot-nussschalen- quot-mehrweg-ka.html

Ich hab davon momentan ausreichend da. Wer es probieren will, dem kann ich eine Tüte schicken.
Kommst du mal nach Öchtringhausen oder in die Steinkiste?

Gerald
 
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@klüngeljäger:
"Ich benutze grünes Lyman-Granulat zum Hülsen reinigen vor dem Kalibrieren und das feine Esska-Granulat nachher nur zum Entfetten."

Wie dreckig sind denn deine Hülsen, wenn du sie schon vor dem kalibrieren in den Tumbler schmeißt?? :roll:

Und zum Fetten schmeißt du sie wohl in die Frittenwanne :D :wink:
 
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Sir Henry schrieb:
@klüngeljäger:
"Ich benutze grünes Lyman-Granulat zum Hülsen reinigen vor dem Kalibrieren und das feine Esska-Granulat nachher nur zum Entfetten."

Wie dreckig sind denn deine Hülsen, wenn du sie schon vor dem kalibrieren in den Tumbler schmeißt?? :roll:

Und zum Fetten schmeißt du sie wohl in die Frittenwanne :D :wink:

Meine Hülsen, besonders die zuvor voll kalibrierten Hornet sind oft arg verschmaucht. Dazu kommt der Kehricht vom Schießkino und gelegendlich pappt auch Nordhessischer Waldboden dran.
Ich glaube nicht,daß ich unter Waschzwang leide, aber einfach so aus der Box auf's Fettkissen tät ich nicht.
Vorher einzeln abwischen ist mir zu fummelig, selbst mit den Gazehandschuhen.
Das Tumbeln mache ich, sobald ein Los leer ist. So kann ich immer "frische" Hülsen aus dem Regal holen, wenn ich laden will.

Die Hülsen in der Fritierwanne durchzuschütteln wäre mir zu laut, aber meine Tupperdose dafür ist tatsächlich so groß. :D

Ich halte das außen Reinigen und Fetten eh für den weniger spannenden Teil der Übung: Wenn die Hülse nicht festfrisst, war alles richtig.
Viel heikler ist das Innenkalibrieren. Wenns nicht gut läuft, werden die Hülsen lang und krumm gezogen.
Für Inputs zu diesem Thema wäre ich dankbar.

mit schüttelnden Grüßen, :wink:

Gerald
 

JMB

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klüngeljäger schrieb:
Viel heikler ist das Innenkalibrieren. Wenns nicht gut läuft, werden die Hülsen lang und krumm gezogen.
Für Inputs zu diesem Thema wäre ich dankbar.
Innenkalibrierer aus Hartmetall von Hornady für RCBS Matrizen (leider nur bis Kaliber .30) oder gleich Hornady-Matrizen mit langem elliptischen Aufweiter.

"Idealverfahren":
Mit "Universal Decap Die" entzündern und in der Waschmaschine oder im US-Gerät waschen, trocknen*.
Fetten nur mit wasserlöslichem Fett (Case Lube 2 o.ä.)
Hals innen mache ich mit VFG-Filz auf Halter mit CL2 getränkt
Voll- o. Halskalibrieren
Waschen in Tupperdose mit heißem Wasser und Spüli (hier muss ja nur das CL2 wieder runter, Zündglocke wurde ja schon in der Waschmaschine richtig sauber), Trocknen*.
Zündern, Laden.

"Schnellverfahren":
Hals außen (wenn verschmaucht, staubig) mit Stahlwolle o. NevrDull abreiben, innen mit Bronzebürste im Akkuschrauber.
Innenfettung mit VFG-Filz (s.o.)
Außenfettung (nur Hals o. Voll) auf Fettkissen mit CL2
Kalibrieren
Ggf Zündglocke mit Crocogator o. LEE-Tool reinigen
Waschen in Tupperdose mit heißem Wasser und Spüli
Trocknen*
Zündern, Laden.

Trocknen
Kleinere Mengen Hülsen trockne ich über einem 500W-Strahler, größere Mengen bei ca. 100° im Umluftofen.
Wenn es nicht "sofort" trocken sein muss geht auch auf dem Heizkörper, ausgereitet in der Sonne, etc.

Neulich kam mir die Idee, dass die ideale Halsschmierung mit einem dünnflüssigen, aber leicht trocknenden und wasserlöslichen Schmiermittel ideal sein müsste (Hat jemand 'ne Idee, was man da nehmen könnte?):
Einfach die Hülsen kurz "kopfüber" in ein Gefäß mit ca. 1cm Schmiermittel stellen, würde den Hals innen und außen gleichmäßig benetzen.
Meine .223 Hülsen stehen stabil (auch kopfüber) in den Kunstoffrahmen der 9x19 Bw-Mun (die gibt's bei jedem Reservistenschießen in ausreichender Stückzahl).


WaiHei
 
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Danke JMB.

Habe neulich mal einen Vergleich mit .222 Hülsen gemacht.
Vorab getumbelt, dann kalibriert mit einer Hornady FL-Matrize mit diesem olivenförmigen Aufweiter.
Halsbehandlung:
1. Hals innen nur mit Nylonbürste durchgezogen -> schrappt grausam
2. Hals in Lyman Mica gedreht, dann mit Nylonbürste durchgezogen -> mal so, mal so
3. Hals durchgezogen mit Imperial Die Wax auf der Nylonbürste -> schrappt nicht, wenn genügend Wax auf der Bürste war

Die Längung der Hülsen durch das Innenkalibrieren variierte, aber unanhängig vom Schmierverfahren! :roll:

Gerald
 

JMB

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Mglw. ist die Schmierung mittels VFG-Filz vollflächiger.
Längungs-Messungen habe ich allerdings noch keine durchgeführt.

Imperial Sizing Die Wax auf VFG könnte man noch mal probieren, allerdings weiß ich nicht, wie gut sich das Zeug hinterher entfernen lässt.

Der Umstieg auf Matrizen mit Bushings wäre noch eine Möglichkeit - allerdings deutlich teurer und weniger Grip hätten die Geschosse dann auch.


WaiHei
 
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Ich gebe das Imperial Wax unten auf die Bürste. Sie kommt bis zum Anschlag in die Hülse und wird beim Herausziehen gedreht. Das sollte eine gleichmäßige Verteilung im Hals garantieren und verhindern, daß Wax am Übergang zur Schulter abgestriffen wird.

Zum Verbleib von Schmiermitteln in der Hülse mache ich mir wenig Sorgen. Das feinkörnige Granulat läuft auch bei cal.224 Hülsen willig durch den Hülsenhals, sodaß auch innen keine Ansammlungen verbleiben, maximal, so wie außen eine Schicht wie Politur auf dem Autolack. Und die ist bei allen im Granulat getumbelten Hülsen garantiert gleich.

Das Hülsenwachstum kann man einschränken, in dem das Innenaufweiten wie bei zylindrischen Hülsen in einem seperaten Arbeitsgang drückend ausführt. Ich mache das gern bei Bleigeschossen, kombiniert mit dem Aufweiten des Mundes.

Gerald
 
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Was die Innenschmierung des Hüha angeht, wäre ich das vorsichtig.
Zwar wird durch das Geschoss-setzen das meiste von der Schmiere nach innen abgestreift. Da ich aber nicht krimpe, wäre mir der Friktionssitz wegem dem Fett nicht ausreichend.
Angekokelte Hülsenhälse, ob innen oder außen, werden trocken "gebürstet".
Fett kommt bei Halskalibrierung ohnehin nicht zur Anwendung.
 

JMB

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Sir Henry schrieb:
Fett kommt bei Halskalibrierung ohnehin nicht zur Anwendung.
Und das geht bei Dir ohne Quietschen (oder hörst Du das nur nicht mehr? ;) ) und Längung des Halses ab?


WaiHei
 
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Sir Henry schrieb:
Was die Innenschmierung des Hüha angeht, wäre ich das vorsichtig.
Zwar wird durch das Geschoss-setzen das meiste von der Schmiere nach innen abgestreift. Da ich aber nicht krimpe, wäre mir der Friktionssitz wegem dem Fett nicht ausreichend.
Angekokelte Hülsenhälse, ob innen oder außen, werden trocken "gebürstet".
Fett kommt bei Halskalibrierung ohnehin nicht zur Anwendung.

...das meiste abgestreift... :shock: :shock:


Nach zwei oder drei Stunden tumbeln in dem feinen Zeugs sind die Hülsen außen so furztrocken, daß sie quitschen und innen wird das nicht viel anders sein.
Die Aufnahmefähigkeit des unbehandelten Granulat ist erheblich besser beim grünen Lyman-Granulat. Ich führe das auf die bruchrauhe, körnungsbedingt größeren spez. Oberfläche zurück, als die mit der Scheuersubstanz vollgekleisterten, grünen Brocken.
Klar ist, bei jeder Art von mech. Reinigung bleiben analytisch nachweisbare Spuren zurück, mehr aber nicht.

Klar ist aber auch, daß eine metallisch blank gebürsteter Hülsenhals den bestmögliche Grip hat. :!:
 
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Nur mal ne Frage:
Warum schmierst du die Hülse innen, um sie dann wieder "furztrocken" zu machen :roll:
 

JMB

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Sir Henry schrieb:
Nur mal ne Frage:
Warum schmierst du die Hülse innen, um sie dann wieder "furztrocken" zu machen :roll:
Um die Reibung beim Kalibrieren zu reduzieren und eine Längung des Halses zu vermeiden.
Zwischen Geschoss und Hals möchte man aber die höhere Reibung ("beeseren Grip"), deshalb muss die Schmiere wieder runter.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
Sir Henry schrieb:
Nur mal ne Frage:
Warum schmierst du die Hülse innen, um sie dann wieder "furztrocken" zu machen :roll:
Um die Reibung beim Kalibrieren zu reduzieren und eine Längung des Halses zu vermeiden.
Zwischen Geschoss und Hals möchte man aber die höhere Reibung ("beeseren Grip"), deshalb muss die Schmiere wieder runter.
waiHei

Mir ist das schon auch klar 8)

Wird die "Kohle" aus dem Hülsenhals entfernt reicht das in der Regel auch, zumal sie durch "Waschen" nicht gut abgeht.
Nicht zu vergessen ist das oxydieren des Messings, das den Hals innen auch rauh macht, wenngleich nicht so sehr wie Innenkruste.
Durch langes lagern der unbehandelten Hülsen nehmen die "Reibungen" zu.
Habe schon Versuche mit Graphit gemacht. Ohne die Entfernung der Kruste auch nur halbe Sache.
 
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Habe jetzt mal 100 Hülsen .30-06 mit einer alten Bronzebürste vom Reetz vorab "ausgekehrt".
Die Bürsten geben ganz schön schnell nach. So viele habe ich vom Putzen nicht über. Und stauben tut's auch mehr als gedacht.

Frage an den Weisen: Was für Bürsten nimmst du, welche Größe für welche Kaliber?

Die staubtrockenen Hülsenhälse leisteten heftigen Widerstand beim Heausziehen des Lyman-Aufweiters (seperater Arbeitsgang).
Nach Durchziehen einer gaanz leicht fettbehandelten Nylonbürste gings wieder besser. 8)
Die Alternative mit Mica statt Schmiere muss ich noch prüfen. Das Zeug(=Glimmer)wird zumindest chem. neutral zum TLM sein.

Ob die vom Ausbürsten rauhen Hälse für beschichtete H+N Geschosse der Hit sind, weis ich nicht. Bei denen ist der Grip aber eh problematischer.

Gerald
 
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Guest
klüngeljäger schrieb:
Habe jetzt mal 100 Hülsen .30-06 mit einer alten Bronzebürste vom Reetz vorab "ausgekehrt".
Die Bürsten geben ganz schön schnell nach.

Diese Beobachtung ist wohl richtig. Bronzebürsten sind nach kurzer Zeit hin, wenn man sie zur HH-Reinigung benutzt. Nylonbürsten sind deutlich besser geeignet.

Oben hat jemend geschrieben, dass es beim alleinigen Gebrauch der Nylonbürste ohne Schmiermittel beim Innenkalibrieren gar garstig kratzen würde. Das kann ich ganz und gar nicht bestätigen. Mag aber auch daran liegen, dass ich mit Bushings arbeite, die den HH nur so viel wie nötig runterkalibrieren. So hat der Aufweiter bei mir nicht mehr all zu viel zu tun, sodass ich auf ein Innenschmieren komplett verzichten kann - nicht aber auf das Ausbürsten. Wenn ich das unterlasse, wird's echt hakelig.
 

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