holzschaft dunkler färben

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hallo,
hat jemand von euch mal versucht seinen holzschaft dunkler zu beizen?
wollte nicht einfach los legen,
nicht das er noch schimmer aussieht wie jetzt :D

mfg stubenhocker
 
A

anonym

Guest
Ja hab ich schon diverse mal gemacht. Geh in den Baumarkt kauf dir Holzbeize und los gehts. Ganz einfach.

Gruß Lusches
 
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sachte sachte, moderne beizen sind meist auf wasserbasis, da wirds essig wenn es schon mal ein ölschaft war.

man kann dunkles holzöl nehmen oder selber kochen. vorher muss der schaft aber mit genügend aceton grundgereinigt werden (nicht abbeizen und mit wasser abspülen!) es geht auch erst (wasch-) benzin und dann aceton. trocknen lassen und dann das dunkle öl (besser wäre dünnflüssiges wachs) rein.

im herbst einfach mal alte fruchtschalen der walnus sammeln und mit etwas wasser ansetzen, gibt ein schönes echtbraun. dann einkochen und mit parafinöl aufkochen und solange kochen bis kein wasser mehr in der flüssigkeit ist, das gibt eine wunderschöne natürliche dunkle farbe. (ist aber langwierig) einfacher ist gute beize
 
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Hallo Zusammen
hallo Stubenhocker

also da kann man ein Buch drüber schreiben
das ist alles andere als unkompliziert
wie schon von den Vorredner erwähnt gibt es unterschiedliche Methoden
und unterschiedlich behandelte Schäfte ... welche dann unterschiedlich weiter behandelt werden

beizen kann man eigentlich nur UNBEHANDELTES Holz
durch Lack oder Öl oder Wachs werden die Poren des Holzes verschlossen.
Die Beize will aber gerade in diese Poren hinein ! Wenn man einen geölten oder behandelten Schaft erneut beizen möchte, dann muss der Lack bzw. das Öl erst runter. Sonst bekommt man unter Umständen ein unregelmäßiges, fleckiges Beizbild ...

Ich würde auch immer zu der Verwendung von pigmentierten Ölen oder Wachsen raten. Das wird vorsichtig mit dem Lappen ganz dünn aufgetragen (ist wie Schuhe putzen) je mehr Schichten man aufträgt, desto dunkler wird das ganze. Logisch.

Wenn Du nicht glich mit der wertvollen Waffe anfangen willst, nimm einen anderen Holzklotz und mach erst mal eine Probe ! Grundsätzlich ist das nicht schwer, wenn Du ein Foto der zu behandelnden Waffe einstellst, kann man evtl. genauere Tipps geben.

Es muss nicht umbedingt das überteuerte Edelschaftöl sein. MAn kann auch mischen und experimentieren - macht auch Spass - zB Schuhcreme mit Wachs oder Öl mixen. Alles ist erlaubt. Viel Erfolg - Seb
 
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Ich habe mir kürzlich eine KLB ersteigert. Die hatte einen sehr, sehr hellen Ölschaft, der aber lange kein Öl mehr gesehen hatte. Zudem hatte er ein paar Macken. Ich habe ihn erst mal mit Entfetter (Bremsenreiniger) eingesprüht, dann mit 400er Papier die Dellen und die oberste Schicht runtergeschliffen. Danach immer feineres Nassschleifpapier und gewässert, bis zum 1500er Papier durchgearbeitet. Dann habe ich erstmals gebeizt: Clou-Holzbeize. Ich habe Nussbaum und Nussbaum-dunkel gemischt und mehrfach vorsichtig mit einem Tuch aufgetragen. Dadurch kann man bestimmen, wie dunkel der Schaft werden soll. Nach dem Trocknen dann wieder mehrfach mit 1500er Papier und Schaftöl eingeschliffen. Der Schaft hat erheblich gewonnen. Ich habe es geschafft, die -zugegebenermaßen nicht besonders ausgeprägte- Maserung hervorzuheben. Ist zwar viel Zeitaufwand, das Ergebnis spricht aber für sich. Von Vorteil war sicherlich, dass der Schaft sehr lange kein Öl mehr gesehen hatte. :D
 
G

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Guest
Nehmen wir eine Schaft von Blaser als Vorbild. Hier reicht das anschleifen mit Stahlwolle und hintérher ordentliches Abreiben mit Aceton. Ich habe so schon einen Hinterschaft an einen nicht dazupassenden Vorderschaft farblich angepasst. Bei mir wr es Nussbaum dunkel mit etwas Mahagonie dabei.

Dann mit TrueOil weiternehandelt. Zwischen den Schichten jeweils nochmal vorsichtig mit Stahlwolle polieren. Ein damit behandelter Schaft ist hinterher richtig pflegeleicht udn nimmt keinerlei Wasser mehr auf. TrueOil ist übrigens Tungöl mit Zusätzen. Ist nicht gabz einfach zu verarbeiten. Aber nach dem ersten Schaft kann man's ... :lol:
 
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ich würde schäfte keinesfalls wässern ! immer mit organischen lösungsmitteln arbeiten. vor allem keine wasserbeize. das wird meistens murks. so wie LR es beschrieben hat geht es recht perfekt
 
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Luno98 schrieb:
Ich habe mir kürzlich eine KLB ersteigert. Die hatte einen sehr, sehr hellen Ölschaft, der aber lange kein Öl mehr gesehen hatte. Zudem hatte er ein paar Macken. Ich habe ihn erst mal mit Entfetter (Bremsenreiniger) eingesprüht, dann mit 400er Papier die Dellen und die oberste Schicht runtergeschliffen. Danach immer feineres Nassschleifpapier und gewässert, bis zum 1500er Papier durchgearbeitet. Dann habe ich erstmals gebeizt: Clou-Holzbeize. Ich habe Nussbaum und Nussbaum-dunkel gemischt und mehrfach vorsichtig mit einem Tuch aufgetragen. Dadurch kann man bestimmen, wie dunkel der Schaft werden soll. Nach dem Trocknen dann wieder mehrfach mit 1500er Papier und Schaftöl eingeschliffen. Der Schaft hat erheblich gewonnen. Ich habe es geschafft, die -zugegebenermaßen nicht besonders ausgeprägte- Maserung hervorzuheben. Ist zwar viel Zeitaufwand, das Ergebnis spricht aber für sich. Von Vorteil war sicherlich, dass der Schaft sehr lange kein Öl mehr gesehen hatte. :D

Das klingt so gut, dass es wohl jeder gern mal selbst mach würde. Zeig doch mal Fotos! :D :D :D
 
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Bitte!
5644653.jpg
5644684.jpg
:D
 
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kann leider kein bild einstellen, da ich die waffe noch nicht habe. leider :cry:
war nur ne frage vor ab, da der schaft der flinte rel hell ist, was mir so garnicht gefällt.
was haltet ihr von öl mit wachs drin? gibt ne richtig glatte oberfläche.
oder findet ihr das eher unpraktisch?
MFG stubenhocker
 
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stubenhocker schrieb:
kann leider kein bild einstellen, da ich die waffe noch nicht habe. leider :cry:
war nur ne frage vor ab, da der schaft der flinte rel hell ist, was mir so garnicht gefällt.
was haltet ihr von öl mit wachs drin? gibt ne richtig glatte oberfläche.
oder findet ihr das eher unpraktisch?
MFG stubenhocker


ÖL mit WACHS(anteilen) verwenden wir (in unserer Tischlerei) relativ häufig ...zB das sg. HARTWACHSÖL von OSMO (kann ich empfehlen) wichtig bei der Verarbeitung, wie auch bei Verwendung von allen Ölen, ist, das man das Öl nach dem Auftragen trocken reibt, d.h. man trägt viele sehr dünne Schichten auf,

Grundsätzlich ist ein Öl mit Wachsanteilen etwas weicher als ein traditionelles Hartöl. Es gibt inzwischen viele Öle mit Pigment-Anteilen. Diese kann man aber auch selber Anmischen bzw. Herstellen ... also wer sich das zutraut ! Klar auch hier immer erst mal auf einem Holzklotz eine Probe machen, aber eigentlich ist es kein Problem, Öl mit Pigmenten zu mischen ... zum Beispiel kann man Ölfarben aus dem Künstlerbedarf ... sehr gut mit Öl mischen. Aber auch andere Farben wie Beizen o.ä. ... wichtig ist das man immer "in der Chemie" bleibt ! So kann man mit Braun und Rot sich langsam an den Ton heranarbeiten, den man haben möchte !

Den Schaft fein anschleifen ! mit 800 Korn, evtl. Macken ausbessern ... dann das Öl in vielen vielen dünnen Schichten auftragen. Ist wie Schuhe putzen und macht Spass. Verwendet man ein Pigmentiertes Öl, wird der Schaft mit jeder Schicht ein ganz klein bissl dunkler. Man nimmer das kaum wahr. Ansonsten bekommt man Schwierigkeiten, den Schaft gleichmäßig zu tönen !

Wäre das Holz unbehandelt, könnte man beizen ... dabei wird die obere Schicht des Holzes mit farbigen Tinktur - Beize getränkt ... die Pigmente dringen in das Holz ein ... ist der Schaft nun aber schon lackiert oder geölt, kann die Beize nicht mehr eindringen udn das Bild wird fast immer unregelmäßig und scheckig - einfach hässlich !
 
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cast schrieb:
wichtig ist, das man das Öl nach dem Auftragen immer sehr trocken reibt

:?:

Wie reibt man Leinöl trocken?


Leinöl reibt man gar nicht trocken :!
Leinöl hat am Schaft aber auch nix verloren.

Damit kann man prima alte Fenster einsuppen oder auch Hobelbänke einreiben, härtet nie bzw. nur sehr langsam aus

wenn man das umbedingt verwenden möchte, dann nach dem Auftragen mit einem trockenen Lappen abreiben, das nur ein ganz dünner Film bleibt ...
 

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