Hobbyschäfer denken wegen ständigen Wolfsrissen an Aufgabe

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Warum nicht einen Schäferhund bzw. Wachhund(e) anschaffen, um die Heerde ausreichend zu beschützen.

Diese Hobbyschafhalter wollen vielleicht nur Schafe und keineHunde halten? Außerdem ist die Haltung von Herdenschutzhunden bei der Herde nicht ganz unproblematisch.
 
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Moin!

Hund ist da nicht gleich Hund. Der klassische Hütehund hilft dem Schäfer, die Schafe zu lenken. Der Schutz der Herde nach Außen ist für ihn keine primäre Aufgabe. Anders der Herdenschutzhund: der ist immer bei der Herde und schützt die - gegen Alles und Jeden eventuell - aber er "hütet" nicht. Die Probleme mit den Herdenschutzhunden (oder -eseln) können z. B. auftreten, wenn Fremde auf der Alm die Herde durchqueren wollen oder ihr irgendwie zu nahe kommen. Sie wären zwar theoretisch der beste Schutz für Schafe etwa auf dem Deich, wo man ggf. wegen Hochwasserschutz keine wolfssichern Zäune bauen darf, aber in touristisch erschlossenen Gegenden sind sie ein Risiko.

Für Hobbyhalter mit wenigen Schafen sind Hütehunde m. W. entbehrlich und klassische Herdenschutzhunde wie @Traumtänzer schon schrieb zu teuer. Wer einfach Spass an der Tierhaltung hat probiert es eventuell mit Herdenschutzeseln. Ansonsten bleibt als Schutz neben hohen Zäunen eine Haltung in Hausnähe und Aufstallung über Nacht, was auch nciht jeder leisten kann oder will.

Viele Grüße

Joe
 
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Warum nicht einen Schäferhund bzw. Wachhund(e) anschaffen, um die Heerde ausreichend zu beschützen.

z.B. weil einige der erprobt wolfsabwehrenden Rassen in so manchem Bundesland als Listenhunde geführt werden, darunter einige Molosser. Karabash, Kangal, ....
Die Haltung solcher Hunde ist zudem noch teuer, hinzu kommt, sind diese Hunde mit der Schafherde sozialisiert, ist ihr Umgang mit Menschen auch nicht immer ganz unproblematisch. Fremde die dann die Schafe umher schubsen (fremde Helfer beim Verladen z.B.) können dann ziemlich unliebsame Erfahrung mit ~45kg Hund machen, wobei es durchaus Vertreter mit 70kg und mehr gibt.

Ich habe bisher noch keinen Menschen getroffen der vor einem ihn dezent angrummelnden, zähnefletschenden Hund der 60kg+ Klasse nicht erhöhten Respekt bis Angst hatte. Wölfe haben solche Hunde, die nicht den regional typischen ledernen nietenbewehrten Halsschutz trugen, schon tot gebissen. Auch hier: einer ist kaum besser als keiner, mind. 2, je nach Herdengröße eher 3-4...
 
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@Mohawk: Lamas sollen da "der neue heiße Scheiß" sein. Ob's was hilft ist noch nicht so recht raus.
 
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Moin!

Na ja - Wölfe sind "schizophren": einerseits gerade als Jungtiere neugierig, andererseits aber auch in letzter Konsequenz vorsichtig gegenüber allem, was Eltern und ältere Geschwister ihnen nicht gezeigt haben. Lamas als in D nicht freilebend vorkommende Tiere werden denen erstmal suspekt sein, was leider keine Garantie dafür ist, dass nicht doch irgendwann einer ausprobiert, ob das nicht einfach nur missgebildete Schafe sind.

Viele Grüße

Joe
 
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@Volker13:
Wer unter welchen Umständen wofür Entschädigungen bekommt ist in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich geregelt. Einige sind restriktiv, andere liberaler in den Anforderungen. Da scheinen auch landesindividuelle Vorgaben z. B. der Landeshaushaltsordnung o.ä. eine Rolle zu spielen. OPtimal ist das nicht ...


Mir stellt sich hier vor allem die Frage, warum z.B. in Niedersachsen der finanzielle Aufwand für die Entschädigungen und Schutzmaßnahmen im Vergleich zu den Stabsstellen und "Informationsausgaben" vergleichsweise minimal ausfallen ?
Hier stimmt einfach die Relation nicht: während bei den wirklich zu Unterstützenden (z.B. Tierhalter) der Deckel draufgehalten wird (ist der Topf ausgeschöpft, gibt es keine Zahlungen mehr), wird der Etat für "Wolfsbüros" und angelagerte Mitarbeiter in schwindelerregend kurzer Zeit immer wieder erhöht.
 
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Moin!

Na ja - Wölfe sind "schizophren": einerseits gerade als Jungtiere neugierig, andererseits aber auch in letzter Konsequenz vorsichtig gegenüber allem, was Eltern und ältere Geschwister ihnen nicht gezeigt haben. Lamas als in D nicht freilebend vorkommende Tiere werden denen erstmal suspekt sein, was leider keine Garantie dafür ist, dass nicht doch irgendwann einer ausprobiert, ob das nicht einfach nur missgebildete Schafe sind.

Viele Grüße

Joe


Ich glaube, dem gerissenen Weidetier ist es letztendlich herzlich egal, ob da nur ein Jungtier neugierig war und nur mal "spielen" wollte, oder ob ein versiertes Alttier ihn/sie um die Ecke gebracht hat.

Nicht der Grund für die Attacke ist das Thema, sondern wie man vor solchen, wie auch immer motivierten Attacken wirklich geschützt ist.
Wenn sich der aktuelle Fall bestätigt, in dem eine Wölfin einen 1,50m hohen Zaun überwunden haben soll (nicht drunterher, sondern drüber), dann stellt sich die Frage, ob ein Schutz in unserer intensiv genutzten und be-, um nicht zu sagen zersiedelten Kulturlandschaft wirklich möglich ist und welche Konsequenzen das haben muss.

Wenn ein Bär nur kuscheln wollte, wäre das für mich im Zweifelsfall auch immer noch schmerzhaft bis tödlich. Da spielt die Intention, das Alter des Tieres oder der Erfahrungsgrad auch keine Rolle, sondern nur die wirksamen Schutzmaßnahmen vor so einem Liebesbeweis. :cool:
 
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Moin!

Es geht nicht um den GRUND für irgendetwas (der ist ggf. immer gleich: Hunger), sondern darum, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Wolf etwas bestimmtes tut. Das "Tun" ist abhängig von "tun können" und "tun wollen", letzteres wiederum von dem, was der Wolf bisher gelernt hat, wie stark sein Antrieb ist und wie stark seine Hemmungen.

Ein neugieriger, junger Wolf wird sich an ein ihm unbekanntes Tier vorsichtig heranwagen und vielleicht eins auf die Nase bekommen und diese Spezies in Zukunft meiden. Ein alter, vorsichtiger Wolf (der ein paar Mal was auf die Nase bekommen hat) wird sich tendenziell nicht an das unbekannte Tier heranwagen, es sei denn, er ist halb verhungert. In jedem Fall gibt es keine absoluten Sicherheiten, weil es immer irgendwie eine denkbare Konstellation gibt, die etwas bestimmtes geschehen lässt. Die Frage ist immer: wie wahrscheinlich ist das (und liegen die notwendigen Bedingungen vor)?

Viele Grüße

Joe
 
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Ich glaube, daß es den Wölfen herzlichst egal ist, was der Mensch denn alles so vermutet, was so ein Wolf tut oder eben nicht tut. Die machen einfach ihr Ding und der Mensch sieht staunend zu.
 
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Moin!

Es geht nicht um den GRUND für irgendetwas (der ist ggf. immer gleich: Hunger), sondern darum, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Wolf etwas bestimmtes tut. Das "Tun" ist abhängig von "tun können" und "tun wollen", letzteres wiederum von dem, was der Wolf bisher gelernt hat, wie stark sein Antrieb ist und wie stark seine Hemmungen.

Ein neugieriger, junger Wolf wird sich an ein ihm unbekanntes Tier vorsichtig heranwagen und vielleicht eins auf die Nase bekommen und diese Spezies in Zukunft meiden. Ein alter, vorsichtiger Wolf (der ein paar Mal was auf die Nase bekommen hat) wird sich tendenziell nicht an das unbekannte Tier heranwagen, es sei denn, er ist halb verhungert. In jedem Fall gibt es keine absoluten Sicherheiten, weil es immer irgendwie eine denkbare Konstellation gibt, die etwas bestimmtes geschehen lässt. Die Frage ist immer: wie wahrscheinlich ist das (und liegen die notwendigen Bedingungen vor)?

Viele Grüße

Joe


Völlig klar. Und die alle entscheidende Frage ist, ob wir das alles richtig einschätzen oder uns etwas vormachen.
 
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Nein Hauser :biggrin:

Die könnten doch einfach Löwen züchten. In Afrika sterben die gerade aus und Probleme mit Wölfen gibt es dann nicht mehr. Win-win Situation sozusagen :bye:

Gruß

ZN

Die Idee ist bestechend :biggrin:
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