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Es gab hier mal einen Forit, der erzählte, daß er und seine Freunde jedes Jahr vor Aufgang der Jagd den Schießstand aufsuchten udn "Erstschußkontrolle" aller jagdlich geführten Waffen machten. Sinnvoll-
jedes Jahr vor Aufgang der Jagd den Schießstand aufsuchten udn "Erstschußkontrolle" aller jagdlich geführten Waffen machten. Sinnvoll-
Hallo, knatt das sind sehr interessante Fragen und Überlegungen.Hallo,
ich würde gerne meine Gedanken zum Thema Präzision/Streukreise und Auflösung mit euch teilen. Ich arbeite bei einem Automobilkonzern in der Vorentwicklung für Sensorik und beschäftige mich zum Teil auch mit Time of Flight Kameras, die neben der Helligkeitsinformation auch Entfernungen pro Pixel messen (Erreicht wird das durch einen synchronisierten Laserpuls und eine hochgenaue Zeitmessung pro Pixel) Diese Sensoren sind leider sehr teuer und daher auch in Ihrer Auflösung sehr eingeschränkt, da ist dann 128Pixel schon echt "Groß". Von daher haben wir uns sehr ausgiebig damit beschäftigt, was man "zwischen den Pixeln" herauslesen kann. Der erste Reflex ist ja, wo nix gemessen ist kann man auch keine Informationen generieren.... Aber ich denke das auch bei den WB Herstellern einige findige Entwickler arbeiten und da geht schon mehr als man im ersten Moment glauben möchte.
Zuerstmal möchte ich sagen, dass alles was Wakan über Auflösung des Sensors, die Optik und die Statistik geschrieben hat, so vollkommen richtig ist. Ich würder euch trotzdem auf ein Gedankenexperiment einladen um zu erklären warum man mit einem WB Gerät Streukreise schiessen kann die unterhalb der Auflösung des Sensors liegen:
Gehen wir an den Schiessstand mit einer WB Kamera die sagen wir mal 2,5cm pro Pixel Auflösung auf 100m hat. Hängen wir ein Wärmepad mit 2,5 cm an die 100m Scheibe, dann füllt das genau ein Pixel aus, dieses leuchtet, der Rest ist dunkel.
Schwenken wir nun das Gewehr 2,5cm zur Seite, nun leutet der Nachbarpixel, Rest ist dunkel.
Wir haben gezeigt, dass die WB Kamera 2,5cm Auflösung hat.
Wie schaut es nun mit der Präzision aus?
Bewegen wir uns nun langsam wieder die 2,5cm zurück, was beobachten wir?
Das Pixel springt nicht digital zurück, sondern es wird immer weniger Wärmestrahlung von dem einen Pixel eingefangen, so dass es dunkler wird.
Der Nachbar wird heller, genau in der Mitte sind beide gleichhell.
Es ist also möglich eine Aussage über die Lage des Absehens zu machen die genauer ist als die Auflösung. Sie hängt von der Sensitivität des Sensors, der Hitze des Pads und der Umgebungstemperatur ab.
Man kann also am Schießstand eine Präzision erreichen die über der Auflösung des Sensors liegt. Das funktioniert so lange, wie das Wärmepad > Pixel ist, den dann kann man das immer einmitteln. Bzw die Software in der WB kann das bei der Umrechnung aufs hochauflösende Display erledigen.
Somit kann man auch Streukreise schießen die <Auflösung liegen
Ist das Jagdlich umsetzbar?
Nun stellt sich die Frage was an Software die Hersteller da eingebaut haben. Da sie ja wissen wie das Ziel in etwa aussieht gibt es da einiges an Möglichkeiten:
Das Ziel ist sicher viel größer als 1 Pixel, es wird niemand auf Mäuse oder einen Bienenschwarm zielen, somit kann man Randpixel mit Flächenpixel vergleichen, wenn man annimmt dass der Wildkörper auf seiner Oberfläche eine halbwegs homogene Temperaturverteilung hat, kann man die Randpixel auf Grund ihrer Helligkeit in 1/2 oder 1/4 Pixel umrechnen und eine Kantenerkennung über 3-4 Pixel machen.
Dadurch wird die Kante des Wildkörpers in einer höheren Genauigkeit dargestellt! als die Auflösung des Sensors indem man die thermale Auflösung des Sensors mitnutzt.
Wir schiessen aber nicht auf Kanten, sondern auf Körper, also den Raum zwischen zwei Kanten (klingt blöd ich weiss...) Wir haben also immer mindestens 2 Punkte aus denen wir unsere Trefferlage ableiten, wir benutzen also mehrere Pixel des WB Bildes um unsere Trefferlage zu bewerten.
Hier ist es jetzt statistisch so, dass sich pro Verdopplung der Messpunkte eine Verbesserung um den Faktor 1,4 ergibt. Somit kann man ein Objekt dessen Form deutlich mehr als einen Pixel abdeckt besser anvisieren als es die Auflösung eines Pixels erwarten lassen würde.
Ohne zu wissen was der Algorithmus der Hersteller da macht ist das vermutlich sehr schwer belastbar. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dort viel im Hintergrund gerechnet wird. Ich habe 2 Kameras und beide zeigen mir z.B Rehbeine auf dem Hochauflösenden Videodisplay, die sie nach einer Auflösungsbetrachtung des Sensors eigentlich gar nicht sehen dürften. Feine Strukturen wie Beine, Mäuse oder Insekten werden da trotzdem sichtbar gemacht.
Apropo hochauflösendes Display, dies macht meiner Meinung nach schon Sinn, denn jede SW basierte Bildverbesserung braucht ja ein mehr an Darstellung um es darzustellen.
Ausserdem wird beim Einschießen ja der WB Sensor ja im Bild verschoben, hätten jetzt beide die selbe Auflösung würde jede Korrektur dazu führen, das nutzbarer Sensorbereich verloren geht. Ausserdem definiert die Auflösung des Displays die Genauigkeit der "Tickverstellung" beim Einschiessen. Ich persönlich halte daher eine Displayauflösung von 2-3x Sensor durchaus für sinnvoll - aber das ist nur meine Meinung... ;-)
Mein Fazit: Was Wakan geschrieben hat ist eine völlig korrekte Worst Case Abschätzung, meiner Meinung nach lässt sich die Präzision an einem Wärmepad mit scharfen Kanten am Schießstand sicher um Faktoren 2-4 erhöhen. Jagdlich muss das jeder selbst verantworten, mein Bauchgefühl sagt, dass da vielleicht der Faktor 1,5-2 möglich ist. Aber um das zu belegen bräuchte es Tests in realen Bedingungen ...
Die Technologie hat aber vermutlich am Schießstand mit Wärmepad deutlich mehr Performance als am Hochsitz, von daher wäre ich vorsichtig, die Erkenntnisse vom Schießstand direkt 1:1 mit ins Revier zu nehmen.
WMH!
Hallo Heilo, das ist ein guter Gedanke.Ok, nächstes Gedanken Experiment… man hat drei Fenster im gleichen Abstand. Die beiden äußeren sind hell erleuchtet… es gilt jetzt das dunkle Fenster zu treffen! Wenn man genau zwischen die beiden hellen Fenster ins Nichts zielt, kann man es durchaus treffen, besser wäre es aber, wenn es ebenso hell erleuchtet wäre.
Hallo Knatt, ich finde deine Betrachtungen sehr interessant und aufschlussreich.Moin, also ich hab mir das heute nacht am Sauansitz nochmal (Pixel)genau angesehen.
Ich hab auf der Waffe ein HM Thunder 3.0 mit dem 35mm Objektiv und dem 384er Sensor in Kombination mit dem Oled Display mit 1920 Pixel. Also das absolute Maximum an Diskrepanz zwischen den Auflösungen was man aktuell kaufen kann.
Wenn man das ZF auf 10-12x hochdreht kann man die Pixel des Displays erkennen.
Also pro Sensor Pixel in der X-Achse 5 Pixel am Display. Man möchte erwarten, dass beim seitlichen langsamen schwenken das Objekt in 5er Schritten im Display springt.
Aber egal wie ich schwenke, x, y oder Diagonal, das betrachtete Objekt bewegt sich im Display Pixel für Pixel, kein Rauschen, kein Springen nix.
Den Eindruck den man dabei gewinnt ist, dass die Details des Objektes mit 384 Pixel wiedergegeben werden und die Lage des Objektes im ZF mit 1920.
Und das sowohl für kleine Objekte wie Mäuse als auch Kanten von größeren wie Rehwild.
Also auch Objekte die gerade mal einen WB-Pixel abdecken wandern beim Schwenken mit Display-Pixel Quantisierung, dabei bleibt das Objekt auch immer gleich groß.
Also keine Ahnung was da intern abläuft. Da im Gerät sowohl ein Lage-Sensor als auch ein Beschleunigungssensor verbaut ist, wäre sogar denkbar dass noch weitere Sensoren mit genutzt werden. Was davon "Show" ist und was echte Positionsgenauigkeit kann uns nur Hikmicro beantworten. Schade das sowas wie "Genauigkeit" keinen Weg in die Spezifikation gefunden hat...
Beim Vergleich Hunt650 und TQ50C 3.0 wäre für mich am interessantesten zu wissen, welche Kollimatorlinse im Schnitt besser kalibriert ist. Welches Gerät braucht nach Intallation trotzdem noch Verstellung? Wieviele funktionieren spontan nach Justierung ohne manuell x/y Werte zu verstellen... uswMeiner Meinung nach ist es völlig Wurscht welches Gerät man nimmt… die persönlichen Vorlieben entscheiden. Zum schießen taugen sie alle…