HICMICRO hat wohl auch was Neues in der Pipeline

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Es gab hier mal einen Forit, der erzählte, daß er und seine Freunde jedes Jahr vor Aufgang der Jagd den Schießstand aufsuchten udn "Erstschußkontrolle" aller jagdlich geführten Waffen machten. Sinnvoll-
 
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jedes Jahr vor Aufgang der Jagd den Schießstand aufsuchten udn "Erstschußkontrolle" aller jagdlich geführten Waffen machten. Sinnvoll-

Also ich jage das ganze Jahr über, und gehe auch fast jede Woche auf den Schießstand wenn ich Zeit habe.
Das mit dem "Aufgang der Jagd" kenne ich eher aus Amerika, wo man über den Sommer fast gar nichts jagen kann.
 
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Hallo,

ich würde gerne meine Gedanken zum Thema Präzision/Streukreise und Auflösung mit euch teilen. Ich arbeite bei einem Automobilkonzern in der Vorentwicklung für Sensorik und beschäftige mich zum Teil auch mit Time of Flight Kameras, die neben der Helligkeitsinformation auch Entfernungen pro Pixel messen (Erreicht wird das durch einen synchronisierten Laserpuls und eine hochgenaue Zeitmessung pro Pixel) Diese Sensoren sind leider sehr teuer und daher auch in Ihrer Auflösung sehr eingeschränkt, da ist dann 128Pixel schon echt "Groß". Von daher haben wir uns sehr ausgiebig damit beschäftigt, was man "zwischen den Pixeln" herauslesen kann. Der erste Reflex ist ja, wo nix gemessen ist kann man auch keine Informationen generieren.... Aber ich denke das auch bei den WB Herstellern einige findige Entwickler arbeiten und da geht schon mehr als man im ersten Moment glauben möchte.
Zuerstmal möchte ich sagen, dass alles was Wakan über Auflösung des Sensors, die Optik und die Statistik geschrieben hat, so vollkommen richtig ist. Ich würder euch trotzdem auf ein Gedankenexperiment einladen um zu erklären warum man mit einem WB Gerät Streukreise schiessen kann die unterhalb der Auflösung des Sensors liegen:

Gehen wir an den Schiessstand mit einer WB Kamera die sagen wir mal 2,5cm pro Pixel Auflösung auf 100m hat. Hängen wir ein Wärmepad mit 2,5 cm an die 100m Scheibe, dann füllt das genau ein Pixel aus, dieses leuchtet, der Rest ist dunkel.
Schwenken wir nun das Gewehr 2,5cm zur Seite, nun leutet der Nachbarpixel, Rest ist dunkel.
Wir haben gezeigt, dass die WB Kamera 2,5cm Auflösung hat.

Wie schaut es nun mit der Präzision aus?
Bewegen wir uns nun langsam wieder die 2,5cm zurück, was beobachten wir?
Das Pixel springt nicht digital zurück, sondern es wird immer weniger Wärmestrahlung von dem einen Pixel eingefangen, so dass es dunkler wird.
Der Nachbar wird heller, genau in der Mitte sind beide gleichhell.
Es ist also möglich eine Aussage über die Lage des Absehens zu machen die genauer ist als die Auflösung. Sie hängt von der Sensitivität des Sensors, der Hitze des Pads und der Umgebungstemperatur ab.
Man kann also am Schießstand eine Präzision erreichen die über der Auflösung des Sensors liegt. Das funktioniert so lange, wie das Wärmepad > Pixel ist, den dann kann man das immer einmitteln. Bzw die Software in der WB kann das bei der Umrechnung aufs hochauflösende Display erledigen.
Somit kann man auch Streukreise schießen die <Auflösung liegen

Ist das Jagdlich umsetzbar?
Nun stellt sich die Frage was an Software die Hersteller da eingebaut haben. Da sie ja wissen wie das Ziel in etwa aussieht gibt es da einiges an Möglichkeiten:
Das Ziel ist sicher viel größer als 1 Pixel, es wird niemand auf Mäuse oder einen Bienenschwarm zielen, somit kann man Randpixel mit Flächenpixel vergleichen, wenn man annimmt dass der Wildkörper auf seiner Oberfläche eine halbwegs homogene Temperaturverteilung hat, kann man die Randpixel auf Grund ihrer Helligkeit in 1/2 oder 1/4 Pixel umrechnen und eine Kantenerkennung über 3-4 Pixel machen.
Dadurch wird die Kante des Wildkörpers in einer höheren Genauigkeit dargestellt! als die Auflösung des Sensors indem man die thermale Auflösung des Sensors mitnutzt.

Wir schiessen aber nicht auf Kanten, sondern auf Körper, also den Raum zwischen zwei Kanten (klingt blöd ich weiss...) Wir haben also immer mindestens 2 Punkte aus denen wir unsere Trefferlage ableiten, wir benutzen also mehrere Pixel des WB Bildes um unsere Trefferlage zu bewerten.
Hier ist es jetzt statistisch so, dass sich pro Verdopplung der Messpunkte eine Verbesserung um den Faktor 1,4 ergibt. Somit kann man ein Objekt dessen Form deutlich mehr als einen Pixel abdeckt besser anvisieren als es die Auflösung eines Pixels erwarten lassen würde.

Ohne zu wissen was der Algorithmus der Hersteller da macht ist das vermutlich sehr schwer belastbar. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass dort viel im Hintergrund gerechnet wird. Ich habe 2 Kameras und beide zeigen mir z.B Rehbeine auf dem Hochauflösenden Videodisplay, die sie nach einer Auflösungsbetrachtung des Sensors eigentlich gar nicht sehen dürften. Feine Strukturen wie Beine, Mäuse oder Insekten werden da trotzdem sichtbar gemacht.

Apropo hochauflösendes Display, dies macht meiner Meinung nach schon Sinn, denn jede SW basierte Bildverbesserung braucht ja ein mehr an Darstellung um es darzustellen.
Ausserdem wird beim Einschießen ja der WB Sensor ja im Bild verschoben, hätten jetzt beide die selbe Auflösung würde jede Korrektur dazu führen, das nutzbarer Sensorbereich verloren geht. Ausserdem definiert die Auflösung des Displays die Genauigkeit der "Tickverstellung" beim Einschiessen. Ich persönlich halte daher eine Displayauflösung von 2-3x Sensor durchaus für sinnvoll - aber das ist nur meine Meinung... ;-)

Mein Fazit: Was Wakan geschrieben hat ist eine völlig korrekte Worst Case Abschätzung, meiner Meinung nach lässt sich die Präzision an einem Wärmepad mit scharfen Kanten am Schießstand sicher um Faktoren 2-4 erhöhen. Jagdlich muss das jeder selbst verantworten, mein Bauchgefühl sagt, dass da vielleicht der Faktor 1,5-2 möglich ist. Aber um das zu belegen bräuchte es Tests in realen Bedingungen ...
Die Technologie hat aber vermutlich am Schießstand mit Wärmepad deutlich mehr Performance als am Hochsitz, von daher wäre ich vorsichtig, die Erkenntnisse vom Schießstand direkt 1:1 mit ins Revier zu nehmen.

WMH!
 
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Ich nutze den Wärmepad absolut selten.
Die beste Ergebnisse habe ich mit einfache Papierscheibe - weisse Mitte, schwarze Ringen. Disen drehe ich um, also die schwarze Ringe sind nach hinten orientiert.
Das Temperaturunterschied bei entsprechende Aussentemperatur reicht dazu, dass mein Vorsatz einen kleinen scharfen weissen Ring sieht. Darauf klebe ich oft den orangen Aufkleber, der noch mehr Temperaturunterschied zwischen hintere und vordere Seite des Papiers verursacht. Wenn würde ich die Scheibe nicht drehen und die schwarze Ringen wurden auf der sichtbare Seite bleiben, dann ist es zu viel und das Ergebniss wäre nicht so scharf.
Damit habe ich perfekte Scheibe zum Einschissen. Es ist deutlich schärfer als Wärmepad. Der wird nur dann genutzt, wenn es wirklich kalt ist, oder die Sonne gar nicht scheint.

Somit sind auch sehr enge Streukreise auch mit dem Vorsatzgerät machbar. Die Infiray CH50V2 hat NETD zwar nur <= 40mK, aber ich konnte schon mehrere Male eine Erfahrung machen, das andere Geräte mit etwas besseren NETD Wert "meine Scheibe" nicht sehen können, oder das Bild ist nocht so scharf.

pistolak.jpg
 

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