HICMICRO hat wohl auch was Neues in der Pipeline

Registriert
23 Jun 2020
Beiträge
337
100m der dritte lag im Nachgang an den zweien vorweg . Gerät ab , Gerät aus , Gerät montiert und wieder drei Schuss , gleiches Ergebnis. Denke da kann man nicht meckern in Sachen Streukreis . Wäre das Gerät nicht so wie es ist würde ich es in die Tonne treten . Ich möchte mich auf meinen Krempel verlassen das muss passen .
Anhang anzeigen 275081
Ja, die Ergebnisse sind erfreulich, jedoch sollten auch solche Überlegungen in Betracht gezogen werden.

Bei Pixel basierten Vorsatzgeräten und guter Waffenleistung beträgt die Standardabweichung (statistischer "Streukreis") je nach Pixelgröße zumeist 12µm und üblichen Brennweiten von 35-50mm etwa 7-5cm. Solche "Streukreise" sind normal und zeigen, dass das Vorsatzgerät richtig funktioniert. Wenn die Standardabweichung größer oder sogar kleiner ist (z.B. beim "Pixeleinschießen" auf eine definierte Entfernung), stimmt etwas nicht, und das Gerät sollte richtig eingestellt werden. Mit solchen Methoden entstehen entfernungsabhängige Präzisionen, die nur bei einer bestimmten Entfernung aufrechterhalten werden können. Aufgrund des großen Pixelwinkels sind Fehlschüsse bei anderen Entfernungen vorprogrammiert.

Einschießen:

Wenn man in Foren oder von Jagdkollegen hört, dass ein Gerät „Loch in Loch“ schießt oder genauso gut wie ohne Vorsatzgerät funktioniert und Streukreise von 2cm erzielt, kann man leicht beeindruckt sein. Technisch gesehen ist es jedoch unmöglich, solche Ergebnisse zu erzielen, da die Gesetze der Physik das nicht zulassen. Solche Methoden und Ergebnisse haben oft nichts mit der Praxis zu tun und ignorieren grundlegende Prinzipien.

Eine gängige Methode besteht darin, (anlegen, zielen, schießen) und den Treffpunkt zu ermitteln, gefolgt von Korrekturen. Dies wird so lange wiederholt, bis Ziel und Treffpunkt fast identisch sind, und man glaubt, das Vorsatzgerät sei richtig eingestellt. Sorgfältige Schützen verwenden oft Dreischussgruppen, um den mittleren Treffpunkt zu ermitteln. Solche Ergebnisse sind jedoch nicht für das Einschießen von pixelbasierten Geräten geeignet. Zwar sind sie im optischen Bereich nützlich, aber bei pixelbasierten Systemen sind solche Methoden irreführend.

Um relevante Ergebnisse zu erzielen, benötigt man ein Konfidenzintervall von 0,94, was bedeutet, dass man mindestens zehn Treffer haben sollte. Dann sind die berechneten Werte für Mittelwert und Standardabweichung gute Schätzungen für die tatsächliche Korrektur. Erst dann kann man sagen, dass ein Vorsatzgerät gut eingestellt ist und zuverlässige, entfernungsunabhängige Ergebnisse liefert.
 
Registriert
9 Mai 2008
Beiträge
521
100m der dritte lag im Nachgang an den zweien vorweg . Gerät ab , Gerät aus , Gerät montiert und wieder drei Schuss , gleiches Ergebnis. Denke da kann man nicht meckern in Sachen Streukreis . Wäre das Gerät nicht so wie es ist würde ich es in die Tonne treten . Ich möchte mich auf meinen Krempel verlassen das muss passen .
Anhang anzeigen 275081
Wie war der Zoom am Zielfernrohr eingestellt?
Danke
 
Registriert
29 Jan 2017
Beiträge
2.811
Ja, die Ergebnisse sind erfreulich, jedoch sollten auch solche Überlegungen in Betracht gezogen werden.

Bei Pixel basierten Vorsatzgeräten und guter Waffenleistung beträgt die Standardabweichung (statistischer "Streukreis") je nach Pixelgröße zumeist 12µm und üblichen Brennweiten von 35-50mm etwa 7-5cm. Solche "Streukreise" sind normal und zeigen, dass das Vorsatzgerät richtig funktioniert. Wenn die Standardabweichung größer oder sogar kleiner ist (z.B. beim "Pixeleinschießen" auf eine definierte Entfernung), stimmt etwas nicht, und das Gerät sollte richtig eingestellt werden. Mit solchen Methoden entstehen entfernungsabhängige Präzisionen, die nur bei einer bestimmten Entfernung aufrechterhalten werden können. Aufgrund des großen Pixelwinkels sind Fehlschüsse bei anderen Entfernungen vorprogrammiert.

Einschießen:

Wenn man in Foren oder von Jagdkollegen hört, dass ein Gerät „Loch in Loch“ schießt oder genauso gut wie ohne Vorsatzgerät funktioniert und Streukreise von 2cm erzielt, kann man leicht beeindruckt sein. Technisch gesehen ist es jedoch unmöglich, solche Ergebnisse zu erzielen, da die Gesetze der Physik das nicht zulassen. Solche Methoden und Ergebnisse haben oft nichts mit der Praxis zu tun und ignorieren grundlegende Prinzipien.

Eine gängige Methode besteht darin, (anlegen, zielen, schießen) und den Treffpunkt zu ermitteln, gefolgt von Korrekturen. Dies wird so lange wiederholt, bis Ziel und Treffpunkt fast identisch sind, und man glaubt, das Vorsatzgerät sei richtig eingestellt. Sorgfältige Schützen verwenden oft Dreischussgruppen, um den mittleren Treffpunkt zu ermitteln. Solche Ergebnisse sind jedoch nicht für das Einschießen von pixelbasierten Geräten geeignet. Zwar sind sie im optischen Bereich nützlich, aber bei pixelbasierten Systemen sind solche Methoden irreführend.

Um relevante Ergebnisse zu erzielen, benötigt man ein Konfidenzintervall von 0,94, was bedeutet, dass man mindestens zehn Treffer haben sollte. Dann sind die berechneten Werte für Mittelwert und Standardabweichung gute Schätzungen für die tatsächliche Korrektur. Erst dann kann man sagen, dass ein Vorsatzgerät gut eingestellt ist und zuverlässige, entfernungsunabhängige Ergebnisse liefert.
Das sollte dann so aussehen wenn’s Pad entfernt wurde ( Standard ) . Bin ich bei dir durch das Loch muss die Sonne scheinen .
Falls du in nrw wohnst , lass uns mal ne Präzision Party auf den Stand feiern . IMG_0306.jpeg
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
23 Jun 2020
Beiträge
337
Das sollte dann so aussehen wenn’s Pad entfernt wurde ( Standard ) . Bin ich bei dir durch das Loch muss die Sonne scheinen .
Falls du in nrw wohnst , lass uns mal ne Präzision Party auf den Stand feiern . Anhang anzeigen 275088
Vielen Dank für die Einladung zu einer Präzisionsparty! Das klingt nach einer großartigen Idee, aber leider bin ich zu weit weg. Ich wünsche dir viel Spaß und Freude mit deinem neuen Gerät, und vielleicht ergibt sich in der Zukunft eine andere Gelegenheit!

Liebe Grüße und Waidmannsheil!
 
Registriert
18 Dez 2008
Beiträge
1.957
Wenn man in Foren oder von Jagdkollegen hört, dass ein Gerät „Loch in Loch“ schießt oder genauso gut wie ohne Vorsatzgerät funktioniert und Streukreise von 2cm erzielt, kann man leicht beeindruckt sein. Technisch gesehen ist es jedoch unmöglich, solche Ergebnisse zu erzielen, da die Gesetze der Physik das nicht zulassen. Solche Methoden und Ergebnisse haben oft nichts mit der Praxis zu tun und ignorieren grundlegende Prinzipien.

Wie ist dann folgendes möglich?
Ernst gemeinte Frage, weil es sind keine Zufälle, sondern regelmäßige Ergebnisse. Ich fotografiere zwar nicht alle Gruppen, aber ich muss auch nicht jede zwei Monate erneut die Jagdwaffe einschießen - es hält einfach.

10-er, oder 5-er Gruppen schieße ich mit dem extradünnen 338 Lauf zwar nicht, aber die 3-er Testgruppen beim einschießen waren mit dem billigen Rem 700 338 Ultra Mag nie schlecht.
WB Vorsatzgerät ist ein Infiray CH50 V2 und ich hab immer auf 100m geschossen.

IMG_1647.jpegIMG_4577.jpeg
 
Registriert
23 Jun 2020
Beiträge
337
Wie ist dann folgendes möglich?
Ernst gemeinte Frage, weil es sind keine Zufälle, sondern regelmäßige Ergebnisse. Ich fotografiere zwar nicht alle Gruppen, aber ich muss auch nicht jede zwei Monate erneut die Jagdwaffe einschießen - es hält einfach.

10-er, oder 5-er Gruppen schieße ich mit dem extradünnen 338 Lauf zwar nicht, aber die 3-er Testgruppen beim einschießen waren mit dem billigen Rem 700 338 Ultra Mag nie schlecht.
WB Vorsatzgerät ist ein Infiray CH50 V2 und ich hab immer auf 100m geschossen.

Anhang anzeigen 275164Anhang anzeigen 275165
Hallo lovec_1.

Danke, das ist eine sehr gute Frage!

Es ist nachvollziehbar, dass du die Ergebnisse deiner Schießübungen als regelmäßig und zuverlässig empfindest, insbesondere wenn du unter konstanten Bedingungen schießt. Hier sind einige Punkte, die erklären, warum du solche Ergebnisse erzielst, auch wenn das Schießen in Wirklichkeit eine Ansammlung von Wahrscheinlichkeiten ist:

Es mag überraschend sein, zu erfahren, dass das Schießen im Grunde genommen ein Zufallsexperiment ist. Dies sollte jedoch nicht als Grund zur Verzweiflung angesehen werden, sondern vielmehr als Anreiz, sich mit der Statistik auseinanderzusetzen – der Kunst, mit dem Zufall umzugehen.

Stellen wir uns folgendes Gedankenexperiment vor:

Ein Schütze feuert Bleikugeln auf eine Stahlplatte, und die Kugeln bleiben daran haften. Im Laufe der Zeit entsteht ein Haufen. Der höchste Punkt dieses Haufens markiert den durchschnittlichen Treffpunkt, auf den der Schütze sein Visier einstellen sollte. Die Breite des Haufens, gemessen auf einer standardisierten Höhe, wird als Standardabweichung oder Varianz bezeichnet und dient als Maß für die Streuung. Mit dieser Kennzahl kann der Schütze sowohl die Qualität seiner Waffe (oder seiner Schießkunst) als auch seine Treffererwartung beurteilen.

Zufall und Statistik:

Auch wenn das Schießen als Zufallsexperiment betrachtet wird, bedeutet das nicht, dass die Ergebnisse völlig unvorhersehbar sind. Statistische Modelle helfen, die Streuung und die Wahrscheinlichkeit von Treffern zu verstehen. In der Praxis können sich jedoch Muster und Regelmäßigkeiten zeigen, die auf die oben genannten Faktoren zurückzuführen sind.

Es ist wichtig zu erkennen, dass selbst einfache Vorgänge, die den eigenen Erwartungen entsprechen, eine tiefere mathematische Grundlage haben. Solche scheinbar trivialen Systeme führten bereits in den 1920er Jahren zur Entwicklung mathematischer Methoden, die eine Vorhersage ermöglichen sollten.

Die Thematik lässt sich mit gut verstandenen mathematischen Methoden leicht darstellen, jedoch gleitet sie schnell in die komplexen Bereiche der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik ab. Es ist zeitintensiv, diese Konzepte in verständliche Sprache zu übersetzen. Dennoch gibt es unter den vielen veröffentlichten Arbeiten ein besonders empfehlenswertes Dokument:

"M. Tschannen: Statistische Methoden der Ballistik". https://www.google.com/url?sa=t&sou...EQFnoECBAQAQ&usg=AOvVaw3iY33blSNS-pOgFHiBE31i

Es beinhaltet einfache Erklärungen und Grafiken, die verdeutlichen, warum das Einschießen und die tatsächliche Schussleistung nicht dasselbe sind und warum eine oberflächliche Betrachtung nicht ausreicht.

LG.WAKAN
 

Anhänge

  • Artikel_Statistik_M.Tschannen (1).pdf
    864,6 KB · Aufrufe: 8
Registriert
28 Mrz 2024
Beiträge
1.383
@WAKAN Welche Hand und Vorsatzgeräte (oder Hersteller) würdest du als Profi eigentlich empfehlen? Bzw. welche nutzt du selber?
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
91
Zurzeit aktive Gäste
298
Besucher gesamt
389
Oben