Meiner Meinung nach erfordert die Montage eines schweren ZFR mittels Ringen insbesondere bei einem Kaliber über 308 deutlich mehr Können, als die Montage gleichen ZFRs mit Schiene.
Die richtig schweren ZF gibt's gar nicht mit Schiene und bei den Schützen geht's nicht um
"Krieg ich jetzt das Stück Wild?"
Und deshalb schrieb ich "ich würde es ausschließlich mit Schiene kaufen und so einige Fehlerquellen für schlechte SL ausschließen"
Die meisten von Dir beschriebenen Fehler können aber auch bei Innenschienen auftreten, bei der alten Prismenschiene sieht's m. E. etwas anders aus (aber DIE möchte ich auch nicht wiederhaben).
Ich habe einige ZFR bei meinem Büchser gesehen und selbst zwei gehabt, wo eben mangelnde SL auf schlechte Montageausführung zurückzuführen war.
Bei meinem PM II auf 300 win mag, das wegen mangelnder SL demontiert werden mußte, war die Montage verspannt, obwohl sie von einem sehr bekannten Büchser ausgeführt worden war.
Da fragt man sich dann woher der Bekanntheitsgrad kommt.
Fehler des BüMa sind aber auch bei Innenschiene nicht auszuschließen und deshalb kannst Du die Probleme schlecht den Ringen anlasten.
War aber ohnehin egal, denn einige Wochen später riss in SWA ein BSM-Ring. Bei diesem Glas sprang / bröselte der Kleber wie harter Lack ab, inkl. ZFR-Beschichtung. Von Kleben keine Spur.
Muss aber schon ziemlich lange her sein, wenn es in SWA war. ;-)
Was sagte denn Blaser zu dem doch hoffentlich zu denen geschickten Bruch?
Wenn der Kleber nicht gehalten hat, dann hat wohl der BüMa bei der Vorbehandlung der Klebeflächen gepfuscht und eigentlich nur eine "Bettung" gemacht.
Obwohl - an der Beschichtung hat der Kleber ja gehalten.
Ob es nun die großen Temperaturunterschiede waren oder ob dies einen anderen Grund hatte - egal. Mich als Jäger und Jagdreisenden interessiert das nur soweit, dass ich mich auf die Montage verlassen können muß.
Wie alle Scharfschützen (Militär und Polizei), Sportschützen und die anderen Jäger auch.
Wie verbreitet sind Schienenmontagen außerhalb des deutschsprachigen Raums?
Heute ist auf dieser Waffe ein 3-12x56 Zeiss mit Schiene, und sie schießt wie Gift.
Wie vieeele andere Jagdwaffen mit Ringmontage auch.
Mein 6-24x56 Kahles auf 243 ging zu Kahles, weil der Büchser die grottenschlechte SL an der Waffe fest machte, obwohl sie mit anderem Glas top schoß. Kahles stellte dann fest, dass die Schrauben unterschiedlich und zu stark angezogen waren.
Also wieder Pfusch bei der Montage!
War das derselbe BüMa?
Montiert war dieses Glas mit Kreide. Und heute, nach Monaten Gebrauch, stellte ich fest, dass eine Schraube locker war.
An der Kreide wird's ja vermutlich nicht gelegen haben. Ich bevorzuge ein Papieretikett und bis .300 Win Mag o. 9,3x62 ist da noch nichts gerutscht.
Ein Tropfen niederfeste Schraubensicherung hätte das Lockern der Schraube sehr wahrscheinlich verhindert.
Es ist aber ja nicht so, dass sich nur Schrauben an Ringen lösen können, auch die für Innenschienen kann das genau so treffen (es sei denn man benutzt Schraubensicherung).
Ich denke NICHT, dass bei guter Ausführung ein Unterschied in der Präzision zwischen Schiene oder Nicht-Schiene feststellbar ist.
Wahrscheinlich nicht, obwohl die Benchrester keine Schienen verwenden und das Militär m.W. auch nicht.
Aber mit Ringen ist man viel flexibler bei der Montage und der Montagenauswahl.
Ich glaube aber, dass eine Ringmontage mit Können angebracht werden muß, um das zu halten, was man von einer guten Montage erwartet.
Das gilt m.E. für die Schiene genau so.
Bei Schienen treten halt wieder Probleme auf, die so bei Ringmontagen nicht auftreten können - oder wieso gibt es z.B. für die Convex-Schiene asymmetrische "Steine"?
Also können auch da Verspannungen auftreten, nur lassen sie sich nicht so einfach beseitigen, wie bei Ringen.
Mich persönlich würde ohnehin das ganze Kleben (übrigens von der DEVA ab 308 empfohlen) und Sichern der Schrauben nerven.
Wie schon geschrieben muss man a) die Ringe nicht verkleben und b) können sich auch die Schrauben bei Innenschienen lockern.
Die Empfehlung der DEVA rührt wohl aus der Tatsache, dass über 20 Jahre nach der Kersting-Studie* die Montagenhersteller noch immer mit saumäßigen Toleranzen fertigen (gleiche Ringe für 1" und 26 mm) und die wenigsten BüMa Ringe ausrichten und einläppen, obwohl das rel. wenig Aufwand ist.
Übrigens:
Ein forumsbekannter Händler erzählte mir mal, dass bei ihm sogar bei manchen Innenschienen die "Steine" verklebt werden, weil das ZF sonst wandert.
*) Kersting hat Ringmontagen untersucht und dabei festgestellt, dass ein Großteil der Probleme aus mangelnder Maßhaltigkeit von Rohr- und Ringdurchmesser resultieren - und damit war nicht 25,4 = 26,0 gemeint!
Für mich zählt nur eines: Ich muß mich auf die Montage verlassen können, egal ob bei Kälte oder Hitze, nach zig zig km auf dem polternden Jeep usw.
Was ja auf Millionen US-Jäger, Militärscharfschützen, ... nicht zutrifft.
Und die verwenden Ringmontagen.
und mich nervt vom Kleber beschädigte Beschichtung, notwendige Schraubensicherungen uns sonstiger Firlefanz.
Wie schon geschrieben:
Kleben von Ringen ist überflüssig (bei richtigem montieren der Teile) und Schrauben können sich an jeder Stelle lockern, auch bei Innenschienen.
WaiHei