Hessenforst stellt Saufänge auf

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Die hab ich mir doch gleich mal wieder zur Hand genommen. Fakt: Streifgebietsgröße Sauen fängt da an, wo's beim Reh aufhört, nämlich besagten 400 ha. Im Mittel knappe 1.000 ha.

Aber z. B. nicht im Pfälzerwald. Vor 7 oder 8 Jahren wurden wochenlang Studenten durch den Wald geschickt, um Losung zu sammeln für eine Bestands- und Streifgebietserforschung. Die durchschnittliche Streifgebietsgröße lag zwischen 400 und 500 ha mit Ausreisern bis ca. 700 ha.
Im Vorfeld wurden die Pächter aufgefordert, ihren Schwarzwildbestand zu schätzen. Sie lagen nicht mal bei 50 % des ermittelten Bestandes...
 
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Scheint wohl regional sehr unterschiedlich zu sein. Die Zahlen, auf die ich mich bezog, stammen aus Mc Pomm. Denke mal, Populationsdichte und Lebensraumqualität dürften entscheidend sein. Wie immer.:cool:


Soll ich die Daten aus meinem Link
https://www.researchgate.net/public...wie_Meinungsbild_der_Jager_in_Niedersachsen_a
hier noch herein kopieren?
Stammen ja aus immerhin mehreren und sehr unterschiedlich strukturierten Regionen Niedersachsens und sind auch noch aktueller!
 
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Bitte sehr; die Tabelleen sind nicht entsprechend formatiert zu kopieren un dadurch etwas schwieriger zu lesen.

Aus https://www.researchgate.net/public...wie_Meinungsbild_der_Jager_in_Niedersachsen_a

"Die Kernel-Räume wurde mit 95% und 70% - Aufenthaltswahrscheinlichkeiten berechnet. Nach KEULING et al. (2008) kann beim Wildschwein die Fläche in denen sich die Tiere zu 70% aufhalten, als Kernzone des Streifgebietes definiert werden. 95% - Flächen entsprechen dabei einem „üblichen“ Steifgebiet, aus denen die gelegentlichen Ausflüge (= Ausreißer aus dem üblichen Streifgebiet) der Tiere nicht miteinberechnet sind.

Die Habitatnutzung wurde unter folgenden Gesichtspunkten untersucht: 1. Habitatnutzung über den gesamten Untersuchungszeitraum 2. Habitatnutzung während der Sommermonate Der Sommer wird hierbei nicht, wie in den vorangehenden Jahren nach KEULING et al. (2008) als der Zeitraum vom 15. Mai bis zum 15. August definiert. Zwar findet in dieser Periode das Wachstum des Getreides bis hin zur Ernte statt (bis auf den Mais, der später im September, teils erst Anfang November geerntet wird), aber die Sauen sind über den Mai noch vorwiegend im Wald vorzufinden. Um die Verschiebung der Einstände und die unterschiedliche Nutzung der Landschaft seitens der Sauen besser zu erfassen, wird in dieser Studie der Sommer als der Zeitraum 01. Juni bis 31. August definiert.

Tab. 9: Übersicht über alle Streifgebietsgrößen sowie die Anzahl an Lokalisationen der besenderten Sauen. OM = Ohrmarkennummer Sau Ohrmarke beobachteter Zeitraum N Lokalisationen Streifgebietsgröße ha (MCP 100%) 2011 Carlos 1 05.05. - 03.06.2011 213 1602 Anton 51 05.05. - 09.08.2011 211 541 Antonia 52 05.05. - 14.07.2011 135 529 Auguste 53 05.05. - 03.08.2011 148 532 Anne 54 05.05. - 22.07.2011 143 521 Berta 56 05.05. - 26.07.2011 95 877 Herbert 2 07.05. - 17.06.2011 118 529 Kate 5 08.05. - 28.07.2011 62 389 Giselle 8 09.05. - 09.07.2011 100 1351 2012 Bob 57 24.02. - 27.03.2012 85 900 Beate 58 24.02.- 23.04.2012 107 868 Charlotte 10 14.05.- 16.06.2012 71 507 Cornelia 11 14.05.12 - - Coralie 12 14.05. - 15.05.2012 3 17 Cornelius 13 14.05. - 05.06.2012 29 530 Chrissi 14 14.05. - 22.05.2012 16 243 Cesar 15 14.05. - 27.06.2012 86 866 Dieter 16 15.06. - 15.08.2012 115 470 Doris 17 15.06. - 12.09.2012 135 470 Tina 18 17.07. - 02.10.2012 192 2332 2013 Charlotte 19/20 04.04. - 19.07.2013 284 1134 Erika 21 05.04. - 29.10.2013 516 2238 Kimi 22 03.05. - 05.06.2013 65 181 Liselotte 55/61 12.07.(15.08.) - 25.10.2013 139 1529 OM60/62 60/62 12.07.13 1 -

Die MCP-Streifgebietsgrößen schwanken zwischen 389 und 2332 ha und liegen im Durchschnitt bei 1155 ha ± 640 (Tab. 9). Rottenmitglieder wurden hierbei nicht als einzelne Individuen gewertet und sind gemeinsam in die Berechnung eingeflossen. Dabei bewegen sich Rotten kleinräumiger (700 ha ± 300) als einzelne Überläufer (1700 ha ± 450).

SODEIKAT & POHLMEYER (2003) berichten von Streifgebieten des Schwarzwildes im Raum Gifhorn-Uelzen von 160 - 2240ha. In Mecklenburg-Vorpommern erstrecken sich die Jahresstreifgebiete zwischen 150 und 2400ha (KEULING et al. 2008, KEULING & STIER 2009b). In Schweden wird von 700ha berichtet (LEMEL et al. 2003). EISFELD & HAHN (1998) ermittelten ca. 600 ha und SINGER et al. (1981)330 ha. In Bialowieza (Polen) in einem reinen Waldhabitat nutzen die Sauen im Schnitt 420 ha (PODGÓRSKI et al. 2013). Für die Stadt Krakau werden, in der gleichen Studie 390ha angegeben. MEYNHARDT (1990) berichtet in seinem Schwarzwildreport von Aktionsradien die im Schnitt 2,5 km umfassen und meist nicht über einen 4 km Radius hinausgehen. Größere Streifgebiete werden SANTOS et al. (2004) aus einer Region in Portugal angegeben. SANTOS et al. (2004) stellt große Streifegebiete vor, die zwischen 750 und 3500 ha liegen. Das Studiengebiet von SANTOS et al. (2004) ist durch einen hohen landwirtschaftlichen Flächenanteil geprägt. Die in der Literatur angegeben Streifgebietsgrößen schwanken letztlich zwischen 80 ha und 6.000 ha, wobei sie in den meisten Fällen aber unter 1.000 ha liegen. Für Sommerstreifgebiete wird für Mecklenburg-Vorpommern um die 200 bis 800ha (16. Mai – 15. August, 100% MCP) berichtet (KEULING et al. 2008). Für Italien führen MASSEI et al. (1997a) von Juni bis September Streifgebiete von 150 bis 600ha (100% MCP) an.

Tab. 10: Übersicht über die berechneten Kernel-Streifgebiete des gesamten erhobenen Zeitraumes, für 95 % (Streifgebiet ohne Ausreißer) und 70% (Kernstreifgebiet) der Aufenthaltshäufigkeiten. Ganzer Zeitraum Sommer ID ID_OM sex 95% (ha) 70% (ha) 95% (ha) 70% (ha) Carlos 1 m 1237,52 595,28 - - Herbert 2 m 208,52 84,43 - - Kate 5 w 376,08 158,55 - - Gieselle 8 w 958,17 461,93 664 341 Tina 18 w 1978,29 846,00 529 301 Charlotte13 19 w 673,91 357,79 453 209 Erika 21 w 1457,75 750,20 1155 506 A-Team 51, 52, 53, 54 w,m 380,78 145,54 324 154 C-Team 10, 15 w,m 481,64 278,06 - - D-Team 16, 17 w,m 119,35 56,79 135 65 Lieselotte 55 w 1055,81 589,18 262 133 Berta 56 w 604,11 328,58 - - Bob 57 m 354,42 131,40 - - Beate 58 w 815,09 466,82 - - Mittel 764,39 375,04 503,14 244,14
Durch die Kernel-Berechnung fallen die Streifgebiete generell kleiner aus und liegen im Mittel bei 764 ± 507 ha (x ± SD; Abb. 18). Bezogen auf den mittleren MCP, sind dies 66 % des MCP-Streifgebietes. Das Kerngebiet der Sauen, definiert durch 70% der Aufenthaltshäufigkeiten, umfasst im Mittel eine Fläche von 375 ± 243 ha (Tab. 10). Das entspricht 49 % der mittleren 95 %-Kernel- Streifgebietsgröße. Die Anteile der Kernzonen bezogen auf die Streifgebiete der jeweiligen Rotten schwanken mit 7% um knapp die Hälfte der 95%-KernelFläche. Die Sommer-Streifgebiete fallen mit 503 ± 312 ha (95% - Kernel) und 244 ± 139 ha als Kerngebiet (70% - Kernel) kleiner aus, als die des gesamten Zeitraumes. Über die Kernelberechnung wird allerdings die Verschiebung des Streifgebietes aus dem Wald heraus besser ersichtlich als über den MCP (Abb. 15, Abb. 16)."
 
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Scheint wohl regional sehr unterschiedlich zu sein. Die Zahlen, auf die ich mich bezog, stammen aus Mc Pomm. Denke mal, Populationsdichte und Lebensraumqualität dürften entscheidend sein. Wie immer.:cool:

Genau, der Pfälzerwald als Mischwald mit Eichen/Buchen und zusätzlich Kastanien dürfte deutlich nährstoffreicher sein als Mc Pomm, also muß man weniger laufen.
 
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.....Hilfreich für eine gute Nachbarschaft würde eine intensivere Jagd auf Schwarzwild im Forst oft etwas Druck aus dem Kessel nehmen.

Offenbar nicht für jeden Nachbarn: ;)

.....Die Sauen, die bei uns zu Schaden gehen, kommen alle von den faulen Nachbarn (find ich ja gut!).....
(Quelle)

So kenne ich das auch aus den meisten Feldrevieren und aus diesem Grund kommen hier in der Gegend viele Feldrevier-Pächter aus mehreren hundert Kilometern Entfernung angereist, teilweise sogar aus Holland. Einer dieser Pächter hat sich sogar schon beim Jagdgenossenschaftsvorsteher beschwert, es kämen zu wenig Sauen aus dem angrenzenden Staatsforst, er solle dóch mit dem Förster sprechen, dass dort nicht so viel SW geschossen und anschließend nicht so viel Ruhe gehalten wird! :rolleyes:
 
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Offenbar nicht für jeden Nachbarn: ;)


(Quelle)

So kenne ich das auch aus den meisten Feldrevieren und aus diesem Grund kommen hier in der Gegend viele Feldrevier-Pächter aus mehreren hundert Kilometern Entfernung angereist, teilweise sogar aus Holland. Einer dieser Pächter hat sich sogar schon beim Jagdgenossenschaftsvorsteher beschwert, es kämen zu wenig Sauen aus dem angrenzenden Staatsforst, er solle dóch mit dem Förster sprechen, dass dort nicht so viel SW geschossen und anschließend nicht so viel Ruhe gehalten wird! :rolleyes:




Oh Gott, der Intervalljagdvirus hat dich voll wohl dieses Jahr bereits nach gut 14 Tagen erwischt, wenn du uns schon wieder diese alten Kamellen hier auftischst.;)
Was möchtest du uns denn damit mitteilen?
Die Geschichte, oder besser gesagt Anekdote, hast du uns doch irgendwann in irgendeinem Faden schon einmal aufgetischt; sie ist aber immer noch vollkommen ohne Aussagewert!
Nur mal kurz als aussagekräftige Info (und keine Anekdote) die Sauenstrecke für das Jagdjahr 2016/2017 (und das war nicht das Rekordjahr) in deinem Landkreis und in dem Nachbarkreis, wo auch du ja im Feld unterwegs bist und wo ja nach deiner Aussage zumindest kleinflächig null Probleme mit Schwarzwildwildschäden auf landwirtschaftlichen Flächen auftreten!
Die Schwarzwildstrecke lag im Jagdjahr 16/17 in beiden Kreisen bei 2,91 - 4.4 Sauen pro hundert Hektar Jagdfläche; es gab in Hesssen mit gut 20 Flächenkreisen nur 5 Kreise mit höherer Strecke; und das sind richtige Hotspots!
Die gemeldeten landwirtschaftlichen Schäden in diesen beiden Kreisen kann ich leider nicht eruieren; ich weiss nicht, ob irgendeine Institution die Daten darüber sammelt und auswertet. Die LW-Ämter jedenfalls wissen nichts oder rücken nichts raus.
Und Hessen als Gesamtbundesland ist insgesamt übrigens einer der Hot-Spots bezüglich der Sauenstrecke pro Jagdfläche!
Inrgendwie drängt sich mir persönlich bei deinen Anekdoten und Argumentationsketten immer wieder im übertragenen Sinne einfach der leicht abgewandelte Vergleich mit dem berühmtesten Comic-Prolog der Welt auf:
"Ganz Hessen ist vom Schwarzwild besetzt... Ganz Hessen.
Nein!
Eine von unbeugsamen Intervalljägern und Bewegungsjagdgläubigen bejagte Region hört nicht auf, das Schwarzwild effektiv zu reduzieren und das Land zu retten!"
Aber Comics sind in faktenorientierten Diskussionen leider genauso wenig hilfreich wie schlechte Youtube-Filmchen zur Untermauerung der eigenen Argumente!
 

z/7

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Ihr habt ja beide recht. Stöbi jammert halt auf hohem Niveau. "Weniger" ist ein Komparativ.
 
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....."Ganz Hessen ist vom Schwarzwild besetzt... Ganz Hessen.
Nein!
Eine von unbeugsamen Intervalljägern und Bewegungsjagdgläubigen bejagte Region hört nicht auf, das Schwarzwild effektiv zu reduzieren und das Land zu retten!".....

Naja, es funktioniert HIER halt. Seit Jahren.

Die eigentliche Botschaft aus #412 war aber, dass es kritisch hinterfragt werden darf, ob wirklich ALLE (die meisten?, einige?) Feldrevierpächter unter der "Schwarzwildschwemme" leiden, oder ob es vielleicht gar nicht so selten ist, dass die "passionierten Schwarzwildjäger" im Feld von ständig aus- und anwechselnden Sauen aus dem nachbarschaftlichen Waldrevier träumen, wenn sie sich mal wieder die Nacht draußen im Feld um die Ohren schlagen. ;)
 
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Wenn nicht ständig Sauen aus den Waldrevieren des Bundes oder Landesforstes auswechseln
würden ,braucht man sich die Nacht gar nicht draußen um die Ohren schlagen.:p

Gruß Seppel

Stimmt, aber wenn man sich extra aus 400km Entfernung ein Feldrevier neben Staatswald pachtet, weil man sich gern der Sauen wegen die Nacht um die Ohren hauen MÖCHTE, wäre man doch enttäuscht, wenn die paar klugen Überlebenden nicht mehr raus kämen! :p
 
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Naja, es funktioniert HIER halt. Seit Jahren.

Die eigentliche Botschaft aus #412 war aber, dass es kritisch hinterfragt werden darf, ob wirklich ALLE (die meisten?, einige?) Feldrevierpächter unter der "Schwarzwildschwemme" leiden, oder ob es vielleicht gar nicht so selten ist, dass die "passionierten Schwarzwildjäger" im Feld von ständig aus- und anwechselnden Sauen aus dem nachbarschaftlichen Waldrevier träumen, wenn sie sich mal wieder die Nacht draußen im Feld um die Ohren schlagen. ;)
hallo.
Das ist lustig... Du mahnst süffisant an:
spitz44 schrieb:
.....Die Sauen, die bei uns zu Schaden gehen, kommen alle von den faulen Nachbarn (find ich ja gut!).....
dass einer das Abernten aus Staatsforsten Schweinezucht "gut findet" ? Ja, wie kommts denn, dass er kann?
Unsereins hat die Botschaft auch, im Kontext übrigens eben nur anders, verstanden: @spitz44 züchtest selbst keine Sauen, sondern erntet mit Freuden.
Ich für meinen Teil finde absolutu nichts verwerliches daran.. im Gegenteil. Mangels eigener Möglichkeiten keimt schon fast etwas wie (Umschreibung für Neid?) in mir o_O
 
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Neidest du ihm jetzt seine Strecke? Scheißegal wo die herkommen, oder?
hallo.
Meinst du mich?
Lies meinen Beitrag noch einmal.. konzentrierter ;)
Oder frag mich anders, wenn du etwas nicht verstehst!

Der @spitz44 wird schon wissen, wie es gemeint ist :whistle:
Jagdneid ist mit Sicherheit etwas, was du bei niemals erleben wirst. Den kenne ich schlicht und einfach nicht.
Jede erlegte Sau bedeutet nämlich nur harte Arbeit!
 

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