.......Wenn Anfang/Mitte November noch große Körnermaisschläge auf dem Halm stehen und Senfschläge da sind, die nicht zusammengefroren sind,....
Aber irgendwann im November ist der Mais ab und der Senf platt und dann? Wie viele Monate kommen danach, bis der Bewuchs im Feld wieder hoch genug für ausreichende Deckung ist?
nicht eine, weil wir nur 250 ha Wald, innerhalb ca. 8.000ha haben. ....
Also ein "
besseres Feldgehölz auf einer riesigen herbst-/winterlichen Freifläche" - logisch, dass Du da keine Erfahrung mit Wildschweinen im Wald hast und dem Maisanbau eine so hohe Priorität in eurer Gegend einräumst.
Großflächiger betrachtet spielt der Maisanbau für die Schwarzwilddichte eine sehr viel geringere Rolle, als ihm in Diskussionen oft eingeräumt wird. Sehr hohe Sauenpopulationen gibt es z. B. in Weinbaugebieten, auf Korsika, in der Türkei, Tadjikistan, Ungarn, Kroatien, riesigen ostpreußischen Waldkomplexen, den Ardennen, Spanien, Tunesien, .....
oder den Sologne-Wäldern (lesenswert!) .....
auch ganz ohne Maisflächen in der Nähe!
Großflächige Erweiterung der Maisanbauflächen haben eher dazu geführt, dass Sauen neue Gebiete bevölkern, die ihnen vorher nicht den nötigen attraktiven Lebensraum geboten haben.
Wildschweine (und die übrigen in Sozialverbänden lebenden klugen Schalenwildarten) brauchen vor allem drei Dinge:
- Sicherheit
- Nahrung
- arttypische Sozialkontakte
Genau wie bei Menschen gibt es bei Wild individuelle Unterschiede, wie jedes einzelne Tier Sicherheit gegen Nahrungsverlockung abwägt. Der verfressene Hasardeur wird der gefährlichen Verlockung im Feld oder an der Kirrung nicht widerstehen, der ängstliche Verstecker wird lieber im sicheren Wald bleiben und langweilige Wurzeln, Pilze, Insekten und Mäusenester ausgraben. Dafür überlebt er/sie länger und hat eine bessere Chance, seine "Vorsichts-Gene" weiterzugeben.
Mittel- bis langfristig könnte das zu abgesenkten Schwarzwildbeständen und vor allem deutlich weniger Wildschäden führen, WENN Jäger bereit wären, ein großflächiges Schwarzwildmanagement umzusetzen, bei dem nicht mehr mit künstlichem Futter dagegengearbeitet würde, der Jagddruck im Feld mit Hilfe moderner Nachtsicht-/zieltechnik ganzjährig hoch wäre (vor allem auf Frischlinge), im Wald im Frühjahr und Sommer Jagdruhe auf Sauen herrschte und dann im Herbst und Frühwinter effiziente, revierübergreifende Bewegungsjagden die Regel würden.
Eine schöne Illusion, ich weiß, aber eben eine SCHÖNE!