Herrenwaffen

JMB

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Dass sogenannte "Prunkwaffen" schlecht schießen, ist eine Mär, hatte durch gute Kontakte schon öfter das Glück, mit diversen Gustostückerln zu schießen. Auch durfte ich schon des öfteren in die heiligen Katakomben einiger namhafter Büchsenmacher spekulieren. Was mit einfachsten Werkzeuge dort zustande gebracht wird, lässt nur die wenigsten kalt.
Dass diese "Prunkwaffen" immer gut schießen aber ebenfalls!
Gerade solche aus Deiner Heimat! :-P
Ich hatte "Ferlacher Barock" in den Händen, bei dem der Verschluss dermaßen klapperte ...
Das kann bei der Strecke des Besitzers und der Vielzahl seiner Waffen nicht am zu häufigen schießen gelegen haben.
Die "Wertanlage" ist ebenfalls eine Mär der Hersteller, die so ihre exorbitanten Preise rechtfertigen wollten.
Wenn man sieht, was die damals kosteten und für wie wenig sie heute oft weggehen, da kommen einem die Tränen.

So manche "Kracher" (wohl für den Russenmarkt) sind dermaßen gruselig graviert ...
Letzte IWA, Gravur mit Tiger, die Flächen teilweise vergoldet, aber eben nicht z.B. das Tierstück oder andere Details, sonder die Vergoldung lief "irgendwie" über die Fläche.

Vor Jahren hatte ich mal einen 98er in .375 H&H aus englischer Fertigung in Händen, an eine Gravur o.ä. erinnere ich mich nicht, aber die Balance dieser Waffe und die Schaftform waren super - DAS ist Büchsenmacherkunst.


WaiHei
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Auch der teuerste Audi ist aber nicht graviert und ich persönlich mag zwar auch hervorragende Büchsenmacherkunst, aber eher von der schlichten Art. Gravuren und Verschneidungen empfinde ich an Waffen protzig, dekadent und deplatziert. In der Vitrine machen sie sich dagegen besser, vielleicht neben Meißner Porzellan.

der teuerste AUDI trägt immer das Kürzel RS im Signet... und er zeigt, was Autos zum Liebhaberobjekt macht :thumbup:




Dass sich hier Leute erdreisten und einem das Eröffnen eines Thread miesmachen oder gar das Thema vorschreiben wollen, das halte ich persönlich schon für ein starkes Stück.. :thumbdown:

Aber es passt somit wenigstens auch zu den eingangs gezeigten Waffen ..

D i e sind nämlich der Hammer, ein absolut starkes Stück, wenn man ein bisschen Einblick hat, wie sie enstanden sind :thumbup:


€ 150.000,- ??

:lol:

Da kenne ich Leute, die lächeln still über solch Peanuts und freuen sich, wenn sie eine Jagdwaffe dieser Kategorie überreicht bekommen und damit nach Hause fahren!




Ich darf nur damit schießen....
 

JMB

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Der eine oder andere hat vielleicht hohe Ansprüche an seine Büchse, so wie ich an meinen nun 40 Jahre alten Hazet Nusskasten. Der geht nie kaputt, meine Jäger 10 anscheinend auch nicht.
Wie jetzt?
Deine Nüsse (also die von Hazet :lol:) sind nicht graviert und vergoldet?
Und die Zahlen des Durchmessers könnte man doch farbcodieren - wie bei Widerständen, nur eben mit Rubin, Saphir, ...


WaiHei
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Weil das Büchsenmacherkunst ist geben es die meisten Büchsenmacher ja auch zum Gravieren, Vergolden, ... weg. :-P


WaiHei

es gibt da so einen Beruf, der nennt sich Waffengraveur...

Der Waffengraveur lässt sich seine Jagdwaffe beim Büchsenmacher bauen.

Jeder der Beiden weiss, wo sein Platz hinter der Werkbank ist ;)
 

JMB

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Auch der teuerste Audi ist aber nicht graviert ...
Doch ist er!
Nur, dass die Gravur da "handgedengelte" Alus, Sonderlackierung (mit Glittereffekt) und Pommes-Theke heißen.
Ich hab' mal im TV einen Manta mit Scherentüren (wie bei Lamborghini) gesehen - da kostete alleine der Umbau mehr, als der Rest eines "normalen" Manta.
Und "Ackley Improved" sind auch etliche: Motor-Tuning "klassisch" oder per Chip-Tuning.


Gravuren und Verschneidungen empfinde ich an Waffen protzig, dekadent und deplatziert.
Na komm!
Es gibt schon "gute" Schaftverschneidungen.
Kennst Du die Heckler & Koch vom "Rehtod-Müller"?:
Großflächiges Eichenlaub am Hinterschaft und darin der Schriftzug "Rettet den Wald!" :biggrin:
DAS wäre doch auch etwas für Dich! :lol:


WaiHei
 
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Dass gleich so die Wogen hochgehen können, hätte ich mir niemals denken können.
Eine Genderdiskussion wegen dem Terminus "Herrenwaffen"???
Man braucht nicht gleich beleidigt sein, nur weil sich gewisse Personen (auch Damen sind Freunde hoher Waffenbaukunst, vgl. Heidi Horten, etc.) an solchen Stücken erfreuen, auch wenn sie (aktuell) nicht ins Budget passen, aber hier verhält es sich wohl analog zum Jagdneid.
Da stößt man, beiläufig erwähnt, im Nitroexpress-Forum auf weniger Gegenwehr.
Dass der jagdliche Erfolg wenig von der verwendeten Waffe abhängt (Die Zastava kann ähnlich gut schießen wie eine Streitmeier), ist schon klar.
Aber wenn es sich wer leisten kann, mit einer handgefertigten Karpatenbüchse, die dazu noch geschmackvoll graviert wurde, auf die Jagd zu gehen, warum gönnt man demjenigen nicht seinen wirtschaftlichen Erfolg, denn dieser war sicherlich mit Risiken verbunden. Und hiermit meine ich jene, die es in den letzten Jahrzehnten zu etwas gebracht haben, nicht dass ich noch als Feudalherr angeprangert werde...

Was macht nun eine Herrenwaffe zur Herrenwaffen? Eine stilistisch stimmige Symbiose aus Holz, Stahl und Zielfernrohr. Zwar etwas schwammig ausformuliert, aber es liegt im Eigenermessen, was einem gefällt.

Hier der Beweis, dass eine "Herrenwaffe" nicht unbedingt graviert oder verschnitten sein muss. (Stilistisch hätte ich damals lieber einen mit einem Helia 27 erstanden, aber diese Stücke sind nicht mehr so dicht gesät). Gekauft habe ich das Stück mit dem Ersparten aus meinen Ferienjobs.

IMG_2698.jpg
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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servus

Dass gleich so die Wogen hochgehen können, hätte ich mir niemals denken können.
Eine Genderdiskussion wegen dem Terminus "Herrenwaffen"???
Man braucht nicht gleich beleidigt sein, nur weil sich gewisse Personen (auch Damen sind Freunde hoher Waffenbaukunst, vgl. Heidi Horten, etc.) an solchen Stücken erfreuen, auch wenn sie (aktuell) nicht ins Budget passen, aber hier verhält es sich wohl analog zum Jagdneid.
...

vergiss es !

Gehe mit Deinem Mannlicher-Schönauer jagan, hab stets Anblick und dann kräftig Waidmanns Heil damit :thumbup:

Sehe die Sache einfach gelassen... nicht jeder hat Zugang zu kleinen Jagdwaffenmanufakturen, zu Schäftern erster Güte und so bleibt jenen die Wertschätzung solcher Jagdwaffen auf ewig versagt.
 
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Nun ja, im Prinzip geht es mir darum, Handwerkskunst hochzuhalten, die heute schon weitgehend vergessen ist. Dass sogenannte "Prunkwaffen" schlecht schießen, ist eine Mär, hatte durch gute Kontakte schon öfter das Glück, mit diversen Gustostückerln zu schießen. Auch durfte ich schon des öfteren in die heiligen Katakomben einiger namhafter Büchsenmacher spekulieren. Was mit einfachsten Werkzeuge dort zustande gebracht wird, lässt nur die wenigsten kalt. Und viele der handgefertigten Jagdwaffen werden auch zur Genüge geführt, und dies auch erfolgreich über mehrere Generationen. Ich verabscheue Obsoleszenz und Wegwerfprodukte, aber genau dorthin steuert die Industrie.
Klar, der Audi in der Einfahrt muss auch funktionieren, aber viele dürften ihn auch als "schön" erachten. Wieso nicht auch bei Waffen? Und wenn sie dann auch noch präzise sind und verlässlich, wovon man bei Gewehren jenseits der 50.000,-- heute auch ausgehen kann, dann wäre das doch ein doppelter Gewinn.

Wenn der Audi in der Einfahrt eine halbe Million Euro kostet, wäre dein Vergleich mit den Merkel Waffen wieder geradegerückt.
Die Waffen sind schlicht überteuert. Selbst, wenn man die Handwerkskunst anständig bezahlt.

Auch ich habe schon in der einen oder anderen Büchsenmacherwerkstatt reingeschaut, so zum Beispiel bei Koschat in Ferlach. Selbst dort, werden keine Waffen mehr in dieser Preiskategorie angeboten, die guten Koschatwaffen aus vorgefertigten Systemen von Sodia gebaut, graviert, aber leider kaum noch verkauft. Ich habe die Systeme im Karton selbst dort liegen sehen.

Wer sich ein solches Pärchen kauft, hat sich schlichtweg besch.... lassen.

Und diejenigen, die hier jemandem vorwerfen "dass ein anderer offenbar nicht das nötige Kleingeld für solche Waffen habe", dürften vermutlich auch nicht unbedingt so viel Geld haben.

Also träumt man schön weiter......
 
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Ein guter Waffengraveur ist immer auch ein guter Büchsenmacher, genauso wie ein guter Schäfter ein guter Büchsenmacher sein sollte.

In den guten alten Tagen lernte in Suhl jeder erst mal Büchsenmacher, bevor er sich spezialisierte.

Ansonsten einfach mal hier schauen.

https://www.hollandandholland.com/guns/

Und mal drüber nachdenken warum bei den neuen keine Preise angegeben sind.
Mal abgesehen davon, daß die sicherlich nichts produzieren für das es keine Kunden gibt.

Waffen waren Jahrhunderte lang Ausdruck von Reichtum, in Zeiten der allgemeinen Sozialisierung der Jagd spielt das keine Rolle mehr. Dabei gehg manches Handwerk verloren, bzw. wird selten.
 
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Wo ist denn Euer Problem mit solchen Waffen? Es sind Luxusartikel und da ergibt sich der Wert nicht aus Material- oder Lohnkosten... Es geht ums Habenwollen und wenn Geld locker sitzt, ist es doch legitim zu versuchen etwas davon ab zu bekommen! Wo also ist der Beschixx?
Was ist der Wert eines Pferdes? Antwort: Schlachtpreis plus das, was der Narr dafür gibt!

Gilt genauso für andere Luxusgüter, ich neide es niemand, unabhängig davon, ob ich es mir jemals leisten könnte, oder wollte.

Horrido
 
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Gelöschtes Mitglied 7846

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Gelöschtes Mitglied 7846

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Wo ist denn Euer Problem mit solchen Waffen? Es sind Luxusartikel und da ergibt sich der Wert nicht aus Material- oder Lohnkosten... Es geht ums Habenwollen und wenn Geld locker sitzt, ist es doch legitim zu versuchen etwas davon ab zu bekommen! Wo also ist der Beschixx?
Was ist der Wert eines Pferdes? Antwort: Schlachtpreis plus das, was der Narr dafür gibt!

Gilt genauso für andere Luxusgüter, ich neide es niemand, unabhängig davon, ob ich es mir jemals leisten könnte, oder wollte.

Horrido
:thumbup:

man schaue sich dazu einfach mal diverse Auktionen, auch jenseits der Jagdwaffen, an...
 
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Moin zusammen,

@ Hirschlaus -
ich denke doch, dass man das tun kann und es geschieht auch.
Mein Vater hatte zu unserer alljährlich stattfindenden Hubertusjagd einen Bekannten aus England eingeladen. Der Mann erschien mit zwei Schwesternflinten mit herrlichstem Schaftholz, Seitenschlossen und wunderbar gravierten Seitenplatten. Wie üblich, war auch an diesem Wochenenden Sauwetter; ich - damals noch ein junger Jäger - sprach Stephen an, ob er nicht meine Reserveflinte haben wolle, seine Waffen könnten Schaden nehmen.
Und bekam eine Antwort, die mich für mein ganzes Leben beeinflusst hat: Natürlich müssen die Flinten auch ein Wochenende bei Sauwetter aushalten. Wenn sie einen Kratzer oder eine Delle bekommen, die nach Pflege nicht verschwunden sind, dann erinnern sie mich immerhin an eine Jagd mit guten Freunden - sollte die Funktion leiden, wären sie nicht den gezahlten Betrag wert und gehen zurück an den Hersteller.

Am nächsten Nachmittag sah ich mir die Waffen an, sie waren frisch gepflegt - aber ich sah keinen Rost, keinen üblen Kratzer- und der Mann hatte sich selbst bei der Jagd nicht geschont, ich war meist in seiner Nähe, weil ich ihn sehr mochte.
Leider lebt er nicht mehr, er hätte über die Anflüge von Sozialneid hier nur lächeln können, so etwas hätte er niemals verstanden. (Sein Vater war Bergarbeiter, ließ den Sohn studieren und der wurde ein toller Ingenieur)

ich denke nicht, dass die Flinten aus Sozialneid abgelehnt werden.

Ich frage mich welchen weg, die Waffen wohl in den 90 Jahren gegangen sind, wie die Qualität dieser, mit einer Feile hergestellten Waffen, wohl sein mögen, ob die Waffen wohl verkauft werden mussten, weil da ein "Herr" kein Geld mehr hat, und, ob auf die Waffen ernsthaft geboten wird.

Denn der Zustand, ist ja, obwohl vermutlich kaum bis gar nicht geführt, eher mittelmäßig.
Kein Flintenschütze gibt eine solche Summe für eine solche Kombi aus, ohne sie vorher ausgiebig getestet zu haben.

Zustand Mittel, Gravur geschmacklos, da hat sich der Verkäufer nicht mal die Mühe gemacht, die Vergoldung auf den Abzügen zu erneuern.
 
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der teuerste AUDI trägt immer das Kürzel RS im Signet... und er zeigt, was Autos zum Liebhaberobjekt macht :thumbup:




Dass sich hier Leute erdreisten und einem das Eröffnen eines Thread miesmachen oder gar das Thema vorschreiben wollen, das halte ich persönlich schon für ein starkes Stück.. :thumbdown:

Aber es passt somit wenigstens auch zu den eingangs gezeigten Waffen ..

D i e sind nämlich der Hammer, ein absolut starkes Stück, wenn man ein bisschen Einblick hat, wie sie enstanden sind :thumbup:


€ 150.000,- ??

:lol:

Da kenne ich Leute, die lächeln still über solch Peanuts und freuen sich, wenn sie eine Jagdwaffe dieser Kategorie überreicht bekommen und damit nach Hause fahren!




Ich darf nur damit schießen....

Der teuerste Audi kommt immer noch aus dem VW Konzern, das ist der Konzern der extrem in Verruf geraten ist.

Und das sich die User hier erdreisten zu schreiben, war, glaube ich, gewollt. Und wenn die Leute lächeln, dann kann niemand ihre Gedanken lesen.

Aber du kannst mir noch etwas erklären, auf dem Schriftstück steht: System Holland und Holland. ist das die Art der Funktionsweise, oder hat etwa Holland und Holland diese Systeme hergestellt, und Merkel nur zugekauft?

Auch dass schon 1928 Bockflinten gebaut wurden war mir neu, aber man lernt ja nie aus.
 

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