Hallo Foristi!
Danke für die rege Beteiligung. Die Erfahrungen sind also gemischt, überwiegend positiv - wie auch bei mir.Diejenigen, welche mit der HDB-Wirkung nicht zufrieden sind, müssen nicht unbedingt wieder auf konventionelle Geschosse ausweichen, sondern können versuchen, durch Reduktion des Geschossgewichts bei gleichzeitiger Erhöhung der V0 besser Effekte zu erhalten. Reichenberg bietet hierfür ja, neuen dem HDB-Universal - sein Spezial-Kegelspitzgeschoss an. Nicht zu verwechseln mit dem Spezial-Drückjagdgeschoss - das splittert! Ansonsten lohnt natürlich der Blick über den Zaun: Barnes, Nosler und Hornady und andere, bieten immer mehr bleifreie Deformationsgeschosse in vielen Kalibern und Gewichten an. Bei RWS tut sich da leider nicht viel, vor allem nichts Neues. Ich will als nächstes mal das Hornady-GMX mit 12g in meiner 8,5X63 probieren.
@ Richard: Auch 10% Splitterabgabe müssen nicht sein, vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um feine Bleisplitter und Bleistäube handelt. Aber die Blei-ja-oder-nein-Diskussion will ich hier gar nicht führen!
Meine Anforderung an ein "ideales" Jagdgeschoss" ist wildbrethygienisch (Splitter gleich welcher Art im Wildbret und in den Innereien müssen einfach nicht mehr sein), aber auch zielballistisch motiviert. Kupfer- und Tombakgeschosse können, wie man seit France Avcins Forschungen weiß, PRINZIPIELL so konstruiert werden, dass sie über den gesamten Schusskanal ihre kinetische Energie weitestgehend in Form von Stoßwellen und mechanischen Zerstörungen GLEICHMÄSSIG abgeben. Der Teufel steckt im Adjektiv "gleichmäßig": Bei schwachem Zielwiderstand (Reh ohne Knochentreffer am Einschuss) wird dieser Prozess der Energieabgabe wesentlich schwächer eingeleitet (und bleibt insgesamt schwächer) als bei einem starken Einschuss-Geschosswiderstand. Das sind dann die Fälle, wo eine unbefriedigende Wirkung entsteht. Man kann diesem Negativeffekt auf dreierlei Art und Weise begegnen (wenn man das Kaliber nicht wechseln will): 1. durch Erhöhung der Auftreffgeschwindigkeit. 2. durch eine besser ansprechende Geschossspitze und drittens durch die Verlegenheitslösung der "Splitterabgabe". Ich bezeichne diese als Verlegenheitslösung, weil sie nämlich nicht nur die schon genannten Nachteile hat, sondern die weitere Energieabgabe nach dem Splittervorgang sehr deutlich reduziert und auch zu sehr bescheidenen, nur kalibergroßen Ausschüssen (es sei denn, die Splitter gehen mit raus) führt. Diese Verlegenheitslösung hat bekanntlich Herr Lutz Möller zu seinem Alleinseligmachungsprinzip gemacht. Nachdem ihm die Konstruktion eines Kupferdeformationsgeschosses anscheinend nicht gelungen war. Oder lieg ich da falsch?
@ Weinviertelförster: Nach den mir vorliegenden Informationen (Handloader 10/2010) gibt es die TBBC in veränderter Art weiterhin (fragt sich nur in welchen Kailbern). Zusätzlich gibt es diese jetzt Trophy Bonded Tip mit Plastikspitze und Torpedoheck.