Hasentagung

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rotfuchs2 schrieb:
An alle Hasen-Interessierten:

Ich freue mich euch mitteilen zu können, dass der Tagungsband zur Hasentagung im März letzten Jahres in Kassel fertig ist.

Der Tagungsband kann für 7,90 zzgl. Mwst. und Versand im Sekretariat des Fachgebiets (i.loeffler@uni-kassel.de) bestellt werden.
Die Auflage ist begrenzt.
Viele Grüße
rotfuchs2

Kannst Du mal bitte die Adresse der Dame hier einstellen oder mir schicken. Ich hab inzwischen die vierte Mail an sie geschickt und keine Antwort bekommen :roll:

Danke
 
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Hi

ich hab die Dame auch angeschrieben, jedoch ohne jegliche Reaktion.


Gruss
 
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Moin!

Könnte sein, dass die als "studentische Hilfskraft" gerade Semesterferien hat.

Jgfpm bekommt in dem Fall demnächst wahrscheinlich 4 Bände, jeweils separat. :mrgreen:

Viele Grüße,

Joe
 
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Ich habe meine Exemplare auch noch nicht. Nur Geduld Jungs. Dass mit den Semesterferien könnte der Grund sein.
 

steve

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Also ich hab meinen Tagungsband heute bekommen. :D

Mit schmökernden Grüßen

Steve
 
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Hallo, schon mal im Tagungsband geblättert ?

Interessant finde ich z.B. die Ergebnisse der Untersuchung "Zur Raumnutzung und Mortalitätsursachen bei Junghasen" (Seite 83 ff) :
"Das Schicksal der Junghasen definierte sich im wesentlichen über eine sicher nachgewiesene Prädation (40%), vermutete Prädation (20%), Verluste durch landwirtschaftliche Bearbeitungstechniken und andere Gründe (je 2%). Die mittlere Überlebensrate lag bei 35%"
Wobei der Zeitabschnitt der Untersuchung nur 7 Wochen betrug und die Prädation auch nach einem solchen Zeitraum weiter geht ...
 
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Mein Persönliches Highlight

ist der Titel bzw. Zusatz im Titel unseres Mitforistis:
"Erfahrungsbericht eines Praktikers".

Ich finds einfach nur genial.


Gruss
 
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Inzwischen ist die Broschüre auch angekommen. Sehr informativ. Vielen Dank für den Tip.
 
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Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich sehe die Notwendigkeit einer scharfen Prädatorenkontrolle vollkommen ein - gerade weil es fürs niederwild kaum noch geeignete Lebensräume gibt. Nur glaube ich eben auch, dass der LEBENSRAUM der entscheidende Faktor ist. Dies zeigt etwa die positive Bestandsentwicklung auf der Domäne Frankenhausen TROTZ fehlender Fuchsbejagung. Bei einem optimalen Lebensraum kommt der Hase offenbar doch gut mit dem Fuchs zurecht. So beobachte ich auch im NSG Freiburger Rieselfeld (viele Gehölze, Blühstreifen etc.) jedes Jahr jede Menge flügger Fasane und Junghasen, obwohl der Fuchs dort nicht bejagt wird und es auch viele gibt. zudem: Füchse erbeuten nachweislich Rehkitze, Krähen plündern Ringeltaubennester ohne Ende - gleichwohl haben diese beiden Tierarten keine Nachwuchssorgen! Entscheidend ist wohl doch der Lebensraum.
Probleme entstehen erst in der - heute allerdings überall vorzufindenden - deckungslosen Flur. Entsprechend überlebt kein Junghase auf einem mais- oder weizenfeld, wenn die frucht noch nicht hoch genug ist, da jede Krähe u Bussard ihn sieht.....
 
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Hmmh naja

ich kann nichts zu dem Bestand in diesen Revieren sagen, jedoch spürt man in meinem Revier die Prädatoren Bejagung extrem.

Ich finde es aus meiner Sicht nicht haltbar, die Raubwild Bejagung zu vernachlässigen nur wegen eines sehr guten Habitats. Wenn man sich die vielen Forschungsberichte anschaut, so ist immer wieder das selbe Ergebnis festzustellen.
Es wird nur die Stellschraube "Lebensraum" gedreht und Prädation komplett ignoriert.
Es kann sein, dass dies in den beiden Revieren funktioniert, ich kann es mir aber nicht vorstellen.

Weiterhin drängt sich die Frage auf, was man als guten Bestand ansieht.

Zu guter letzt sollte es ja so sein, dass ein ausgewogenes Verhältnis auch bei nicht optimalen Bedingungen besteht.
Bei uns ist es auf jeden Fall so, dass Habitat okay ist, aber Verhältnis katastrophal war.


Gruss
 
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Lepusheger schrieb:

Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich sehe die Notwendigkeit einer scharfen Prädatorenkontrolle vollkommen ein - gerade weil es fürs niederwild kaum noch geeignete Lebensräume gibt. Nur glaube ich eben auch, dass der LEBENSRAUM der entscheidende Faktor ist. Dies zeigt etwa die positive Bestandsentwicklung auf der Domäne Frankenhausen TROTZ fehlender Fuchsbejagung. Bei einem optimalen Lebensraum kommt der Hase offenbar doch gut mit dem Fuchs zurecht. So beobachte ich auch im NSG Freiburger Rieselfeld (viele Gehölze, Blühstreifen etc.) jedes Jahr jede Menge flügger Fasane und Junghasen, obwohl der Fuchs dort nicht bejagt wird und es auch viele gibt. zudem: Füchse erbeuten nachweislich Rehkitze, Krähen plündern Ringeltaubennester ohne Ende - gleichwohl haben diese beiden Tierarten keine Nachwuchssorgen! Entscheidend ist wohl doch der Lebensraum.
Probleme entstehen erst in der - heute allerdings überall vorzufindenden - deckungslosen Flur. Entsprechend überlebt kein Junghase auf einem mais- oder weizenfeld, wenn die frucht noch nicht hoch genug ist, da jede Krähe u Bussard ihn sieht..

Grüß dich Lepusheger, ich sehe, du bist noch ganz frisch im Forum.
Die erste Frage, die sich mir stellt: was verstehst Du unter LEBENSRAUM? Wahrscheinlich das gleiche wie 99 % der Bürger in unserem Land auch: nämlich die Vegetationsstrucktur, die Flora. Ein Lebensraum besteht aber nicht nur aus Flora, sondern u. a. auch noch aus der Fauna. Prädatoren zählen also zur Fauna, also zum LEBENSRAUM. Und somit hast du recht: der LEBENSRAUM, mit all seinen in hohen Dichten vorkommenden Prädatorenarten, ist somit der entscheidende Faktor. Du führst die Domäne Frankenhausen an, wo der Hase sich trotz fehlender Bejagung des Fuchses positiv entwickelt hat. Du hast wissentlich oder unwissentlich unterschlagen, dass auch die Hasen oder anderes Niederwild, außer Rehwild, dort nicht bejagd wird. Hase & Co dienen auf dem Gut Frankenhausen ausschließlich als Prädatorenfutter. Bis auf wenige Ausnahmen herrschen dort aber Hasendichten, wo wir bei uns nicht mehr jagen würden, weil uns die Population für eine Bejagung zu niedrig wäre. Du beobachtest jedes Jahr im NSG Freiburger Rieselfeld jede Menge flügger Fasanen und Junghasen. "Jede Menge" ist sehr relativ und sagt überhaupt nichts aus über die tatsächliche Dichte in dem Gebiet. Natürlich erbeuten Füchse Rehkitze und Krähen leeren Ringeltaubennester. Das stellt keiner in Frage. Die Frage ist doch: wie hoch ist ihr prozentualer Eingriff in die Population. Gibt es wenig Füchse und viele Kitze , ist der Eingriff marginal, zumal der Fuchs nur in einem sehr engen Zeitfenster Kitze erbeutet, nämlich a) wenn er ein Geheck zu versorgen hat und b) die Kitze noch nicht der Mutter folgen können. Gibt es in einem Revier viele Gehecke, ist der Druck auf Rehkitze natürlich entsprechend hoch und limitierend, in fiskalischen Revieren sicherlich gern gesehen. Wenig Füchse aber fressen wenig Kitze, Hasen, Hühner, Kiebitze,Brachvögel, Uferschnepfen pp.
Die Ringeltaubenpopulation in unserem Lande ist offensichtlich so hoch, dass es den Krähen und Elstern nicht gelingt, sie entscheidend zu beeinflussen. Wäre sie erheblich niedriger, wäre es allein für Krähen und Elstern ein Leichtes, sie in Schach zu halten.
Wenn es so wäre, wie Du schreibst, dass nämlich der LEBENSRAUM (also die Vegetationsstruktur) der alles entscheidende Faktor ist, dann frage ich mich, warum Deutschlands Naturschutzgebiete, die nach Deiner Definition allerbeste Lebensräume darstellen, nicht mit Hasen überquellen. Und warum klagen gerade die Naturschützer vor Ort, dass in ihren doch so hervorragend hergerichteten Naturschutzgebieten ihre Zielarten, für die die Gebiete hergerichtet, betreut und vor allem teuer finanziert werden, seit Jahren keinen bestandserhaltenden Nachwuchs mehr bekommen. Die Antwort liefern sie allesamt sofort mit: Gelege und Küken ihrer Zielarten werden zu 80 - 100 % Jahr für Jahr aufgefressen. Wenn du Interesse hast, ich kann dir jede Menge Literatur zur Verfügung stellen, wo dieses von Nichtjägern festgestellt wird. Ich glaube, nach dem Studium dieser Literatur wirst du vielleicht vieles anders sehen..
Um auf Frankenhausen zurück zu kommen: in wenigen Jahren wird, wenn sich alles entsprechend eingespielt hat, die Hasendichte wieder da sein, wo sie auch vor Beginn des Projektes war. Den gleichen Effekt hatten wir nämlich auch hier in unseren Revieren in den 80er Jahre, als die Zwangsstillegung in der Landwirtschaft kam. Plötzliche Zunahme von Hase, Fasan und Rebhuhn. Das hielt genau 3 Jahre an, dann war alles wieder beim alten, trotz hervorragender Flächen, die jahrzehntelang blieben. Auch das Raubwild musste sich erst auf die neue Vegetationssituation einstellen, um alles wieder "in den Griff" zu bekommen. Bei mir im Revier überleben nicht nur viele Junghasen auf dem Weizenfeld, sondern viele Kiebitze brüten sehr erfolgreich auf Mais-, Rüben-, Möhren, Kartoffel- und Weizenäckern, weil sie u. a. kaum von Krähen oder Bussarden gesehen werden.Wie sagte noch Prof. Düttmann von der Uni Osnabrück: Es ist möglich, auf einer bestimmten Fläche Wiesenbrüter zu schützen, aber nicht zusammen mit ihren Fressfeinden. Dem ist nichts hinzuzufügen. Alles andere ist Illusion und Wunschdenken.
In dem gleichen Tagungsband beschreibt auch Herr Weber sein Projekt HOPP HASE in der Schweiz. Er klagt darüber, dass die Hasenpopulation in seinen Projektgebieten so tief sind (2-4 Hasen/100 ha) und weshalb sie trotz SO VIELER positiver Veränderungen in den letzten zwanzig Jahren nicht wieder zunehmen. Bis 2015 will er in seinen Projektgebieten die Hasenpopulation auf mindestens 10 pro 100 ha anheben.
Das will er ohne Raubwildbejagung schaffen. Ich könnte jetzt eine Prognose abgeben, aber die verkneife ich mir.
Das Projekt verschlingt jährlichen einen sechsstelligen Betrag an Schweizer Franken.
 
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Servus rotfuchs2,
hast mich grundsätzlich überzeugt, insbesondere der Verweis auf das Projekt HOPP Hase im Basler Umland ist treffend: Die wollen dort wohl einfach nicht verstehen, wo die Junghasen bleiben....NUR: Raubwild/-zeug sind DER entscheidende Faktor, wenn eine Wildart wie etwa das Rebhuhn sich in der Prädatorenfalle befindet. Bei hohen Besätzen kommen die damit viel besser zu Recht (vermehren sich freilich auch weniger erfolgreich, können sich aber halten). Was mich eben erstaunt ist, wie einige Vögel mit extremer Prädation bei gutem sonstigen "Umfeld" zu Recht kommen, Beispiel Amsel oder Ringeltaube. Katze, Elster, Eichelhäher u Krähe plündern fast jedes Amselnest in meinem Garten - dennoch: die Bestände halten sich bzw. wachsen.
 

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