Re: Halbautomaten, Sperrfeuer und die teutsche Waidgerechtig
@Morgenmuffel
Gefällt mir gut, was du schreibst. Endlich mal wieder ein (junger) Kerl mit Verstand!
TGB_11 schrieb:
Morgenmuffel schrieb:
Wir sprechen doch bei der MR308, über akt. Militärtechnik oder nicht?
Die Frage warum sich diese aktuelle Technik dann noch nicht weltweit auf der Jagd durchgesetzt hat bleibt allerdings wohl auch in diesem Thread offen.
Also z.B. im Jahre 1912 gingen Jäger mit einem Gewehr 98 auf die Jagd. Das war höchstaktuelle Militärtechnik neuester Bauart, so aktuell, dass selbst das Miltär noch nicht vollständig damit ausgerüstet war.
Ok, heute sind wir 97 Jahre weiter und die Militärverwendung vom 98iger ist Geschichte. Trotzdem ist also ein heutiger MR308-Verwender in der ungefähr gleichen Situation wie ein 98iger-Verwender im Jahre 1912.
Wurden 1912 eigentlich Jäger mit 98iger von der Jagd verbannt ? Schließlich zog man zwei Jahre später mit dem Gewehr in den Krieg, um mal bei der üblichen Wortwahl zu bleiben.
Gruß
Jens
Du vergisst, dass es 1912 keine Grüne und das Gutmenschentum noch nicht gab, ebenso die Einstellung zur Jagd in der Bevölkerung eine ganz andere war. Deutschland hatte zu dem Zeitpunkt, auch noch keine zwei Weltkriege verloren (was mit Sicherheit auch eine Rolle spielt, andere Nationen gehen mit dem Thema Jagd, Waffen, Militär noch etwas lockerer um – obwohl auch da bereits eine latente Antijagdstimmung zu beobachten ist).
Die Behauptung, dass ein Waffenunkundiger, bei der täglichen Überflutung in den Medien, nicht zwischen einer Kriegs- und Jagdwaffe unterscheiden könnte, ist einfach nur dumm und bedarf keines weiteren Kommentars.
Obwohl ich grundsätzlich nichts gegen militärische Selbstlader (so ein zerklüftetes Ding wie die MR308 würde ich mir aber trotzdem nicht kaufen – tendiere da eher zur SIG550), Tarnanzüge und sonstiges militärisches Gerödel habe, bin ich (auch ohne der aufgeheizten Antiwaffen-, Antijagdstimmung) der Meinung, dass man sich als Jäger deutlich von jedem militärischen Aussehen und Gehabe abgrenzen sollte – wir sind keine paramilitärische Truppe.
Mir ist bis Dato keine Jagdwaffe bekannt, deren schwerwiegenden Mängel ein Ausweichen auf militärisches Gerät notwendig gemacht hätten. Ganz im Gegenteil, viele von uns sind technisch bereits besser gerüstet als die meisten SWAT-Teams. Auch in Sachen Klamotten, wäre ein bisschen mehr Augenmaß angebracht. Es gibt inzwischen speziell für die Jagd entwickelte hochwertige Funktionskleidung, die in keinster Weise militärischen Sachen nachsteht und das Tragen von Militärzeugs unnötig macht.
Also meine Herren, wenn ihr die Jagd noch ein Weilchen ausüben wollt, dann bitte ich um ein bisschen mehr Sensibilität hinsichtlich des Bildes, welches wir in der Öffentlichkeit abgeben. Das Letzte was wir jetzt brauchen, sind durch die Gegend kriechende, geistig unreife Möchtegernsniper in Tarnzeugs und martialisch aussehenden Waffen, die mit dem Wild ein bisschen Krieg spielen wollen, denn diese (vermeintliche) jagdliche Avantgarde könnte das Fass zum überlaufen bringen bzw. der letzte Sargnagel sein.