Re: Haenel Repetierer "Jäger .10" - woher kommt de
mr.camouflage schrieb:
wmh,das 88-er system
hat sich deshalb im krieg nicht bewährt,weil man beim zerlegen die verriegelungswarzen beim wiederzusammenbauen vergessen hätte können und man hätte trotzdem schießen können.das wäre ungut im krieg gewesen
.das wurde dann bei der einführung der verbesserung in die armee,dem 98er behoben.
In welchem Krieg denn? Eingeführt lange nach "70/71" und ausgemustert lange vor "14/18". BTW: Eine der längsten deutschen Friedensperioden.
Gegen Ende des WK I wurden dann (zumeist) umgebaute M88 als Ersatz für die in den Materialschlachten verlorenen 98er eingesetzt.
Saturn schrieb:
das wird ab und an mal behauptet, allerdings frage ich mich, wie kann eine Patrone ins Lager repetiert werden, wenn der Verschlußkopf, der die Patrone greift und in den Ausziehr drückt, nicht am Verschlußzylinder dran ist?
Gut, wenn ich eine Patrone von hand ins Lager stecke und dann den Zylinder nach vorne bewege wird das Schloß ja eh über die Abzugsstange fertiggespannt (wie beim 98er auch). Und bei einem Schuß gerade oder nach unten kann dann der Schlagbolzen das Zündhütchen treffen.
Ich finde es aber doch sehr an den Haaren herbeigezogen (gleiches ginge dann übrigens auch mit dem Mannlicher-Schönauer System oder dem alten M71/84 von Mauser).
Dem System 88 wurde viel "Teufelszeug" nachgesagt, das aber wohl eher von Fabrikanten in die Welt gesetzt wurde, die am Großauftrag von über 450.000 Waffen nicht beteiligt waren.
Natürlich hat aus milit. Sicht das System 98 mehr Vorteile als das System 88, allen voran den langen, nichtrotierenden Auszieher.
Fakt ist, dass es mit dem Gewehr 88 kurz nach der Einführung häufig zu Unfällen kam, z.B. weil ein Geschoss auf eine bereits im Lager befindliche Patrone getrieben wurde. (Das geht also scheinbar sogar mit dem Rundkopfgeschoss de Patrone 88!).
Angeblich sogar so häufig, dass sich die Soldaten vor der eigenen Waffe fürchteten.
Es verging kaum eine Woche in der nicht die GPK ein Paket mit einer zerstörten Waffe bekam."
In der Folge kam es dann zur sog. "Judenflintenaffäre" (gemeint war der Hersteller Isidor Loewe).
Im Zuge der Ermittlungen kam dann heraus, dass von den Prüfoffizieren abgenommene Waffen aus den verplombten Waggons geholt und durch nicht ordnungsgemäße Waffen ersetzt wurden. Zudem wurde beim Schießen der Trefferbilder mehrere Scheiben aufeinander gelegt, um eine ausreichende Anzahl guter Trefferbilder zu haben.
Quelle: "Die deutschen Militärgewehre und Maschinenpistolen 1871 - 1945"
Saturn schrieb:
Aber als die Woche meine Mauser 66 ankam und ich die Kammer öffnete, "lachte" mich auch der verbesserte M71/84er Verschlußkopf mit der kleinen Ausziehrkralle an, wie er auch im Gew.88 und im Mannl.-Sch. Mod. 1903, sowie auch z.B. im Rem. 700-Verschluß Verwendung fand.
Es gibt beim konventionellen Repetierer also nichts, was nicht schon mal da gewesen ist. :wink:
Stimmt!
Sogar der Unfall mit einer M66, der Anfang der 80er in der W&H stand war nicht neu, hat's beim Gewehr 88 auch schon gegeben:
Ein Förster führte einen Jagdgast auf einen Hirsch.
Der Hirsch steht nach dem ersten Schuss wieder auf und der Förster bittet schnell nachzuschießen.
Plötzlich ein lauter Knall und ein Schmerzensschrei.
Der Jagdgast hatte in der Aufregung nicht zügig repetiert und beim Blick auf den Verschluss, der mit der Mündung schräg abwärts gehaltenen Waffe keine Patrone gesehen.
Mit Kraft noch mal repetiert und eine weitere Patrone auf die schon ins Lager gerutschte Patrone getrieben. :shock:
Also pass' auf Dich auf!
WaiHei