H&K P30 oder Walther P99

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Seit dem eine Kollegin auf einer Drückjagd vom Schwein angenommen wurde, habe ich immer Bedenken, wenn ich als Treiber mitgehe und es Beginnt nach Sau zu riechen. Langwaffe habe ich dann als Treiber ja nicht dabei (=>UVV). Damit ich im Fall der Fälle nicht so ganz "nackt" dastehe (wenn's denn mit 9mm überhaupt was bringt), wollte ich mir nun eine Kurzwaffe zulegen. Revolver find ich doof, deshalb wirds ne Pistole. Leicht soll Sie sein und vor allem sicher.
Nun bin ich entweder auf die P99 oder die P30 gekommen. Aber welche solls sein?

Was sind die Pros und Kontras ??? Kennt Ihr euch aus, ich hab' nämlich so gar keine Ahnung, leider...
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Hallo Hermelin,
da gibt es nur eines: beide (oder noch mehr) in Frage kommende Waffen selber in die Hand nehmen und vergleichen, am besten auch schiessen. Frag mal bei einem Büma oder (Groß)Händler in deiner Nähe.
Das zur Frage "welche dieser beiden" .

Persönlich würde ich - wenn ich mir eine KW zum "Selbstschutz vor Sauen" besorgen sollte - eher eine Glock in .357 SIG besorgen. Ist viel handlicher als die von dir genannten Polzeidienstwaffen, die fürs offene Tragen größer dimensioniert sind als ich es als Jäger für nötig halte. Oder ich würde die gute Colt 1911 in .45 nehemn oder gar einen S&W in .357 Magnum.

Anders wird der Fall, wenn du vorhast, mit deiner KW auch mal auf den Schiessstand zu gehen. Beide von dir genannten Waffen haben einen für den Polizeidienst geforderten Double-Action-Only-Abzug (DAO), das heisst, das Abzugsgewicht ist vom ersten bis zum letzten Schuss gleich hoch (ähnlich wie bei einem nicht vorgespannten Revolver). Andere Pistolen haben einen aussenliegenden Hahn, der entweder nur von Hand gespannt werden kann (sogenannter Single-Action-Abzug) wie zB die Colt 1911, Folge: das Abzugsgewicht ist auch hier vom ersten bis zum letzten Schuss gleich hoch (niedrig).
Dazwischen liegen Pistolen mit Kombinationsabzug (Walther P1, SIG Sauer P226 u.a.): beim ersten Schuss spannt der Druck auf den Abzug erst den Hahn und löst ihn dann aus, bei allen folgenden Schüssen ist der Hahn vorgespannt, Folge: erst ein hohes, dann öfter ein niedriges Anzugsgewicht. Dies kann (bei normalen / ungeübten Schützen) zum verreissen des 2. und 3. Schusses führen, da die Waffe schneller auslöst als gedacht.
Soviel zur Technik.

Nun zur Frage: soll ich als Treiber eine Kurzwaffe mitführen: für mich ein absolutes NEIN. Wenn dann lieber ein gescheites Messer und vorher an verendeten Sauen üben. Lass dir das Abfangen von erfahrenen Saujägern (Hundeführern) zeigen. Oder kläre mit dem Jagdleiter, dass du (als durchgehender Hundeführer?) eine geeignete LW (kurzer, unempfindlicher 98er oder so) mitführst.

Edit: der UVV ist es egal, ob du mit einer KW oder mit einer LW Mist baust - die LW hat aber entschieden mehr Power.

LG
Torf

[ 10. M
 
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Ein Ungeübter wird mit einer KW nichts ausrichten wenn eine Sau annimmt.

Der Übungsaufwand für DAO ist wesentlich höher als der für DA/SA Pistolen daher für Anfänger keine DAO - gleicher Abzugswiderstand spielt keine entscheidende Rolle. DAO-Abzüge wurden aus Haftungsgründen von den Polizeieinheiten verlangt, gleicher Abzugswiderstand wurde als Scheinargument nachgeschoben. Wer unbedingt gleichen Abzugswiderstand braucht, der spannt den Hahn oder führt die 1911 in Condition 1 also "cocked and locked" - nicht wenige Spezialeinheiten tun genau das letztere, habe ich mal gelesen.

Ein Messer ist zwar gut zum Abfangen für die Selbstverteidigung gegenüber einer annehmenden Sau aber gänzlich ungeeignet.

Ein Langwaffe hat zwar mehr Energie und Stoppwirkung als eine Kurzwaffe, sie ist aber auch deutlich schlechter zu führen und im Ernstfall nicht so schnell Schussbereit, liegt man erst einmal am Boden - den Fall gab es ja - ist sie völlig ungeeignet.

Die UVV Jagd verbietet zwar das mitführen geladener Schußwaffen also LW und KW aber im Falle eines angezeigten Verstoßes dürfte man mit einer KW besser dastehen - nein ich erklär hier nicht warum ich dieser Meinung bin.

Ob man Revolver doof findet ist eine ganz und gar persönliche Angelegenheit. Fakt ist sie haben auch ihre Vorteile. Das richtige Kaliber ist das stärkste Kaliber mit dem der Schütze noch sauber trifft und das mindestens 9mm Para ist. Wer allerdings damit antritt sollte zumindest eine saubere Doublette in deutlich weniger als 1 Sekunde hinkriegen. Wer mit mehr antritt sollte einmal einen Schuß ohne oder nur mit wenig Gehörschutz und im freien wagen, nicht das er im Ernstfall die KW vor Schreck wegschmeist.

Ob Walther P99 oder H&K P30 ist meiner meinung nach Jacke wie Hose am besten beide in die Hand nehmen und noch besser beide probeschießen. Entscheiden sollten das Gefühl, die Handlage, der Abzug und die Visierung aber vieleicht wissen die KW-Experten ja von irgendwelchen Problemen mit diesen Waffen und die Glöckner werden natürlich zur Glock raten.

Wenn man die KW dann hat, ist erst einmal viel Übung angesagt, sonst gibt die KW vielleicht ein sicheres Gefühl ist aber im Ernstfall für die Katz.

WH
Amadeus

[ 10. M
 
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ein freund hatte im rahmen eines längeren praktikums bei den mossos d'esquadra (katalanische Polizei) die mglkt, ausgiebig p99 zu schießen. er fand sie besser als erwartet, aber im vergleich zu seiner ehemaligen p7 deutlich schlechter in bezug auf treffsicherheit und handhabung, auch im vergleich zu den in seiner einheit neu eingeführten p2000/p30.

ein grund dafür mag vor allem neben der abzugscharakteristik (die p7 hat einen abzug, der vom ersten schuß an ein niedriges abzugsgewicht bei kurzem abzugsweg aufweist) die besonders niedrige seelenachse/visierlinie der p7 sein; merkmale, die sonst nur wenige pistolen aufweisen wie zb die glock-modelle.

damit will ich andeuten, daß - falls rein gefühlsmäßige gründe
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nicht unbedingt gegen dieses fabrikat mit seinem "häßlichen" waffendesign sprechen - diese (b.t.w. sehr erprobten) glock-pistolen durchaus einen näheren blick wert sind, bevor man sich mit den übrigen und im einzelfall lange nicht so erprobten und zum teil konstruktiv an fragwürdigen maßstäben ausgerichteten polizei-pistolen beschäftigt.

weil in der handlage deutliche unterschiede zwischen den verschiedenen glock-modellen bestehen können, ist eine per se für den genannten zweck relativ geeignete glock 20 im starken kaliber 10mm auto nicht unbedingt einer standard (zb glock 17) oder compact (zb glock 19) vorzuziehen.
von einer subcompact sollte man sich aber eher nicht verführen lassen, die mit der ergonomisch vorteilhaften magazinverlängerung schon wieder fast compact-maße erreicht und mit dem vergleichsweise kurzen lauf und der kurzen visierlinie trotzdem nur suboptimale ergebnisse liefert.

die lw-kw-messer diskussion erspar ich mir....

ein schönes wochenende, nicht nur am pc und vor den verschiedenen waffenkatalogen sitzend
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horrido, m.

ps: falls du als treiber auch mal handschuhe zum schutz vor dornen trägst, macht es sinn, die handlage und handhabung der pistole mit derartigen handschuhen zu testen und auch durchaus damit mal probezuschießen.
ist der abzugsbügel zu klein oder der griffumfang zu groß, gibt es probleme. denkbar ist auch das versehentliche auslösen eines ungünstig platzierten bzw zu leichtgängigen magazinhalters oder einlegen des schlittenfangs durch den voluminösen festen "gefühlstauben" handschuh.
durch zu schwaches umgreifen des pistolengriffs kann es zu ladehemmungen kommen, weil dann der rückstoßimpuls nicht voll übertragen wird - v.a. bei leichten pistolen mit zu kurzen griffstücken (bsp glock 33).
(durch die größere variabilität im griffstückbereich sind da revolver im vorteil. allerdings kann es bei revolvern je nach abzugsgestaltung auch probleme geben, wenn das handschuhleder beim vorlassen des abzugs zwischen abzug und rahmen gerät und den weiteren vorlauf behindert)

[ 10. M
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von TheClou:

...Und zweimal S&W .357er Revolver mit Fiocchi Munition aus dem selben Los, das offiziell schon zurückgerufen war.
<HR></BLOCKQUOTE>

und? ließen die sich beim zweiten/dritten/... versuch zünden?

weiß ja nicht wie die erfahrungen mit munbedingten zündversagern bei wiedergeladenener mun sind. aber in den paar fällen, in denen ich bei (polizei-)pistolen zünversager erlebte, ließen sich die patronen überhaupt nicht mehr zünden (dn, rws, pmp, norma, hirtenberger) - diese einzelexemplare dümpeln noch in meinen mun-beständen herum, ich wußte nicht, wohinb damit - als pufferpatronen auch niccht mehr zu gebrauchen
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von TheClou:


Daher bin ich inzwischen zu folgender Überzeugung gelangt:
Warum sollte eine Kurzwaffe, die bisher keine Auffälligkeiten zeigte (probiert haben sollte man sie dafür natürlich schon mal), ausgerechnet in diesem Moment, wenn der wütende Zweieinhalbzenterkeiler mir eine Lektion im Ringkampf erteilen möchte, aus ihrem gewohnten Verhalten aussteigen und den Dienst verweigern?
<HR></BLOCKQUOTE>

Weil dies Murphy's Law entsprechen würde.
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WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von maxdax:
und? ließen die sich beim zweiten/dritten/... versuch zünden?(...)<HR></BLOCKQUOTE>

Wenn im Zündhütchen keine Zündmasse ist, dann muss man schon mit sehr hoher Frequenz wiederholt abschlagen, damit alleine durch die Verformung des Zündhütchens genügend molekulare Reibung entsteht, um das Pulver zu entzünden
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Wenn Du am Boden liegst, und die Patrone zündet nicht, wirst Du Dir einen Revolver wünschen. Bei einer normalen Pistole kannst Du aber wenigstens nochmals abdrücken, bei der Glock bist dur ge@rscht den da müsstest Du von Hand repetieren der vorgespannte Abzug geht nur einmal.

Soviel zur Glock.

WH
Amadeus
 
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du wirst immer von hand repetieren in einem solchen fall, amadeus
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ps: ... wie beim revolver
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[ 10. M
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von maxdax:
du wirst immer von hand repetieren in einem solchen fall, amadeus
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ps: ... wie beim revolver
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<HR></BLOCKQUOTE>

Ich kann und will Deinem Gedankengang nicht ganz folgen.

Bei einem DA/SA Revolver würde ich den Abzug betätigen, was die nächste Patrone vor den Lauf brächte und sie soweit es eine Munitionsstörung war auch zündet.

Bei einer normalen DA/SA oder DAO Pistole könnte ich den Abzug betätigen und der Hahn bzw. Schlagbolzen würde ein zweites mal auf die selbe Patrone schlagen, was bei einem Zünderversager regelmäßig doch noch zur Zündung der Patrone führt.

Bei der Glock mit ihrem vorgespannten Abzug müsste ich den Schlitten nach hinten ziehen und vorschnellen lassen, das bezeichne ich als "von hand repetieren". Am Boden liegend mit einer Sau über einem eine etwas schwierige Prozedur.

Wieviele Fälle kenne ich bei denen eine annehmede Sau den Jäger zu Fall brachte und auf dem am Boden liegenden Jäger rumgetrampelt ist? Zwei Fälle, einen aus dem persönlichen Bekanntenkreis (ein nicht mehr postender Forist) und einen weiteren Fall aus der Jagdpresse.

Soviel nur zur offensichtlich notwendigen Klarstellung.

WH
Amadeus
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:
Wenn Du am Boden liegst, und die Patrone zündet nicht, wirst Du Dir einen Revolver wünschen. (...)<HR></BLOCKQUOTE>

Die mit Abstand häuftigste mir bekannte Störungsursache bei Kurzwaffen ist eine Zuführungsstörung bei einer Pistole. Danach kommt erstmal lange nichts.
Ist die Patrone also erstmal in der Kammer, ist das Boot schon halb im Trockenen.

Desweiteren habe ich bisher einige Male erlebt, dass sich bei einem leistungsstarken Revolver (.357, .44, .454) durch den Rückstoß ein Geschoss in der Hülse nach vorne bewegt hat und auf diese Weise die Trommel des Revolvers blockiert hat.

Dass eine Patrone nicht gezündet wurde, habe ich bei einer Gebrauchskurzwaffe noch NIE erlebt (anders sieht es bei Langwaffenmunition - spezielle militärischer - aus). Diesen seltenen Fall kenne ich ausnahmslos von überzüchteten Sportwaffen - vorwiegend Revolvern - bei denen solange am Abzugstunig gearbeitet wurde, bis die Kraft nicht mehr reicht, um ein Zündhütchen zu verformen.

Wenn der äusserst seltene Fall, dass ich von einer Sau angenommen werde tatsächlich mit dem nahezu unmöglichen Fall zusammen trifft, dass es bei einer Kurzwaffe zum Zündversager kommt, dann sterbe ich in Ehren und glücklich, weil ich voher statistisch mindestens vier mal im Lotto einen Sechser mit Zusatzzahl hatte und elf mal vom Blitz getroffen wurde und daher längst gelernt hatte, jeden Tag meines Lebens zu genießen, als wäre es der letzte gewesen.
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:


Ich kann und will Deinem Gedankengang nicht ganz folgen...
<HR></BLOCKQUOTE>

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:
... was bei einem Zünderversager regelmäßig doch noch zur Zündung der Patrone führt...
<HR></BLOCKQUOTE>
=unterschiedliche erfahrung!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Amadeus:
@The Clou

Wieviele Glock nennst Du Dein eigen?

WH
Amadeus
<HR></BLOCKQUOTE>

Weniger als ich Revolver mein Eigen nennen darf
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Edit: Die Glock wird aber nur als Backup-Waffe ins Strumpfband gesteckt, falls mal der Revolver versagen sollte
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[ 10. M
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von TheClou:


Weniger als ich Revolver mein Eigen nennen darf
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<HR></BLOCKQUOTE>

Ah doch so viele, warum?

Was an dem was ich schrieb ist falsch? Deine statistische Schätzung lassen wir mal außer acht.

WH
Amadeus
 

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