Gute Förster - böse Jäger

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@Oichkatzl

Ja es stimmt, viele Leute wissen nicht was ein Förster so macht, aber sie glauben zu wissen, dass er das was er macht, gut macht. Nicht umsonst wird oft die Forderung aufgestellt, Jagd nur mehr von Förstern ausüben zu lassen... Oder das die Jagd durch Förster gut wäre, die durch Jäger schlecht...
So absurd es klingt, aber hier wird ganz gezielt durch diverse Jagdgegner versucht Jagd und Forst auseinander zu dividieren. Mit Erfolg wie mir immer öfter scheint. (man braucht sich doch nur die Kommentare der Jäger über Förster und umgekehrt ansehen)
Durch dieses auseinander dividieren haben es Jagdgegner geschafft, ehrenamtliche Jägern ihre Qualifikation abzusprechen und die Förster als die "Geeigneten" für die Jagd zu präsentieren...
In urbanen jagdfernen Kreisen, und dies sind in Deutschland noch viel mehr als in Österreich die Mehrheit der Bevölkerung, weiß man nichts über die Unterschiede zwischen Förster und Jäger. Man weiß aber, bzw. glaubt halt zu wissen, dass der Förster seine Sache gut macht. Er wird romantisiert und zu einem Bild hochstilisiert, welches in die Wunschträume der naturfremden Städter passt. Dass Förster meist mehr jagen als so mancher Jäger, wird dabei wissentlich oder unwissentlich außer Acht gelassen...
Ich möchte noch einmal wiederholen was ich oben bereits geschrieben habe. Die Gegner der Jagd arbeiten unermüdlich daran, die ehrenamtliche Jagd abzuschaffen. Da es ohne Jagd über kurz oder lang nicht gehen wird, hat man sich vom Endziel "jagdfrei" verabschiedet und propagiert mittlerweile das Ziel "professionelle Jagd" also Förster, angestellte Wildtiermanager bzw. Berufsjäger...
Hier geht es um Ideologien, die aufeinander prallen. Fleischesser gegen Veganer. Städter gegen Landbevölkerung. Leute ohne Eigentum gegen Grundeigentümer usw usf...

Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass es immer mehr Förster gibt (natürlich nicht alle), die auf diesen Zug aufspringen uns sich gewollt von der ehrenamtlichen Jagd abgrenzen. Ihnen gefällt die Schmeichelei und ich sehe bei einem Jagdkollegen von mir, der auch Förster ist, wie die Leute reagieren, wenn er ihnen erzählt, dass er Förster ist und wie sie reagieren wenn er erzählt dass er Jäger ist. Die Reaktionen sind absolut diametral zueinander. Förster: Bewunderung, Faszination für die Natur, da bekommen die Leute glänzende Augen; Jäger: Skepsis, tlw. Ablehnung, manchmal Neugierde

So sieht der Alltag in den Köpfen der Leute aus. Da helfen auch keine geschönten Umfragen der Verbände, die nach der Akzeptanz der Jagd fragen, die sehr wohl vorhanden ist. Denn für einen Großteil der Leute steht die Jagd eigentlich außer Frage. Nicht aber die Jäger...
 
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Kleine Kinder habe sich im Wald verlaufen, und man hat sie wiedergefunden.

FAZ: "Ein Förster habe die Mädchen entdeckt."


HNA: "Drei Mädchen von Jäger gefunden"

Augsburger Allgemeine: "Ein Polizeisprecher in Bad Hersfeld bestätigte, dass ein Jagdpächter die drei Mädchen entdeckt und zum Kindergarten gebracht habe."


STERN: "Lokalen Medienberichten zufolge entdeckte ein Förster die Kinder gegen 16 Uhr in einem Wald"

FOCUS: "Ein Förster hat sie in der Nähe von Beiershausen entdeckt."

Warum mich das Muster interessiert?
Nun, in diesen modernen Zeiten der Politschen Korrektheit werden von bestimmten Kreisen sogar unsere Kindermärchen so umgeschrieben, das die Sieben Gaislein nicht mehr vom bösen Jäger, sondern vom guten Förster (gar von Herrn Wohlleben persönlich ?) gerettet werden, der den lieben Wolf nach fachgerechter Entbindung der Gaislein natürlich wieder quitschvergnügt in den Wald entlässt.

:unbelievable:
basti

kannst du was mit dem Begriff "Verfolgungswahn" anfangen?
 
Y

Yumitori

Guest
Zum Gruße,

soeben bringen die Radionachrichten von hr3 die Meldung. ein Jäger habe die Mädchen gefunden.

@ basti -
Dein Hinweis geht in die richtige Richtung.
Es wird der Förster ( der ja meist Staatsbeamter ist, Privatwälder werden ja leider immer seltener) oft als der Hüter des gesamten Ökosystems dargestellt ( soll ja auch dort, wo er zuständig ist, durchaus so sein und bleiben); das hat nun gleich mehrere Auswirkungen im Geiste derer, die nicht gut informiert sind:
1. Förster ist gut -
2. Förster kommt vom Staat, alles, was Staat macht, ist gut für die Natur - und auch sonst -
3. Alles, was nicht Förster ist, also privat, ist zwar nicht unbedingt schlecht, jedenfalls aber nicht im Fach "gut"einzuordnen.
Und dem ganzen setzen wir jetzt noch die Krone in den Naturparks auf, dort heißen die "Guten" jetzt "Ranger"... .
Nochmal, das hat nichts mit "Förster-bashing" zu tun - eher mit der Kritik an der Methode der Nachrichtenproduktion.
Man könnte auf die Idee kommen, dass a l l e s, was auch nur den Ruch von "privat" oder gar "Individualität" trägt, erst sozusagen totgeschwiegen, alsdann schlechtgemacht werden soll.
 

BAL

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Hatte der Förster einen Drilling, oder ein AR dabei?

*duckundweg*
 
Y

Yumitori

Guest
:what::what: Wieso werden Privatwälder seltener und was hat das mit verbeamteten Förstern zu tun?

Zum Gruße,

ich habe es etwas zu verkürzt ausgedrückt, aber nach meinen Informationen werden die Privatwaldflächen immer kleiner, an der Anzahl gemessen also nicht unbedingt weniger, wohl aber an Fläche kleiner. Das bedaure ich sehr, weil ich zwei Privatwaldbesitzer kenne, die es schaffen, trotz allerlei Wild in ihren Wäldern kein "Minus" zu machen.
Mit verbeamteten Förstern hat das grundsätzlich glücklicherweise nichts zu tun - aber zeig' mir mal den Normalbürger, der die beiden Dienstkleidungen zu unterscheiden weiß.
 
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Moin!

ich habe es etwas zu verkürzt ausgedrückt, aber nach meinen Informationen werden die Privatwaldflächen immer kleiner, an der Anzahl gemessen also nicht unbedingt weniger, wohl aber an Fläche kleiner.

Das hängt von der Region etc. ab. In einigen überwiegt vielleicht die Flächenverkleinerung durch Erbteilung und Verkäufe von Besitzteilen, in anderen kaufen Leute Wald zusammen. Auf die Gesamtfläche an privaten Wäldern in D hat das solange keinen Einfluss, wie die Flächen nicht von / an Bund / Land / Körperschaften ge- oder verkauft werden.

Genauer kannst Du die Entwicklung zwischen der letzten und der vorletzten Bundeswaldinventur unter https://bwi.info/ nachschlagen: 2. Punkt ("Veränderung der Waldfläche").

Viele Grüße

Joe
 
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.....Förster: Bewunderung, Faszination für die Natur, da bekommen die Leute glänzende Augen; Jäger: Skepsis, tlw. Ablehnung, manchmal Neugierde

So sieht der Alltag in den Köpfen der Leute aus. Da helfen auch keine geschönten Umfragen der Verbände, ...

Ohne Wertung oder Bashing:

Jäger sind Menschen, die (viel) Geld dafür bezahlen, in ihrer Freizeit Tiere tot schießen zu dürfen.

Auch wenn so ein Satz das Potential zu Verärgerung bei Jägern hat, ist es nun mal so. Zumindest ist nicht zu verhindern, dass es von (vielen/den meisten) Nichtjägern so gesehen wird.

Wie geht man als Jäger am besten mit dieser Erkenntnis um, wenn man die negative Wirkung auf das eigene Image vermeiden möchte?

Darüber wird es unter Jägern vermutlich keine Einigung geben, aber nach MEINEM EMPFINDEN schaffen das die Ökojäger deutlich besser als die traditionellen Verbände, insbesondere dann, wenn letztere sich auch noch vom Positiv-Image des Försters distanzieren und keinesfalls Wildmanager sein wollen. Da muss man sich nicht wundern, wenn man sich selbst vor die Tür setzt, wenn es eben zielorientierte Wildmanager statt "Lust-und-Laune-Schützen" sind, die sich die Gesellschaft mehrheitlich wünscht.
 
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...
Da muss man sich nicht wundern, wenn man sich selbst vor die Tür setzt, wenn es eben zielorientierte Wildmanager statt "Lust-und-Laune-Schützen" sind, die sich die Gesellschaft mehrheitlich wünscht.

Alter Schwede, das Plädoyer gehört eher in den AR-Thread.:cool:
 
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@Oichkatzl
...
Ich finde es ehrlich gesagt schade, dass es immer mehr Förster gibt (natürlich nicht alle), die auf diesen Zug aufspringen uns sich gewollt von der ehrenamtlichen Jagd abgrenzen. Ihnen gefällt die Schmeichelei ...


In den weit überwiegenden Fällen ist es nicht die "Schmeichelei" der einen Seite, sondern es sind die meist substanzlose Stimmungsmache, die persönlichen Angriffe, das Wasser predigen und Wein saufen, die Ignoranz etc. der "anderen" Jägerseite, die viele Kollegen zur Abkehr von der jagdlichen Mehrheitsfraktion bewegt haben.
 
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Ohne Wertung oder Bashing: Jäger sind Menschen, die (viel) Geld dafür bezahlen, in ihrer Freizeit Tiere tot schießen zu dürfen.
...
Da muss man sich nicht wundern, wenn man sich selbst vor die Tür setzt, wenn es eben zielorientierte Wildmanager statt "Lust-und-Laune-Schützen" sind, die sich die Gesellschaft mehrheitlich wünscht.
Bin auch Lust-und-Laune-Schütze. Ich bezahle nicht ausschließlich für das Schießen.
Ich denke aber ich kann meinen Bekanntenkreis ein weitgehend positives Bild vermitteln.
Diie Leute außerhalb meines Bekanntenkreises, die sich von anderen lieber Beeinflussen lassen, statt sich selbst mit der Materie zu beschäftigen, kann ich nicht retten.
Aus meiner Sicht kann das Ruder auch mal wieder in die andere Richtung ausschlagen. Vor allen, weil einige der Wildtiermanager sich nur um einen geringen Teil der Wildarten kümmern.

Aber ja, die Gesellschaft krank daran, dass es ehrenvoll ist ein Tier als Schädling zu erlegen, aber es nicht ehrenvoll ist, das Tier zu töten um es zu essen.

Gruß,
seven
 
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Ohne Wertung oder Bashing:

Jäger sind Menschen, die (viel) Geld dafür bezahlen, in ihrer Freizeit Tiere tot schießen zu dürfen.
Förster sind Menschen, die (viel) Geld dafür bekommen, in ihrer Arbeitszeit Tiere tot schießen zu dürfen. Oder müssen. Je nach dem, wie sie ihren Laden im Griff haben, also wie viele Jäger (viel) Geld dafür bezahlen, ihm die Arbeit weg nehmen zu dürfen.

Natürlich auch ohne Wertung oder Bashing.....:roll:

Munter bleiben,
basti
 
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Möchtegern-Besserjäger schrieb:
#25 : ... Totaler Unsinn ...
Meinen er solche :

"Blutiges Gemetzel im Nationalpark"
https://forum.wildundhund.de/showthread.php?84825-Blutiges-Gemetzel-im-Nationalpark

und ihre Unterstützer :

"In einem Schreiben an Minister Backhaus haben sich nun der BUND, der NABU und der Förderverein Müritz Nationalpark an die Seite des Dezernenten gestellt und "unqualifizierte, niederträchtie Angriffe" konstatiert. ...
"Eine derart personenbezogene, auf Gerüchten und Hörensagen basierende Fundamentalkritik wie in dem Artikel droht, die vielverspechenden Ansätze für ein in weiten Teilen der Gesellschaft akzeptiertes Wildtiermanagement in den Nationalparken zu zerstören ..."


oder solche ? :

Schuldig gesprochen ...
https://wildundhund.de/falk-jagszent-in-vier-punkten-wegen-vorsatz-schuldig-gesprochen-9002/
 
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