Gut abgekommen, Ausschuß sche.xe. Wer hatte das schon mal?

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Auch bei mir im Freundeskreis Jagten zwei Jungjäger mit dem Lapua Naturalis in einer 308. Die Windwirkung war zwar Tödlich aber inkonstant, auch waren häufiger Ausschuss nicht immer in Flucht mit der Schussrichtung.

Bei langen monolytischen Geschossen ist der geradeaus Lauf im Ziel häufig ein Problem welches bei Blei durch verformung abgemildert wird. Besonderst von den Hammer Bullets, welche nur im vorderen Teil Ihre Spize verlieren und als Stab ohne aufpilzen durchschieben, hört man öfters von extremen abdriften.

Aber auch bei harten Blei-Geschossen habe ich schon Abweichungen wie die von dir oben beschriebene gesehen.

Ich selbst habe bisher Beste Erfahrung mit den Barns LRX und TTSX gemacht. Aus der 30-06 in einer sehr Moderaten 800m/s Ladung hatte ich mit dem TTSX 168gr Geschoss so hervorragende Zielwirkung und wenig Entwertung, dass selbst überzeugte Accubound uns SST Nutzer wechselten und selber von guten Erfahrungen berichten.
 
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Das ist wohl das einzige "Problem" beim Naturalis, von dem man sporadisch hört.

Spezl hatte das auch letztens. Keiler steht breit und er lässt die 8*57IS das Naturalis auf die Reise schicken. Treffer Bilderbuchmäßig auf 50m, der Keiler fiel auch nach 10m "Flucht" um. Kein Ausschuss und das Geschoß steckte diagonal gegenüber bei der Hinterkeule direkt unter der Decke.

In der Flugbahn war definitiv kein Hindernis

Dummerweise beim ersten Schuss mit Bleifrei passiert und jetzt wird natürlich an allen bleifreien Geschossen gezweifelt.
Hatte ich auch mal, sauberer Kammertreffer auf Herzhöhe, Geschoss tritt am Brustbein aus. Fox Classic Hunter 165grs/ .300 WinMag auf ca 150 Meter, Überläufer 50Kg stand breit
 
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Jeder, der mal über 100 Schuss auf Wild gesetzt hat, wird so etwas schon einmal erlebt haben. Die Ursachen sind vielfältig: Position / Haltepunkt, Hindernisse, Knochentreffer, durch eine beschädigte Mündung trudelndes oder nicht ausreichend stabilisiertes Geschoss das quer einschlägt uvm.

Geh auf dem Stand und dann jagen ! Erst wenn die Scheibe komische Einschläge (quer), merkwürdige TPLs oder unter den ersten 10 Stücken auffallend viele soetwas zeigen, dann mach Dir einen Kopf.
Mit einer guten vierstelligen Anzahl von Schüssen auf Wild, erlegtem Wild, hab ich so ein Geschossverhalten noch nie feststellen können (Kaliber von .22 über .284 zu .338). Wenn der Ausschuss mal nicht so wie gedacht platziert war, dann hat sich in der Retrospektive immer raus gestellt, das vermeintlich breit stehende Stück hat doch schräg gestanden.
 
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Das Thema „Fremdkörper“ in der Flugbahn ist zwar nicht zu unterschätzen, aber gerade die Stabilität im Flug ist nach meiner bescheidenen Erfahrung aus der Praxis neben ein paar anderen Dingen einer der größten Vorteile von BF zu bleihaltigen Geschossen…

Ein dicker Ast bleibt freilich ein dicker Ast, den sieht der geneigte Schütze aber oft häufig im ZF.
 
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Das Thema „Fremdkörper“ in der Flugbahn ist zwar nicht zu unterschätzen, aber gerade die Stabilität im Flug ist nach meiner bescheidenen Erfahrung aus der Praxis neben ein paar anderen Dingen einer der größten Vorteile von BF zu bleihaltigen Geschossen…

Ein dicker Ast bleibt freilich ein dicker Ast, den sieht der geneigte Schütze aber oft häufig im ZF.

Manchmal ist er aber auch zu nah um ihn zu sehen??!!
 

Westwood

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Ich selbst hatte da bisher nur einmal Schlimm Probleme.
Auch Lapua Naturalis in 308, der Bericht dazu steht auch im DJ Berichte Thread.
34 KG Überläufer, zwei Schüsse voll auf dem Blatt, Scheibenbreit, ein Ausschuss neben dem Waidloch, ist im Körper 90grad abgebogen.

Bei mir im Revier gab es in der Hinsicht mal ziemlich Probleme mit dem Geco Plus in 8x57is.... mein Begeher hatte bei vier Sauen nach Gang Ärger mit unerklärlichen Ausschüssen, hat dann das Geschoss gewechselt.
Ein anderer hat die Munition dann für ihn verbraucht und nie Ärger gehabt.

Ab und an steckt man nicht drin.

In der Regel ist es aber nicht die Munition, ich hatte es in der Regel das ich es selbst irgendwie vermuckt habe.
 
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Ich bezweifle bei eigentlich allen Geschichten hier, dass das Geschoss so stark abgefälscht wurde. Kann mir keiner erzählen das ein Reh breit steht und Einschuss Blatt und Ausschuss Keule. Entweder Hindernis im Weg oder aber mit der höchsten Wahrscheinlichkeit stand das Stück eben nicht breit. Mir ist als Jungjäger auch mal ein solcher Fehler unterlaufen. Stück stand breit. Schuss aufs Blatt lag im Knall. Am Stück angekommen war der Pansen auf und das Knie getroffen. Im Schuss hat sich der Bock am Hinterlauf gekratzt und diesen nach vorne gezogen. Durch die Nervosität ist mir das nicht aufgefallen.
 
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Mit einer guten vierstelligen Anzahl von Schüssen auf Wild, erlegtem Wild, hab ich so ein Geschossverhalten noch nie feststellen können (Kaliber von .22 über .284 zu .338). Wenn der Ausschuss mal nicht so wie gedacht platziert war, dann hat sich in der Retrospektive immer raus gestellt, das vermeintlich breit stehende Stück hat doch schräg gestanden.

Das mag ja auch durchaus so sein. Ich denke, dass die Neigung zu einer Richtungsänderung (mit welcher statistischen Wahrscheinlichkeit auch immer) von der Konstruktion des genutzten Geschosses abhängt.

In dem von mir genannten Fall mit der Richtungsänderung des .277er 140 grs. AccuBond Geschoss handelte es sich um ein Rotkalb, das definitiv scheibenbreit stand.


Wäre ich bzgl. der Geschichte mit dem Steinbock (Geschoss steckte auf der Einschussseite) nicht dabei gewesen hätte ich die Möglichkeit beispielsweise abgestritten.

In dem Fall wollte ich es besonders gut machen und hatte bei der Laborierung ein entsprechend leichtes und weiches 100 grs. Ballistic Tip Zerlegungsgeschoss der 6,5 x65 R auf um die 1.000 m/s beschleunigt. Halt keine riesen Idee, ein (in dem Diameter) eher ungeeignetes Geschoss auf die v0 zu laden.

Mein Jagdfreund hatte damals mit meiner K95 (in meiner Gegenwart) einen 3er Steinbock mit der Laborierung beschossen und brauchte zwei Schüsse, bis das Stück lag. Wir hatten uns initial gewundert, dass nicht zu beiden Einschüssen auch ein nachvollziehbarer Schusskanal bzw. Ausschuss zu finden war.

Ich war persönlich beim Präparator dabei, als aus der Einschussseite das komplett 'geplättete' Geschoss geborgen wurde.


grosso
 
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Hallo zusammen,
möchte mal eure Erfahrung oder Meinung zu folgendem gerne hören:

Gestern Abend kommt ein Bock auf die Lichtung, steht scheibenbreit. Schuss, treffe etwas hinters Blatt, wo ich hin wollte. Bock liegt, noch etwas gewartet, heran getreten und genauer geschaut. Einschuß da wo er hin sollte, Ausschuß kurz vor der Keule 🤔. Beim aufbrechen gesehen dass unter der Decke ein faustgroßes Loch in den Rippen ist wie sonst beim Ausschuß. Scheint das Projektil beim eintreffen derartig abgelenkt worden sein, daß es einmal durchs Gescheide und an der Keule ausgetreten ist. Hatte ich noch nie. Ist euch so was schon passiert?
Munition Lapua Naturalis 30-06 170gr Fabrikmunition
Danke für eure Rückmeldungen

Waidmannsheil
Spät berufener
Es fällt mir sehr schwer zu glauben was hier berichtet wird. Irgendwie glaube auch ich eher an ein halt nicht scheibenbreit stehendes Stück. Bei Rehwild und üblichen "Mittelkalibern" halte ich solches Geschossverhalten auf solch kurzer Strecke durch den Körper für schwer vorstellbar.
Das ist wohl das einzige "Problem" beim Naturalis, von dem man sporadisch hört.

Spezl hatte das auch letztens. Keiler steht breit und er lässt die 8*57IS das Naturalis auf die Reise schicken. Treffer Bilderbuchmäßig auf 50m, der Keiler fiel auch nach 10m "Flucht" um. Kein Ausschuss und das Geschoß steckte diagonal gegenüber bei der Hinterkeule direkt unter der Decke.

In der Flugbahn war definitiv kein Hindernis

Dummerweise beim ersten Schuss mit Bleifrei passiert und jetzt wird natürlich an allen bleifreien Geschossen gezweifelt.
Ich habe dieses Problem noch nie gehört und bei dreistelliger Strecke damit auch noch nie erlebt. Es muss auch schon ein recht schwerer Keiler gewesen sein, wenn das Geschoss keinen Ausschuss produzierte. Passt nicht zusammen mit meinen Erfahrungen.

wipi
 

Wheelgunner_45ACP

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Es fällt mir sehr schwer zu glauben was hier berichtet wird. Irgendwie glaube auch ich eher an ein halt nicht scheibenbreit stehendes Stück. Bei Rehwild und üblichen "Mittelkalibern" halte ich solches Geschossverhalten auf solch kurzer Strecke durch den Körper für schwer vorstellbar.

Ich habe dieses Problem noch nie gehört und bei dreistelliger Strecke damit auch noch nie erlebt. Es muss auch schon ein recht schwerer Keiler gewesen sein, wenn das Geschoss keinen Ausschuss produzierte. Passt nicht zusammen mit meinen Erfahrungen.

wipi
In dem Fall hatte der Kerl 105kg aufgebrochen
 
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Habe einen Bock mit 30-06 auf das Blatt geschossen, Ausschuss oben durch die Wirbelsäule. Teilmantel von S+B.
Bock mit der Lapua Mega auf das Blatt, nicht in die Kammer eingedrungen, 20cm Riss längs über die Rippen.
Bock mit 7x57 Brenneke Tig breit beschossen, Ausschuss unten mittig.
Bock mit 8x57 Teilmantel auf Trägeransatz, Bock läuft weg. Tage später wird er erlegt, hat am Trägeransatz ein 8mm Loch in der Decke aber sonst nichts.

Also es gibt schon Merkwürdige Sachen.
 
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Danke schon mal für eure Antworten und Erfahrungen. Hindernis in der Schussbahn kann ich definitiv ausschließen. Dann hätte das Geschoss ja aufgemacht und der Einschuß in der Decke wäre schon größer gewesen. Da war lediglich ein Loch in 7,62 😏. Das faustgroße Loch war unter der Decke. Und den Unterschied zwischen breit und spitz kenne ich 😉. Es beruhigt mich auf jeden Fall, dass andere so etwas auch kennen. Trotzdem in Zukunft nicht 100% sondern 110% sicher sein. Und auch dann wird es wohl im Jägerleben Überraschungen geben die man nicht braucht.
 
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Vor 4 Jahren habe ich ebenfalls mal erlebt, dass ein Geschoss in einem Wildkörper sehr stark abgelenkt werden kann.

Einem breit stehenden Gamsjährling wurde auf rund 50 m unmittelbar hinter dem Blatt der Schuss angetragen. Der Jährling zeichnete nicht wirklich, verhoffte aber einen kurzen Moment und lief dann talwärts (also keine wilde Flucht), ohne dabei aber krank zu wirken. Er verschwand nach ca. 15 bis 20 m in einer Runse, in die wir keine Einsicht hatten. Den Einschuss knapp hinter dem Blatt hatten sowohl mein Vater (durch das Zielfernrohr) als auch ich (durchs Fernglas) gesehen, die 10,3x60R stanzt recht grosse Löcher und das Fell war im September noch relativ kurz.

Der Jährling lag nach einer Fluchtstrecke von knapp 40 m. Der Einschuss war kreisrund, den Ausschuss haben wir zunächst aber vergeblich gesucht. Beim Ausweiden haben wir dann festgestellt, dass neben Herz und Lunge leider auch sämtliche Innereien regelrecht zerfetzt wurden. Das Geschoss musste in den Bauchraum abgelenkt worden sein. Als wir den Jährling dann transportfertig gemacht haben, stellten wir fest, dass das Geschoss neben dem Waidloch wieder ausgetreten war.
Beim verwendeten Geschoss handelte es sich um das RWS HIT (13 g, 10,3x60R), also ein bleifreies Deformationsgeschoss.

Es ist uns bis heute nicht klar, wie das Geschoss so stark abgelenkt werden konnte und weshalb der Jährling nicht "im Knall lag". Die Schultern waren intakt und lediglich eine Rippe auf der Einschussseite wurde offensichtlich getroffen und dabei gebrochen.

Die Geschichte haben wir natürlich kaum jemandem erzählt, denn hätten wir diese Erzählung von jemand anderem gehört, dann hätten wir das eher nicht geglaubt und angenommen, dass das Stück wohl doch nicht wirklich breit stand und/oder sich bei der Schussabgabe bewegt hat.

Ansonsten hatte ich mit dem besagten Geschoss, bzw. der besagten Patrone (Fabrikmunition) keine schlechten Erfahrungen gemacht, allerdings habe ich seither noch mehr Respekt vor Querschlägern, denn im von mir präferierten Jagdgebiet besteht der "Kugelfang" fast nur aus grossen Steinblöcken oder aber Felswänden.
 

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