So abwegig der Gedanke eines zwangsweisen "Veggie-days" auch ist, so sehr stimmt doch die Tatsache, dass ZUVIEL BILLIGES Fleisch aus TIERQUÄLERISCHER Haltung konsumiert wird.
Als Jäger komme ich immer mehr zu der Überzeugung "vegetarisch oder selbst geschossen", vielleicht noch aus Ökolandbau, den ich selber kenne.
Im Spiegel gab es kürzlich den vernünftigen Vorschlag, Fleisch statt mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz mit dem vollen Mehrwertsteuersatz zu belegen. Das würde die Umweltbelastung aus der Fleischerzeugung schon mal drastisch reduzieren.
Wenn Haustiere nicht rational gehalten werden und schnell wachsen, müssen wesentlich mehr davon gehalten werden. Wenn Kühe nur 15 l am Tag geben, brauchen wir mehr Kühe, um unseren Käse und Bioghurt zu bekommen. Wenn die Fäkalien nicht konzentriert anfallen, kann man sie nicht ökonomisch sammeln, vergasen und im Volumen konzentrieren und sie als Dünger wieder gezielt ausbringen - sie fallen dann ganztägig auf die übervölkerten Weiden und verseuchen das Grundwasser genau so, wie die Gülle.
So einfach ist das alles nicht.
Wir müssten schon weitgehend das Fleisch aus Ländern und Klimazonen importieren, in denen extensive Viehwirtschaft das angepasste Bewirtschaftungsmodell ist, z.B. die Pampas, der trockene Sahel, Prärien. Wir müssten auch im großen Maßstab Gamefarming betreiben für Mischbiotope. Und wir müssten bei uns die Viehweidewirtschaft ziemlich zurückfahren und reglementieren - bloß, wo bekämen wir dann den Biodünger her? Also mehr Kunstdünger...
Wir essen nicht alleine viel Fleisch, 1 Milliarde Chinesen und eine weitere Milliarde anderer Asiaten essen auch zunehmend mehr Menschen mehr Fleisch - Indien hat 20% Muslime, das macht ca. 250 000 000, soviel wie alle Indonesier zusammen. Die essen auch Rindfleisch - nicht deshalb haben sie die größte Rinderherde der Welt auf dem Subkontinent. Und die anderen der 1,2 Milliarden trinken viel Milch.
Das Problem heißt Überbevölkerung, und nicht Veganismus im härenen Gewand und Verzichtsideologien sind die Lösung, sondern Familienplanung und Wohlstandswachstum für immer größere Anteile der Bevölkerung, damit weniger Kinder kommen.
Gruß,
Mbogo