Ich hatte bisher eine Vielzahl von Glocks und bekam meine erste als es noch keine Generationen und nur ein einziges Modell gab und man damit am Stand noch als Jogurtbecher- oder Tupperwareverwender belächelt wurde. Mittlerweile habe ich faktisch alle erhältlichen Kaliber durch, außer .380, 45 GAP und 45ACP.
Alle von mir je geschossenen Glocks (und das sind nicht wenige) haben/hatten einen schwer zu betätigenden Verschlussfanghebel, aber man gewöhnt sich daran. Komfortabel ist allerdings etwas anderes, weshalb der Hersteller ja bei Gen 4 diesbezüglich (endlich) nachgebessert hat. Ich sammle Kurzwaffen seit mittlerweile mehr als 25 Jahren, Glocks habe ich vor allem auch deshalb gekauft, weil sie durch den (mittlerweile abgeschafften Behördenrabatt) sehr billig zu bekommen waren. Es sind gute, einfache Waffen, die recht zuverlässig funktionieren und für den gedachten Zweck ausreichend präzise sind, man sollte aber keine allzu hohen Erwartungen an die Verarbeitungsqualität anlegen. Ich mag meine Glocks sehr, aber als Österreicher habe ich vielleicht auch so ein bisschen einen Patrioten-Fimmel und bewerte Glocks deswegen möglicherweise besser, als sie in Wahrheit sind. Da ich auch moderne Pistolen immer mochte, habe ich im Laufe der Zeit so einige davon besessen (mehrere Berettas, 2 HK USP, Steyr S und M, Walther, CZ, und ein paar mehr), einige besitze ich immer noch, Revolver mag ich aber lieber. ich lade auch meine Munition selber und schieße nach wie vor gerne mit KWs, ins Revier schleppe ich sie sehr selten mit und zwar nur mehr wenn ich keine Langwaffe dabeihabe.
Ob das mit dem Verschlussfanghebel eine Unsitte ist, müssen die wahren Experten beurteilen, oder die, die sich dafür halten. Experte bin ich keiner, aber ich verwende eigentlich immer den verschlussfanghebel zum Schließen des Verschlusses, weil ich es einfach bequemer finde. Schießen ist für mich vor allem ein Spaß und keine Vorbereitung für einen imaginären Ernstfall, deshalb ist es mir auch wurscht, ob ich ein Verschleißteil im Wert von 5 Euro oder was auch immer damit belaste (ich habe allerdings noch nie einen nachkaufen müssen, ich weiß auch nicht genau, was da eigentlich Verschleißen soll, außer dass er mit der Zeit blank wird). Ich musste früher aus beruflichen Gründen eine KW tragen, gebraucht im eigentlichen Sinn des Wortes habe ich sie auch damals nicht. Bei der Jagd scheppe ich nur mehr mit, was ich absolut brauche und da ist mir im Zweifel eine Thermoskanne mit heißem Tee wesentlich wichtiger. Mit freundlichen Worten bin ich bisher auch wesentlich weiter gekommen, als mit dem Finger am Abzug und angeflicktem wehrhaftem Wild trete ich lieber mit 4500 Joule, als mit 450 gegenüber, aber jedem das Seine. Den Wunsch, Kurzwaffen zu besitzen, damit zu üben und diese im Revier einzusetzen, kann ich jedoch nachvollziehen.
Wenn ich nur 2 Kurzwaffen haben dürfte, würde ich mir sehr genau überlegen, was ich anschaffe und ich glaube, dass da bei mir keine Glock dabei wäre. Vor allem keine der älteren Generationen. Das Griffstück der Generation 3der G-17/19 ist sowieso das beschissenste das Glock je gemacht hat, die 2. Generation ohne Fingerrillen war da um Welten besser und selbst die allerersten Glocks waren besser. Gen 4 ist allerdings bisher das beste Griffstück, tolle Oberflächenstruktur und obwohl ich große Hände habe mag ich den kleinsten Griffrücken. Aber da muss jeder selber probieren.
Ich habe allerdings vor allem nunmal Freude an solider Verarbeitung und da sind die Waffen von HK den glocks in dieser Hinsicht nunmal - so ehrlich muss man einfach sein - überlegen. Sie sind halt auch deutlich teurer, you get what you pay for, ist ja eine alte Weisheit.