So hier die versprochenen Fotos.
Foto 1: Nachdem die Probe ein paar Stunden
gestanden hat.
Foto 2: Nachdem ich die Probe geschüttelt habe.
Danke für die Aufklärung!
Vielleicht noch etwas, was noch nicht (von jedem) gesagt wurde:
Wasserproben ziehen ist prinzipiell sinnvoll, aber, was ich auf Deinen Fotos gesehen hab, birgt bei einer späteren Analyse verschiedene Probleme:
Das auf dem Bild müsste eine PET-Flasche sein. Plastik ist nicht gut. Glasflaschen sind besser, da Glas i.d.R. reaktionsträge ist. Sollten wirklich Säuren, Lösungsmittel oder starke Basen im Wasser sein, können die die Wände der PET-Flasche angreifen und die Werte des INhalts verfälschen..
Ich hab als Gewässerwart mal eine Bachverunreinigung festgestellt und mit der Polizei (amtliche Bestätigung) Wasserproben gezogen. Wir ham in nem Kramerladen nen halben Kasten Leergut (Glasflaschen, orig. Mineralwasser) erworben. Im Zweifelsfall volle Wasserflaschen Kaufen und Inhalt ausschütten.
Generell:
1. Wann Wasserproben entnehmen? Gehäuftes Fischsterben, v.a. wenn mehrere Arten betroffen sind, nach luftschnappende Fische, seltsame Farbe, Geruch, starkes Aufschäumen usw. Ggf. Bach auf laufen und nach dem Ursprung suchen (ab wo ist es wieder normal?) wo ist ggf. das nächste Einleitungsrohr nicht weit.
2. Wo Wasserproben ziehen? Bei Fleißgewässern bachaufwärts nach dem Einleiter suchen. Dann 1. Probe direkt am Einleiter (i.d.R. Rohr) nehmen. Zweite Probe etwas Bach abwärts, wo eine Durchmischung wahrscheinlich ist. Dritte Probe einige Meter oberhalb des Einleiters, wo man davon ausgehen kann, dass es dort noch keinen Einfluss durch den Einleiter gibt. Wenn es ein schnell fließendes Gewässer ist, sollte man evtl. die erste Probe gleich dort ziehen, wo man die Verschmutzung bemerkt hat, wo die Verschmutzung ach noch erkenn bar ist. sonst ist das Gift evtl. schon durch und man beprobt das nicht verunreinigte Wasser, dass danach angeflossen kommt.
3. Die Flaschen mehrfach (mind. 3 mal komplett füllen und wieder auskippen bevor man eine Probe zieht. Das hilft die Reststoffe aus der Flasche zu spülen und man erhält anschließend reine Proben. Die Flaschen möglichst unter Wasser verschließen und dafür Sorgen, dass möglichst keine Lufteinschlüsse darin sind. Unter (Luft)Sauerstofffeinfluss können Giftstoffe zerfallen. Flaschen eindeutig beschriften bzw. Zettel eindeutig zuordenbar anbringen-.
4. Die Flaschen abdunkeln, damit Photosynthese (gibt Sauerstoff) ausgeschlossen werden kann. In Alufolie wickeln hilft ungemein.
Die Wasserproben abkühlen (nicht einfrieren)
5. Wenn man sterbende Fische beobachtet, einzelne davon einsammeln, ggf. töten (schlag auf den Kopf) und möglichst schnell verpacken und einfrieren. Möglichst "frische" tote Fische sicherstellen.
6. Die Wasserflaschen und ggf. tote Fische unverzüglich zum Untersuchungslabor verbringen (lassen). Bei konkretem Verdacht auf Gewässerverunreinigung Anzeige erstatten. Die Polizei wird da i.d.R. aktiv werden und z.B. die Untersuchung einleiten, Wasserproben zum Labor verbringen (war zumindest bei uns damals so).
Wichtig ist auch, seine Beobachtugen zu dokumentieren: Welche Fische (Arten, Größe, etwa Anzahl (ggf. auf einem definierten Teilstück) notieren. Welcher Geruch, welche Färbung usw. konnte beobachtet werden? Uhrzeiten usw.
Noch eines: Nicht jede Trübung ist zwangsläufig eine Gewässerverschmutzung, wie das Beispiel hier zeigt. Zum Glück sind akute Verunreinigungen, die zu Fischsterben führen nicht all zu häufig. Wenn aber der Verdacht besteht, ist Eile geboten. Nicht jedes Fischsterben ist auch zwangsläufig auf eine Verunreinigung zurück zu führen. Meist sterben Fische an Sauerstoffmangel. Der kann durch Chemikalien, Algen (deren Dunkelreaktion oder deren Absterben und Zersetzung) usw. erfolgen aber eben auch durch Wassermangel, Temperaturerhöhung oder entsprechende Wetterereignisse bedingt sein. Schnell fallende Luftdruckverhältnisse können z.B. auch zu einem Fischsterben führen. Hab ich mal in einem winzigen Waldbach nach einem Gewitter erlebt. Sämtliche Steinforellen (Bachforellen) waren leider verendet. Fremdeinträge konnten ausgeschlossen werden.