Gewässerexperten hier?

Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.824
Viele schwedische Seen haben auffallend braunes Wasser durch Eisenverbindungen. Trotzdem sehr klar. In unserer Seenplatte sehen einige Waldseen mit viel abgestorbenen Pflanzenresten am Grund ebenso aus.
Das sind zwei Dinge. Eisenoxid färbt braun. Huminsäuren aus Organik färbt braun.
Aber Trübung erfolgt immer aus Sedimenten. Je nach Fließgeschwindigkeit des Gewässers, oder in dem Fall durch kurzfristigen Eintrag.
 
Registriert
30 Aug 2007
Beiträge
5.103
(y)
Die Braunwasser der Schweden (und auch der Südamerikaner) beruhen auf Humussäuren.
Gruß-Spitz
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Schwarzwasser (Huminsäuren) und Weißwasser (Sedimente, Schwebfracht) heißt das.
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.824
(y)
Die Braunwasser der Schweden (und auch der Südamerikaner) beruhen auf Humussäuren.
Gruß-Spitz
In Schweden gibts auch Eisenoxidverbindungen die braunes Wasser erzeugen.
In unserem Wasserkocher da oben gibts kein Kalk, dafür braun-rote Ausfällungen.
 
Registriert
21 Okt 2010
Beiträge
147
In Schweden gibts auch Eisenoxidverbindungen die braunes Wasser erzeugen.
In unserem Wasserkocher da oben gibts kein Kalk, dafür braun-rote Ausfällungen.
Das ist das große Problem der Stugas welche kein kommunales Wasser haben, sondern gebohrte Brunnen. Da liegt das Eisen in der 2 - Wertigen Form (gelöst) vor und wird durch den luftsauerstoff in die 3 - Wertige Form gebracht. Das Übel ist nun der ausgefällte Eisen hydroxidschlamm.
Abhilfe schafft ein sandfilter. Durch diese Sandfilteranlage wird das Wasser belüftet und der Eisen Schlamm durch den Sand ausgefiltert.
Gerade bei Freunden hier in Schweden mit diesem Filter große Probleme gehabt.
 
Registriert
2 Feb 2005
Beiträge
2.533
Ich fand die Antworten auf die Frage gar nicht mal so abwegig!
Wenn hier also nur noch Fragen von "echten Profis" beantwortet werden sollen/dürfen, dann wäre dieses Forum um einiges "Ärmer"! ;)
D.T.
Ich habe - ist allerdings eine Weile her - über Fließgewässerchemie promoviert... sollte also einigermaßen gepasst haben, denke ich. ;)
 
Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.824
Das ist das große Problem der Stugas welche kein kommunales Wasser haben, sondern gebohrte Brunnen. Da liegt das Eisen in der 2 - Wertigen Form (gelöst) vor und wird durch den luftsauerstoff in die 3 - Wertige Form gebracht. Das Übel ist nun der ausgefällte Eisen hydroxidschlamm.
Abhilfe schafft ein sandfilter. Durch diese Sandfilteranlage wird das Wasser belüftet und der Eisen Schlamm durch den Sand ausgefiltert.
Gerade bei Freunden hier in Schweden mit diesem Filter große Probleme gehabt.
Wir haben es sogar im Kommunalvatten. Allerdings sollte da der grenzwert eingehalten werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.878
So hier die versprochenen Fotos.

Foto 1: Nachdem die Probe ein paar Stunden
gestanden hat.

Foto 2: Nachdem ich die Probe geschüttelt habe.
Danke für die Aufklärung!

Vielleicht noch etwas, was noch nicht (von jedem) gesagt wurde:
Wasserproben ziehen ist prinzipiell sinnvoll, aber, was ich auf Deinen Fotos gesehen hab, birgt bei einer späteren Analyse verschiedene Probleme:
Das auf dem Bild müsste eine PET-Flasche sein. Plastik ist nicht gut. Glasflaschen sind besser, da Glas i.d.R. reaktionsträge ist. Sollten wirklich Säuren, Lösungsmittel oder starke Basen im Wasser sein, können die die Wände der PET-Flasche angreifen und die Werte des INhalts verfälschen..
Ich hab als Gewässerwart mal eine Bachverunreinigung festgestellt und mit der Polizei (amtliche Bestätigung) Wasserproben gezogen. Wir ham in nem Kramerladen nen halben Kasten Leergut (Glasflaschen, orig. Mineralwasser) erworben. Im Zweifelsfall volle Wasserflaschen Kaufen und Inhalt ausschütten.

Generell:
1. Wann Wasserproben entnehmen? Gehäuftes Fischsterben, v.a. wenn mehrere Arten betroffen sind, nach luftschnappende Fische, seltsame Farbe, Geruch, starkes Aufschäumen usw. Ggf. Bach auf laufen und nach dem Ursprung suchen (ab wo ist es wieder normal?) wo ist ggf. das nächste Einleitungsrohr nicht weit.
2. Wo Wasserproben ziehen? Bei Fleißgewässern bachaufwärts nach dem Einleiter suchen. Dann 1. Probe direkt am Einleiter (i.d.R. Rohr) nehmen. Zweite Probe etwas Bach abwärts, wo eine Durchmischung wahrscheinlich ist. Dritte Probe einige Meter oberhalb des Einleiters, wo man davon ausgehen kann, dass es dort noch keinen Einfluss durch den Einleiter gibt. Wenn es ein schnell fließendes Gewässer ist, sollte man evtl. die erste Probe gleich dort ziehen, wo man die Verschmutzung bemerkt hat, wo die Verschmutzung ach noch erkenn bar ist. sonst ist das Gift evtl. schon durch und man beprobt das nicht verunreinigte Wasser, dass danach angeflossen kommt.
3. Die Flaschen mehrfach (mind. 3 mal komplett füllen und wieder auskippen bevor man eine Probe zieht. Das hilft die Reststoffe aus der Flasche zu spülen und man erhält anschließend reine Proben. Die Flaschen möglichst unter Wasser verschließen und dafür Sorgen, dass möglichst keine Lufteinschlüsse darin sind. Unter (Luft)Sauerstofffeinfluss können Giftstoffe zerfallen. Flaschen eindeutig beschriften bzw. Zettel eindeutig zuordenbar anbringen-.
4. Die Flaschen abdunkeln, damit Photosynthese (gibt Sauerstoff) ausgeschlossen werden kann. In Alufolie wickeln hilft ungemein.
Die Wasserproben abkühlen (nicht einfrieren)
5. Wenn man sterbende Fische beobachtet, einzelne davon einsammeln, ggf. töten (schlag auf den Kopf) und möglichst schnell verpacken und einfrieren. Möglichst "frische" tote Fische sicherstellen.
6. Die Wasserflaschen und ggf. tote Fische unverzüglich zum Untersuchungslabor verbringen (lassen). Bei konkretem Verdacht auf Gewässerverunreinigung Anzeige erstatten. Die Polizei wird da i.d.R. aktiv werden und z.B. die Untersuchung einleiten, Wasserproben zum Labor verbringen (war zumindest bei uns damals so).

Wichtig ist auch, seine Beobachtugen zu dokumentieren: Welche Fische (Arten, Größe, etwa Anzahl (ggf. auf einem definierten Teilstück) notieren. Welcher Geruch, welche Färbung usw. konnte beobachtet werden? Uhrzeiten usw.

Noch eines: Nicht jede Trübung ist zwangsläufig eine Gewässerverschmutzung, wie das Beispiel hier zeigt. Zum Glück sind akute Verunreinigungen, die zu Fischsterben führen nicht all zu häufig. Wenn aber der Verdacht besteht, ist Eile geboten. Nicht jedes Fischsterben ist auch zwangsläufig auf eine Verunreinigung zurück zu führen. Meist sterben Fische an Sauerstoffmangel. Der kann durch Chemikalien, Algen (deren Dunkelreaktion oder deren Absterben und Zersetzung) usw. erfolgen aber eben auch durch Wassermangel, Temperaturerhöhung oder entsprechende Wetterereignisse bedingt sein. Schnell fallende Luftdruckverhältnisse können z.B. auch zu einem Fischsterben führen. Hab ich mal in einem winzigen Waldbach nach einem Gewitter erlebt. Sämtliche Steinforellen (Bachforellen) waren leider verendet. Fremdeinträge konnten ausgeschlossen werden.
 
Registriert
14 Apr 2018
Beiträge
1.454
oder es hat jemand einen Biberdamm entfernt und die über Jahre angelandeten Sedimente werden nun von schneller fließenden Wasser wieder mitgenommen.
Genau das passiert an den Bächen in meinem Umkreis doch mit steter Regelmäßigkeit. Man versucht durch versteckte Abflussrohre den Biber auszutricksen/trocknen, was aber zumindest hier immer an Konstruktions- und Baumängeln der menschlichen Konstrukte scheitert. Ist fast zum totlachen. Dann kommt halt immer wieder der Bagger und reißt den Damm raus, und dann läuft die Schlammbrühe ab...
 
Registriert
12 Nov 2014
Beiträge
3.878
Genau das passiert an den Bächen in meinem Umkreis doch mit steter Regelmäßigkeit. Man versucht durch versteckte Abflussrohre den Biber auszutricksen/trocknen, was aber zumindest hier immer an Konstruktions- und Baumängeln der menschlichen Konstrukte scheitert. Ist fast zum totlachen. Dann kommt halt immer wieder der Bagger und reißt den Damm raus, und dann läuft die Schlammbrühe ab...
Hab ich eRst einmal gesehen, dass entsprechende Versuche von Erfolg gekrönt waren. In der alten Heimat hat ein Bieberpaar einen beachtlichen See angestaut, in dem sie auf kleinem Weg den Abflussgraben neben einer ICE_Strecke abgedichtet haben. Sehr zum Unwillen der Bahn das ganze in einer solchen Höhe, dass die Stabilität des Bahndamms gefährdet wurde. Dann haben sie zuerst den Damm entfernt und einen eigenen Damm gebaut (Steine mit Beton), als Überlauf 3 200er KG-Rohre mit eingemauert. Dem Biber wars recht, der hat einfach die Rohre verstopft. das Problem haben Sie erst gelöst bekommen, als sie durch die KG Rohre drei lange Drainagerohre gelegt haben, 10 m nach dem Damm und 15 bis 20 in den aufgestauten Bereich. Die vielen kleinen Löcher hat der biber nimmer dicht gebracht und schließlich den niedrigeren Wasserstand akzeptiert. Einzig die Pappeln im Fallbereich der Geleise mussten sicherheitshalber auch entfernt werden. Da haben die Eisenbahner nicht den Fällkünsten der Biber vertraut.
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
122
Zurzeit aktive Gäste
397
Besucher gesamt
519
Oben