Generalmobilmachung für das Wildkaninchen

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Grundsätzlich überlegenswert. Wo es den Kaninchen gut geht, trifft dies auch für das Rebhhuhn zu. Die Heiligsprechung der Beutegreifer sollte auch deren Nahrung sichern.
Aber leider ist es doch inzwischen RHD2, welche Bestände komplett auslöscht.
 
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"Wo es dem Kaninchen gut geht" ist auch so ein Ansatz.

RHD (egal ob 1 oder 2) befällt ja auch Haus- und Stallkaninchen, von denen man ausgehen kann, dass sie gut genährt sind und damit eine Erkrankung besser überstehen können als ein im Winter abgemagertes Wildkaninchen. Tun sie aber nicht ! Also scheint Ernährung für die Widerstandskraft der Wildkaninchen weniger entscheidend zu sein.

Auf den Nordseeinseln ist die Ernährung für die Kaninchen vielleicht nicht optimal, aber das Habitat mit viel hüfthoher Deckung in Strandhafer und Sanddorn ist klasse. Auch ist der Prädatorendruck dort geringer.

Selbst wenn dort ein Seuchenzug stattfindet, können die wenigen überlebenden Individuen den Bestand wiederbegründen. Andernorts werden die Überlebenden einfach gefressen, und das war es dann mit dem Wildkaninchen.
 
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Ist leider so, die Sache mit dem "Räuberloch"
Als im Nachbarrevier die RHD2 den ganzen Bestand auslöschte, erwischte es die ganzen Kaninchen in einem Dorf ca. 2 km entfernt ebenfalls. Von dort waren es grad mal 2 km bis zu unserem Vorkommen. Ich hätte keinen Bierdeckel gewettet, aber es passierte nichts.
 

K2

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Das ist mit so vielen Arten genau das Problem, weshalb wir einfach noch viel effektiver bei der Prädatorenregulierung werden müssen, es muß aber vom Gesetzgeber auch erkannt und umgesetzt werden. Genau dieses Thema hatte ich mit einer NABU"Größe" , der dann posaunte, daß ich ja gar keine Ahnung hätte, typisch Jäger, denn jetzt würde ja ohne Kaninchen die Fuchspopulation zusammenbrechen !! und dann kämen die Kaninchen von alleine wieder !
Herr, schmeiß Hirn vom Himmel
 
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Im letzten Jahr machte eine LBV-Kreisgruppe an den BJV den Vorschlag, ein Onlineseminar zum Thema "Artenschutz und Jagd" zu machen. Es wurden verschiedene Mitarbeiter/Funktionäre gefragt ob sie so einen Vortrag - wobei da jede Menge Jagdgegner anwesend waren - halten würden.
Alle bekamen kalte Füße, nicht nur wegen des Themas sondern auch wegen unseres Präsidenten, der dann auch mal schnell Köpfe rollten lässt, wenn was daneben geht. Ich war so Nr. 7 auf der Liste. Ich hab es gemacht. Ja dann kamen im Chat so Fragen wie "Warum schießen sie Hasen? Lassen Sie doch die Hasen von den Füchsen fressen, dann braucht man auch keine Füchse schießen?
Ihr werdet es nicht glauben: Die lBV-Leute haben diesem Mitglied von sich aus geantwortet, so schnell konnte ich gar nicht reagieren. Es kamen die für uns bekannten Probleme mit dem Wiesenbrüterschutz. Die Arbeit und damit der Nutzen für den Wiesenbrüterschutz wurde vom LBV klar dargelegt und das Thema war erledigt.
 
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Im letzten Jahr machte eine LBV-Kreisgruppe an den BJV den Vorschlag, ein Onlineseminar zum Thema "Artenschutz und Jagd" zu machen. Es wurden verschiedene Mitarbeiter/Funktionäre gefragt ob sie so einen Vortrag - wobei da jede Menge Jagdgegner anwesend waren - halten würden.
Alle bekamen kalte Füße, nicht nur wegen des Themas sondern auch wegen unseres Präsidenten, der dann auch mal schnell Köpfe rollten lässt, wenn was daneben geht. Ich war so Nr. 7 auf der Liste. Ich hab es gemacht. Ja dann kamen im Chat so Fragen wie "Warum schießen sie Hasen? Lassen Sie doch die Hasen von den Füchsen fressen, dann braucht man auch keine Füchse schießen?
Ihr werdet es nicht glauben: Die lBV-Leute haben diesem Mitglied von sich aus geantwortet, so schnell konnte ich gar nicht reagieren. Es kamen die für uns bekannten Probleme mit dem Wiesenbrüterschutz. Die Arbeit und damit der Nutzen für den Wiesenbrüterschutz wurde vom LBV klar dargelegt und das Thema war erledigt.
habe die Online-Veranstaltung komplett gesehen. Qualitativ sehr gute Vorträge. Eure LBVler haben wohl noch halbwegs gesunden Menschenverstand.
 
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Moin,

wie alt können Wildkaninchen werden?
Wir haben eins bei uns am Dorfrand, dass immer mal wieder gesehen wird. Also es sieht optisch aus wie ein Wildkanin. Ob es wirklich eins ist... keine Ahnung. Die Damen der die Flächen gehören (Schaf- und Pferdehalterin) meint, dass dieses Kaninchen schon "seit Jahren" bei ihr rumhoppelt.

Jetzt habe ich natürlich die Vermutung bzw. Hoffnung, dass es nicht nur eins ist. Sondern vielleicht einfach immer nur eins gesehen wird. Bejagt wird der Bereich durch uns gar nicht. Zu viele Pferde und Co.

Und das ein ausgebüxtes Hauskanin mehrere Jahre bei unserer Raubwild- und Katzendichte am Dorfrand überleben kann, kann ich mir bei besten Willen nicht vorstellen.
 
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Moin,

wie alt können Wildkaninchen werden?
Wir haben eins bei uns am Dorfrand, dass immer mal wieder gesehen wird. Also es sieht optisch aus wie ein Wildkanin. Ob es wirklich eins ist... keine Ahnung. Die Damen der die Flächen gehören (Schaf- und Pferdehalterin) meint, dass dieses Kaninchen schon "seit Jahren" bei ihr rumhoppelt.

Jetzt habe ich natürlich die Vermutung bzw. Hoffnung, dass es nicht nur eins ist. Sondern vielleicht einfach immer nur eins gesehen wird. Bejagt wird der Bereich durch uns gar nicht. Zu viele Pferde und Co.

Und das ein ausgebüxtes Hauskanin mehrere Jahre bei unserer Raubwild- und Katzendichte am Dorfrand überleben kann, kann ich mir bei besten Willen nicht vorstellen.
Also in Käfighaltung so 5-7 Jahre, manchmal auch mehr. Vor ein paar Jahren schenkte ich ein gezüchtetes Wildkaninchen den Nachbarskindern. Nach einem Jahr blieb die Käfigtüre offen. Auch dort keine Raubwildbejagung. Nach vier Tagen flitzte das Kanin durch die Siedlungsstraße, verfolgt von einem Hermelin. Unter die Garagen und man dachte, das wars nun. Zwei Tage später wurde das Kanin wieder gesehen und lebte frei als Solist noch 3 Jahre in der Siedlung.
Es gibt kein Wildtier aus Käfighaltung was so schnell verwildert.....
 
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Restbestände der Kaninchen kann man nur mit dauerhaft kurzen Grasbeständen wie Rasen oder Dauerweide das Überleben ermöglichen. So lange es keine Immunität gegen Myxomatose und Chinaseuche gibt, wird es aber nicht zu einem dauerhaften Anwachsen der Bestände kommen.
Wieso ist das so?
Hier verstarb vor ein paar Jahre die Besitzerin eines grösseren Grünland - Betriebes; es wurd 2 x jährlich gemäht. Der Nachfolger brettert 5 x jährlich über die Fläche, es sieht aus wie auf einem Golfplatz. Die Zahl der Karnickel nimmt deutlich zu. Sollte es da einen Zusammenhang geben?
 
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Wieso ist das so?
Hier verstarb vor ein paar Jahre die Besitzerin eines grösseren Grünland - Betriebes; es wurd 2 x jährlich gemäht. Der Nachfolger brettert 5 x jährlich über die Fläche, es sieht aus wie auf einem Golfplatz. Die Zahl der Karnickel nimmt deutlich zu. Sollte es da einen Zusammenhang geben?
Kein gesichertes Wissen nur Vermutungen:
Kurzes Gras ist natürlich Energiereicher als langes / altes. Außerdem ist bei langem Gras das anschleichen für Fuchs und Co. natürlich einfacher. das Kaninchen hat ja anders als der Feldhase kein Problem mit Ausmähen, da die jungen im Bau sind und die adulten Tiere bei Gefahr auch relativ schnell in den Bau flüchten.
Eventuell haben auch Zecken die sich im langen Gras halten einen Einfluss auf die Verbreitung von Seuchen.
 
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Kaninchen sind Sonnenkinder. Mit dauerhaft hohem Bewuchs können sie nichts anfangen. Daher sind sie gern dort "wo Ordnung herrscht". Oder in den Dünen, trockenen Kiefernwäldern...
Ich habe noch die Zeit nach der Wende in Ostdeutschland bei Hundeprüfungen erwähnt, da war ein Feld bis zum Horizont und es gab trotzdem ein paar Hasen. Dann kam die Pflichtstillegungen. Hohe Erwartungen in die meterhohen Graswüsten, im ersten Jahr mit der Segetalflora für Hasen interessant, dann nichts mehr.
Ohne einen hohen Anteil von Boden mit niedrigen oder überhaupt keinem Bewuchs keine Kaninchen. Das ist auch ein Grund warum viele Ansiedlungsvesuche in die Hose gingen. Das Kanin mag keinen nassen Bauch.

Bis zu einem gewissen Grad gestalten die Kanin auch selbst ihr "Biotop". Hier ein Foto aus unserem Revier. Die Feldscheue war mein Karnickel-Hotspot. Man sieht wie vor der Scheune das Gras niedergeäst wurde.
pic 207.jpg
 
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Der Osterhase ist da, zumindest in einem Revierteil!
IMG_2898.JPG
Jeden Tag eine gute Tat, wozu auch das zählt wenn man eine schlechte unterlässt....
Pünktlich zu Ostern wurde für eine gedeckte Karnickelhäsin und ein Rammler die Tür zur Freiheit geöffnet..
Frohe Ostern allen Niederwildhegern
 
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Sehr schön.

Hier sieht man auch viele Kaninchen. Mal sehen, wie viele davon nach der Maisernte übrig bleiben ...
 

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