Gegen Ende der Jagdzeit

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Bring ich jetzt da was durcheinander? Wenn ich ein Schmalreh im Herbst laufen lasse, kann ich das im nächsten April Mai immer noch als solches erlegen?
Was die Frischlinge angeht, ja es geht. In den sieben Jahren wo ich den losen Kontakt zu der Rotte hatte, kannte ich alle Rottenmitglieder persönlich. Ja und die Frischlingskeiler sind in der Regel etwas "zuwachsfreudiger". Kommen so 10-kg-Frösche, dann pickt man sich gerne den mit 12 kg raus, was ziemlich sicher ein Keiler ist. Somit ist die Chance, einen Vermehrungsträger zu entnehmen leider vertan.
In einem großen Revier galt wie überall die Vorgabe, Frischlinge um jeden Preis, alle sind richtig. Sollte jedoch die Möglichkeit bestehen eine Auswahl zu treffen, dann sollte innerhalb des Wurfes immer möglichst ein schwächeres Stück geschossen werden.
Alle Schwarzwildabschüsse waren nach Geschlecht und Gewicht erfasst und dann wurden die Jagdausübenden befragt. So lautete eine der Fragen: Haben Sie auf den schwächsten oder einen der schwächeren Frischlinge geschossen? Niemand hat ja etwas falsch gemacht deswegen.
Ich denke es waren so 36 oder 37 Frischlingsabschüsse die zur Auswertung herangezogen wurden.
Wenn natürlich innerhalb einer Rotte Frischlinge von mehreren Bachen zusammenlaufen, dann kann es schon schwierig werden. Aber so große Rotten haben wir selten.
Von den Erlegern antworteten 17 mit "Ja". Die Auswertung ergab, sie erlegten 5 Keiler und 12 Bachen.
Ich mache das schon immer so, ja und manchmal derwischt man auch einen schwachen Keiler der aus irgendwelchen Gründen eben doch kleiner geblieben ist.
Häufig setzt beim Anblick von Schwarzwild eine "innere Unruhe" ein, Zeit zum Überlegen wird als Risiko eingestuft.
So nebenbei hatte ich verwaiste Frischlinge im Gatter und in freier Wildbahn habe ich verwaiste Frischlinge bis zur "Zielstärkennutzung" hochgepäppelt. Auch hier bewahrheitete sich die Regel. Muss ja auch so sein, Keiler werden nun mal im Endgewicht stärker als Bachen und damit müssen sie ja mal anfangen.
 
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#47
Bring ich jetzt da was durcheinander? Wenn ich ein Schmalreh im Herbst laufen lasse, kann ich das im nächsten April Mai immer noch als solches erlegen?

Im Herbst ist das Schmalreh (noch) "leer" aber gut im Wildbret
Im nächsten April Mai geht es hochbeschlagen und ICH würde es da nicht (mehr) erlegen.
Aber vielleicht bringe ich da was durcheinander :oops::unsure:
 
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Häufig setzt beim Anblick von Schwarzwild eine "innere Unruhe" ein, Zeit zum Überlegen wird als Risiko eingestuft.
Es ist schön, wenn man sich die Ruhe lassen kann, Sauen lange vor dem Schuss zu beobachten. Besonders wenn dies auch noch bei tageslicht möglich ist. Diese Einschätzung der Situation erfordert aber eine ganze Menge Erfahrung.

Da in diesem Forum auch eine hohe Anzahl von Jägern mit wenig eigener Erfahrung mitliest, will ich dennoch bestätigen, dass das lange warten auch ein Risiko darstellt.
Sauen sind meiner Meinung nach unstetiger als Rehwild. Wenn z.B. der Wind "küselt" Bläst die Bache einmal und die Rotte ist weg. Bei Rehwild dauert das gefühlt länger.
Ebenso wird Schwarzwild durch einen Schuss, der deutlich hörbar in der Nähe fällt, schneller abspringen als Rehwild.
 
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1 Feb 2015
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... Einzeljagd im Feld ...
Vielleicht sollte man für den Unbedarften noch Feldrevier von „Feldrevier“ unterscheiden: In einer überwiegend von Landwirtschaft geprägten Gegend herrschen andere Bedingungen, als in einem 400ha-Revier mit zwar 90% Feldanteil, aber inmitten großer Waldungen quasi solitär gelegen, noch etwas lang gestreckt mit 10km Grenzen und überwiegend Wechselwild.
 
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Ja, aber dann müsste ja jeder erstmal "sein Revier" erklären. Sicherlich ist es ein Unterschied, ob ich in offener Landschaft, oder im Wald jage. Sollte aber eigentlich jedem klar sein:unsure:
 
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Dennoch würde ich bei entsprechenden Verbindungen gerne wie früher jagen, aber die alten sind Vergangenheit. Mit meinen 100ha bin ich immer noch gut dran, verglichen mit jagdlich heimatlosen Jagdscheininhabern.
Die BaySF geben nicht nur Dir, sondern weiteren 4.399 leistungswilligen Jägern eine jagdliche Heimat.
 
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Es ist schön, wenn man sich die Ruhe lassen kann, Sauen lange vor dem Schuss zu beobachten. Besonders wenn dies auch noch bei tageslicht möglich ist. Diese Einschätzung der Situation erfordert aber eine ganze Menge Erfahrung.

Da in diesem Forum auch eine hohe Anzahl von Jägern mit wenig eigener Erfahrung mitliest, will ich dennoch bestätigen, dass das lange warten auch ein Risiko darstellt.
Sauen sind meiner Meinung nach unstetiger als Rehwild. Wenn z.B. der Wind "küselt" Bläst die Bache einmal und die Rotte ist weg. Bei Rehwild dauert das gefühlt länger.
Ebenso wird Schwarzwild durch einen Schuss, der deutlich hörbar in der Nähe fällt, schneller abspringen als Rehwild.
Es wird immer ein Pokerspiel bleiben. Wenn die Bache natürlich schon auf 180 ist, bleibt nimmer viel Zeit für die Auswahl nach dem schwächsten Frischling.
 
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Da kannst Du alles erleben, ich habe , Ende Mai, auch schon mal 2 Frischlinge auf dem gleichen Zuckerrübenschlag geschossen. Einen um 9 der kam mit 2 Bachen und einen eine halbe Stunde später, hier waren es 4 Bachen. Ich hab schon Sauen hochpanisch flüchten sehen, weil ein Moped auf der Strasse eine Fehlzündung hatte. Erklär mir das Verhalten von Schwarzwild und Du darfst mich alles über Frauen fragen;)
 
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Ja, aber dann müsste ja jeder erstmal "sein Revier" erklären. Sicherlich ist es ein Unterschied, ob ich in offener Landschaft, oder im Wald jage. Sollte aber eigentlich jedem klar sein:unsure:
Dennoch geht in allen Revieren ein diesjähriges Schmalreh im nächsten Jahr zu hohen %-Satz als erkennbar beschlagen.
Ist es beschlagen, lässt es sich schwer feststellen, ob es im Vorjahr eine Geiß oder noch ein Schmalreh war. Wer seine Rehe mit Namen kennt, der stellt das natürlich fest.
 
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Also ich will mal versuchen, Deine Berechnung etwas zu relativieren. Nüchtern betrachtet hast Du Recht. Aber wie viele der 48.000 üben die Jagd so wie Du ich sie verstehen auch aus? Ich mache schon lange Ausbildung und wenn ich dann die Teilnehmerverzeichnisse so durchgucke, weil ich jemand suche...:unsure: Viele Namen sind drauf die jagdlich nirgendwo später in Erscheiung getreten sind. Haben die Jagd wieder aufgegeben, lösen aber den Jagdschein weil der Schrank voller Knarren steht. Wenn man diesen Personenkreis von den 48.000 abzieht, ergibt sich ein anderes Bild. Bei der BAYSF darf der jagen, der auch jagen will. Waffenspaziergänger wird es dort wohl eher wenig geben. Insofern denke ich muss man die 1 % schon nach oben korrigieren, wie hoch weiß ich nicht, da fehlen die genauen Werte für eine Berechnung.
Muß man Einheimischer sein?
Sicher nicht zwingend. Es muss aber sichergestellt sein, dass der zugeteilt Abschuss auch erfüllt werden kann. Das ist bei sehr weit entfernt wohnenden Jäger nicht immer gewährleistet. Nur um zu sagen ich habe eine Jagdmöglichkeit im vollen Alpenaroma als Statussymbol ist nicht der Weg den man bei der Beteiligung verfolgt.
 

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