Gebremster Schaum

Registriert
21 Mai 2006
Beiträge
21
Ist sicher schon abgelutscht, das Thema, aber ich weiß nicht recht weiter, darum brauche ich eure Hilfe:

Ich unerfahrener Jungjäger habe mir eine schöne Waffe geleistet, getreu dem Motto: viel hilft viel. Es ist eine Steyr .300 WinMag.
Ich weiß schon: Mein Gott, wie kannst du nur... In NRW gibt’s kein Gamswild... Wie dick soll denn das Schwein sein?...
Mit anderen Worten: Die Kommentatoren meinen, ich hätte jetzt einen ziemlichen Porsche im Tresor, der eine 17,5 er Wand glatt durchschlägt – sprich: das Stück ist zwar tot, merkt es aber nicht und läuft einfach weiter.

OK, denke ich, mit einem Porsche muss ich ja nicht immer 250 fahren...
Und da setzt meine Frage an:
Welche Pille schieße ich auf das vor der Kanzel breit stehende Stück Rehwild oder Überläufer.
Und da sind sie wieder, die Kommentatoren:
Nimm eine leichte Pille (z.B. die 9,72 gr. Winchester SilverTip)
Nimm eine mittelschwere Pille (z.B. die 11,2 gr. Geco TMR)
Nimm ein schweres Teil (die 14 gr. PVRI Grom)
Was ist denn nun richtig?
Wegen des Tretens der Waffe würde ich zu dem SilverTip tendieren, aber fliegt die nicht erst recht durch?
Muss ich etwa jetzt auch noch den Wiederladerschein machen?
Und dann: Zum Üben auf dem Stand, was nehm ich denn da ohne pleite zu gehen?

Sleepy Joe

PS: Um ein paar fehlende Rippen wein ich nicht, ich will nur so sicher wie möglich, dass das Stück liegt
 
Registriert
18 Mai 2006
Beiträge
2.029
Verkauf den Porsche!!
Dafür bekommst du doch mindestens 3-4 Passats in dem Kaliber, das du wirklich brauchen kannst: .30-06??

PS: Für die gibt es auch rasante Ladungen!: Light Magnum etc....
 

HDB

Registriert
19 Jul 2006
Beiträge
52
Zu meinen .300 WinMag Zeiten hat das CDP gute Dienste geleistet ... gerne aufs Blatt, bei Rehen dahinter. Rehe auf nahe Entfernung sind mit der Kombination aber auch nur was für Liebhaber ...
 
Registriert
28 Mai 2004
Beiträge
351
Lass dich nicht verrückt machen........ die .300 Win.Mag ist und bleibt ein gutes Kaliber, wenn sie auch für die grazilen Rehleins überdimensioniert ist......
Ich hab lange Jahre die .300 Win. Mag. erfolgreich - auch auf Rehwild - geführt, hin war nicht mehr als bei einer 7x64. Recht moderat umgegangen ist die Winnie mit zunächst mal Brenneke TUG, und danach mit PMP Pro-Amm. Jetzt schiess ich in der .300 WinMag. das Lapua Naturalis, mit dem ich sehr zufrieden bin, besonders auf Sauen und Rotwild. Rehe hab ich damit erst zwei gestreckt, auch da war nicht viel kaputt. Die Ausschüsse waren jedesmal auf den Federn, na gut.... die 4cm tun mir nicht weh, an den Federn is sowieso nix dran...
 
Registriert
29 Sep 2005
Beiträge
1.639
hallo!
ich verwende bei meiner 300winmag das 11,7g tug ääähhhmm uni classic
icon_wink.gif

wennst nicht voll auf´s blatt hältst- ist´s mit der entwertung nicht so schlimm...

weidmannsheil
 
Registriert
15 Nov 2003
Beiträge
3.062
Nicht der Schaum soll gebremst werden, der Schaum soll bremsen.....

Und das Thema ist wahrlich abgelutscht.
icon_rolleyes.gif



WH H

PS.: Origineller Nick!
 
G

Gelöschtes Mitglied 9162

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von MeisterE:
hallo!
ich verwende bei meiner 300winmag das 11,7g tug ääähhhmm uni classic
icon_wink.gif

wennst nicht voll auf´s blatt hältst- ist´s mit der entwertung nicht so schlimm...

weidmannsheil
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja. CDP, TUG, A-Frame o.ä. das Thema ist echt durch, einfach mal nachschlagen.
 
Registriert
14 Feb 2005
Beiträge
7.862
Gib nichts auf das Kalibergeplapper an Jägerstammtischen! Wenn Dir die Wildbretentwertung Deiner Waffe in der Praxis zu groß ist, kannst Du ja z.b. Barnes X, Tripple Shock, Lapua Naturalis oder in aller größter Not auf das Impala-Gescho´ß zurückgreifen. Fluchtstrecken sind immer möglich, selbst wenn beide Blätter durchschossen sind. Das beste Kaliber ist immer noch treffen und Du wirst sehen, dann klappts auch mit der .300 Win Mag.
 
Registriert
18 Jun 2006
Beiträge
7.342
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von PatrickM:
Gib nichts auf das Kalibergeplapper an Jägerstammtischen! Wenn Dir die Wildbretentwertung Deiner Waffe in der Praxis zu groß ist, kannst Du ja z.b. Barnes X, Tripple Shock, Lapua Naturalis oder in aller größter Not auf das Impala-Gescho´ß zurückgreifen. Fluchtstrecken sind immer möglich, selbst wenn beide Blätter durchschossen sind. Das beste Kaliber ist immer noch treffen und Du wirst sehen, dann klappts auch mit der .300 Win Mag.<HR></BLOCKQUOTE>


Sehe ich auch so. Wenn du mit einem Zerlegungsgeschoss aufs Blatt schiessen willst dann gibt es halt ganz schön Entwertung, was aber auch daran liegt, dass da was zum entwerten ist. Hinters Blatt, also auf den Brustkorp in die Lunge/Herz gezielt ist ein Silvertip nicht verkehrt. Geht bei leichtem Wild schnell auf und gibt maximale Energie ab. Bei starkem Wild könnte es zum Stillstand im Körper kommen, aber dann hast du auch die gesamte Energie im Wildkörper umgesetzt. Ein 'Durchschuss' gibt nur einen Bruchteil der Energie ab...
Ich schiesse .338LM mit Nosler Accubond 225gr/14,3g auf alles. Ein Schmalreh auf 50m hinters Blatt ergab nur gebrochene Rippen und keinen Bluterguss. Lag natürlich im Feuer. Wäre aber egal - Lunge war Matsch. Natürlich ergibt selbe Kombination aufs Blatt nur noch Gulasch.

Demnächst werde ich auch Barnes TXS testen, war zwar nie mit der Präzision aus meiner vorherigen Waffe zufrieden, aber die 'perfekte' Zielwirkung auf leichtes und schweres Wild ist sagenhaft.

Wenn du willst, dass das Stück liegt hilft viel auch immer viel. Und die meisten, die eine .300WM als zu stark ansehen gehen selber nur mit der 9,3 zur Drückjagd und schiessen damit dann auch auf Rehwild...
 
Registriert
16 Jan 2006
Beiträge
4.749
Hallo Sleepy Joe,

mein Lehrprinz war ein wahrer .300Win.Mag.-Fanatiker. Er schoß quasi nur die .223Rem. und die .300Win.Mag. Da ich 1 1/2 Jahre als Aspirant mit ihm zur Jagd ging, konnte ich mich gut von der Wirkung der .300Win.Mag., v.a. auf SW, überzeugen. Er verwendete zu erst die 14,3g Silvertip, die auf SW wenig kaputt machten, dafür aber Rehwild regelrecht ausschlachteten. Dann verwendete er die Kettner-Munition mit 11,7g TM, die auf SW eine mittlere Zerstörung hervorruften aber das Rehwild auch für den Wildhändler noch brauchbar machten. Als ich den Wiederladeschein hatte lud ich ihm, da er mit zunehmenden Alter meinet, die .300Win.Mag. bekommt jedes Jahr mehr Rückstoß, das 11,7g Sierra TMS "Game King" vor einer Ladung mit R907. Diese im Vergleich zur schweren Ladung 40-50m/s langsamere Ladung brachte dann kaum noch Wildpretentwertung und war selbst auf Rehwild noch zufriedenstellend.
Also am besten fährst du mit einer mittelschweren und nicht grad so schnellen Labo.

Grüße
Saturn

[ 29. Juli 2006: Beitrag editiert von: Saturn ]
 
Registriert
10 Jan 2006
Beiträge
8.358
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von SheepShooter:



Ich schiesse .338LM mit Nosler Accubond 225gr/14,3g auf alles. Ein Schmalreh auf 50m hinters Blatt ergab nur gebrochene Rippen und keinen Bluterguss.

<HR></BLOCKQUOTE>

Warum so dramatisch unterbewaffnet!
icon_wink.gif
icon_cool.gif
 
Registriert
24 Mai 2004
Beiträge
3.096
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Turbotoni:
Hallo und Waidmannsheil,
verkauf die .300 WM und kauf dir lieber eine 8x68S (Nur Spass!!!) Hätte da eine im Angebot! (Kein Spass)


WMH
<HR></BLOCKQUOTE>

icon_eek.gif
 
Registriert
21 Mai 2006
Beiträge
21
Weidmannsheil gehabt:

Zunächst einmal vielen Dank für Eure Antworten.
Die Frage war ja: leichtes, schweres oder mittelschweres Geschoss. Einer Lösung bin ich zwar immer noch nicht näher gekommen, aber dies dürfte daran liegen, dass neben dem Geschossgewicht auch dem Aufbau eine entscheidende Rolle zukommt.

Nachdem aber Generationen von Jägern auf die Geco TMR und TMS schwören und meine Büchse auch darauf eingeschossen ist, werde ich diese zunächst einmal zu Ende gebrauchen. Dies aus einem Grund, den ich der Leserschaft nicht vorhalten möchte:

Letzte Woche hatte mich ein Jäger aus der weiteren Nachbarschaft gefragt, was denn der frisch erworbene Jagdschein so mache, ob ich denn auch schon etwas gestreckt hätte.
Nein, hatte ich noch nicht.
Ob ich denn nicht Lust hätte, in seinem Revier einen Bock zu erlegen?
Ich bin fast aus allen Wolken gefallen und dann gestern mit ihm losgezogen.
Er hat mich in eine gut postierte Kanzel gesteckt und ist dann zu einem Ansitz gegangen, den er für den Abend zum Blatten nehmen wollte.
Ich hatte noch kaum die Waffe fertig, gerade das Glas aus dem Rucksack, da hatte ich schon Anlauf. Ein Bock ruschelte plötzlich durch das Blätterwerk, äste hier ein Blättchen und dort einen Trieb. Er stand breit, mit erhobenem Haupt, sah zu meinem Ansitz herüber, aber der gute Wind verriet mich nicht.
Ich habe ihn lange und intensiv angesprochen, ihn schließlich als einen schwachen Jährling einsortiert. Er hatte knapp unter lauscherhoch auf, damit lag er im Rahmen dessen, was ich durfte.
Dennoch tat ich mich schwer damit, zum ersten Mal im Leben den Finger krumm zu machen – und das hatte ich von mir auch erwartet. Ich habe dann experimentiert, ihn etwas angepfiffen, bewusst etwas Lärm gemacht – das interessierte den Bock nicht, sein Augenmerk lag nur auf dem saftigen Äsungsangebot.
Der Bock zog aus meinem Blick in ein niedriges Gebüsch, um Minuten später mit einem Hüpfer wieder auf der Bildfläche zu erscheinen, wo eine Birke zum Objekt seiner Begierde wurde.
Er stand jetzt schon zu dritten Mal breit, nur gut 40 Gänge weg von mir, war mit den Augen vermessen, gewogen und für gut befunden, mein Entschluss stand jetzt fest: Er sollte mein werden.
Ich habe dann die Steyr in Position gebracht, in einem Maße ruhig und konzentriert das Ziel aufgenommen, dass ich selbst überrascht war – eine letzte Kontrolle, dann habe ich fliegen lassen.
Das Böckchen hat den Knall nicht mehr gehört, das sprichwörtliche „Im Feuer liegen“ ist so zutreffend für diesen Moment gewesen wie es nur sein kann. Nicht einmal ein Schlegeln konnte ich wahrnehmen – das kam nur bei mir, nach der Schussabgabe.
Nachdem ich dem Stück die Ehre erstattet hatte musste ich sehen, wie mein Geschoss gewirkt hat. Ich war gut abgekommen, zwei Finger breit hinter dem Blatt, leicht Tiefblatt. Durch die Höhe des Sitzes lag der Ausschuss etwas tiefer und hat, voll im Blatt sitzend, natürlich etwas Wildbret zerstört. Der rechte Vorderlauf dürfte einer Verwertung am Stück nicht mehr zugänglich sein – ok, beim nächsten Mal werde ich noch etwas weiter hinter dem Blatt anhalten. Dafür spricht auch die Begutachtung des Stückes nach Erledigung des roten Geschäftes: Die Kammer unversehrt, die Lunge Haschee. Aufbruchgewicht übrigens: knappe 11 kg.
Nach dem Stand des Stückes, der Lage des Einschusses und meinem Abkommen muss das Geschoss durch eine Rippe aus der Flugbahn geraten und gering in Richtung auf das Blatt geraten sein, wobei es vorbildlich aufgepilzt sein und dennoch fast komplett den Tierkörper wieder verlassen haben dürfte.
Ich bin stolz auf mein erstes Weidmannsheil, aber noch viel mehr darauf, dass ich der Kreatur kein Leiden zugefügt habe.
Für mich ist damit zunächst die ursprüngliche Frage im Sinne der meinem gesetzten Alter entsprechenden reaktionären Art zu Gunsten des Geco TMS entschieden.
Bleibt nur die Frage, womit ich kostengünstig auf dem Stand trainieren kann. Denn die .300 WinMag ist nun mal gewöhnungsbedürftig und sollte bewegt werden.

Bis dannemol

Sleepy Joe
nun auch mit der Erkenntnis, dass Treffen das beste Kaliber ist


PS 1: @ Hermann: Danke für den Bock und die Hilfe

PS 2: @ Hirschberg: Danke für das Kompliment, wir haben wohl in der Jugend die gleichen Filme gesehen

PS 3: @ nur.30: N E I N ! ! (siehe oben, und für den roten Räuber nehm ich meine .223)

PS 4: Für meine Frau wird wohl über kurz oder lang eine .308 in den Schrank kommen. Die wird sie mir sicher auch gelegentlich borgen.
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
17
Zurzeit aktive Gäste
118
Besucher gesamt
135
Oben