Herrje; was für ein Quell des Wissens.
Drei Dinge sind beim Einsatz im WALD wichtig: Möglichst NIEDRIGE SENDEFRQUENZ, möglichst HOHE LEISTUNG und die RICHTIGE ANTENNE.
Niedrige Frequenz deshalb: Je höher die Frequenz, desto kurzwelliger das Signal. Je kürzer die Welle, desto schlechter das Durchdringungsvermögen hinsichtlich Festkörpern (Bäumen). Das ist der Grund, weshalb D-Netz-Telefone oft besser aus Gebäuden heraus funktionieren als N-Netz-Geräte.
Auf das niedere Niveau des CB-Funks (etwa 11 m) sollte man sich jedoch nicht hinab begeben: Zumindest in den dichter besiedelten Gebieten ist der CB-Funk Tummelplatz des Bodensatzes der Gesellschaft. Ungestörte Kommunikation ist damit nicht möglich. Nur solche Dinge wie "Wihlz auf Fresse ?" und "Ey, Alder, isch f... dein Mutta."
Leistung (Watt). Der Milliwattbereich ist für den Einsatz im Wald nicht geeignet, es muss eine Sendeleistung im Wattbereich her. Am besten umschaltbar zum Energiesparen bei kurzen Entfernungen und größeren Höhenunterschieden (DA tun's 20 Milliwatt). Was nutzt die tollste Kommunikation, wenn sie nach 20 Minuten aus Saftmangel zu Ende ist...
Antenne: Kurze Stummelantennen sind hübsch anzusehen und praktisch in der Handhabung. Allerdings bezeichnet man sie in Fachkreisen als "Dummy Load" - als Prüfwiderstand, der sämtliche Leistung schluckt.
Antennenlänge: Am besten 1 Lambda, also so lang wie die Wellenlänge der Frequenz, auf der man sendet.
Ein "Antennengewinn" bringt nicht unbedingt eine Mehrleistung, da dieser immer relativ (!) zum Dipol (einer einfachen, aber wenig leistungsfähigen Antennenkonstruktion) angegeben wird. Seit Jahrzehnten hält sich das Gerücht, dass mit Antennengewinn eine höhere Gesamtausgangsleistung erzielt werden könne - was natürlich Unsinn ist.
Antenne mit hohem Gewinn ist eine gute Sache, Wunder bewirkt sie jedoch nicht. Grundsätzlich bringen längere Antennen bessere Ergebnisse als kurze Antennen. Da gilt es, einen Kompromiss zwischen Handlichkeit und Leistung zu finden.
Wenn Eure Positionen zueinander im Wald nahezu fest bleiben, nutzt Ihr eine Richtantenne (z. B. nach Konstruktionsart HB9CV im 2 m- oder 70 cm-Bereich); eine gute Richtcharakteristik bringt oft mehr als alles andere.
Übrigens: Teile des 2 m- und 70 cm-Bandes sind in Deutschland FREIGEGEBEN, NICHT verboten !
Der 70 cm-Bereich eignet sich jedoch a) prinzipiell schlechter für die Kommunikation im Wald und wird b) als "ISM-Bereich" eingesetzt; mit allgemeiner Freigabe für industrielle, wissenschaftliche und medizinische Geräte. Sprich: In diesen Frequenzbereichen sendet so ziemlich alles (z. B. Funkkopfhörer). Daher ist dieser Bereich von Störsendern übersät und zur Kommunikation so gut wie unbrauchbar. Außerdem ist die erlaubte Sendeleistung hier sehr gering; im Milliwattbereich.
Im 2 m-Band gibt es ein kleines, freigegebenes Segment (nur ein paar Kanäle), in dem höhere Sendeleistungen erlaubt sind. Da dieser kleine Bereich aufgrund seiner geringen Kanalanzahl für die meisten "Hobbyfunker" (sprich: Proleten) uninteressant ist, dürfte dieser im Wald in die engere Wahl fallen.
Fazit: 2 m-Gerät mit vernünftiger Antenne und ausreichender Ausgangsleistung.
Wichtig: DTMF-Rauschsperre und/oder CTCSS-Rauschsperre - diese Verfahren verhindern, dass Euer Wild verschreckt wird, falls doch ein Versprengter auf "Eurer" Frequenz über den Äther bölkt. Bei DTMF oder CTCSS hört Ihr nur dann etwas, wenn die Gegenstelle ebenfalls denselben Code benutzt - Selektivruf.
Ich bin lizenzierter Funkamateur, kenne mich daher ein wenig aus. Allerdings ruht dieses Hobby bereits seit Jahren; daher gebe ich teilweise etwas schwammige Auskünfte; wer weiß, was sich inzwischen alles geändert hat.
Fachausdrücke bitte nachschlagen oder per PM erfragen.
Und noch was: Es interessiert in den allermeisten Fällen keine Sau, ob Ihr Euch an die gesetzlich vorgeschriebenen Ausgangsleistungen haltet. Natürlich könnte ich Euch anpeilen und anschwärzen - aber in der Praxis macht sich kein Mensch die Mühe, sofern Ihr mit Eurer Kommunikation nicht die Leute beim Fernsehen stört. Solche Störungen schafft Ihr durch "Brenner", die bei den CB-Funkern stets hoch im Kurs stehen, aber außer Störungen so gut wie nichts bringen. Sind in den allermeisten Fällen reine Lachnummern.
Und: Extreme Verstärkermikrofone und Mikrofone mit Spielereien wie Echoeffekten vergrößern die Reichweite NICHT - das exakte Gegenteil wird erreicht.
(Das für den Fall, dass Euch ein CB-"Experte" einen extrem sachkundigen Rat in dieser Richtung geben sollte.)
Ach ja: Gute Geräte bauen Kenwood, Icom, Standard (die heißen wirklich so), Yaesu, Alinco. Alan, DNT, Uniden, President und ähnliche Hersteller bedienen die CB-Funk-Szene.
Idealgeräte: Kombinierte 2 m/70 cm-Geräte aus dem Amateurfunkbereich. Die können genau das, was Ihr braucht.
[ 30. Dezember 2006: Beitrag editiert von: Jagdgegner ]