Fuchs- und Hasenstrecke in Relation...

steve

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steve schrieb:
...bin gerade drübergestolpert, als ich nach Abschusszahlen für Hunde und Katzen in Rlp gesucht habe.

Anders ausgedrückt, 1971/ 72 kamen auf knapp 14 erlegte Hasen 1 Fuchs. 1998/ 99 kamen auf 1 erlegten Hasen knapp 3,5 Füchse.

Dieses Verhältnis hat sich bis zum letzten Jahr nicht großartig geändert. Wirklich enorm. Ich könnte mir vorstellen, dass in diesem Jahr wegen der langen Schneelage ein noch unheimlicheres Ergebnis erzielt wird.


:wink: :wink: :wink: räusper-was hat das jetzt schnell nochmal mit Federwild zu tun????? :wink: :wink: :wink:
 
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Mal ne Zahl aus unserem Hegering:
je 1000 Ha
123 Hasen erlegt
3,8 Füchse erlegt :D
 
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Wir erlegen ca. 30 - 40 Hasen auf einen Fuchs...

was lernen wir daraus?

Wir haben Grundwasser... :twisted:

Aber im Ernst, wir machen unsere Hausaufgaben genau so wie unsere Reviernachbarn.

Niederwildhege ist nun mal nur durch Biotopgestaltung/Pflege UND Prädatorenbejagung möglich. Wir haben nur noch wenige Möglichkeiten der Prädatorenbejagung, also nutzt sie vollständig aus. Nicht nur das Niederwild wird es Euch danken, sondern auch Brachvogel, Kibitz, Bekassine und Schnepfe.
 
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Interessante Zahlen!

Aber wie deutet man diese Zahlen denn jetzt richtig?
Oder anders gefragt welche Auswirkungen auf die Hasenpopulationen hat der Fuchs denn nun wirklich?
 

steve

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Deuten kann man sie ganz schlecht. So kenne ich beispielsweise ein Revier in dem im letzten Jahr das Streckenverhältnis Fuchs zu Hase 38:1 auf 400 ha war. Eigentlich wären es 38:0 gewesen, aber beim buschieren ist dem Drahthaar des Jagdherren ein Hase genau in den Fang gesprungen. :wink: Beim leuchten letzte Woche sind etwas über 20 Hasen pro 100 Hektar gezählt worden. Zwei Reviere weiter sind auf 500 Hektar 8 Füchse (und kein Hase) erlegt worden. Da habe ich im Herbst (!!!) mal geleuchtet und auf rund 300 Hektar keine 5 Hasen gesehen. Zeigt also schon, dass Streckenzahlen wissenschaftlich keine große Bedeutung haben.

Ich finde einfach das Verhältnis interessant, denn eines meine ich schon sagen zu können, dass in den 70ern der Fuchs für mehr Jäger deutlich interessanter war als heute. :wink:
 
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Feuerlein hat diese Grafik in einem anderen Thread eingestellt:

3945235.jpg


Was zu Teufel war 1997 bei Fuchs und Hase los ?

basti
 

steve

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Du siehst, dass das ein 10-Jahres-Sprung ist? Ab ca. 90 kam die Tollwutimpfung.

Edit meint, dass zudem ab 1986 auch noch Rabenvogelvollschonung angesagt war.
 

steve

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Willst die Kurzversion, oder die lange? :lol:

Ich würde mal sagen das gibt einen Kessel buntes: Intensivierung der Landwirtschaft samt Flurbereinigung, Zunahme des Raubwildes (wie geschrieben Tollwutimpfung, Rabenvollschonung, Verfall der Pelzpreise, vielleicht auch ein Grund die Ausbreitung des Schwarzwildes, ab wann waren Greifvögel geschont, ich habe irgendwas in den 70ern im Hinterkopf), dann gab es da mal einen ganz miserablen Winter wo die ganzen Niederwildbesätze richtig drunter gelitten haben (ich müsste beim Benke nachschauen) und nicht zuletzt sollte man auch den Flächenverlust in den rheinland-pfälzischen Niederwildregionen nicht unterschätzen, die nunmal allesamt eher zum Ballungsgebiet gehören als Eifel, Westerwald und Hunsrück. Die besten Hasentreiben meines Heimatortes liegen heute fast 500 Meter im Bebauungsgebiet. :? :wink:
 
A

anonym

Guest
Steve schrieb Folgendes:
Deuten kann man sie ganz schlecht

1) So ist es. Auf den ersten Blick könnte man aus der Tabelle schlußfolgern, dass die erschreckende Relation von erlegten Füchsen zu erlegten Hasen ( ca. 3,5: 1 ) im Jahr 2008/ 2009 einen massiven Anstieg der Fuchspopulation bedeutet, und gleichzeitig einen fuchsbedingten massiven Abstieg der Hasenpopulation im Verhältniss zu den 1970ern.

Da es sich aber um Abschusszahlen/Fallwildzahlen handelt, sagen diese nicht unbedingt etwas über die tatsächliche Populationsgröße an lebenden Füchsen aus.

2) Man könnte die Zahlen von 1957 bis 2008/09 auch genau anders bzw. gegenteilig interpretieren, wenn man ebenfalls aus der Zahl der erlegten Individuen einen Rückschluss auf die lebende Population ziehen würde:

Von 1957 (mit 79.010 erlegten Hasen ) über 1977 ( mit 67.064 erlegten Hasen ) bis 2008/09 ( mit nur 10.707 erlegten Hasen) ist ein `signifikanter` Abstieg der Hasenpopulation zu beobachten.

Wohingegen von 1957 ( mit 23.723 erlegten Füchsen ) über 1977 ( mit 22.179 erlegten Füchsen) bis 2008/09 ( mit 36.193 erlegten Füchsen ) im Verhältnis zum Hasen kein so signifikanter Anstieg der Fuchspopulation zu beobachten ist. Demnach müssten andere zusätzliche Faktoren, wie andere Predatoren oder die massiven Umweltveränderungen, eine wesentlichere Rolle beim Rückgang des Hasen im Laufe der Zeit gespielt haben.

Aber auch gegen diese Interpretation spricht, dass man von erlegten Wild nicht unbedingt Rückschluss auf die lebende Population ziehen kann.

Auch wenn es aus der Tabelle ganz oben nicht genau hervorgeht, ist die Fuchspopulation heute auf diesem Gebiet sicher um ein vielfaches Höher als noch in den 50er Jahren. Bloß braucht man dafür andere Daten. ;)
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Man könnts auch gaz böse deuten, indem man sagt: Erlegt man wenig Füche, kann man viele Hasen erlegen... :wink:
 

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