Von Waldschulenfreundin:
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>
Hi Jörn,
viele Grüße von Deinen weiblichen Mitstreiterinnen!<HR></BLOCKQUOTE>
Wenn ich jetzt mal wüsste, wer Du bist...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat
PS: Muss man schlecht schießen um weiblich zu sein???
Da muss ich zugeben, dass ich da sehr geteilter Meinung war - möglicherweise hat mich ein Erlebnis "versaut": Vor etwa einem Jahr war ich hin und wieder in der Polizeikaserne Duisburg (ganz in der Nähe von "unserer" Schießanlage) zu finden - die haben dort ein Schießkino im Keller. Leider konnte ich das nie ausprobieren - bei uns wurde ganz brav auf Scheiben geschossen.
Eines Abends schoss dort auch eine junge Frau. In den etwa zwei Stunden, die ich dort mit meiner Proll-Luftpistole herumballerte, schaffte es diese junge Frau nicht EINMAL, auch nur den Kugelfang zu treffen. Kein Spaß jetzt... Das Blei hackte in den Boden, die Decke und die Leinwand des Schießkinos - nicht EIN Schuss traf auch nur die Scheibe.
Ich muss gestehen, dass sich da ein kleines Vorurteil in mir bildete.
Allerdings wurde ich eines Besseren belehrt: Meine Exfreundin (ich hasse dieses Wort eigentlich) schießt verdammt gut. Ob mit der "Kurzen" zuhause oder der "Langen" bei mir auf dem Dachboden - leider weigert sie sich immer noch beständig, auch den grünen Schein zu probieren. Aber das kriege ich über kurz oder lang schon hin, hoffe ich.
Und die Schießergebnisse der Frauen unseres Kurses sind ja wohl klasse !
Ich glaube, dass sich dieses alte Vorurteil, dass Schießen Männersache sei, aus zwei Gründen so hartnäckig hält:
1. Es schießen halt mehr Männer als Frauen. Daher assoziiert man die Ballerei automatisch mit Männern.
2. Männer können (normalerweise) Entfernungen besser einschätzen - daher sind Männer Frauen meist überlegen, wenn es um Dinge geht, die damit zu tun haben. Ein Mann wird also in den meisten Fällen Dinge durch Werfen besser treffen als eine Frau und vermutlich die Nase ein bisschen vorne haben, wenn vor einem Schuss die Entfernung eingeschätzt werden muss.
Das liegt an unseren etwas unterschiedlich aufgebauten Gehirnen, die - als Relikt aus grauer Vorzeit - verschiedene Primäraufgaben zu erledigen hatten. Daher liegen Männern meist Dinge eher, die mit dreidimensionalem Sehvermögen (früher sehr wichtig für die Jagd), abstrakt-visuell orientierten Handlungen und ähnlichen Sachen verknüpft sind. Frauen sind dadurch in keiner Weise "schlechter" - Frauen können dafür Dinge, die Männer nicht so gut beherrschen. Dazu zählt unter anderem sprachliches Einfühlungsvermögen, das vielen Männern leider überhaupt nicht gegeben ist - und in der heutigen Zeit mit Sicherheit wichtiger ist, als Dinge auf Ziele zu schmeißen.
Allerdings glaube ich, dass sich Männer und Frauen immer mehr einander angleichen. So groß sind die Unterschiede nicht mehr. Sieht man auch daran, dass ich mich lieber selbst an den Herd stelle, als mich den Kochkünsten meiner Exfreundin schutzlos auszuliefern.
(Hoffentlich liest die das jetzt nicht - und wehe, Ihr verpetzt mich ! - Dem Weibe ist nahezu alles zuzutrauen.)
Ich mag diese Entwicklung; mir gefallen eh nur Frauen, die nicht so sind, wie sie sich "Ottonormalverbraucher" wünscht. Denn der favorisiert wohl nach wie vor die "kleine Frau", die sich "Mäuschen" und "Kleines" nennen lässt - damit sich Männe daneben umso größer fühlen kann. Nix für mich.
So unterschiedlich sind wir gar nicht; wir Männer haben oft nur in der Kindheit bereits gelernt, weibliche Züge an uns zu verbergen. Jeder kennt ja die Sprüche: "Indianer kennt keinen Schmerz.", "Du bist doch kein Mädchen.", "Männer weinen nicht."
Blödsinn. Ich kenne Schmerz verdammt gut (habe eine zertrümmerte Lendenwirbelsäule; sieht man nicht - aber fühlt man um so besser - und war beim letzten 12/70-Flintenschießen so blöde, den Mittelfinger bei 10 Schuss genau hinter dem Abzugsbügel liegen zu lassen; ist immer noch dick), war nie Indianer und könnte mich - wenn man mich fragte, wie ich wiedergeboren werden wollte - nicht zwischen Mann und Frau entscheiden.
Frauen als Jäger sind also bestimmt keine Sensation; es ist nur erstaunlich, dass es so lange dauerte, bis auch Frauen diese "Männerdomäne" für sich erschließen konnten.
Und dass das prima funktioniert, sieht man ja auch ein bisschen in unserem Kurs: Ich find's sehr angenehm dort und freue mich immer wieder auf Unterricht und Schießen. Kann also gar nicht so falsch sein.
[ 22. November 2006: Beitrag editiert von: Jagdgegner ]