Fragen zur Rehwildabschussplanung

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Na ja...
und derjenige der nur Sa/so Zeit hat den kannst dann auch gleich aussortieren, denn Jagd und findet nicht nur am WE statt!
Und je mehr man an den bekannten Einständen ansitzt umso niedriger wird der Rehwildbestand (sichtbar)
nichts für ungut - aber nach 35 Jagdjahren sollte man ein wenig mehr Erfahrung haben...



@Clayperon

Jagd findet draussen statt, um an Ausgangsbestände zu kommen muss man regelmässig, z.B. Sa/so morgens und abends an allen bekannten Einständen ansitzen, mindestens 2 Wochenenden hintereinander. Jeder bringt Fernglas, Zettel u.Stift mit und hinterher wird ausgewertet.
1. Hast Du dann relativ verlässliche Zahlen über den Ausgangsbestand.
2. Kannst Du gleich die engagierten Mitjäger von den Zitronen trennen, denn wer keinen Bock hat anzusitzen ohne Schiessen zu können, den kannst Du gleich streichen!

Und, natürlich schätze ich die Zahl der Kitze, welche ja bekanntlich erst Mai/Juni gesetzt werden, denn Trächtigkeitsuntersuchungen an freilebenden Tieren sind schwierig.
Deshalb helfen Dir keine Formeln, sondern nur den Popo nach draussen zu bewegen.

HuJ
 
A

anonym

Guest
Bei uns tragen Rehe keine Ohrmarken und wir führen auch kein Bestandsregister!
Durch regelmässige Ansitze an den Äsungsflächen versuchen wir den Frühjahrsbestand zu ermitteln, hast Du ein besseres Verfahren? Dann nur her damit, bin auch nach 35 Jagdjahren noch lernfähig...

HuJ

@Clayperon

Jagd findet draussen statt, um an Ausgangsbestände zu kommen muss man regelmässig, z.B. Sa/so morgens und abends an allen bekannten Einständen ansitzen, mindestens 2 Wochenenden hintereinander. Jeder bringt Fernglas, Zettel u.Stift mit und hinterher wird ausgewertet.
1. Hast Du dann relativ verlässliche Zahlen über den Ausgangsbestand.
2. Kannst Du gleich die engagierten Mitjäger von den Zitronen trennen, denn wer keinen Bock hat anzusitzen ohne Schiessen zu können, den kannst Du gleich streichen!

Und, natürlich schätze ich die Zahl der Kitze, welche ja bekanntlich erst Mai/Juni gesetzt werden, denn Trächtigkeitsuntersuchungen an freilebenden Tieren sind schwierig.
Deshalb helfen Dir keine Formeln, sondern nur den Popo nach draussen zu bewegen.

HuJ

Dann Rede doch nicht von berechnen.
Acht Ansitze am Wochenende bringen doch keine belastbare Datengrundlage.
Da kann auch jeder einmal würfeln, aus der Summe bildet Du die Quersumme und die multipliziertst Du mit der Reviergröße, teilst durch 100 und multipliziert mit 1,3.
Die Datenbasis ist ähnlich valide, hat aber den Vorteil das Ruhe im Revier ist.
 
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Dann Rede doch nicht von berechnen.
Acht Ansitze am Wochenende bringen doch keine belastbare Datengrundlage.
Da kann auch jeder einmal würfeln, aus der Summe bildet Du die Quersumme und die multipliziertst Du mit der Reviergröße, teilst durch 100 und multipliziert mit 1,3.
Die Datenbasis ist ähnlich valide, hat aber den Vorteil das Ruhe im Revier ist.

@Clayperon
den Begriff berechnen hat der TS benutzt, stammt nicht von mir.

@Egon
Wir haben über 20 Jahre einen sehr gut an das Revier angepassten Rehwildbestand, eigentlich ja -Besatz, aufgebaut, wir konnten den Anteil der Strassenopfer deutlich senken, die Wildbretgewichte erhöhen und den jährlichen Abschuß kontinuierlich anheben.
Konnte also so verkehrt nicht sein, sich auf die eigenen Anblicke/Sichtungen und Beobachtungen zu verlassen. Der TS macht einen sehr unsicherern Eindruck und möchte keine Fehler machen, also sollten eigene Beobachtungen Mithilfe von Mitjägern gemacht werden, damit ein Überblick zu Stande kommt.

HuJ
 
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So, ich verstehe das ganze Problem bei der Diskussion hier nicht, einen Bestand zu "planen" ist doch eigentlich eine relativ einfache, mathematische Aufgabe. Das Problem ist nur, exakte Werte zu bekommen.

Zuerst muss man den Wildbestand schätzen. Das ist verdammt schwer bei Cerviden. Entweder sieht man ganz viele (so im April) oder nur noch weibliche Stücke (ab 1.Mai) oder gar keine mehr (ab September) :lol:
So, aber mal im Ernst, irgendwie braucht man einen Maßstab wie viele Stücke im Revier vorhanden sind. Das kann anhand von verschiedenen Indikatoren geschätzt werden. Erstmal würde ich die ganz normale visuelle Methode mit Beobachtung der Tiere durch Fremdbeobachtungen wie die von Bauern ergänzen und dann an passenden Stellen (Zwangspass, Wechsel, Salzlecke) durch Kameras ergänzen. Das läßt zumindestens einmal den Rückschluss auf viel oder wenig Tiere im Revier zu.
Dann geht es an die Verfeinerung des Modells. Erst einmal erkundigt man sich was der Rest der Gegend so schätzt, danach liegt man entweder selbst, oder aber die Anderen voll daneben. Eine weitere Verfeinerung geht auch durch die Einschätzung des Lebensraumes und der durch das Wild aufgetretenen Fresspuren. Sind viele Fraßspuren und eher schmächtige Stücke zu sehen, dann wird man sich an der oberen Grenze der Tragfähigkeit befinden und man sollte seine Schätzung nach Oben korrigieren. Genauso ist mit dem Fallwild zu verfahren, je mehr in der "bumper season" fällt, desto mehr Wild hat man.

Wenn die Grundmenge hat und in etwa weiss, wo man sich in Relation zur Tragfähigkeit des Habitats befindet, kann man doch einen Managementplan aufstellen. Das überlass ich dann mal den Anderen drüber zu streiten.
 
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Wichtig ist aber auch zu beachten, daß 50% deines Rehbestandes deine Nachbarn auch zu ihrem Bestand rechnen.
Mach dir da aber nicht so einen riesen Kopf, das ist keine Raketenwissenschaft und wenn du merkst es war im Vorjahr zu wenig schießt du halt mehr, war es zu viel, dann halt dementsprechend weniger.
Ich kenne z.B. Ein Revier, da wird kein weibliches Rehwild und keine Kitze geschossen. Erstere produzieren die Böcke, zweitere könnte ein Bockkitz und somit ein zukünftiger Trophähenträger sein oder eben der Bockproduzent im nächsten Jahr.
Auch das Funktioniert im Sinne des Revierinhabers (Eigenjagd).
 
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...Ich suche eine wissenschaftliche Grundlage. Mehr nicht...

Die gibt es nicht, weil man Rehe in deckungsreichen Biotopen nicht zählen kann, damit die Höhe des Nachwuchs und vor allem die natürlichen Abgänge schwer zu schätzen sind.

...Oder wird seit zig Jahren (ohne dir jetzt zu nahe treten wollen :cool: ) Wild darauf los geschätzt?

Genau so ist es.

Dieser Unfug kostet viel Zeit, Geld und macht oft Ärger. Deshalb ist es höchst überfällig, die Rehwildabschussplanung abzuschaffen, zumal auch die gemeldeten IST-Zahlen zu hinterfragen sind.
 
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Solch eine Planung muss doch irgendeine fundierte Grundlage haben? Oder nur Persönliche Ansicht des Jagdberaters?

Fundierte Grundlage eines neuen Abschußplans wäre für mich der alte Abschußplan, den man bei zu niedrigen Gewichten und zu vielen Verkehrsopfern nach oben korrigieren muß.
 
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Ich habe nix von starken Trophähen geschrieben, der will lediglich viele Böcke haben die man Schießen kann. Da ist das Alter auch nicht wichtig, der Jährling wird mitgenommen wenn nix anderes kommt alles was älter als ein Jahr ist passt immer, hauptsache Bock.
Mir persönlich ist das Schmalreh, Kitz oder Weibliche Stück zu erjagen kein Deut weniger wert als ein Bock.

Gesendet von meinem E5823 mit Tapatalk
 
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Selbst wenn sein Ziel ein hoher Rehwildbestand und starke Trophäen sind, habe ich da so meine Zweifel, dass das ohne Abschuss von Gaißen wirklich "funktioniert".

Das geht, ganz klar, nur wird der Bestand an weiblichem Rehwild dann durch die Straße reduziert. Soll Beständer geben, die das ganz gerne haben.
 
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Dazu kommen die Stücke die abwandern oder zuwandern, das Straßenfallwild, das sonstige Fallwild.
Zuwachsraten (Kitze pro Ricke) hängen auch wieder von ganz vielen unterschiedlichen Faktoren ab, wie Äsungsangebot, sozialer Streß, Unruhe im Revier, etc. etc.

Bei Totalabschüssen in Gattern wurden regelmäßig doppelt so viele Stücke erlegt, wie vorher dort vermutet.

Unter diesen Umständen sind Abschusspläne beim Rehwild hübsche Denksportaufgaben, haben aber mit der Realität nicht viel zu tun.

Hier vielleicht einige Hinweise, die zielführender sein können :

- Jeden Jährling und jedes Schmalreh erlegen, die man sieht, dann sind immer noch genug da (Kalchreuter)
- Ist der Bock jung, ist er gut für den Topf, ist alt, gut für die Wand (mein alter Lehrprinz)
- Für zwei weibliche Stücke darf man ein männliches Stück strecken (Göttinger Modell)

Das hört sich vernünftig an. Aber wo sind die Kitzabschüsse geblieben?

Im Feld (ich bin kein Feldjäger), stelle ich mir manchmal die Zuordnung Kitz - Geiß schwer vor, da mehrere Familien im Sprung stehen. Im Wald ist es oft einfacher, da nimmt man die ganze Familie - wenn z. B. nur ein Kitz dabei steht oder zwei Schwache - nach Möglichkeit raus.

Grüße
F.
 
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Ich habe nix von starken Trophähen geschrieben, der will lediglich viele Böcke haben die man Schießen kann. Da ist das Alter auch nicht wichtig, der Jährling wird mitgenommen wenn nix anderes kommt alles was älter als ein Jahr ist passt immer, hauptsache Bock.
Mir persönlich ist das Schmalreh, Kitz oder Weibliche Stück zu erjagen kein Deut weniger wert als ein Bock.

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Die Trophäen hatte ich reinintepretiert, sorry. Mit dem "Kahlwild" geht es mir ähnlich wie dir! :thumbup:

Das geht, ganz klar, nur wird der Bestand an weiblichem Rehwild dann durch die Straße reduziert. Soll Beständer geben, die das ganz gerne haben.

Klar! :thumbup: Aber selbst wenn es keine Straße gibt glaube ich, dass alte, mißmutige und territoriale Gaißen den Bestand in der Höhe limitieren und für mehr Abwanderung sorgen. Selbst wenn man möglichst viel Rehwild züchten will, sollte man also davon hin und wieder eine entnehmen.
 
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15 Okt 2011
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Ist schon recht komisch da, das reininterpretieren sei dir verziehen [emoji12].
Nen Bekannter hat sich da eingekauft als mitpächter und der sieht dass wie du, vor allem entnimmt er auch weibliches Rehwild an der Straße, muss dass halt nur sehr behutsam machen um Stress zu vermeiden.
 
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28 Sep 2009
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So, nun zur Auflösung weshalb ich die für viele hier "dumme" Frage stellte:

Ich habe ein Feldrevier von 470HA.

Ssichtbares Rehwild IMMER ca. 60-80 Stück auf mehrere Sprünge verteilt. Abschussplan sieht derzeit (neuer Vorschlag der UJ ) 20 Stck in 3 Jahren vor.

Da macht man sich Gedanken....:no: Wie kommen die auf so Phantasiezahlen? Deswegen meine Frage ob es eine Fundierte Grundlage gibt.

PS: Eine Vielbefahrerne Rennstrecke macht seit Jahren ein Defizit von Ca. 5-8 Stck Jährlich. :evil:
 

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