Fragen zur Korrektur im Apport

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Hey, ich habe einen 12 Monate alten Springer Spaniel der im Oktober unter anderem im Apport geprüft werden soll. Ich selber bin Erstlingsführer. Jetzt habe ich 2 Fragen zu dem Thema.

Kurz zum Einsatzgebiet: Der Hund soll durch die BP kommen und wird dann ausschliesslich im Hochwildrevier geführt. Stöbern auf Drückjagden usw. wird wahrscheinlich 80% der jagdlichen Leistung darstellen.
Ausschließen kann man aber die ein oder andere Jagd auf Niederwild insbesondere Flugwild nicht. Daher will ich auch einen "vollwertig" brauchbaren Hund ausbilden. Hier geht es auch um den eigenen Anspruch an den ersten Hund.

1. Ich habe den Apport falsch aufgebaut. Meine Schuld. Ich war ungeduldig und habe das Halten des Gegenstands übersprungen. Mein Hund wollte nichts in seinen Fang nehmen und daher bin ich gleich zum Wegwerfen und Bringen übergegangen. Das habe ich mit dem Kommando "Apport" kombiniert. Er wartet bis ich ihn mit dem Kommando entlasse. Er bringt den Gegenstand, mehr oder weniger in meine Richtung aber verar***t mich auch mal ganz gerne dabei. Besonders zum Ende von mehreren Würfen. Halten des Gegenstands vor mir ist natürlich nicht. Wie denn auch.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden den Apport von neuem aufzubauen indem ich in konditioniere meinen Daumen zu halten und erst auf Kommando aus loszulassen. Das hat innerhalb von wenigen Minuten recht gut funktioniert.
Diese Anleitung hat mir sehr geholfen:

Das ich jedoch jetzt das Kommando "Apport" mit dem Halten meines Daumens verbinde irritiert in sichtlich.
Wenn ich es eher sanft sage hält er, wenn ich laut spreche (wie bei den Bringspielchen) lässt der den Daumen los.

Soll ich warten mit dem Kommando "Apport" in Kombination mit dem Halten meines Daumens oder eines Gegenstands?
Sollte ich lieber ein anderes Kommando zukünftig verwenden oder kann man diese Fehlverknüpfung umkonditionieren?
Irgendwelche sonstigen Tipps?


2. Wir sind oft mit dem Hund bei Freunden und anderen Familien. Mein Hund liebt es mit dem Ball zu spielen und zu toben.
Wenn Kinder jetzt den Ball wegwerfen, kann ich natürlich nicht garantieren, dass sie auch den gesamten "Apport" durchsetzen (inkl. warten und ggf. erneuten auffordern zu bringen).
Sollte man daher diese Art von Spiel lassen oder kann der Hund hier schon zwischen Spaß mit Kindern und Ernst mit mir unterscheiden?


Vielen Dank für eure Mithilfe!
 
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Hast du die Möglichkeit mit jemandem zusammenzuarbeiten der sich damit auskennt?
Das dürfte die sinnvollste aller Möglichkeiten sein.

Normal begreift ein junger Hund schnell was man von ihm willst. Du bist jetzt allerdings schon an der Korrektur.
Ich glaube nicht das spielende Kinder in der Situation förderlich für den Hund sind.
Ich glaube im Buch von Tabel findet sich folgender Satz, der mir sehr in erinnerung geblieben ist.
"Es wird die Haltung im Zwinger empfohlen, damit der Hund nicht von Familienmitgliedern verzogen wird."
Das finde ich zwar auch etwas überspitzt, aber die grundsätzliche Aussage dürfte deutlich werden.

Es ist nicht mehr viel Zeit bis Oktober.
Ich würde dem Hund solche Spiele jetzt nicht mehr zulassen, sondern mit Disziplin und Konsequenz arbeiten, und zwar besser ein mal richtig als 10 mal schlampig.

Manchmal macht man selbst Fehler die einem nicht auffallen (Körpersprache...), da ist ein "Ausbilder" sehr, sehr hilfreich.
 
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Nun geht's los🥰 Wegwerfen und holen hat mit Apport für mich keinen Sinn. Ich hatte viele DL. Ente 100 Meter wegbringen dann Hund laufen lassen , praktisch hat das jeder Welpe gemacht. Apport ist Hund ablegen Apportel 30 Meter wegbringen und Hund sagen Apport der geht hin und holt es bis direkt vor Dir. Ließ es Dir bei Tabel durch, glaube ihm nicht das er das nach 10 Mal macht sondern wenn es gut geht nach 200 Übungen.
 
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Hey, ich habe einen 12 Monate alten Springer Spaniel der im Oktober unter anderem im Apport geprüft werden soll. Ich selber bin Erstlingsführer. Jetzt habe ich 2 Fragen zu dem Thema.

Kurz zum Einsatzgebiet: Der Hund soll durch die BP kommen und wird dann ausschliesslich im Hochwildrevier geführt. Stöbern auf Drückjagden usw. wird wahrscheinlich 80% der jagdlichen Leistung darstellen.
Ausschließen kann man aber die ein oder andere Jagd auf Niederwild insbesondere Flugwild nicht. Daher will ich auch einen "vollwertig" brauchbaren Hund ausbilden. Hier geht es auch um den eigenen Anspruch an den ersten Hund.

1. Ich habe den Apport falsch aufgebaut. Meine Schuld. Ich war ungeduldig und habe das Halten des Gegenstands übersprungen. Mein Hund wollte nichts in seinen Fang nehmen und daher bin ich gleich zum Wegwerfen und Bringen übergegangen. Das habe ich mit dem Kommando "Apport" kombiniert. Er wartet bis ich ihn mit dem Kommando entlasse. Er bringt den Gegenstand, mehr oder weniger in meine Richtung aber verar***t mich auch mal ganz gerne dabei. Besonders zum Ende von mehreren Würfen. Halten des Gegenstands vor mir ist natürlich nicht. Wie denn auch.
Ich habe mich jetzt dazu entschieden den Apport von neuem aufzubauen indem ich in konditioniere meinen Daumen zu halten und erst auf Kommando aus loszulassen. Das hat innerhalb von wenigen Minuten recht gut funktioniert.
Diese Anleitung hat mir sehr geholfen:

Das ich jedoch jetzt das Kommando "Apport" mit dem Halten meines Daumens verbinde irritiert in sichtlich.
Wenn ich es eher sanft sage hält er, wenn ich laut spreche (wie bei den Bringspielchen) lässt der den Daumen los.

Soll ich warten mit dem Kommando "Apport" in Kombination mit dem Halten meines Daumens oder eines Gegenstands?
Sollte ich lieber ein anderes Kommando zukünftig verwenden oder kann man diese Fehlverknüpfung umkonditionieren?
Irgendwelche sonstigen Tipps?


2. Wir sind oft mit dem Hund bei Freunden und anderen Familien. Mein Hund liebt es mit dem Ball zu spielen und zu toben.
Wenn Kinder jetzt den Ball wegwerfen, kann ich natürlich nicht garantieren, dass sie auch den gesamten "Apport" durchsetzen (inkl. warten und ggf. erneuten auffordern zu bringen).
Sollte man daher diese Art von Spiel lassen oder kann der Hund hier schon zwischen Spaß mit Kindern und Ernst mit mir unterscheiden?


Vielen Dank für eure Mithilfe!
Von wo kommst Du?
 
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@springer_spaniel

1. Willst du wirklich einen zuverlässig apportierenden Hund?
2. Geht dein Hund mehr in Richtung Retriever, für den das Apportieren quasie selbstbelohnend ist oder läßt er sich gerne mal beim Apportieren von anderen Dingen ablenken?
3. Wann soll der Hund Prüfung geführt werden?
 
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Der Hund unterscheidet schon zwischen Apportel (Holzbock, usw) + Wild, oder halt "Spielzeug", also ein Ball o. ein geworfenes Stöckchen. Beim spielen muss ich meinen auch mehrfach auffordern, den Ball zu mir zu bringen. Irgendwann rotzt er mir den dann vor die Füße. ;)
Wild und Holz werden gebracht und gehalten. Da hat er´s mir allerdings auch leicht gemacht, gehalten hat er von Anfang an, da brauchte ich ihn nur noch vom Ausgeben überzeugen. :cool:
Wenn der Apport bei dir nur für die Brauchbarkeit reichen soll, ist es nicht schlimm, wenn dein Hund das Schleppwild nicht hält, Hauptsache er bringt es dir. Da wird ja nicht nach Punkten gerichtet.
Mein alter DK hat übrigens ALLES gebracht, auch richtig eklige Sachen, die er in Büschen o. am Straßenrand gefunden hat - halt nur nicht Bilderbuchmäßig, er hats mir stets vor die Füße gerotzt. Damit konnte ich leben.
 
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@springer_spaniel
Dein Hund ist gerade 1 Jahr. Bitte lass dir hier nichts einreden von "Zwangsapport" und muss im "Zwinger gehalten werden". Mit diesen Empfehlungen machst du beim Springer mehr kaputt, als daß es dir hilft. Du bist Erstlingsführer und das waren wir alle mal. Das was du beschreibst ist nichts, was sich nicht bis zum Herbst ausbügeln lässt. Hast du Kontakt zum Züchter? Der sollte dir in Sachen Springer eine gute Anleitung geben können. Wenn dein Hund vom VJGS kommt, dann ist die Mutterhündin mind. bis HZP geprüft (was den Apport einschliesst). Auf meinem Profilbild siehst du unseren Springer beim Fuchsapport. Lass dir zeigen wie es geht und dann musst du es konsequent durchziehen, ohne Ungerecht zu werden, weil etwas nicht funktioniert so wie du es dir vorstellst. Apport am Wasser erst wenn es am Land zu 110% klappt und Wild kommt auch erst ins Spiel, wenn der Dummy zuverlässig gebracht wird. Und die Anfänge an Land immer mit Leine absichern, damit er nicht auf blöde Ideen kommt. Keine 1000 Wiederholungen am Stück, immer positiv aufhören. Keine Leckerchen. Mit freundlicher, gedämpfter Stimme loben und streicheln, das reicht. Alle Übungen ohne Kinder in der Nähe machen (reizarme Umgebung).
 
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@Gento
Es ist nicht förderlich für einen Erstlingsführer, wenn du ihm erzählst, daß korrektes Apportieren nicht wichtig ist. Natürlich ist es wichtig. Der Hund, der mir Wild vor die Füsse wirft, ist mit seinen Gedanken schon wo ganz anders. Der wirft mir den Hasen bestenfalls vor die Füsse, um den nächsten Hasen der hochgeht zu hetzen oder um beim nächsten Schuss zu gucken "wo er helfen kann". Apport ist beendet, wenn der Hund vorsitzt und das Stück Wild hält bis ich es ihm abnehme. Ist nämlich noch leben im Wild, dann sieht es ganz schön blöd aus, wenn der dir vor die Füsse gespuckte Hase, Fasan oder die Ente das Weite sucht.
 
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@Gento
Es ist nicht förderlich für einen Erstlingsführer, wenn du ihm erzählst, daß korrektes Apportieren nicht wichtig ist. Natürlich ist es wichtig. Der Hund, der mir Wild vor die Füsse wirft, ist mit seinen Gedanken schon wo ganz anders. Der wirft mir den Hasen bestenfalls vor die Füsse, um den nächsten Hasen der hochgeht zu hetzen oder um beim nächsten Schuss zu gucken "wo er helfen kann". Apport ist beendet, wenn der Hund vorsitzt und das Stück Wild hält bis ich es ihm abnehme. Ist nämlich noch leben im Wild, dann sieht es ganz schön blöd aus, wenn der dir vor die Füsse gespuckte Hase, Fasan oder die Ente das Weite sucht.

Mein Horsti hat keine Gefangenen gemacht... :LOL:
Ich sehe das alles halt nicht so verbissen, auch wenn ich aus dem Vorsteh-Lager komme. :)
 
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Wenn früher unsere DD angebleite Kanin, Has oder Gockel abgetan und dann erst gebracht hätten, hätte es Ärger gegeben...!
Raubwild ist etwas anderes.

Naja, lang ists her, heute ist ja Vieles anders. ;)
 
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Zwangsapport



Es sind die unterschiedlichsten Vorstellungen in den Foren, z.T. kommt es gleich nach der Vergewaltigung von Kindern.

Ich versuche deshalb mal meine Version darzustellen und damit einen Einstieg in die Diskussion zu bringen.



Ich möchte gleich zu Beginn sagen, dass meine Ausführungen sich auf die Vorstehhunde DD, DK, DL, KLM, GM usw beziehen. Sicher ist manches auch übertragbar.



Unsere Vorstehhunde haben eigentlich alle das Bedürfnis, etwas anzuschleppen. Diese Eigenschaft ist durch Zucht immer mehr verstärkt worden.

Ziehe ich vor einem Welpen eine Schleppe, wird er in der Regel hinrennen und die Taube oder was auch immer apportieren. Bei den ersten Malen wird er es zum Führer bringen, später meist nicht mehr. Werfe ich einen Ball, rennt er hin und holt ihn.

Viele versuchen, dieses natürliche Verhalten zu verstärken. Tauschen den Ball gegen ein Leckerli oder gegen Streicheleinheiten. Ist das Verhalten in Fleisch und Blut übergegangen, kann ich den Ball auch gegen eine Krähe oder eventuell Fuchs tauschen.

Ist die Konditionierung immer stärker, kann durchaus schon von Zwangsapport gesprochen werden. Das wird einigen nicht passen. Tatsächlich ist jedes Verhalten, das eingeübt wurde und das der Hund auf Kommando macht, ein Zwang. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Führer apport brüllt oder leise sagt, hol bitte das Stöcken.



Nun gibt es einen Teil der Hunde, die möchten das nicht machen. Einige haben kein Problem, einen weggeworfenen Stock zu holen oder eventuell noch das Kaninchen, aber besonders beim Abgeben vom Kaninchen gibt es dann Probleme. Ein DD brachte meinem Onkel den Hasen von 200 Meter und setzte sich neben ihn. Er war 10 Monate. Als er ihm den Hasen abnehmen wollte, ließ er ihn fallen und biss ihn schwer in die Hand.

Klar ist, mit einem solchen Hund kann ich nicht zur Jagd gehen.

Ich muss ihm beibringen, was er zu tun hat. In diesem Fall war es schon zu spät, ein allerbester Jagdhund verbrachte den Rest seines Lebens als Wachhund in einem Kohlelager.



Was hätte ablaufen müssen?



Die meisten gehen bei, setzen sich neben den Hund, gewöhnen ihn daran, die Hand in den Fang zu nehmen. Dann wird ein Apportel ohne Zwang in den Fang geschoben. Später das Apportel vor den Fang gehalten und jetzt soll der Hund mit dem Fang zum Apportel gehen. Macht er das, ist der Hund eigentlich mit dem Apport durch. Der Rest ist nur eine Verlängerung der Strecke. Hört sich einfach an, ist es aber nicht.

In vielen Fällen macht der Hund nicht die 5 cm mit dem Kopf und nimmt das Apportel in den Fang. Heis hat für die 5 cm den Tisch erfunden, zieht mit dem Band an dem Zeh des Hundes, dass tut weh, der Hund macht den Fang auf, das Apportel wird angenommen. Andere drehen am Halsband oder kneifen ins Ohr.

Nimmt er jetzt das Apportel, wird einfach nur noch der Weg verlängert.

Das Ergebnis ist das gleiche als mit Leckerli oder Lob, der Hund apportiert auf Kommando. Der eine hätte es jedoch ohne etwas oder viel mehr Druck nicht gemacht.



Folgendes hat mit Zwangsapport überhaupt nichts zu tun!



Rumbrüllen apport, schlimmstenfalls mit einem Fußtritt verbunden.

Schläge, damit er apportiert.

Den Hund in Haltlage kriechen lassen, damit er weiß, was er falsch gemacht hat.

Ihn stark unter Druck setzen und das Apportel in den Fang schieben.

Einen Stromschlag geben, damit er den Hasen holt.

Weiteres fällt mir im Moment nicht ein, gibt es aber sicher noch.



Woran erkenne ich, ob der Hund im Apport durchgearbeitet ist oder nicht?



Nicht durchgearbeitet ist er, wenn er das Karnickel von 500 Meter holt, aber mir die letzten 30 Meter nicht bringt und von mir eher wegläuft.

Apport ist nicht, wenn ich die Ente wegwerfe oder den Dummy wegschleudere und er bringt. Es ist zwar positiv, zeigt aber keinesfalls, ob der Hund durchgearbeitet ist.

Lege ich den Hund ab, bringe den Dummy 100 Meter weg, die Ente zur anderen Seite, warte eine Minute, gebe dem Hund das Kommando und er holt dann das eine, später das andere auf Kommando, ist das gut. Kann ich das 5 mal wiederholen, ist es schon sehr gut. Natürlich soll er die Krähe und den Fuchs auch bringen, genau wie die Ente.

Sind die Vorarbeiten aber korrekt, ist es meistens nur ein gewisses Gewöhnen, bis das letzte auch geht.

Im Notfall muss ich mich wieder neben ihn hinsetzen, das Apportel nehmen lassen und dann den Fuchsschwanz.

Ob der Hund sich vor mir hinsetzt oder nicht, hat mit dem Apport nichts zu tun.



Was sind dumme Sprüche?



Mein Hund bringt alles. Kann er gar nicht, wenn der Fuchs z.B. zu schwer ist.

Dumm ist es auch, einen Rehbock versuchen zu bringen. Von toten Fischen halte ich selber nicht viel, die meisten Hunde sehen das anders.

Entweder er bringt oder er bleibt auf der Strecke. Was für eine Missachtung. Ich sollte mich erst mal fragen, was läuft schief.

Beim Üben sehe ich das manchmal. Der Hund ist längst noch nicht so weit, aber er soll.

Nur weil ich dabei bin, bekommt er keinen übergezogen.

Im Apport ist er durchgearbeitet. Dabei bringt er nur aus lauter Lust und Laune den Ball, damit ich ihn wieder wegwerfe.

Hunde mit Zwangsapport reißen anderen Hunden den Hasen aus dem Fang. Ist eine reine Übungsarbeit, leicht abzugewöhnen, hat mit Apport nichts zu tun.

Durch Zwangsapport fördere ich das stärkere Zufassen, eventuell wird er zum Knautscher. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Er nimmt schnell und konzentriert auf und bringt. Er spielt nicht damit herum.

Allerdings ist das weiche oder harte Zufassen eher genetisch bedingt. Mit der Abrichtung verändere ich nur etwas.

Übrigens hat Schärfe nichts mit hartem Zufassen zu tun, das ist aber ein anderes Thema.



Bewirkt Zwangsapport auch positive Eigenschaften?



Der Hund, der durch Wiederholung in der Konditionierung letztlich zwangsmäßig holt, erkennt den Führer als Rudelführer an.

Das gleiche beim absoluten Kopfhund, der durch stärkeren Druck gelernt hat, ich muss bringen, erkennt auch den Führer als Rudelführer an.

Im Gegensatz der Kopfhund meines Onkels, der nie Unterordnung kennen lernte, sondern mit Liebe aufgezogen wurde. Das Ergebnis bei den allerbesten Hunden ist im positiven Fall die Bewachung der Kohlenhalde, in vielen Fällen wird er nach einem Angriff auf Kinder erschossen.



Das Ergebniss des Ganzen:

Gelingt es mir den Hund durch Leckerli und positive Verstärkung zum sauberen Apportieren zu bewegen spricht nichts dagegen. Manche schaffen das, dann ist es gut.



Andere schaffen es nicht, kommen trotzdem irgendwie durch die Brauchbarkeit und können mit dem Ergebniss leben.



Ich finde Hunde sollten auf der Jagd hilfreich sein und nicht stören, wenn das der Fall ist, dann sind sie schon brauchbar.
 
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@Claas hat es aus meiner Sicht sehr gut beschrieben. Zwangsapport hat nichts mit dem vermöbeln des Hundes zu tun.
Allerdings musst Du Dich tatsächlich hinterfragen was das Ziel sein soll. Gelegentlich den Hund mit zur Entenjagd zu nehmen? Da wird ggfs. sehr viel verlangt und man muss seinem Hund absolut vertrauen, wenn er zum Apport geschickt wird. Fehlt es ihm an Ausbildung, Durcharbeiten und ggfs. Wildschärfe wird er dieser Aufgabe im Sinne des Tierschutzes nicht gerecht werden. Hier geht es halt eben nicht nur um die herumdümpelnde erlegte Ente auf dem Teich. Bei den anderen Niederwildjagden wird er in den meisten Fällen auch keine Hilfe sein, sondern müsste angeleint bei Dir bleiben. Wer dies möchte, dann ist es ok. Ansonsten stört der Hund den Ablauf mehr als er Nutzen bringt.
Möchtest Du ihn lediglich durch eine entsprechende Brauchbarkeitsprüfung bringen ist das auch ok, aber bedenke anschließend das oben geschriebene.

Vielleicht macht es auch mehr Sinn den Hund ausschließlich bei Stöberjagden einzusetzen. Dann kann er durch seine gesammelte Erfahrung hier positiv zur Strecke und dem gelingen beitragen. Aus meiner Sicht nicht die schlechteste Variante.

wipi
 

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