Okay, dann halt was sachdienliches....ist aber langweilig, altbekannt und sicherlich jedem geläufig....aber nun gut, wenn´s denn sein muß:
In der Eingangsfrage ist von "..angenehmer schießen..." in Bezug auf eine 9,3x62 die Rede.
Es ist also anzunehmen, daß der Fragende die derzeit gegebene Situation bei Verwendung "...meiner R93 die 9,3x62 RWS TMR..." als suboptimal erachtet.
Üblicherweise tragen drei Komponenten zu unangenehmen Begleitempfindungen beim Schießen bei: Rückstoß, Geräuschentwicklung und Lichterscheinung (Mündungsfeuer stört aber lediglich bei Nacht).
Diese Begleiterscheinungen beim Schuß lassen sich glücklicherweise alle über die gleichen "Stellschrauben" variieren. Dabei gilt z. B.: Je größer die Masse des Geschosses ist und mit je mehr Treibladungsmittel ich es auf eine umso höhere Geschwindigkeit beschleunige und je geringer dabei die Masse (und somit die Massenträgheit) der verwendeten Wärmekraftmaschine (=Waffe) ist, desto stärker wird die der Beschleunigungsrichtung des Geschosses entgegengestzte Kraft sein, welche ich als Rückstoß zu spüren bekomme. Hinzu kommt, daß bei Verwendung kurzer Läufe ein höherer Anteil noch unverbrannten Treibladungsmittels aus der Mündung austritt, wo es schlagartig oxidiert wird, was zu einer Verstärkung der Rückwärtsbewegung der Waffe durch Raketeneffekt, zu einem lauten Geräuschereignis (Mündungsknall) und zur Entstehung eines ansehnlichen Mündungsfeuers beiträgt.
Schlußletztendlich gibt es neben den physikalisch objektivierbaren Meßgrößen selbstverständlich aber auch noch individuell (aus anatomischen der psychischen Gründen) unterschiedliche Empfindungen. Um hier Einfluß zu nehmen, sollte man sich um einen gut passenden Schaft und ein ausgiebiges Üben mit der Gebrauchslaborierung kümmern.
Es gilt also: Um ein möglichst angenehmes Schußverhalten zu erreichen, such` Dir für Deine ideal geschäftete Waffe, welche möglichst schwer sein und mit einem ellenlangen Lauf (und u. U. sogar einer Mündungsbremse zur nochmaligen Absenkung des Mündungsgasdruckes) ausgestattet sein sollte, eine möglichst lahme Laborierung mit massearmem Geschoß und Du wirst begeistert sein. Ggf. kannst Du Dir ja auch noch die Gesetze der Reibung zu nutze machen und unter Beachtung der Waffenbalance einen Kickstop o. ä. in den Schaft einsetzen lassen.
Was idealerweise herauskommt ist, wie Du siehst, ein 20 Pfund schweres KK ohne sinnvolle jagdliche Verwendungsmöglichkeit.
Als echten konkreten Ratschlag für Deinen Fall höre nun dieses: Versuch´s mal mit dem Wechsel zu einem deutlich masseärmeren Geschoß, das bringt in der Regel munitionsseitig am meisten. Dabei solltest Du auch die von kommerziellen Wiederladern angebotenen Laborierungen mit den verschiedensten bleifreien Geschossen, da deutlich weniger dicht als traditionelle Bleigeschosse, in Deine Überlegungen mit einbeziehen (HDB, KJG, Impala, CS Custom etc. etc.). Guck´ doch diesbezüglich einfach mal die 1.000.000 hier zu diesem Thema schon vorhandenen Threads durch ;-). Und schließlich solltest Du in der Tat vielleicht einmal den Schaft Deiner Waffe eines kritischen Blickes würdigen. Dessen Form, so sie nicht eine schöne geradlinige Übertragung der Kräfte gewährleistet, trägt nämlich ungeheuer viel zum subjektiven Empfinden des Rückstoßes bei.
So, war das jetzt sachbezogen genug? War aber alles olles Zeug, wie schon ganz oben angekündigt.
Grüße, Mandrill