Frage zu Laborierung und Geschoss

Registriert
6 Jul 2018
Beiträge
837
Vorab: Ich bin kein Wiederlader und kenne auch niemanden (mehr), der mir mit meinem Anliegen weiterhelfen könnte. Daher wende ich mich vertrauensvoll an euch mit der Bitte, mir möglicherweise einige Daten zu einer Laborierung zu berechnen und mir ggf. etwas zur Verwendbarkeit eines Geschosses zu berichten. :) 🙋‍♂️

So, jetzt zur Sache: Einer meiner jagdlichen Mentoren hat sich vor einiger Zeit selbst entleibt. Aus seinem Nachlass werde ich eine Sauer 202 in 8x68s erwerben. Der Verblichene war Wiederlader.

Zu dem Gewehr könnte ich für lau an eine nicht unerhebliche Menge von ihm selbst geladener Munition kommen. Bei den Preisen für Fabrikmunition wäre die Übernahme der Patronen schon attraktiv.

Allerdings möchte ich nicht so ohne Weiteres mir unbekannte Patronen verschießen, ohne halbwegs sicher sein zu können, dass mir die Waffe nicht um die Ohren fliegt. Meinen Jagdfreund kannte ich zwar als sorgfältigen und nicht zum Übermut neigenden Zeitgenossen, aber bei dieser Angelegenheit möchte ich sichergehen.

Auf den Patronenschachteln habe ich folgende Angaben gefunden:
- Kaliber 8x68s;
- Geschoss Sierra 2420, 220grs;
- Pulver R905, 4,500g;
- RWS Neuhülse;
- Zünder CCI250.

Was ansonsten ggf. noch relevant ist: Die Lauflänge der Waffe beträgt 65cm.

Jetzt meine (erste) Frage bzw. Bitte: Ist es möglich, mit diesen Angaben unter Zuhilfenahme einer Wiederladesoftware ohne allzu großen Aufwand die folgenden Daten zu errechnen? Und falls ja: Würde das bitte einer von euch für mich durchführen? Mein ewiger Dank ist ihm gewiss! Sollte mein Anliegen aufgrund möglicherweise hohen Aufwandes unverschämt - ich kann das nicht einschätzen - sein, teilt mir das bitte mit. Dann nehme ich davon Abstand.

Ach ja: Sofern es ein Tool gibt, dass frei verfügbar und für mich als Wiederladeeunuch verständlich und bedienbar ist, nehme ich einen entsprechenden Hinweis gerne an und versuche mich selbst.

Also, mich würden die folgenden Daten interessieren:
- Gasdruck;
- E0, E100, E200, E300;
- V0, V100, V200, V300;
- GEE sowie
- Geschossabfall bei Einschießen auf GEE: 100m, 200m, 300m.

So, jetzt zu meiner zweiten Frage:
Das Geschoss ist ja wohl offenbar ein Sierra Gameking. Auf der Website von Sierra hab ich dazu folgendes gefunden: "Designed and constructed specifically for the 8mm Remington Magnum, this sleek 220 grain #2420 Spitzer Boat Tail bullet is an outstanding choice for the largest game on the North American continent and for African plains game. This bullet has an extremely heavy, double-tapered jacket for deep, smashing penetration. Sierra’s classic SBT shape ensures a flat trajectory, minimum sensitivity to crosswinds and vertical winds, and exceptional accura- cy. It will prove to be too “hard” at 8x57mm velocities, and is not recommend- ed for use in any cartridge producing less than magnum-level velocities."

Einsetzen würde ich die Munition ggf. im heimischen Revier für Rotwild (am ehesten mittelalte Hirsche) und eher mittelschweres bis schweres Schwarzwild (50-100kg) und ab und an Damwild. Wäre das Geschoss dafür eine gute Wahl? Denn afrikanisches Plainsgame und the largest game on the North American continent sind ja wenigstens zum Teil doch ne andere Hausnummer als ein deutscher dreijähriger Keiler... In diesem Zusammenhang verwundert mich auch die (in diesem Forum gelesene) Aussage, dass es sich bei dem Geschoss um ein eher dünnwandiges Geschoss handelt. Auch von negativen Erfahrungen wurde berichtet. So auch in einem englischsprachigen Forum. Kurz und gut: Wer hat Erfahrungen mit dem Geschoss?

Ob und wenn ja auf welches Wild der "Patronenfabrikant" mit dieser selbstgeladenen Munition gewaidwerkt hat, kann ich nicht sagen. Darüber haben wir uns nie unterhalten.

So, das wars. Ich bedanke mich an dieser Stelle schon einmal fürs Lesen und Gedanken machen und hoffe auf zahl- und hilfreiche Rückmeldungen. :)🙋‍♂️
 
Registriert
9 Okt 2004
Beiträge
2.082
Die L6 braucht es noch, dann kann man das in QL oder GRT einhacken.
Besser du schickst einfach 5 Murmeln mit den Angaben zum Beschussamt oder zur DEVA, die verraten dir dann, ob die Murmeln sicher sind. Kostet ca. 50€.
Vo bekommst du dann auch gesagt, würde ich dann trotzdem selbst aus der Waffe bestimmen.

Edit: mit den Daten kannst du dann hiermit alle Werte selbst bestimmen:
 
Zuletzt bearbeitet:

Wheelgunner_45ACP

Moderator
Registriert
18 Sep 2015
Beiträge
18.355
Wenn du uns noch die L6 (= Patroenenlänge) gibst, können wir rechnen

Grundsätzlich ist das Sierra Gamekink nicht schlecht. Es ist ein herkömmliches Bleigeschoß und nicht mal gebonded. Was damit aber dem Hersteller ermöglicht, über die Bleilegierung zu arbeiten. Gebondete Geschoße haben als Kern im Normalfall Reinblei, denn das macht das Bonding (verbinden von Mantel und Kern) erheblich einfacher. Nachteil ist automatisch, dass damit der Bleikern immer relativ weich ist. Was ein nicht- gebondetes Geschoss so nicht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
6 Jul 2018
Beiträge
837
Vielen Dank ihr beiden!

L6 schnell gemessen sind ziemlich exakt 87mm.

Besser du schickst einfach 5 Murmeln mit den Angaben zum Beschussamt oder zur DEVA, die verraten dir dann, ob die Murmeln sicher sind. Kostet ca. 50€.
Das wäre mein Vorgehen, wenn die Werte irgendwie im Grenzbereich liegen.
 
Registriert
18 Apr 2019
Beiträge
2.070
@Eiblick Deine Recherche wird ggf dazu führen das diese Munition von den Werten her ggf sicher ist, mehr aber nicht...
Keiner weiß ob der jenige das falsche oder zuviel Pulver genommen hat!
Ich würde alle delaborieren und das Pulver vernichten. Das darf natürlich nur der Wiederlader.
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
Registriert
18 Sep 2015
Beiträge
18.355
Gerade durch die eher moderate Geschwindigkeit sollte eigeltlich alles Wild in DE gehen, selbst auf Reh, wenns nicth zu nahe steht
 

Wheelgunner_45ACP

Moderator
Registriert
18 Sep 2015
Beiträge
18.355
@Eiblick Deine Recherche wird ggf dazu führen das diese Munition von den Werten her ggf sicher ist, mehr aber nicht...
Keiner weiß ob der jenige das falsche oder zuviel Pulver genommen hat!
Ich würde alle delaborieren und das Pulver vernichten. Das darf natürlich nur der Wiederlader.
Und ich hätte keine Scheu, die Munition zu verwenden.

Edit sagt: Da der Verblichene die Laborierung selbst schoss gehe ich schon davon aus, dass er die Patronen entsprechend sorgfältig präpariert hat und damit die Angaben erst mal stimmen
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
6 Jul 2018
Beiträge
837
An alle, besonders @Wheelgunner_45ACP : Vielen, vielen Dank! Ihr habt mir sehr geholfen.

Keiner weiß ob der jenige das falsche oder zuviel Pulver genommen hat!
Berechtigter Einwand... :unsure:

Gerade durch die eher moderate Geschwindigkeit sollte eigeltlich alles Wild in DE gehen
Ok, verstehe. Schweres Geschoss, ab Mündung nicht zu schnell --> eher wenig kaputt auch bei leichtem Wild, wenn das Geschoss schon etwas unterwegs war.

Na, ich werde mal die Präzision der Ladung testen. Dann entscheide ich mich.🙋‍♂️
 
Registriert
25 Jan 2022
Beiträge
1.603
Selbst wenn die Ladung aus der Waffe einen höheren Druck erzeugt und mehr V0 bringt, wird sie nicht im Grenzbereich der P max liegen.
Die GK Geschosse dürften eine gute Präzision liefern....

Mein Tipp: Testen und jagen gehen 👍
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
155
Zurzeit aktive Gäste
434
Besucher gesamt
589
Oben