Der Unterschied ist wohl in der Praxis marginal.
Wenn es um Energiewerte gehen soll, so hat dann die 30-06 auf 200m - laut Katalogangaben
- etwa zw 2000 und 2700Joule, die 8x57IRS zw 1900 und 2700Joule.
Denn da die Geschwindigkeit ja zum Quadrat eingeht, nimmt die Energie dann auch stärker ab, wenn das Geschoss leichter ist.
Schon Elmer Keith sagte seinerzeit, "Geschwindigkeit verändert sich, Geschossgewicht bleibt".
Aber natürlich ist die 8x57IRS ja auch keine Weitschußpatrone, wo das eine große Rolle spielt. Sonst würde sie die 30-06 irgendwann wohl sogar überholen.
Und, wie Bärentöter schon sagte, ist auch schlecht messbar, wieviel Energie das Geschoss wieder aus dem Wildkörper mit herausnimmt und wieviel es überhaupt abgibt.
"Abgibt" ist vielleicht auch sowieso nicht ganz richtig.
Denn die Energie tötet nicht. Sie wird vom Geschoss, zur Penetration und zur Expansion verbraucht.
Wenn es also einen Ausschuß gibt, war noch genug Energie übrig, die ungenutzt geblieben ist.
Der Impuls jedenfalls - dazu hat in einem anderen Thread, mal Peter Weismann einiges geschrieben -, ist beim schwereren Geschoss höher.
Und der Geschossquerschnitt, ist in undeformiertem Zustand, bei der 8mm um 10% größer.
Sollte es Dir aber wirklich um den letzten Rest Energie gehen, so müßt Du halt wiederladen/lassen.
Durch die vielen Uraltwaffen wird die 8x57IRS nämlich, genau wie 8x57IS und 7x57, von den Munitionsherstellern, mit einer großen Sicherheitsreserve geladen.
Wiedergeladen kann die 8x57IRS nämlich, im sicheren Druckbereich, auch durchaus auf 4000Joule gebracht werden.
>Zu sehen zB hier mit SP7, aber leider hier nur mit leichten Geschosse gemacht worden.<
Letztlich hat die 30-06 nur zwei Vorteile: Die größere Auswahl an Munition und die etwas gestrecktere Flugbahn. Wobei ersteres, auch bei der 8x57IRS nicht unbedingt schlecht ist.
Dafür ist die 8x57IRS eine gute, alte deutsche Randpatrone, die sich imho wieder immer größerer Beliebtheit erfreut.
(Und falls Du mal in Frankreich öä jagen wollen solltest, wo Millitärpatronen verboten sind, bist Du mit der dort weit verbreiteten 8x57IRS, auch auf der sicheren Seite.
)
Aber entscheiden mußt letztlich Du. Und schlecht sind sie beide nicht.
Sie sind wohl beide, mit den entsprechenden Geschossen, für jedes europäische Wild ausreichend. Beim Rehwild, könnte die 8mm evtl wildbretschonender sein.
Ich will Dich zwar nicht offen beeinflussen, aber ich glaube man merkt, zu welcher Patrone ich raten würde. Auch wenn in dem Fall, meine Bevorzugung nicht riesig ist.
Bei der randlosen wäre sie größer.