Fluchtstrecken beim Rehwild

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matthes1962 schrieb:
Wundert mich eigentlich, daß auf Rehwild teilweise eine erhebliche Zahl an "Nachsuchen" anfällt, nur weil der Bock, das Kitz mal nicht im Sichtbereich liegt. Dürfte eigentlich bei den beschriebenen Fluchtstrecken nicht vorkommen.

Moin,

Sichtbereich ist bei uns teilweise <5m, da bedeuten 40m Flucht in den Farn ohne Hund nur noch Fuchs- und Sauenfütterung. Wenn ich im "hesslichen" Luzulo-Fagetum ohne Verjüngung 80m Fluchten habe ist das natürlich was anderes. :31:

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
Re: Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

kuno schrieb:
Das Aero wurde bis jetzt nur auf Rehwild verwendet - keine Erfahrung auf "Mehr".
Rotwild quittiert das HDB mit kurzen, überschaubaren Fluchten (die weiteste bisher 40 m; Allerdings hab ich erst 8 Stück Rotwild zwischen 40 und 100 kg erlegt - die Aussage oben ist also relativ - Tendenz aber positiv). Schwarzwild erst eines (mangels Vorkommen), das lag nach sechs Metern in den Buchenrauschen.

Dasselbe leichte HDB? Hattest du damit auf RotW/SW soweit zuverlässig ausschuss? Ich würde nämlich auch gern von 165/180 grs tsx auf 130/150 grs leichte (barnes) kupferlinge umsteigen, habe aber wegen der mir fraglichen wirkung auf stärkeres wild und insbesondere des evtl wenig zuverlässigen ausschusses bedenken. Das ist hier offtopic, aber vielleicht kannst du oder wer sonst ähnlich leichte kupferdeformationsgeschosse bis 150grs aus kalibern ab 7mm verschiesst, dazu mal im kupfergeschoss-parallelthread posten.
 
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barry08 schrieb:
Ich habe bisher Rehe im niedrigen dreistelligen Bereich erlegt.
Nachdem ich vorwiegend vom Ansitz aus jage, habe ich meist eine gute Auflage.
Ich schiesse auch auf weite Entfernungen, und meine durchschnittliche Schussentfernung liegt bei über 130m.
Mein Haltepunkt ist Hochblatt, die meisten Stücke brechen im Feuer zusammen (kein Jägerlatein!).
Die Wildpretentwertung ist aus meiner Sicht immer vertretbar gewesen.

Komplette Fehlschüsse hatte ich bisher 5-6, drei davon an einem Tag.
Bisher habe ich kein Stück, das ich getroffen habe, nicht bekommen.
Eine Nachsuche mit Hund wegen einbrechender Dunkelheit (50m Flucht in die Brennesseln trotz gutem Treffersitz).
Auf zwei Stücke musste ich einen zweiten Schuss abgeben, damit sie zur Strecke kamen. davon war ein Stück mit tiefem Weichschuss und ein Bock, den ich zu weit vorne am Brustspitz getroffen hatte.

Die "Fleischjäger" halten ja lieber hinter das Blatt und akzeptieren etwas weitere Fluchten.
Wie sieht es bei Euch mit Fluchtstrecken aus?

Weidmannsheil
Barry


Edith meint, Kaliberangaben sind im Forum Pflicht:
Gejagt wurde vorwiegend mit 7x64 KS, H-Mantel; einige wenige mit 222rem und 300WinMag, letztlich mehrere mit 243Win mit Nosler BT und Hornady V-max erlegt.

Laut Schussbuch habe ich bis dato 83 Stück Rehwild erlegt.

30 davon im Waldrevier - Schußentfernungen bis maximal 100m

30.06 mit norma vulkan - 11,7g - Optik: 2,5-10x56
270 win - 8,4g H-Mantel von RWS

Treffersitz meist aufs Blatt/ kurz hinters Blatt- im Feuer
Bei vier Rehen waren es Fluchtstrecken unter 30 Meter (2/2)

53 im Feldrevier

Schussentfernungen
mit 30.06 bis max. 150m Optik wie oben
mit der 270 win ebenfalls um die 150m Optik wie oben
mit 223 wssm bis 250m - Optik 6-24 x 50

mit der 30.06 waren es 16 Stück - Treffersitz hinters Blatt/ aufs Blatt
ein Stück hatte eine Fluchtstrecke von um die 20m

mit der 270. win waren es 7 Stück - 8,4g H-Mantel von RWS
Treffersitz hinters Blatt/ aufs Blatt - alle 7 im Feuer

mit der 223wssm - 55gr. soft point - waren es 30 Stück
es wurde bevorzugt hinters Blatt geschossen Fluchtstrecken waren wenn keine Feder berührt wurde in der Hälfte der Abschüsse (um 5m) vorhanden. Hämatome ebenfalls - je höher die Schussdistanz desto geringer wurden diese.
Wenn der Treffersitz am Blatt lag - im Feuer
3 Stücke gingen weiter - ein Bock in der Blattzeit - auf 20m hinters Blatt - ging um die 50m
2 gingen um die 20m

bei nahezu allen Abschüssen mit diesem Kaliber - war ein Kugelschlag zu hören

Wachtelhund
 
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Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

Keiler67 schrieb:
kuno schrieb:
... Seit ich Kupferlinge verwende in der Brenneke, bleiben alle (bis dato sind das doch etwa 250 Rehe) einfach am Platz (Treffer Kammer irgendwo).

Du meinst 7x64? 0m Flucht? Welches Geschoss?

Verschieße aus meinem Mannlicher Cal. 7X64 die RWS ID Classic mit 10,5g und 162 gr.
Alles Rehwild damit 0 mtr. Flucht! Fast alle Hochblatt!

Aus meinem K98 Cal. 8x57 IS verschieße ich das Geco Teilmantel 12g. und 185gr.
Auch hier seltenst Flucht und wenn bis max. 30 mtr.!
 
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"Flucht" ist ein relativer Begriff....

Sind 20 Meter eine Flucht, wenn ich sofort sehe, dass das Reh zeichnet? Würd jetzt nicht sagen "im Knall" aber da mach ich mir schon lange keine Gedanken mehr drüber.

Selbst 40 oder 50 Meter sind doch eigentlich gar nichts. Da bleibe ich ruhig sitzen, gehe gemütlich zurück zum Auto, verstaue meine Waffe und gehe mit dem Hund wieder zum Anschuß.
Dort wird er geschnallt und ich warte bis ich das Beuteln der Drossel höre....

Gut, am Grenzhochsitz ist dies keine gute Empfehlung, aber da verzichte ich auch liebend gerne auf den "Küchenschuß".... :31:

Aber vieles was "im Knall" liegt, ist oft stark entwertet. Was besser ist, muß jeder selbst entscheiden.
 
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von den letzten 5 stück (3 schmalgaisen 2 kitz) lagen 2 davon im feuer, eines überschlug sich noch einmal und rollte dann 20-25 m bergab, eines ging noch 10 m und das 5. sprang ca 30 m bergauf ab, stolperte dann zum anschuß zurück und walgte gut 50 m bergab.

schußentfernung zw. 200 m ( 30 m flucht bergauf...) und 40 m kitz mit max 6 kg aufgebrochen, einschuß hinter dem blatt, ausschau direkt auf der blattschaufel.

der halte- und treffpunkt war bei allen kurz hinterm blatt, ausschuß entweder genau gegenüber oder auf dem blatt.
 
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Für mich ist ein reh idealerweise eine red box und keine black box ;o))

Geschossen habe ich laut Schussbuch 107 Stück. Die meisten davon mit der 6,5x57 R mit verschiedenen Geschossen. Das ABC Geschoss war gut, gibts aber nicht mehr. Das CDP schien mir (trotz Ähnlichkeit zum ABC) zu hart, oft längere Fluchten bis zu 50 m, was im Wald lang ist. Das S&B Teilmantel-Spitz ist eine KAtastrophe, das wirkte wie Vollmantel oder Kupferlinge, nämlich schlecht bis garnicht. Inzwischen bin ich beim Kegelspitz uns sehr zufrieden. Nur sehr selten habe ich damit rehe, die nicht in Sichtweite um den Anschuss liegen. Laut Schussbuch habe ich genau 40 rehe mit der 6,5 geschossen, davon lagen 24 am Anschuss, 3 im Zehnmeterkreis, 8 um die 20m weg, eins um die 30m, zwei auf ca 50 m und zwei mit Nachsuche noch weiter weg.

Mit meiner 8 x 57 und der Geco Target habe ich 9 rehe geschossen, die alle am Anschuss lagen bis auf eines, das noch ca 10 m zog und umfiel.

Genau 34 Rehe habe ich mit der 8,5*63 mit dem Accubond-Geschoss geschossen. Schussentfernungen 2 bis 260 m, Durchschnitt aber ca. 40 m. Ich bin das Schussbuch gerade mal durchgegangen: 25 Rehe sind am Anschuss direkt gelegen, 4 Rehe sind bis zu 10 m gelaufen, 2 Rehe sind bis 20 m gelaufen, 1 Reh ist ca. 50 m gelaufen, mein bislang stärkster Bock ist mit tiefem Blattschuss noch ca 70 m gelaufen. 1 Reh musste nachgesucht werden mit Laufschuss und Hetze.

Den Rest habe ich mit der 5,6x57R Mag, der 8x56 MSch und anderen Kalibern geschossen.

Meine Erfahrung:

1. Rehwild ist nicht schusshart und liegt auch mit schlechtesten Schüssen selten weiter als 50 m vom Anschuss - es sei denn es war zuviel Unruhe vor oder nach dem Schuss.

2. die dicken, langsameren Kaliber mit recht weichen Geschossen überzeugen mich in Bezug auf Rehwild.

3. wildpretentwertung habe ich nur bei rasanten Kalibern oder bei schlechten Schüssen erlebt. Und bei der 9,3 habe ich "geplatzte" Rehe gesehen. Alle anderen Kugeln scheinen mir auf rehwild - was die Wildpretentwertung angeht - bei entsprechendem Treffersitz vertretbar. Die Kugel hat nicht viel Zeit, im dünnen rehwild zu wirken.

4. Wer Augenblickswirkung möchte, darf nicht zu harte Geschosse wählen.

M.
 
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Vertraute Stücke fallen schneller als Stücke, die gerade sichern oder schrecken,
trotz gleichem Treffersitz und identer Munition.
Der Unterschied ist meist nur 4-5 Fluchten, aber es gibt ihn.

WH
Barry
 
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Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

malsehen15 schrieb:
Liegt wahrscheinlich am Adrenalin.
Wenn sie adreanalisiert und der kreislauf dadurch fluchtvorbereitend/bei der flucht schon komplett hochgefahren ist, läuft - so es noch der treffer noch hergibt - beim geringsten reiz eben die flucht solange es geht als quasi letztes Programm. So erkläre ich es mir.
 
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Wenn der Blutdruck im Gehirn weg ist endet jede Flucht, egal ob mit oder ohne Adrenalin.

Jedes Geschoss welches den großen Blutgefäßen den größtmöglichen Schaden zufügt bewirkt verenden am Platz.
Ein ordentliches Loch auf der Ausschussseite hilft außerdem.
 
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Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

cast schrieb:
Wenn der Blutdruck im Gehirn weg ist endet jede Flucht, egal ob mit oder ohne Adrenalin.

Jedes Geschoss welches den großen Blutgefäßen den größtmöglichen Schaden zufügt bewirkt verenden am Platz.
Ein ordentliches Loch auf der Ausschussseite hilft außerdem.

Damit hast du grundsätzlich recht. Aber das Herz ist das grösste gefäss, trotzdem bleibt auch da nicht alles an platz. Für eine blinde flucht reichts dann (ich würde fast sagen: gerade dann) trotzdem oft.
 
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Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

Keiler67 schrieb:
cast schrieb:
Wenn der Blutdruck im Gehirn weg ist endet jede Flucht, egal ob mit oder ohne Adrenalin.

Jedes Geschoss welches den großen Blutgefäßen den größtmöglichen Schaden zufügt bewirkt verenden am Platz.
Ein ordentliches Loch auf der Ausschussseite hilft außerdem.

Damit hast du grundsätzlich recht. Aber das Herz ist das grösste gefäss, trotzdem bleibt auch da nicht alles an platz. Für eine blinde flucht reichts dann (ich würde fast sagen: gerade dann) trotzdem oft.


Viele treffen leider mehr Bekannte als Wild, waidgerecht ;)
 
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Es ist für mein Verständnis "bewundernswert",welche Sprünge die kleine Hirschgazelle oft noch vorzunehmen vermag,natürlich bei gutem Treffersitz.Wenn man den Tröth mal geau durchliest,kann man annehmen,daß bis auf wenige Superkaliber/Geschosse das Reh ansich eine schußharte Wildart ist,da`s nicht gleich im Knall liegt.Mit meiner Rehwildwaffe in 6,5x57 verwende ich das Hirtenberger NOSLER(hab mich damit eingedeckt)und bisher lag,ich glaub es kaum selbst,erst 1Reh (Ricke) im Feuer.Die Strecke über Jahre könnte sich sehen lassen.Ähnlich ergings mir bei der Verwendung anderer Kaliber/Geschosse.Letztendlich zählt die geringste Wildbretentwertung .Wenn ich nur Grenzjäger wär,sehe das natürlich anders aus. :25:
 

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