Fluchtstrecken beim Rehwild

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Als hundeloser Waldjäger sind Fluchten bei mir ein absolutes und unerwünschtes No Go.
Von den knapp vierstellig erlegten Rehen wurden etwa die Hälfte mit der 5,6x50 R erlegt. Haltepunkt :13: - nix spezifisches. Kammmerschuß wenn es geht, auch durchaus mal ein Träger oder Kopfschuß. Fluchten? 20 m, vielleicht auch mal 30, sind schon viel gewesen. Mit der 7x64 (Doppelkern) dito. Seit ich Kupferlinge verwende in der Brenneke, bleiben alle (bis dato sind das doch etwa 250 Rehe) einfach am Platz (Treffer Kammer irgendwo).
 
A

anonym

Guest
Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

kuno schrieb:
... Seit ich Kupferlinge verwende in der Brenneke, bleiben alle (bis dato sind das doch etwa 250 Rehe) einfach am Platz (Treffer Kammer irgendwo).

Du meinst 7x64? 0m Flucht? Welches Geschoss?
 
A

anonym

Guest
Die längsten fluchten hatte ich bei harten Geschossen mit treffer tief hinter dem Blatt. da waren 100-150m drin. Hoch hinter das blatt schlägt meist die temporäre Wundhöhle auf die Wirbelsäule und das führt zum sofortigen zusammenbrechen des Stückes ( ist bei allem Wild so) dazu sollte man aber im bereich von 3 bis maximal 5cm unter der Wirbelsäule sein.
Grundsätzlich denke ich kann man aber sagen das die fluchten mit 222 oder 22-250 oder 243 oder ähnlichen kalibern mit relativ weichen geschossen kurzer sind als mit Standartkalibern in denen oft recht feste Geschosse verwendet werden.
Sheepy hat allerdings recht Wild ist keine Blackbox!!!! Alles hier gesagte sind nur tendenzen!!!
 
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1. 30-06
1.1. Winchester Silvertip: Küchenschüsse. Wirkung zumeist umwerfend, Stücke lagen am oder nahe am Anschuss. Inakzeptable Wildbretentwertung.
1.2. Geco: Küchenschüsse, Fluchten recht oft, einmal bis 150 Meter, teilweise nicht akzeptable Wildbretentwertung.
1.3. Norma Vulkan: Küchenschüsse, kaum Fluchten, tw. sehr deutliche Wildbretentwertung.
1.4. Lapua Maga: Stücke lagen nahe am Anschuss oder im Schuss, Wildbretentwertung deutlich besser als beim Vulcan. Bisher die beste Patrone.
Fazit: Lange und bis in die Gegenwart geführt. Nicht unbedingt das ideale Rehwildkaliber.

2. 7x57R
2.1. Geco: Fluchten zwischen 0-40 Meter, Wildbretentwertung zwischen okay bis deutlich vorhanden. Waffe inzwischen verkauft.
Fazit: Sehr angenehmes Kaliber, doch faktisch zu wenig Erfahrungen.

3. 8x57IS
3.1. Geco: Nur ein Rehwildabschuss. Küchenschuss. Flucht 20 Meter. Ordentlich was kaputt gegangen.
3.2. Norma Vulkan: Wild lag im zumeist Anschuss. Wildbretentwertung okay bis noch akzeptabel.
Fazit: Nicht repräsentativ, da bisher zu noch wenig Erfahrungen. Bisheriger Eindruck: Fürs Rehwild etwas überdimensioniert. Ab demnächst probiere ich die Sako Hammerhead.

4. 6,5x55
4.1. Lapua Mega: Auf Anhieb die richtige Patrone gefunden. Stücke liegen zumeist am Anschuss. Wenig Wildbretentwertung. Perfekt!
Fazit: Seit vielen Jahren mit großem Erfolg geführt. Mein persönliches Idealkaliber fürs Rehwild.

Froderik
 
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barry08 schrieb:
Ich habe bisher Rehe im niedrigen dreistelligen Bereich erlegt.
Nachdem ich vorwiegend vom Ansitz aus jage, habe ich meist eine gute Auflage.
Ich schiesse auch auf weite Entfernungen, und meine durchschnittliche Schussentfernung liegt bei über 130m.
Mein Haltepunkt ist Hochblatt, die meisten Stücke brechen im Feuer zusammen (kein Jägerlatein!).
Die Wildpretentwertung ist aus meiner Sicht immer vertretbar gewesen.

Komplette Fehlschüsse hatte ich bisher 5-6, drei davon an einem Tag.
Bisher habe ich kein Stück, das ich getroffen habe, nicht bekommen.
Eine Nachsuche mit Hund wegen einbrechender Dunkelheit (50m Flucht in die Brennesseln trotz gutem Treffersitz).
Auf zwei Stücke musste ich einen zweiten Schuss abgeben, damit sie zur Strecke kamen. davon war ein Stück mit tiefem Weichschuss und ein Bock, den ich zu weit vorne am Brustspitz getroffen hatte.

Die "Fleischjäger" halten ja lieber hinter das Blatt und akzeptieren etwas weitere Fluchten.
Wie sieht es bei Euch mit Fluchtstrecken aus?

Weidmannsheil
Barry


Edith meint, Kaliberangaben sind im Forum Pflicht:
Gejagt wurde vorwiegend mit 7x64 KS, H-Mantel; einige wenige mit 222rem und 300WinMag, letztlich mehrere mit 243Win mit Nosler BT und Hornady V-max erlegt.

Fleischjäger schießen auf die DJV-10 = lungengrößter Querschnitt, dort ist die Wackelfläche für Wild + Jäger am größten. Wenn ich verbessern möchte, die tiefe DJV-9 = Herztreffer ist besser, die laufen schneller leer. Ich käm nie auf die Idee auf ein Rehschulterblatt zu zielen, Rezept: ausgelöstes Schulterblatt in Pfifferlingrahmsoße mit Gemüse + Bratkartoffeln oder Spätzle, dazu Apfelkompott mit Preiselbeeren :) + ein Burgunder von der Ahr, ich hab schon wieder Hunger.
Ich habe volles Verständnis für Rehwildschulterblattanhalter, wenn ohne Hund, oder Grenze 3 Meter weiter, das möchte ich niemandem unterstellen, Heiligabend 16 Uhr, aus welchen Gründen auch immer ....... aber beim wackeln nach oben ist dann keine Luft mehr.

Ach so, Fluchtstrecken maximal 80 bis 90 Meter, diese Fabriklaborierungen habe ich auf dem Schießstand entsorgt,

Waidmannsheil, Fleischjäger
 
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.222 Rem. (4 versch. Waffen), RWS TM 3,24g, Flucht 0-20m, Hämatom ca. 15-20cm
5,6x50R, RWS TM 3,24g, Flucht 0-10m, Hämatom bis 30cm
5,6x52R, RWS TM 4,6g, Flucht mindestens 20-60m, Hämatom 0-10cm
6,5x55, Wiedergeladen (keine genauen Daten), Flucht 0m, Hämatom 5-15cm
30-06, Winchester Silvertip, Flucht 0-20m, Hämatom bis 30cm.

Durchschnittswerte aus den letzten 15 Jahren, 90% Schüsse hinters Blatt, ca. 300 Stck. Rehwild.

Als Hundeführer bevorzuge ich die 5,6x52R. :31: Mit Abstand die geringste Wildbretentwertung. Aber dafür IMMER Fluchten.
Hätte ich keinen Hund, gäbe es nur die 6,5x55 für mich.
 
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Eigentlich interessant, wie unterschiedlich die Erfahrungen, die durchschnittlichen Fluchtstrecken und die verschiedene Haltepunkte bei dieser Allerweltstierart sind.

Noch mehr überrasch mich, wie wenig von den ganzen Spezialisten hier gepostet wird, die über jedes Kaliber und bei jeder Schussentfernung alles wissen. Praktisches Jagen und theoretisches Schiessen sind doch zwei verschieden Paar Schuhe.

WH
Barry
 
A

anonym

Guest
Na dann will ich doch mal mein Schussbuch bemühen: Ich habe Rehwild ganz überweiegend zu etwa 90 % mit .308 Win mit 165 grs TSX geschossen, Rest mit .30-06 mit 180grs TSX. Summa summarum lagen 30 im Knall, weitere 3 lagen binnen 10m, weitere 7 binnen 20m. Nur drei schafften eine 30-40 m Flucht, diese waren vorher aber schon massiv beunruhigt (Ricke nach Kitz, Drückjagd bzw. vor dem Hund). Damit lagen knapp 3/4 im Knall, 10 mit Fluchten von 5-20m. Gute Quote für ein gutes Geschoss. Trefferplatzierung meist Kammermitte oder Hochblatt, nur zwei schlechte Treffer (Niere=lagen sofort), ansonsten keinerlei Weichtreffer. Die wenigsten wurden hart aufs Blatt geschossen, bisher nur ein Trägerschuss. Die Gesamtstrecke ist bei weitem nicht so hoch, wie bei einigen Vorpostern (Weidmannsheil zu so viel Jagdgelegenheit!), statistisch aber schon aber schon belastbar.

Mich würde allerdings nach wie vor interessieren, welche kupferne Wunderkugel @kuno verschiesst, bei dem sämtliche rd. 250 Rehe "am Platz" blieben. Das wäre das ideale Drückjagdgeschoss ;-)

KUNO?
 
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Warnung an alle Jungjäger, die solche Threads lesen:
Glaubt keinem Jäger, schon gar nicht aber einem Internetjäger.


Die so wunderschönen, kurzen Fluchten von 0-20 m, die hier offensichtlich von einem großen Teil ausschließlich berichtet werden, widersprechen klar meiner praktischen Erfahrung.

Natürlich ist Rehwild ziemlich "schußweich", geht daher mit sehr guten, guten und teilweise auch mit den schlechteren Schüssen "mittendrauf" nicht allzu weit.
Das heißt aber nicht, daß Rehwild grundsätzlich im Knall oder nach so extrem kurzen Strecken liegt.

Kurze Todesfluchten, ich bezeichne mal 0 - 80 m als kurz oder auch akzeptabel, sind immer drin.
Natürlich ist die resultierende Fluchtstrecke jeweils zu einem gewissen Teil auf das Kaliber, den Haltepunkt, das Geschoß, die äußeren Umstände und und und .... zurückzuführen.

Weitere Fluchten sind bei tödlichen Treffern i. d. R. nicht zu erwarten, auch wenn es Todesfluchten mit Kammer- und Herzschüssen u. U. auch mal bis 150 m geben kann.
Bei allen Fluchten die weiter gehen kann es ohnehin schwieriger werden.

Kaliber- und Geschossdiskussionen kann man sich in Bezug auf Rehwild ohnehin sparen. Rehwild fällt von .22 bis .458 Magnum.

Wundert mich eigentlich, daß auf Rehwild teilweise eine erhebliche Zahl an "Nachsuchen" anfällt, nur weil der Bock, das Kitz mal nicht im Sichtbereich liegt. Dürfte eigentlich bei den beschriebenen Fluchtstrecken nicht vorkommen.

Im Internet soll's aber Jäger geben, die noch nie einen Hund gebraucht haben.

Vielleicht sollte ich mich aber zur Ruhe setzen oder das jagdliche Umfeld wechseln - haben ja zu lange Fluchtstrecken :roll:
 
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Keiler67 schrieb:
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Mich würde allerdings nach wie vor interessieren, welche kupferne Wunderkugel @kuno verschiesst, bei dem sämtliche rd. 250 Rehe "am Platz" blieben. Das wäre das ideale Drückjagdgeschoss ;-)

KUNO?

Nun, weil du gar so drängelst, das HDB(139grs) und das Mayerl AERO (120grs).
Für Drückjagd werden diese Geschosse von mir aber nicht eingesetzt, da bin ich konservativ und verschieße "schwere" Teilmantelgeschoße (Gameking 175grs). Auch damit hatte ich in den letzten 15 Jahren DJ (15-20 im Jahr) erst drei Nachsuchen - zwei auf Sau, eine auf ein Reh.
Mit Wunderkugel hat das gar nichts zu tun übrigens, eher mit verkrustetem Denken der Bleifraktion.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
kuno schrieb:
Keiler67 schrieb:
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Mich würde allerdings nach wie vor interessieren, welche kupferne Wunderkugel @kuno verschiesst, bei dem sämtliche rd. 250 Rehe "am Platz" blieben. Das wäre das ideale Drückjagdgeschoss ;-)

KUNO?

Nun, weil du gar so drängelst, das HDB(139grs) und das Mayerl AERO (120grs).
Für Drückjagd werden diese Geschosse von mir aber nicht eingesetzt, da bin ich konservativ und verschieße "schwere" Teilmantelgeschoße (Gameking 175grs). Auch damit hatte ich in den letzten 15 Jahren DJ (15-20 im Jahr) erst drei Nachsuchen - zwei auf Sau, eine auf ein Reh.
Mit Wunderkugel hat das gar nichts zu tun übrigens, eher mit verkrustetem Denken der Bleifraktion.

Ich glaube es hat weder was mit Wunderkugel noch verkrustetem Denken zu tun. Viel mehr trägt besonnenes Schießen bzw. auch mal den Finger gerade lassen entscheident dazu bei, Nachsuchen bzw. schlechte Schüsse zu vermeiden. :31:
 
A

anonym

Guest
Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

kuno schrieb:
Keiler67 schrieb:
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Mich würde allerdings nach wie vor interessieren, welche kupferne Wunderkugel @kuno verschiesst, bei dem sämtliche rd. 250 Rehe "am Platz" blieben. Das wäre das ideale Drückjagdgeschoss ;-)

KUNO?

Nun, weil du gar so drängelst, das HDB(139grs) und das Mayerl AERO (120grs).
Für Drückjagd werden diese Geschosse von mir aber nicht eingesetzt, da bin ich konservativ und verschieße "schwere" Teilmantelgeschoße (Gameking 175grs). Auch damit hatte ich in den letzten 15 Jahren DJ (15-20 im Jahr) erst drei Nachsuchen - zwei auf Sau, eine auf ein Reh.
Mit Wunderkugel hat das gar nichts zu tun übrigens, eher mit verkrustetem Denken der Bleifraktion.

Ruhig blut, wie berichtet verschiesse ich selbst bleifrei. Aber deine 250 Stück rehwild mit 100% ohne flucht bei schuß irgendwo auf die kammer sind schon ein Ergebnis. Wie machen sich dein sehr leichtes HDB & AERO denn auf stärkeres wild?
 
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3 Jan 2006
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Re: Re: Fluchtstrecken beim Rehwild

Keiler67 schrieb:
Ruhig blut, wie berichtet verschiesse ich selbst bleifrei. Aber deine 250 Stück rehwild mit 100% ohne flucht bei schuß irgendwo auf die kammer sind schon ein Ergebnis. Wie machen sich dein sehr leichtes HDB & AERO denn auf stärkeres wild?

Das Aero wurde bis jetzt nur auf Rehwild verwendet - keine Erfahrung auf "Mehr".
Rotwild quittiert das HDB mit kurzen, überschaubaren Fluchten (die weiteste bisher 40 m; Allerdings hab ich erst 8 Stück Rotwild zwischen 40 und 100 kg erlegt - die Aussage oben ist also relativ - Tendenz aber positiv). Schwarzwild erst eines (mangels Vorkommen), das lag nach sechs Metern in den Buchenrauschen.
 
A

anonym

Guest
matthes1962 schrieb:
Warnung an alle Jungjäger, die solche Threads lesen:
Glaubt keinem Jäger, schon gar nicht aber einem Internetjäger.


Die so wunderschönen, kurzen Fluchten von 0-20 m, die hier offensichtlich von einem großen Teil ausschließlich berichtet werden, widersprechen klar meiner praktischen Erfahrung.

:roll:

Da bin ich bei dir. Generaliter kann man sagen, dass quer durch die Gemüsebete von Kaliber, Patrone, Geschoss,
Trefferlage etc. etc. wie man hier sieht die persönlichen und soweit vorhanden offiziellen Statistiken besagen, dass rund 2/3 ( +/- 10 - 15%) der Rehe im Feuer liegen und der Rest eben Fluchtstrecken in unterschiedlicher Länge aufweisen.
 
A

anonym

Guest
kuno schrieb:
Seit ich Kupferlinge verwende in der Brenneke, bleiben alle (bis dato sind das doch etwa 250 Rehe) einfach am Platz (Treffer Kammer irgendwo).

Da stellt sich erst einmal di eFrage wie du "am Platz" definierst: Fällt im Knall um und rührt sich sich keinen Millimeter mehr oder doch noch ein , zwei Hupfer inklusive.

Wenn deine Quote dann noch immer so außergewöhnlich hoch ist, spielt trotz des hohen samples der statistische Zufall eine gewisse Rolle, weiters lässt das wie schon gesagt wurde auf eine sehr penible und überlegte Beschiessung der Stücke schließen und letztlich funzen auch die besagten Geschosse in Kombination mit Schützen, Treffpunktlage etc. hervorragend. Die Herren Reichenberg und Mayerl werden aber jetzt hoffentlich nicht davon ausgehen, dass sie Ei und Henne gleichzeitig erfunden haben.
 

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